ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

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ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon MZ_Stuka » 27. März 2017 20:35

Hallo an alle,

die eine Lagerbüchse an der Hinterradschwinge ist stark eingelaufen. Ich habe mal ein Foto gemacht. Ich denke die muss gewechselt werden oder?

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Neue Lagerbüchsen gibt es in Bronze (Nachbau) oder Eisen (Original). Welches wäre die beständigere Alternative? Hat jemand Erfahrungen mit den beiden Ausführungen?

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Den Ausbau der alten Lagerbüchsen würde ich mit einer "Notpresse" (Schraube mit Unterlegscheibe, andere Seite Schlüsselnuß, die Lagerbüchse mit einer Mutter auf der Schraube rausziehen) rausdrücken wollen. Ist das der richtige Weg?

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Hat man überhaupt in einer kleinen Bastlerwerkstatt die Möglichkeit die neuen Lagerbüchsen einzubauen? Habe gelesen die müssen wohl außen passend gedreht und innen aufgerieben werden. Oder gibt es da andere Möglichkeiten?


Danke Euch :wink:
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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon JHNS » 27. März 2017 20:42

Ich habe meine wechseln lassen (über Gabor). Er hat mir am Telefon folgendes erzählt: Lagerbronze ist im Gegensatz zur originalen Ausführung mit Fett abschmierbar.
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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon Hallenser » 27. März 2017 21:04

Bronzebuchsen sind o.k., aber zum auspressen empfehle ich dir eine ordentliche Presse und kein Provisorium. Zum Aufreiben brauchst du eine verstellbare Reibahle, Zeit und Geduld.

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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon ea2873 » 28. März 2017 14:45

eine eisensäge in die Buchse einfädeln, dann die Buchse zu 95% durchsägen (nicht ins Schwingenauge sägen), jetzt lässt sie sich mit dem Schraubstock und zwischenstück (z.B. Nuß) relativ einfach auspressen.

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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon muenstermann » 28. März 2017 16:03

oder IGLIDUR-F dann ist Ruhe für immer
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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon Klaus P. » 28. März 2017 19:36

Ist die zeitgemäße Variante,
sein Problem wird trotzdem das Reiben sein, dazu braucht er eine geführte,
oder du mußt sie Spindeln. :)

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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon daniel_f » 28. März 2017 19:48

Alles schon geschrieben. Richtige Presse ist empfehlenswert, bei meinen 175/1-Schwingen kamen die Buchsen erst mit einigen Tonnen Druck. Und dann gleich auf "Plaste"buchsen ala Iglidur etc. umbauen. Nie wieder das Gematsche mit Öl oder Fett. Das ist ein echter Fortschritt...
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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon der garst » 28. März 2017 23:41

Als Hobbyschrauber kaum durchführbar.
Beide Buchsen müssen sorgfältig und exakt parallel aufgerieben werden nach dem Einpressen.
Das geht nur maschinell.
Sind die Buchsen nicht genau winkelig zueinander, klemmts und verschleisst schnell.

Einfacher ist es sich ne gute gebrauchte Schwinge zu besorgen.
Mit freundlichen Grüssen , Alex

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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon xlh » 29. März 2017 03:37

Eine weitere Möglichkeit ist,
nach dem die neuen Buntmetall-Lager mit einer verstellbaren Handreibahle,
zu dem neuen Lagerbolzen passend aufgeriebenen wurden sind.
Die beiden Augen der Schwinge, durch Warmrichten zueinander auszurichten.

Um nicht gleich eine Diskussion über aus Richten von Fahrwerksteilen loszutreten,
aus Richten, aber auch der Umgang mit der Reibahle erfordern Kenntnisse und Erfahrung.

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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon RTler » 29. März 2017 18:57

Hallo,
ich würd mich gern mal einklinken da bei mir auch in absehbarer Zeit ein Buchsentausch ansteht und ich mich für das IGLIDUR interessiere...
Gibts die Buchsen schon in ca. passenden Abmaßen von IGUS oder kann man das "Rohmaterial" bekommen und bearbeiten? Verkaufen die ggf. auch an Privatpersonen?
Hat jemand aus dem Forum längere Erfahrungen damit im Gespannbetrieb?
Danke, RTler

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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon muenstermann » 29. März 2017 19:16

Das MAterial gibt es als Halbzeug mit Ø30, einfach anrufen bei Igus
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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon RTler » 29. März 2017 20:53

Alles klar, Danke

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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon MZ_Stuka » 29. März 2017 20:57

Danke für eure Antworten.

Ich denke, ich werde den Weg "Gabor" wählen. :wink:

In meiner Hobby-Werkstatt wird das wohl so nichts werden.

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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon Hallenser » 30. März 2017 09:50

Eine sehr gute Entscheidung. :D

Eine Frage an die Nutzer von IGLIDUR, habt ihr mit dem material Langzeiterfahrungen? Die Lösung klingt auf jeden Fall sehr interessant.

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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon Dicker Onkel » 13. Mai 2020 10:34

Muss mich hier Mal einklinken.Es wurde empfohlen eine gute gebrauchte Schwinge zu kaufen.Die wird doch wahrscheinlich nicht mit einem neuen Schwingenbolzen "harmonieren".Besteht nun die Möglichkeit die Iglidur Buchsen irgendwo fertig zu beziehen oder wäre ein Foristi dazu bereit mir einen Satz für vorn und hinten zu fertigen evtl auch eine Sammelbestellung für mehrere Leute ??
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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon flotter 3er » 13. Mai 2020 10:50

Was spricht jetzt gegen den Einsatz vernünftiger, neuer Originalteile? Raus bekommt man die immer, Einbau sollte allerdings mit vernünftigem Werkzeug erfolgen. Verschleiß tritt an den Buchsen normalerweise - heißt also bei korrekter Montage und Wartung - nicht auf. Es ist auch Quatsch die Buchsen zu ölen - wozu? Graphitfett als Korrosionsschutz (nur am Schwingenlagerbolzen versteht sich), gut ist. Der Bolzen dreht sich doch nicht in den Buchsen - wenn ja, liegt ein Montagefehler vor! Die Buchsen werden verspannt und die Bewegung findet ausschließlich in der Gummilagerung statt, nirgendwo anders.
Ab und an sollte der Schwingenlagerbolzen eh gezogen werden. Dann säubern, fetten, einbauen und wieder ein paar Jahre fahren...

Edit sagt - Oh sorry, mein Fehler - ich sehe gerade, es geht um ES Buchsen - da ist es etwas Anderes... Aber evtl. ein Umbau auf eine TS Schwinge....
Gruß Frank


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Danke an alle die nichts zum Thema zu sagen hatten und trotzdem nichts dazu geschrieben haben....
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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon Klaus P. » 13. Mai 2020 10:53

Erledigt !

Gruß Klaus
Zuletzt geändert von Klaus P. am 13. Mai 2020 12:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon flotter 3er » 13. Mai 2020 12:07

Klaus P. hat geschrieben:
flotter 3er hat geschrieben:Was spricht jetzt gegen den Einsatz vernünftiger, neuer Originalteile? Raus bekommt man die immer, Einbau sollte allerdings mit vernünftigem Werkzeug erfolgen. Verschleiß tritt an den Buchsen normalerweise - heißt also bei korrekter Montage und Wartung - nicht auf. Es ist auch Quatsch die Buchsen zu ölen - wozu? Graphitfett als Korrosionsschutz (nur am Schwingenlagerbolzen versteht sich), gut ist. Der Bolzen dreht sich doch nicht in den Buchsen - wenn ja, liegt ein Montagefehler vor! Die Buchsen werden verspannt und die Bewegung findet ausschließlich in der Gummilagerung statt, nirgendwo anders.
Ab und an sollte der Schwingenlagerbolzen eh gezogen werden. Dann säubern, fetten, einbauen und wieder ein paar Jahre fahren...

Oh sorry, mein Fehler - ich sehe gerade es geht um ES Buchsen - da ist es etwas Anderes...


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Gruß Klaus


Schon gemerkt, danke... :wink:
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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon muenstermann » 13. Mai 2020 23:26

Dicker Onkel hat geschrieben:Muss mich hier Mal einklinken.Es wurde empfohlen eine gute gebrauchte Schwinge zu kaufen.Die wird doch wahrscheinlich nicht mit einem neuen Schwingenbolzen "harmonieren".Besteht nun die Möglichkeit die Iglidur Buchsen irgendwo fertig zu beziehen oder wäre ein Foristi dazu bereit mir einen Satz für vorn und hinten zu fertigen evtl auch eine Sammelbestellung für mehrere Leute ??


Es ist so, daß die Buchsen nach dem Einpressen aufgerieben werden müssen.
Zuvor muß die Flucht der Lagerstellen geprüft und ggfs. berichtigt werden.
Beides geht nur wenn man eine die notwendigen Werkzeuge und Maschinen zur Verfügung hat.

Ansonsten kann ich das Material nur nochmals wärmstens empfehlen! Alle unsere ESsen haben wir so umgebaut.
Zuletzt geändert von muenstermann am 17. Mai 2020 15:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon Dicker Onkel » 14. Mai 2020 07:46

Na dann hast Du doch eine an der Hand der das machen könnte...
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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon Wolle69 » 14. Mai 2020 18:03

Also von IGUS-Buchsen würde ich an der Stelle eher abraten.
Ich habe das Gelenk meines Kettenspanners mit sowas gebaut, Einbauposition ist also ähnlich, wahrscheinlich aber noch exponierter.
Es hat sich sehr (!) schnell ein sehr (!) deutlicher Verschleiß eingestellt, welchen ich bei einer Schwingenlagerung nicht haben wollen würde.

Früher habe ich sowas auch im beruflichen Umfeld genutzt... geht schnell und billig, hielt aber nie so richtig lange, also im Prinzip ähnlich zu meiner Erfahrung am Motorrad.
Klassische DU-Buchsen waren unter den dortigen Gegebenheiten immer die bessere Wahl, aber das kommt für deine Anwendung wohl nicht in Frage.




Vor längerer Zeit hatte ich mich mal damit beschäftigt, ob ich meine Schwingenlagerung rückbaue auf Ölschwinge (Hinweis: Habe TS250-Rahmen mit ETZ250-Schwinge... ich könnte also...). Hintergedanke war, die Steifigkeit der Hinterradführung zu erhöhen. Das Thema habe ich (für mich) erstmal verworfen.
Bei meinen Recherchen bin ich auf genau das Problem gestoßen, was hier alle beschreiben: Wie kriegt man beides hin: Fluchtung und Passung?

Und dann habe ich in einem Internetforum einen Beitrag gefunden, wo es jemand ganz anders gemacht hat. Derjenige hatte ein Motorrad, das es früher mal mit Gleitlagerbuchsen gab, später dann mit Nadellagerung. Er hatte die spätere Variante, die wohl ziemlich anfällig ist und wollte auf die ältere Gleitlagervariante umbauen.
Sein Vorgehen: Er hat sich die Lagerbuchsen aus RG7 selbst gedreht. Der Innendurchmesser wurde so angepasst, dass die gewünschte Passung zum Schwingenlagerbolzen entstand. Der Außendurchmesser wurde auf Untermaß zur Aufnahme in der Schwinge bearbeitet! Ja, Untermaß! Ich denke, es war die Rede von ca. 0,1mm. Bis hierhin kann man diese Arbeiten im Grunde von jedem metallverarbeitenden Betrieb machen lassen, sofern man selbst nicht die Möglichkeiten hat (Schwingenlagerbolzen und Schwinge bereitstellen). Dann hat er die Buchsen auf den Schwingenlagerbolzen aufgefädelt und quasi in Einbausituation in die Schwinge EINGEKLEBT. Der Umbau war wohl auch erfolgreich getestet.

Ich finde die Idee grundsätzlich erstmal gut bzw. nicht gar zu abwegig.
Über die Größe des Untermaßes des Außendurchmessers kann man diskutieren, ebenso über die Passung zum Schwingenlagerbolzen, den zu verwendenden Klebstoff und die Verarbeitungsbedingungen für's Kleben.
Das Thema Fluchtung würde ich damit jedoch als hinreichend gut gelöst betrachten.

Ich dachte, ich schreib's mal hier rein, sind ja auch viele fähige Metaller an Bord, die mich jetzt steinigen können... ;-)
Ciao
Wolle

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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon TS_Treiber » 14. Mai 2020 19:50

Die Idee mit dem Kleben hat richtig was. Auch an Werkzeugmaschinen werden Führungsbahnen schon seit Jahrzehnten geklebt (und anschließend geschliffen?) und halten. Das Spaltmaß zwischen Buchse und Schwingenrohr muss natürlich auf den Kleber abgstimmt sein. Man kann im Vorfeld die Passung Bolzen-Buchse optimal herstellen und spart sich das Aufreiben und die Qual mit der Flucht.
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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon ott » 14. Mai 2020 20:19

Die Klebelösung habe ich vor ca. 25 Jahren bei meiner ETS durchgeführt . Erfolgreich.

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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon Dicker Onkel » 24. Juni 2020 23:38

Gibt es noch jemanden der das aus und umpressen der Buchsen machen kann außer Gabor ?
Mein Problem ist das ich noch 2 nagelneue Schwingenbolzen und 4 Buchsen liegen habe und ich glaube kaum dass er erfreut sein wird wenn ich mein Material mitschicke...
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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon ea2873 » 25. Juni 2020 09:34

hast du eine Eisensäge (einfädeln und dann zu 90% Buchse, nicht Schwinge durchsägen), einen großen Schraubstock, eine passende Nuß als Druckstück, ein Stück Holz und einen Gefrierschrank?

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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon Dicker Onkel » 26. Juni 2020 06:31

Naja das umpressen ist die eine Sachen.Das aufreiben auf Maß die andere...
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Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln

Beitragvon ets_g » 26. Juni 2020 07:36

Wolle69 hat geschrieben:Also von IGUS-Buchsen würde ich an der Stelle eher abraten.
Ich habe das Gelenk meines Kettenspanners mit sowas gebaut, Einbauposition ist also ähnlich, wahrscheinlich aber noch exponierter.
Es hat sich sehr (!) schnell ein sehr (!) deutlicher Verschleiß eingestellt, welchen ich bei einer Schwingenlagerung nicht haben wollen würde.

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Vor längerer Zeit hatte ich mich mal damit beschäftigt, ob ich meine Schwingenlagerung rückbaue auf Ölschwinge (Hinweis: Habe TS250-Rahmen mit ETZ250-Schwinge... ich könnte also...). Hintergedanke war, die Steifigkeit der Hinterradführung zu erhöhen. Das Thema habe ich (für mich) erstmal verworfen.
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Und dann habe ich in einem Internetforum einen Beitrag gefunden, wo es jemand ganz anders gemacht hat. Derjenige hatte ein Motorrad, das es früher mal mit Gleitlagerbuchsen gab, später dann mit Nadellagerung. Er hatte die spätere Variante, die wohl ziemlich anfällig ist und wollte auf die ältere Gleitlagervariante umbauen.
Sein Vorgehen: Er hat sich die Lagerbuchsen aus RG7 selbst gedreht. Der Innendurchmesser wurde so angepasst, dass die gewünschte Passung zum Schwingenlagerbolzen entstand. Der Außendurchmesser wurde auf Untermaß zur Aufnahme in der Schwinge bearbeitet! Ja, Untermaß! Ich denke, es war die Rede von ca. 0,1mm. Bis hierhin kann man diese Arbeiten im Grunde von jedem metallverarbeitenden Betrieb machen lassen, sofern man selbst nicht die Möglichkeiten hat (Schwingenlagerbolzen und Schwinge bereitstellen). Dann hat er die Buchsen auf den Schwingenlagerbolzen aufgefädelt und quasi in Einbausituation in die Schwinge EINGEKLEBT. Der Umbau war wohl auch erfolgreich getestet.

Ich finde die Idee grundsätzlich erstmal gut bzw. nicht gar zu abwegig.
Über die Größe des Untermaßes des Außendurchmessers kann man diskutieren, ebenso über die Passung zum Schwingenlagerbolzen, den zu verwendenden Klebstoff und die Verarbeitungsbedingungen für's Kleben.
Das Thema Fluchtung würde ich damit jedoch als hinreichend gut gelöst betrachten.

Ich dachte, ich schreib's mal hier rein, sind ja auch viele fähige Metaller an Bord, die mich jetzt steinigen können... ;-)


ich habe beim aufbau meiner bsa gold star gerade ziemlich häufig igus buchsen verwendet. zur haltbarkeit kann ich noch nichts sagen, nur dass es verschiedenste sorten für die jeweiligen einsatzgebiete gibt.

meine schwinge hab ich genau so umgebaut wie oben beschrieben. original waren gummibuchsen wie bei mz. da mir gummilagerung am fahrwerk nicht zusagt, hab ich buchsen aus messing gedreht, und innen mit igus buchsen versehen. die messingbuchsen wurden dann in die schwinge eingeklebt. allerdings reichte da ein zehntel als untermass lange nicht aus. ich war überrascht wie schief die beiden ausleger der schwinge zueinander standen. ich denke das ist auch der grund für diese gummilagerung. man kann so die herstellung vereinfachen und ungenauigkeiten ausgleichen. allerdings muß man die schwinge bei diesem umbau relativ aufwändig ausdistanzieren, weil der schwingenbolzen jetzt nicht mehr einfach nur angeballert wird und sich die gummibuchsen dabei verspannen, sondern die schwinge muß sich jetzt ja tatsächlich im lager drehen können. alles in allem also ziemlich aufwändig.

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