RemoBike hat geschrieben:Mit etwas Bremsflüssigkeit benetzt lassen sich die Kolben (mehr oder weniger) leicht einschieben.
Grundsätzlich sollen alle Dichtungen mit Bremsflüssigkeit benetzt eingebaut werden wegen der Initialschmierung. Außerdem ist die quellende Wirkung der Bremsflüssigkeit eigentlich erwünscht.
Nur heute gibt es dafür spezielle Bremsenmontagepasten.
Bei den Trapezringen, die die Rechteckringe 1989 ablösten, reicht die Schmierkraft von Bremsflüssigkeit i.a. nicht - Vorspannung zu groß.
Muß der RBK mit Gewalt eingedrückt werden, reißt die Lippe am Kolbenring - daß die Fertigungsqualität der MZA-Ringe (Trapezprofil wie ab '89) nicht die beste ist, kommt hinzu.
Aber mit den MZA-Ringen muß man leben, es gibt keine Alternative und sie reichen zu.
Einfach für genügend Schmierung bei der Montage sorgen und sanft vorgehen. Will der RBK nicht gleich leicht rein, wird er rausgenommen und nochmal nachgeschmiert.
Gedrückt wird sanft mit dem Handballen oder den Daumen.
Ich hab mal Bremsenmontagepaste probiert und war enttäuscht.
Nach vielen Erfahrungen bin ich - entgegen der Lehrbuchvorgabe - dazu übergegangen, die Kolbendichtringe trocken in die trockenen Hälften zu setzen. Stattdessen wird die Lauffläche des RBK geschmiert und nur die.
Entweder mit Rizinusöl (was als Schmiermittel auch im NM91 vorgeschlagen wird - also wohlwissend, daß Bremsflüssigkeit als Schmiermittel nicht ausreicht), oder mit Plastilube.
Auch wenn es nicht lege artis ist, es funktioniert und das besser als irgendwas anderweitig bisher Erprobtes.
Natürlich muß man sich gewahr sein, daß die Schmierung der Radbremskolbenlaufläche den Abrieb der Bremsklötze, der sich trotz Staubmanschette immer absetzt, noch besser haften läßt.
Aber aus praktischer Sicht ist das eben genau deswegen sowieso egal.
Und auch an dieser Stelle nochmals der Hinweis - auch wenn der Radbremszylinder sehr sauber aussieht - der Nut für den Kolbendichtring ist die größte Beachtung zu schenken.
An den Gehäusedichtsitzen gammelt es am Schlimmsten - Fehlerquelle Nr. 1 für nicht mehr dicht werdend wollende hydr. Bremsen ist die mangelnde Entfernung der Aluminiumoxidierung.
Wie's richtig geht wurde ja eigentlich nun oft genug besprochen.
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