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Wechsel des Handbremszylinders ETZ250

BeitragVerfasst: 25. Juni 2014 08:37
von koschy
Hallo,

ich möchte bei meiner ETZ den kompletten Bremsgriff incl. Handbremszylinder wechseln.

Dazu möchte ich vorher die Bremsflüssigkeit ablassen, indem ich unten die Schraube am Bremssattel aufmache und die Flüssigkeit mit einem Schlauch in ein Glas leite.

Anschließend möchte ich, wenn der neue HBZ montiert ist, neue Bremsflüssigkeit nachfüllen, indem ich am HBZ neue Bremsflüssigkeit nachfülle und den Hebel langsam immer wieder durchdrücke. Sobald unten an der geöffneten Schraube am Bremssattel keine Bläschen mehr rauskommen, würde ich diese zudrehen.

Meine Frage ist jetzt, ob ich da irgendwas beachten muss bzgl. Luft im Bremssystem?! Ist das Vorgehen so richtig? Gibt es sonst noch Tricks/ Kniffe?

Re: Wechsel des Handbremszylinders ETZ250

BeitragVerfasst: 25. Juni 2014 08:43
von UlliD
Falls du die Luft nicht richtig rausbekommst einfach über Nacht den Bremsgriff mit einem Kabelbinder oder ähnlichem anziehen und den Lenker nach links einschlagen. Der trick hilft garantiert :ja:

Re: Wechsel des Handbremszylinders ETZ250

BeitragVerfasst: 25. Juni 2014 08:49
von Mainzer
Wenn du nicht genau weißt, was du da tust, würde ich die Finger von der Bremse lassen!

Re: Wechsel des Handbremszylinders ETZ250

BeitragVerfasst: 25. Juni 2014 13:00
von flotter 3er
koschy hat geschrieben:Dazu möchte ich vorher die Bremsflüssigkeit ablassen, indem ich unten die Schraube am Bremssattel aufmache und die Flüssigkeit mit einem Schlauch in ein Glas leite.



Wird so nicht gehen, die Bremsflüssigkeit wird nicht allein durch die Schwerkraft durchlaufen. Ist eh sinnvoller, gleich die Bremse bei der Gelegenheit abzubauen und mit zu überholen. Dauert vllt. 30min länger, aber du kannst dann sicher sein das alles ok ist und du die nächste Zeit Ruhe hast.

Re: Wechsel des Handbremszylinders ETZ250

BeitragVerfasst: 25. Juni 2014 13:29
von koschy
[/quote]
Wird so nicht gehen, die Bremsflüssigkeit wird nicht allein durch die Schwerkraft durchlaufen. Ist eh sinnvoller, gleich die Bremse bei der Gelegenheit abzubauen und mit zu überholen. Dauert vllt. 30min länger, aber du kannst dann sicher sein das alles ok ist und du die nächste Zeit Ruhe hast.[/quote]

Ok, ich hab undeutlich geschrieben. Durch Betätigung des Bremshebels. Aber das mit dem Bremssattel abbauen hört sich gut an. Das werde ich machen. :ja:

Re: Wechsel des Handbremszylinders ETZ250

BeitragVerfasst: 25. Juni 2014 13:32
von Stephan
koschy hat geschrieben:

Wird so nicht gehen, die Bremsflüssigkeit wird nicht allein durch die Schwerkraft durchlaufen. Ist eh sinnvoller, gleich die Bremse bei der Gelegenheit abzubauen und mit zu überholen. Dauert vllt. 30min länger, aber du kannst dann sicher sein das alles ok ist und du die nächste Zeit Ruhe hast.[/quote]

Ok, ich hab undeutlich geschrieben. Durch Betätigung des Bremshebels. Aber das mit dem Bremssattel abbauen hört sich gut an. Das werde ich machen. :ja:[/quote]

Den Hauptbremszylinder schüttet man aus, den rest aus der Leitung lässt man auslaufen wenn der Sattel mit ab ist.

Zur Vorgehendweise der Reparatur steht alles im Reparaturhandbuch. :roll:

Re: Wechsel des Handbremszylinders ETZ250

BeitragVerfasst: 25. Juni 2014 13:34
von Mainzer
flotter 3er hat geschrieben:
koschy hat geschrieben:Dazu möchte ich vorher die Bremsflüssigkeit ablassen, indem ich unten die Schraube am Bremssattel aufmache und die Flüssigkeit mit einem Schlauch in ein Glas leite.



Wird so nicht gehen, die Bremsflüssigkeit wird nicht allein durch die Schwerkraft durchlaufen. Ist eh sinnvoller, gleich die Bremse bei der Gelegenheit abzubauen und mit zu überholen. Dauert vllt. 30min länger, aber du kannst dann sicher sein das alles ok ist und du die nächste Zeit Ruhe hast.

Meinst du mit "Bremse überholen" neue Dichtungen reinmachen? Wenn ja, den will ich sehen, der das in 30 min sauber (und damit meine ich metallisch sauber) hinbekommt :shock: . Egon und ich haben so etwa 3 Stunden gebraucht, dafür ist die jetzt aber auch dicht.

Re: Wechsel des Handbremszylinders ETZ250

BeitragVerfasst: 25. Juni 2014 14:05
von koschy
Stephan hat geschrieben:
koschy hat geschrieben:

Wird so nicht gehen, die Bremsflüssigkeit wird nicht allein durch die Schwerkraft durchlaufen. Ist eh sinnvoller, gleich die Bremse bei der Gelegenheit abzubauen und mit zu überholen. Dauert vllt. 30min länger, aber du kannst dann sicher sein das alles ok ist und du die nächste Zeit Ruhe hast.


Ok, ich hab undeutlich geschrieben. Durch Betätigung des Bremshebels. Aber das mit dem Bremssattel abbauen hört sich gut an. Das werde ich machen. :ja:[/quote]

Den Hauptbremszylinder schüttet man aus, den rest aus der Leitung lässt man auslaufen wenn der Sattel mit ab ist.

Zur Vorgehendweise der Reparatur steht alles im Reparaturhandbuch. :roll:[/quote]

Hab ich auch gerade gesehen. Ich denke immer erst ans Forum und erst später fällt mir ein, dass es ein Reparaturhandbuch online gibt! :oops:

Re: Wechsel des Handbremszylinders ETZ250

BeitragVerfasst: 25. Juni 2014 19:14
von flotter 3er
koschy hat geschrieben:Hab ich auch gerade gesehen. Ich denke immer erst ans Forum und erst später fällt mir ein, dass es ein Reparaturhandbuch online gibt! :oops:


Und dann vllt. nochmal üben wie das geht mit Zitaten einfügen..... :wink:

Re: Wechsel des Handbremszylinders ETZ250

BeitragVerfasst: 25. Juni 2014 22:39
von Steffen G
Hallo!

Ich habe das Prozedere letztens auch 3 x machen müssen, bis ich meinen HBZ endlich dicht hatte:

Vorschlag:
HBZ abbauen, Schlauch oben festbinden, damit möglichst nichts rausläuft.

HBZ wieder anbauen, Lenker nach links, HBZ befüllen, und langsam den Bremshebel immer wieder ein kleines Stück betätigen.
Man sieht , wie im Behälter, aus den kleinen Bohrungen Luftblasen aufsteigen.

Wenn keine Blasen mehr kommen, und der Druckpunkt OK ist, hat man das System erstmal vollständig entlüftet.
Dann erst, würde ich zur 2 Aktion kommen, die Brühe zu wechseln.

Also unten am Sattel aufschrauben, Schlauch drauf, oben immer neue Bremsflüssigkeit nachfüllen, und mit dem Bremshebel durchpumpen.
Wenn man aufpasst, dass der obere Behälter nicht leer wird, ist man da ganz fix fertig, und hat keine Probleme mit Luftblasen im System.

Re: Wechsel des Handbremszylinders ETZ250

BeitragVerfasst: 26. Juni 2014 23:04
von Egon Damm
aus den Beiträgen schleicht sich bei mir der Verdacht ein, das eine Bremse fachlich zu entlüften
nicht jedem gegeben ist. Klar, wenn hier eine Frage gestellt wird vermute ich, das ein fundiertes
Sachwissen nicht so richtig vorhanden ist.

In Sachen Selbstversuch an der Bremse stellen sich bei mir die Nackenhaare.
Wer davon keine Kenntnis hat, sollte es nur unter fachmänischer Anleitung machen.
Aber gut, nach dem Motto " Jetzt helfe ich mir selbst " ein Ratschlag :

Eine Hydraulische Bremse ist ein geschlossenes Drucksystem. Die Handbremspumpe hat
einen Kolben mit einer Manschette, welcher den Druck aufbaut. Mache ich Druck mit dem
Handbremshebel wird dieser durch die Leitung weitergegeben. Lasse ich den Hebel los, fällt
der Druck ab. Der Kolben im Handbremszylinder baut in der Vorwärtsbewegung Druck auf
und in der Rückwärtsbewegung wird er
1. durch die Entspannung der verdichteten Flüssigkeit
2. durch das zurückkommen von dem Kolben in der Bremszange
zurückgedrückt.

Will ich aber das System luftfrei haben, darf der Handbremskolben in der Zurückbewegung keine
Luft in das System ziehen. Sprich, es muss dicht sein. Daher wird erst Druck aufgebaut, dieser
gehalten, das Entlüfterventil geöffnet, die Luft abgelassen, dabei bleibt der Hebel gezogen, das
Entlüfterventil wird geschlossen und dann erst der Hebel losgelassen
. Das wird mehrmals gemacht bis
der Kolbenweg/ Weg vom Handbremshebel stimmt, und beim Druckablassen am Entlüfterventil
keine Luftblasen mehr kommen. Der Hebelweg von null wird immer kürzer und Druck ist vorhanden
welcher auch steht. Also festhalten und kein Druckabfall spürbar.

Ist alles schön, aber es funktioniert nur, wenn die Manschetten vom Kolben in der Bremszange
dicht und flexsiebel sind. Ist der Kolben in der Bremszange schwergänig, wird das Entlüften zu
einem Problem in der Form, das der Kolben sich nicht richtig bewegen kann, zwangsläufig dadurch
das die Manschette in dem Handbremszylinder zwar zurückkommt aber im Drucksystem ein
minemales Vakuum entsteht, weil die Dichtmanschette vom Kolben in der Bremszange die
Kolbenrückzugsfeder ist.

Bremsen müssen besser wie eine Lebenversicherung sein. Es ist ein sehr komplexes System und
muss im ganzen in Ordnung sein. Es soll ja Fahrensleute geben, welche nur einen Stoßdämpfer
an einer Achse vom Auto wechseln oder nur die gebrochene Feder auf der linken Seite.

Anmerkung: das Lüftspiel einer Scheibenbremse sollte zwischen Reibbelag ( Bremsklotz/Bremsstein )
und Bremsscheibe max. 0,10 mm betragen. Je weiter der Kolben in der Bremszange ist, desto besser
lassen sich diese entlüften. Angeschruppte Bremsscheiben vielleicht noch in Verbindung mit abgefahrenen
Reibbelägen erschwert das Entlüften einer Bremse.

Re: Wechsel des Handbremszylinders ETZ250

BeitragVerfasst: 27. Juni 2014 00:39
von ETZploited
Egon Damm hat geschrieben:Die Handbremspumpe hat
einen Kolben mit einer Manschette, welcher den Druck aufbaut. Mache ich Druck mit dem
Handbremshebel wird dieser durch die Leitung weitergegeben. Lasse ich den Hebel los, fällt
der Druck ab. Der Kolben im Handbremszylinder baut in der Vorwärtsbewegung Druck auf
und in der Rückwärtsbewegung wird er
1. durch die Entspannung der verdichteten Flüssigkeit
2. durch das zurückkommen von dem Kolben in der Bremszange
zurückgedrückt.
...
Ist alles schön, aber es funktioniert nur, wenn die Manschetten vom Kolben in der Bremszange
dicht und flexsiebel sind. Ist der Kolben in der Bremszange schwergänig, wird das Entlüften zu
einem Problem in der Form, das der Kolben sich nicht richtig bewegen kann, zwangsläufig dadurch
das die Manschette in dem Handbremszylinder zwar zurückkommt aber im Drucksystem ein
minemales Vakuum entsteht, weil die Dichtmanschette vom Kolben in der Bremszange die
Kolbenrückzugsfeder ist.


Hydraulikflüssigkeiten sind inkompressibel!
Der Hauptbremskolben wird beim Lösen der Bremse durch die Feder zurückgestellt, die Radbremskolben durch die nachlassende Verspannung der Kolbenringe.
Das System ist so ausgelegt, daß die Primärmanschette im Geberzylinder (Hauptbremszylinder) von "hinten" überströmt werden kann (zweite, hintere Bohrung im HBZ), damit erfolgt der (notwendige) sofortige Druckausgleich.

Die Bremsflüssigkeit entspannt sich nicht, und es entsteht auch nirgends ein Vakuum.


Egon Damm hat geschrieben:Daher wird erst Druck aufgebaut, dieser
gehalten, das Entlüfterventil geöffnet, die Luft abgelassen, dabei bleibt der Hebel gezogen, das
Entlüfterventil wird geschlossen und dann erst der Hebel losgelassen
. Das wird mehrmals gemacht bis
der Kolbenweg/ Weg vom Handbremshebel stimmt, und beim Druckablassen am Entlüfterventil
keine Luftblasen mehr kommen. Der Hebelweg von null wird immer kürzer und Druck ist vorhanden
welcher auch steht. Also festhalten und kein Druckabfall spürbar.


So wird das gemacht - theoretisch.
Logischerweise klappt das nur, wenn das System soweit entlüftet ist, daß ein Druckaufbau überhaupt möglich ist.
Und genau das ist in der Praxis das Problem.
Beim Befüllen muß vorhandene Luft möglichst effizient verdrängt werden.

Nun wurden Befüllungsmethoden zur Genüge diskutiert. Wirklich perfekt klappt keine, jedenfalls nicht so einfach.
Viel gefühlvoll nachpumpen.
Mit Geduld kommt man ans Ziel.

UlliD hat geschrieben:Falls du die Luft nicht richtig rausbekommst einfach über Nacht den Bremsgriff mit einem Kabelbinder oder ähnlichem anziehen und den Lenker nach links einschlagen. Der trick hilft garantiert :ja:

Genau. Vorm Lösen des kabelbinders noch mal abklopfen. Ist auch die finale Dichtheitsprobe