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Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 27. September 2009 21:07
von pug
Hallo,

hat jemand Erfahrungen mit MBZ-Bowdezügen gemacht? Stellen sie die wirklich alle selber her?
Kann jemand etwas zu deren Preisen sagen? Die Webseite ist in der Beziehung nicht sooo toll...
Anfrage ist gestartet - aber die Antworten dauern ja immer ;)

Danke

Re: Erfahrungen mit MBZ Breszügen

BeitragVerfasst: 27. September 2009 21:13
von zweitaktkombinat
pug hat geschrieben:... Die Webseite ist in der Beziehung nicht sooo toll...
Anfrage ist gestartet - aber die Antworten dauern ja immer ;)

Danke


Ich denke die meisten hier im Forum würden www.bowdenfix.de empfehlen. Ich auch. Zu MZB kann ich nix sagen, aber was ich sagen kann, beim Paule56 (bowdenfix) rufst Du an und paar Tage später liegen sie im Kasten :-)

Re: Erfahrungen mit MBZ Breszügen

BeitragVerfasst: 27. September 2009 21:32
von pug
Ja - hatte ich schon gehabt. aber auch ihre Züge sind irgend welche osteuropäischen Produkte - oder?
Jedenfalls ist mir heute der Bremszug aus dem Lötnippel gerutscht, den ich vor weniger als drei Monaten dort geordert hatte :( (hoffentlich ein Einzelfall... und ich hatte Pech). Der Rest des Zuges macht einen ordentlichen Eindruck. Aber die Lötstelle war nicht OK - dumm, dass man das immer erst sieht, wenn man das Teil in mehreren Stücken in der Hand hat...

Ich kann doch nicht alle 3000km einen neuen Zug einbauen. Vor allem - irgend wann rutscht der Zug bei einer Notbremsung aus dem Lötnippel. Dafür habe ich hier zu viel familiäre Verantwortung ;)

Re: Erfahrungen mit MBZ Breszügen

BeitragVerfasst: 27. September 2009 21:42
von Quaks
Selber einlöten könnte helfen (Ausrüstung vorausgesetzt), ist jedenfalls billiger als einzeln übers I-netz ordern.
Zu DDR-Zeiten gab es Bowdenzüge als Endlos-Ware, und da hab ich mir die Stücke selber zurechtgemacht. Das mach ich auch jetzt, wenn kein passendes Ersatzteil da ist.
Und wenn da mal ein Lötnippel reißt (ja, kam auch vor), wusste ich zumindest, auf wen ich Wut haben mußte ^^ *g*

Re: Erfahrungen mit MBZ Breszügen

BeitragVerfasst: 27. September 2009 21:56
von pug
...habe momentan auch meinen damals reparierten wieder drinnen. Aber meiner Lötstelle traue ich, ehrlich gesagt, noch weniger...

Re: Erfahrungen mit MBZ Breszügen

BeitragVerfasst: 27. September 2009 22:03
von alexander
pug hat geschrieben:Ja - hatte ich schon gehabt. aber auch ihre Züge sind irgend welche osteuropäischen Produkte - oder?
..

ne, kommen aus der BRD irgendwo Sachsen oder so.
Sind keine schlechten, fahre sie ohne Probleme.

Re: Erfahrungen mit MBZ Breszügen

BeitragVerfasst: 27. September 2009 22:06
von pug
alexander hat geschrieben:
pug hat geschrieben:Ja - hatte ich schon gehabt. aber auch ihre Züge sind irgend welche osteuropäischen Produkte - oder?
..

ne, kommen aus der BRD irgendwo Sachsen oder so.
Sind keine schlechten, fahre sie ohne Probleme.


.Vielleicht habe ich auch wirklich nur Pech gehabt - Aber zwei Züge in einem Jahr... (beim ersten weiss ich allerdings nicht wo der her ist.)

Re: Erfahrungen mit MBZ Breszügen

BeitragVerfasst: 27. September 2009 22:26
von ETZ-Racer
pug hat geschrieben:Ja - hatte ich schon gehabt. aber auch ihre Züge sind irgend welche osteuropäischen Produkte - oder?
Jedenfalls ist mir heute der Bremszug aus dem Lötnippel gerutscht, den ich vor weniger als drei Monaten dort geordert hatte :( (hoffentlich ein Einzelfall... und ich hatte Pech). Der Rest des Zuges macht einen ordentlichen Eindruck. Aber die Lötstelle war nicht OK - dumm, dass man das immer erst sieht, wenn man das Teil in mehreren Stücken in der Hand hat...

Ich kann doch nicht alle 3000km einen neuen Zug einbauen. Vor allem - irgend wann rutscht der Zug bei einer Notbremsung aus dem Lötnippel. Dafür habe ich hier zu viel familiäre Verantwortung ;)


leider ist das kein Einzelfall!
Ist mir auch scon bei einem Bremszug aus diesem Hause passiert, seitdem bauen wir sie selber.

Re: Erfahrungen mit MBZ Breszügen

BeitragVerfasst: 27. September 2009 23:31
von pug
ETZ-Racer hat geschrieben:
pug hat geschrieben:Ja - hatte ich schon gehabt. aber auch ihre Züge sind irgend welche osteuropäischen Produkte - oder?
Jedenfalls ist mir heute der Bremszug aus dem Lötnippel gerutscht, den ich vor weniger als drei Monaten dort geordert hatte :( (hoffentlich ein Einzelfall... und ich hatte Pech). Der Rest des Zuges macht einen ordentlichen Eindruck. Aber die Lötstelle war nicht OK - dumm, dass man das immer erst sieht, wenn man das Teil in mehreren Stücken in der Hand hat...

Ich kann doch nicht alle 3000km einen neuen Zug einbauen. Vor allem - irgend wann rutscht der Zug bei einer Notbremsung aus dem Lötnippel. Dafür habe ich hier zu viel familiäre Verantwortung ;)


leider ist das kein Einzelfall!
Ist mir auch scon bei einem Bremszug aus diesem Hause passiert, seitdem bauen wir sie selber.


Wer ist "wir". Halten die seitdem?
Wie verlötet Ihr die?
Gibt es irgend ein Hersteller dessen Züge auch halten - kann doch nicht sein!

Ich meine 5€/Zug ist ein guter Preis. Aber für einen der Hält würden sicher einige auch einiges mehr bezahlen.

An meiner Schwalbe ist noch der originalzug dran. Zumindest noch der, der vor 15 Jahren vedrbaut war, als das Teil gekauft wurde. Und da sah er schon alt aus.
Dieser Zug hält einwandfrei - und das obwohl man viel fester zuziehen muß (Ihr kennt ja die Bremsleistung der Schwalbe)

Wenn das vor 25 Jahren machbar war - wieso jetzt nicht mehr?

Re: Erfahrungen mit MZB Bremszügen

BeitragVerfasst: 27. September 2009 23:41
von Quaks
Weil jetzt nur noch das Geld zählt, dass man den armen (Oldtimer-)Schweinen abzocken kann? Damals war es ne 'Hauptaufgabe', die Bevölkerung (MZ-)mobil zu halten. Da wurde nicht an Bowdenzügen geschusselt. Höchstens an Trabi-Auspuffen (die wurden immer dünner).

Re: Erfahrungen mit MZB Bremszügen

BeitragVerfasst: 27. September 2009 23:57
von ANA-FÜ-250
Quaks hat geschrieben:Zu DDR-Zeiten gab es Bowdenzüge als Endlos-Ware, und da hab ich mir die Stücke selber zurechtgemacht. Das mach ich auch jetzt, wenn kein passendes Ersatzteil da ist.


...so handhabe ich das auch noch, der selbst gemachte Fußbremszug der TS ist mir nie gerissen, zumindest nicht früher als ein Originaler.

Man braucht aber schon einen fetten Lötkolben(>120W), gutes Flussmittel sowie Zinn - am Wichtigsten ist:
Auf gar keinen Fall während des Abkühlens das Nippel oder den Zug schon bewegen / befummeln - Zeit lassen - :magic: - und fertich.

Gruß René

Re: Erfahrungen mit MZB Bremszügen

BeitragVerfasst: 28. September 2009 00:03
von pug
Gibt es nicht irgend einen Zug aus z.B. Japan oder so der passt?

Habe auf der suche nach Zügen gerade was auf einem Enfield-Forum gelesen. Die haben auch massenhaft Probleme mit Bremszügen, die in Deutschland nachgebaut wurden.
Die indischen Originale scheinen zu halten.
Dort gilt wahrscheinlich auch noch das Motto die Teile auf der Strasse zu halten.

@Rene: danke.

Habe es mit nem Gas-Lötteil gemacht. Das Ding ist zu heftig (2 Sekunden und das draufgegebene Zinn kocht). WErde es bei Zeiten mal mit nem feten el. Lötkolben probieren

Re: Erfahrungen mit MZB Bremszügen

BeitragVerfasst: 28. September 2009 07:34
von Ex-User magsd
Ich fahre seit 'ner halben Ewigkeit die Bremszüge von AKF, kosten so 1,50€ das Stück.

Und mir persönlich ist noch keiner (ab-)gerissen.

Re: Erfahrungen mit MZB Bremszügen

BeitragVerfasst: 28. September 2009 08:33
von pug
Ich muss, trotz des gerissenen Zuges, Bowdenfix loben!
Heute morgen gleich ne Antwort bekommen. Schicken kostenlosen Ersatz und, was noch viel wichtiger ist, wollen sie meinen alten Zug analysieren.
Wenigstens kümmert man sich gut um einen...

Re: Erfahrungen mit MZB Bremszügen

BeitragVerfasst: 28. September 2009 08:43
von TS-Jens
HÄÄÄ? Ich denke dein abgerissener war von MZB?

Ich steig ehrlich gesagt kaum durch deine Beiträge durch...

Re: Erfahrungen mit MZB Bremszügen

BeitragVerfasst: 28. September 2009 08:53
von pug
So jetzt hat auch MBZ geantwortet.

Da Bowdenfix schrieb, dass Ihre Züge aus Quedlinburg kommen und MBZ Ihren Sitz in Quedlinburg hat dürfte sich das Thema erledigt haben...
Sind wohl genau die Züge...

-- Hinzugefügt: 28.09.2009 09:56:57 --

TS-Jens hat geschrieben:HÄÄÄ? Ich denke dein abgerissener war von MZB?

Ich steig ehrlich gesagt kaum durch deine Beiträge durch...


Nee von Bowdenfix - wollte nach Erfahrungen über MBZ-Züge hören.

Aber diese scheinen ja die von Bowdenfix vertriebenen zu sein ...

Re: Erfahrungen mit MZB Bremszügen

BeitragVerfasst: 28. September 2009 09:03
von TS-Jens
Ahsoooo, da stand ich auf dem Schlauch :idea:

Re: Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 28. September 2009 15:22
von Paule56
Ärgerlich .....

Natürlich ist der Vorfall direkt Grund heute morgen bei MBZ vorzusprechen.

Natürlich wurden wieder Proben gezogen, wo die Züge bzw. Lötverbindungen regelrecht zerrissen werden.
Das passierte frühestens bei 240 kp.
Die von MZ für die Bremszüge angegebene Prüflast 140 kp.

Das Fatale daran ist, dass es immer so aussieht, als wäre das Seil nicht aufgespleißt.
Das ist wirklich nur bei Abriss des Nippelkopfes noch ansatzweise zu erahnen. (im Foto die beiden unten)

Bild

Auch bei den abgerissenen Köpfen muss das Seil noch durch einen Teil der Bohrung des ursprünglichen Nippels und wird verformt.

Bild

Die Züge werden "hängend" gelötet, jeder nicht verspleißte Nippel würde im Bad verschwinden.

Im März diesen Jahres war ein Redakteur der Oldtimer Markt zu Besuch bei MBZ, erschienen ist der Bericht im Heft 5/2009.
Wir waren zugegen und einigten uns auf Folgendes:
Der durchschnittliche Motorradfahrer zieht mit einer Fingerkraft von 30 kg den Hebel. Der Redakteur wollte eine ungefähre Hebelübersetzung von 1:4 ermittelt haben, macht summasumarum einen Wert von 120 kg aus.
Das erscheint uns heute einfach zuwenig.

Um hierfür eine annähernde Bestimmung der tatsächlich erzielbaren Zugkräfte zu erlangen, werden wir demnächst experimentieren müssen.

Apropos:
Der Gedanke mit japanischem "Ersatz" ist nicht schlecht.
Nur verwenden die trotz geringerer Betätigungskräfte an Duplexbremsen schon 2,5 mm Seil und die dafür erfoderliche Hülle ist so stark, dass sie beim besten Willen nicht in die 6,5 mm Aufnahmen an den Armaturen und Bremsschildern passt.
Absatznippel wären hier eine Lösung, wie das dann mit einem "Stiel" als Anschluss an der Bremsankerplatte aussehen mag?

ETZ-Racer hat geschrieben:leider ist das kein Einzelfall!
Ist mir auch scon bei einem Bremszug aus diesem Hause passiert, seitdem bauen wir sie selber.


Warum reklamierst Du nicht?

Re: Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 28. September 2009 16:54
von ETZ-Racer
Paule56 hat geschrieben:Warum reklamierst Du nicht?


weil sich die Reklamiererei bei dem vergleichsweise geringen Warenwert nicht lohnt.
Für mich ist halt die Konsequenz, das wir die Züge wieder selber bauen -nach der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Methode.

Drahtseil durch den Lötnippel stecken, etwas aufspleißen, Hasde dran mit Heißluftpistole erwärmen und mit Lot L-SnPb4060 verlöten. Soviel Lot drantun, bis es am anderen Nippelende austritt.

Re: Erfahrungen mit MBZ Breszügen

BeitragVerfasst: 28. September 2009 21:32
von alexander
pug hat geschrieben:.. Wie verlötet Ihr die? ..

Beim Wildschrei ist ne Beschreibung drin, so Du den hast. (Fuer umgerechnet 4 Zuege kaeuflich zu erwerben ;-) )

Re: Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2009 16:15
von Paule56
Die Begutachtung des gerissenen zuges von pug brachte keine neuen Erkenntnisse, die gerissene Lötverbindung sieht aus wie hunderte Andere, die wir hier mit der Prüfmaschine produzierten.

Ausnahmslos alle Züge bestanden an den Lötverbindungen eine Zugkraft von 230 kp und darüber.

Ratlos recherchierten wir:

Wir fanden von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) dieses pdf-Dokument (durchscrollen auf Seite 11)
Demnach hat ein Mann eine Handschließkraft von über 400 N, entspricht 40 kp.
Wir gehen davon aus, dass dies bei entsprechend bereitgestelltem Adrenalin in Stress- bzw. Gefahrensituationen noch getoppt werden kann, die Bundesanstalt wird ihre Erhebung nicht in gefahrbringenden Situationen erstellt haben.


Um die Hebelüber- bzw. Untersetzung an den MZetten zu analysieren wurde ein Bodenzug in die jeweilige Armatur von TS und ETZ eingehangen und die Verkürzung des Arbeitshubes gemessen.
Der TS Hebel hat bei 11 cm Hebelweg (am Lenker sind weder Gummis noch der Gasgriff montiert)
Bei der ETZ sind es 10 cm.
Das Arbeitsspiel verringert sich bei der TS um 20, bei der ETZ um 18 mm!

Bild

Das macht bei beiden Armaturen einen Faktor von 5,5 aus und die ergeben mit den angeführten rund 40 kp schon 220 kp.
Genau diese 220 kp sind das Minimum für die Bruchkraft der Lötverbindungen. Der ganze Bowdenzug sollte eine Prüflast von 140 kp, später 160 kp haben.

Für die Herstellung ergibt sich nun die Forderung nach penibelst verspleißten Zügen um eine max. Belastung zu erreichen.
Tests dazu stehen aus, wir werden berichten.

Die Zeichnung darf ich zugänglich machen, das erfolgt nach Wunsch an Mods/Admins und jene Foristi, welche reklamierten.

Re: Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2009 20:00
von pug
@Paule56: erst einmal herzlichsten Dank, dass Du die Sache ernst nimmst. Das ist man heute leider nicht mehr gewohnt.
Und natürlich vielen Dank für den klasse Service. Die Zeichnungen habe ich bekommen und sind interessant.

Ich, mit meine 180 und 78kg habe sicherlich keine übermächtigen Handkräfte. Ich habe Freunde die sicherlich mindestens doppelt so viel Kraft aufbringen. Der Zug an meiner Schwalbe hält auch dann noch wenn ich mit beiden Händen so fest wie möglich ziehe. Gut - der Hebel ist sicherlich kleiner.

Was mir noch in den Gedanken kam ist, dass der Lötnippel, zumindest an der 150er, extremen Vibrationen ausgesetzt ist. Die Rückstellfeder zieht zudem die ganze zeit am Lötnippel. Kann es sein, dass die Lötverbindung mit der Zeit nachlässt? Wurde denn mal ein Zug getestet, der ein paar tausend km gefahren ist?

Was ergab eigentlich die Untersuchungen der Rissstellen? Ist tatsächlich der Zug komplett durchgerutscht und die aufgespleisste Stelle hat sich begradigt? oder ist er innerhalb des Nippels gerissen?
Wenn der Zug durchgerutscht ist - wäre dann nicht ein Aufrauhen der einzelnen Drähte vor dem verlöten von Vorteil?

@ETZ-Racer:
Natürlich lohnt das Reklamieren finanziell nicht. Allerdings kann man dann auch keine Qualitative Verbesserung erwarten.
Ein Hersteller, der nicht weiß, dass sein Produkt ein Problem hat kann dieses Problem auch nicht beseitigen..

Re: Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 21. Oktober 2009 10:12
von pug
@Paule56: Gibt es Ergebnisse der ausstehenden Tests?

Ich habe gehört, dass die Nippel bei japanischen Zügen oft direkt aufgespritzt werden (Gegossen?)
Damit würde ja die Löt-Verbindung zw. Nippel und Zug fehlen.

Wäre das eine alternative?

Re: Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 27. Oktober 2009 17:28
von Paule56
pug hat geschrieben:Wäre das eine alternative?


Leider nicht wirklich, wie schon gesagt besitzen die Japaner 2,5 mm starke Seile. Für den Halt der Nippel auf dem Seil ist die zu verbindende Fläche ausschlaggebend, welche bei größerem Seildurchmesser zusätzlich noch mit einer größeren Länge des Nippels gewinnt.

Ähem ? Fläche, Länge .......

Folgende Lösung:
Statt dem bisher standardmäßig verwandten Lötnippels mit einer Länge von 13 mm kommt an beiden Seilenden ein 20 mm langer Nippel dran.
Der garantiert Euch den Ausschluss einer Überlastung des Zuges.

Das ist in der Bremstrommel/Bremsschild/Ankerplatte völlig problemlos unterzubringen.
In der Bremsarmatur sieht das so aus:

Bild

Abgebildet ist eine ETZ Armatur mit dem normalen Zug!
Wie auch an der ES/2 und TS - Armatur wird die Einstellung über eine M6x30 geschlitzte Schraube vorgenommen.
Der Lötnippel steht in den Grundkörper (Innengewinde) ca. 3 ....4 mm hinein. Der Grundkörper mit dem Innengewinde hat dort eine Breite von ca. 25 mm (längengleich ES/2 und TS).

Bild

Sollte es sich nun für eine relativ spielfreie Einstellung ohne Schleifgeräusche in der Trommel ergeben, dass die Schraube zur Hälfte rausgedreht werden muss ....... ist der Platz für den längeren Nippel frei und diese Lösung wäre zu verwirklichen.
Nach meinen Erfahrungen/Beobachtungen ist das immer der Fall.

Weitergehende Schleifspuren oder sonstige Reibung in den Einstellschrauben als wie hier sind nicht zu verzeichnen.

Bild

Nun das weniger Erfreuliche:

In einer schonungslosen "Abrechnung" mit der Trommelbremse erschien in der "KFT" in 1984 ein von Dipl. Ing. E. Müller und B. Georgi (Versuchsingenieur, bzw. Konstrukteur bei MZ Zschopau) ein Artikel "Die MZ Scheibenbremse".
Hierin wurde die Konfirmität der S-Bremse mit der ECE-Regelung Nr. 13 erklärt.
Als Tenor steht auf Seite 75:
Zitat
"Bei der konstruktiven Auslegung der Bremse bedeutet es, daß das maximal übertragbare Bremsmoment nach der Gleichung (8) mit einer Betätigungskraft am Handhebel bei
eta (fußnote ü) = 0,9 von
F(fußnote H) = 160 N
bewirkt werden kann. Damit ist die Forderung nach der ECE-Regelung Nr. 13 mit einer um um 40 N geringeren Betätigungskraft erfüllt."

Im Umkehrschluss bedeutet dies wohl, dass an der Trommelbremse die max. Bremsleistung bei einer angewandten Kraft am Bremshebel von 200 N (= 20 kg) erreicht werden sollte und nach der Hebelei auf um die 110 kg angewachsen wäre.
Die Kraft für über das Doppelte besitzt Ihr, warum Ihr die Bremse so nötigen müsst ohne einen "Stoppi" hinzulegen ..... gilt es herauszufinden.

Re: Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 28. Oktober 2009 11:11
von pug
Gibt es schon Versuche mit den 20mm Lötnippeln?

Werdet Ihr die herstellen lassen?

Das mit den ausreichenden 200N zum Bremsen halte ich für unmöglich. Mit voller Kraft schafft man es ja sogar auf Nasser Straße nicht das Vorderrad zum lockieren zu bringen.

Stoppies? Halte ich für unmöglich - höchstens mit Rost und Sand in der Trommel...

Re: Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 28. Oktober 2009 13:06
von Paule56
pug hat geschrieben:Werdet Ihr die herstellen lassen?


Ja natürlich, sie halten 380 kg Tendenz steigend, bei 420 reißt das Seil

pug hat geschrieben:Das mit den ausreichenden 200N zum Bremsen halte ich für unmöglich. Mit voller Kraft schafft man es ja sogar auf Nasser Straße nicht das Vorderrad zum blockieren zu bringen.


Meine Erfahrungen damit liegen zu lange zurück und bevor ich hier subjektiv rüberkomme :stumm: .
Meinungen der Foristi gibt es dazu hinlänglich

Ich kann mich partout nicht daran erinnern, so in die Eisen gelangt zu haben, wie wir es jetzt hier nachgestellt haben.
Erschreckend für mich, wie wenige Sicherheitsreserven von MZ da angedacht worden sind. Eigentlich gar keine, denn jeder Mann könnte die Belastungsgrenze lt. der Hebelei und des verlinkten Artikels der Bundesanstalt erreichen.

Eine Verwendung von 2,5 mm starkem Seil scheitert daran, dass die nötigen Nippel nicht in die Armaturen, Bremsschlüssel passen.

Re: Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 8. November 2009 02:54
von Quaks
Ich hab ein 18 Zoll Vorderrad mit DDR Nabe und DDR Bremsbelägen. Alles so aus Mitte 80er, vermute ich.
Das Fahrzeug bremst am Vorderrad wie Henne, und wenn ich nicht aufpasse, blockiert es auch. Ist halt alles ne Frage, wie gut die Teile aufeinander eingestimmt sind, schätze ich. Ich brauch keine dickeren Bowdenzüge, mir ist auch noch nie einer der standardmäßigen Bremszüge gerissen. Wenn mal ne Faser reist, dann wechselt man das Ding, das kommt alle paar Jahre mal vor, neulich bei der Schwalbe beim Starterzug. ah ja, und fetten nicht vergessen...Schützt nicht vor Überlastriss, aber wohl vor Verschleißriss.

Re: Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 8. November 2009 06:59
von knut
Quaks hat geschrieben:Ist halt alles ne Frage, wie gut die Teile aufeinander eingestimmt sind, schätze ich. Ich brauch keine dickeren Bowdenzüge, mir ist auch noch nie einer der standardmäßigen Bremszüge gerissen. Wenn mal ne Faser reist, dann wechselt man das Ding, das kommt alle paar Jahre mal vor
richtig - vor allem auf ordentliche beläge achten :ja: :ja: :ja:

Re: Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 9. November 2009 11:24
von pug
Klar ölen!

Wann wird es die neuen Züge geben?

Die originalen Fußbremszüge haben ewig lange Lötnippel. Dabei sind doch die Kräfte dort sicher nicht viel höher?

Und schlecht finde ich die Bremsleistung am Vorderrad auch nihct. Nur blockieren? Das schaffe ich nur auf glatter Strasse oder auf Sand ;)

Re: Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 9. November 2009 13:00
von Paule56
pug hat geschrieben:Die originalen Fußbremszüge haben ewig lange Lötnippel. Dabei sind doch die Kräfte dort sicher nicht viel höher?


Die haben nicht nur die "ewig langen Lötnippel", sondern auch 2,5 mm Seil ;-)
In einigen Berichten ist nachzulesen, dass sich die Tester (vllt. auch die Konstrukteure) eine Betätigungskraft von 50 kg = 500 Newtonmeter für die Fußbremse vorgestellt haben.

Setzen wir mal die Maße/Kräfte gegeneinander ins Verhältnis?

[table border=1 cellpadding=0 cellspacing=0 width=100% height=50px][tr] Handbremse Fußbremse[/tr] [tr]Nippel 13mm 30mm[/tr] [tr]Seil 2,0 mm 2,5 mm[/tr] [tr]Betätigungskraft 200 Nm 500 Nm[/tr][/table]

Ja, in den alten Testberichten geht man tatsächlich von einer Betätigungskraft an der Handbremse in Höhe von ca. 20 kg aus. Möglich und offensichtlich nötig bei unpassenden Belagarten sind dann gleich bzw. noch mehr als 40 kg. Welche sind bei Dir verbaut?
Die benannten 50 kg für die Fußbremse erscheinen mir dagegen das Ende der Fahnenstange zu sein. Im Sitzen dürften sich keine verstärkenden Faktoren ergeben und einbeinig auf der Bremse stehend habe ich noch Niemand fahren sehen.

Die verstärkten Züge sind beauftragt, wahrscheinlich gegen Ende nächster Woche abholbereit. Die Nippel bedürfen zum Löten einen Umbau der Station.

Re: Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 9. November 2009 13:10
von pug
Hinten habe ich AP-Racing Beläge drinnen. Vorne sind es originale. Die sind aber nicht verglast - gehärtet u.U. schon?!

Werde demnächst EBC-Backen verbauen und endlich den neuen Zug, den Ihr gesendet habt, einbauen. Momentan ist noch mein selbstgelöteter drinnen.

Re: Erfahrungen mit MBZ Bremszügen

BeitragVerfasst: 9. November 2009 21:28
von Quaks
pug hat geschrieben:Und schlecht finde ich die Bremsleistung am Vorderrad auch nihct. Nur blockieren? Das schaffe ich nur auf glatter Strasse oder auf Sand ;)

Ich hab da auch voll reingehauen^^. Bin ja danach hingeflogen *blush*, wenn auch glücklich und glimpflich. Ist auch schon ein bissel her und es war zumindest trockener Asphalt. Ja gut es war mir ne Lehre und ich hätte es vermeiden können, das stimmt. Sagt mir aber, dass man es zum Blockieren kriegt.