Dorni hat geschrieben:Also ich klebe mir immer mit Isolierband n Behälter ans rechte Rohr wo der Bremssattel dran fest ist, löse die Entlüftungsschraube, steck n Benzinschlauch drauf und das Ende in den angegebenen Behälter. Dann oben pumpen bis unten nur noch Flüssigkeit ohne blasen kommt, Entlüftungsschraube fast zu, nochmal drücken, ganz zu und feddich. Dabei achten das der Behälter oben nie komplett leer iss und der Schlauch unten nicht die Luftblasen mit zurückzieht.
Im Prinzip mache ich es auch so.
Es ist nicht "lege artis", funktioniert aber gut (und ohne Verrenkungen).
Richtig gemacht wird es so:
Grundsätzlich wird die hydraulische Anlage über die Entlüftung am Sattel befüllt (warum auch immer, das klappt nicht immer).
Zum Entlüften wird dann abwechselnd der Handbremshebel gezogen und die Entlüftungsschraube kurz geöffnet.
Das Befüllen über den Vorratsbehälter am HBZ ist eigentlich eine Notlösung...
Eins steht fest: Die Selbstentlüftung über den offenen Deckel und dann stehen lassen ist mit äußerster Vorischt zu genießen.
Wenn im höchsten Punkt vom Sattel, nämlich unter dem Entlüftungsventil, noch eine Luftblase ist, wird die sich höchtswahrscheinlich nicht dazu bequemen, dort wegzugehen...
Nach Anleitung von MZ wird die Anlage über den Sattel befüllt, da ist auch keine Luft mehr im Sattel und die Restentlüftung - nämlich Luftbläschen, die an der Wand von der Bremsleitung hängen, steigen dann schon mal von allein auf, wenn kein Deckel auf dem HBZ ist.
(Was aber meiner Erinnerung nach bei Stahlflexleitungen nicht so gut klappt, da habe ich aber keine eigenen Erfahrungen - auf jeden Fall ist abklopfen der Bremsleitung nicht verkehrt).
Wie ich schon mal geschrieben hatte, diese Selbstentlüftung ist nichts "Besonderes" und klappt theoretisch an jeder senkrecht angeordneten Analge, praktisch verläßt man sich bitte nicht darauf!
Wenn, dann die komplette geschlossene, aber ausgebaute Anlage irgendwo am HBZ aufhängen, so daß der Schlauch senkrecht ist und die höchste Stelle vom Sattel am Schlauch.
Wenn der Bremshebel dabei angezogen fixiert ist, lösen sich evtl. die Luftblasen besser und sammeln sich unter dem Hauptbremskolben. Auch hier ist Abklopfen kein Fehler.
Zum Eingangsposting:
Zuerst wäre wichtig, ob die Anlage richtig und vollständig befüllt ist, zweitens dann eben das richtige Entlüften.
Wenn sich dann kein Druck aufbaut, der bei straff gezogenem Hebel auch hält, dann ist nicht richtig entlüftet, das System nicht dicht, die Schließung des Systems durch die Primärmanschette nicht gegeben oder evtl. auch der Druckausgleich über die Kammer zwischen Primärmanschette und Sekundärmanschette nicht gegeben.
zedatorre hat geschrieben:Ich habe fast das gleiche Problem, HBZ überholt ist auch dicht, doch eine Seite von der Zange ist fest oder entspannt nach Bremsen so gut wie gar nicht !? Das Vorderrad ist schwergängig.Wer kennt eine Methode, ohne die Zange zu demontieren?
Wenn der Kolben fest ist, muß demontiert werden.
Sattel aber erst mal abbauen (nur abbauen und Beläge raus, System dabei nicht öffnen), den gängigen Kolben blockieren und pumpen, so daß der feste Kolbenhoffentlich kommt - so bekommt man den Kolben evtl. erst mal soweit, daß er sich überhaupt löst. Demontage und Überholung ist dann trotzdem unentbehrlich.
Sollte das nicht klappen, gäb's die Möglichkeit, den Kolben mit der fettpresse auszudrücken oder notfalls mit Druckluft (Verletzungsgefahr!).
Deine Beschreibung paßt aber auf noch eine Möglichkeit, daß nämlich der Kolben gar nicht fest ist, aber die beiden bezogen auf die Bremsscheibe nicht gleichmäßig ausgestellt sind.
Insbesondere kann das vorkommen, wenn die Beläge ungleichmäßig abgenutzt sind, oder die Bremsscheibe nicht mittig zwischen dem Sattel läuft. Dann liegt ein Kolben zu nah an (schleift evtl. sogar) und der andere ist zu weit weg.
Die beiden Kolben können sich nicht selbst richten, denn der zu nah anliegende Kolben verzieht bei Betätigung der Bremse die Scheibe (auch wer's nicht glauben will, aber genau das passiert!). Der zu weit weg liegende greift ja später und kann damit erst anliegen, wenn der andere Kolben die Bremsscheibe schon zu ihm hingedrückt hat.
Man kann das schon einfach mit der Hand erfühlen, die man an die Scheibe legt und den abgespreizten Daumen an das Telegabelrohr und dann den Bremshebel zieht.
Sicherlich denkbar, daß auch eine entsprechende Lichtquelle, deren Reflexionen auf der Bremscheibe bei Betätigung der Bremse dann wandern, Erleuchtung bringt.
Wer jedenfalls feststellt, daß die BS im Fahrbetrieb außergewöhnlich heiß wird (heiß, nicht warm, also nicht anfaßbar), sollte da mal diesebzüglich schauen.
Was macht man dagegen?
Rumprobieren, Kolben dann per Hand vorstellen (also rauspumpen und den Verdächtigen etwas wieder reindrücken).
Da geht dann manche Stunde ins Land, ständiger Ausbau vom Rad fordert halt seine Zeit...