Riss im Seitendeckel

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Riss im Seitendeckel

Beitragvon TPM » 20. Mai 2017 21:42

Guten Abend,

Heute habe ich so einen seltsamen schwarzen Strich am frisch gewaschenen Seitendeckel gesehen, eingerissen.
Nach 3300 km, trotz sorgfältiger Montage mit möglichst wenig Spannung, zuätzlichen Gummischreiben an der Verschraubung und vibrationsarm
laufendem Motor. Manchmal möchte man wirklich das Feuerzeug nehmen.
Warum reißt der Seitendeckel dort und warum so schnell? Ich dachte mit sorgfältiger Montage könnte man das verhindern. Das Teil war unbenutzt.

Nun, jetzt muss das ja repariert werden. Eigentlich würde ich das Rissende anbohren und den Riss MAG schweißen. Eigentlich. Nur dass die
Lackierung und Handlinierung unlustige Summen Geld gekostet haben und dabei wohl verbrennen würden.
Gibt das eine Methode die nicht ganz schlimmer Pfusch wäre oder hilft hier nur schweißen und danach frustiert Gedanken über Lackreparatur
machen um in Endeffekt ewig nicht fahren zu können...
Also eigentlich geht ja nur schweißen, da es ordentlich werden soll. Kann man das Reißen an der Stelle überhaupt dauerhaft verhindern nach
der Reparatur?

Edit: Beim KSD habe ich das hier gefunden: Hat jemand Erfahrung damit oder kann ich Lack und Linierung abschreiben?
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Viele Grüße, Tim

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Re: Riss im Seitendeckel

Beitragvon Feuereisen » 20. Mai 2017 23:19

Wenns ordentlich werden soll wirst Du ums schweißen nicht herum kommen. Die Paste ist ganz gut, aber einlackieren wird trotzdem an der Naht von nöten sein. Der Riss sieht aus wie ein Vibrationsriss, evtl hat sogar Deine Befestigung auf Gummielementen dazu beigetragen weil der Deckel dadurch die Möglichkeit hat Eigenschwingungen zu entwickeln.
Die Ursache der feinen Vibrationen wird aber in Deinem Motor liegen (evtl. Nachbaukolben) - da passt das Gewichts/Wuchtungsverhältnis vom Kurbeltrieb nicht, sprich der Kolben ist schwerer oder leichter als der Original verbaute und so passen die Hubscheiben der KW vom Gegengewicht/Wuchtung nicht dazu, was dann die Vibrationen hervorruft.

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Re: Riss im Seitendeckel

Beitragvon Rebhahn » 21. Mai 2017 02:37

Warum das Material plötzlich den Geist aufgibt und reist weiß ich auch nicht, ist mir aber auch schon mehrmals passiert. Die perfekte Lösung ist natürlich schweißen und dann nachbearbeiten und zumindest teilweise neu lackieren.
Wenn du mit dem leichten Riß einigermaßen leben kannst, würde ich von hinten Glasfaserspachtel auftragen und den Riß von vorn vorsichtig versiegeln, er ist dann zwar noch da, breitet sich aber nicht weiter aus.
Solche Schadensbilder sind mir von früher weitgehend unbekannt, vielleicht sind sie aber damals einfach nicht so aufgefallen.
Ganz abschreiben musst du die Linierung meiner Meinung nach nicht, selbst beim Schweißen des Seitenteils, du brauchst aber den genauen blauen Farbton und dann (nach vorsichtigem Anschleifen des Teils)einen guten Klarlack für ein befriedigendes Ergebnis.
Ob ein Anbohren am Ende des Risses etwas bringt, weiß ich nicht, ich kenne das nur von Plastik-Verkleidungen und da hilft es nur, wenn man wirklich das Ende des Risses erwischt.Solltest du dich fürs Schweißen entscheiden, ist es wohl unnötig.

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Re: Riss im Seitendeckel

Beitragvon P-J » 21. Mai 2017 08:03

bei solch geformten Blechen, tiefgezogen, kann es durchaus vorkommen das Spannung im Material vorhanden ist. Da kannst mit Gummiringen und allem möglichen arbeiten, bei geringsten Erschütterungen und Vibrationen reists halt nach ner Zeit. Ohne Schweissen reist das weiter. :(

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Re: Riss im Seitendeckel

Beitragvon hiha » 21. Mai 2017 08:38

Hartlöten ist besser, aber der Lack leidet halt mehr.

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Re: Riss im Seitendeckel

Beitragvon ea2873 » 21. Mai 2017 09:28

TPM hat geschrieben:
machen um in Endeffekt ewig nicht fahren zu können...



die deckel gibts billig, also temporärer Ersatz ist nicht teuer. Würde das Ende des Risses anbohren und von hinten löten, damit machst du nichts kaputt und wenns nicht hält hast du noch alle anderen Optionen offen.

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Re: Riss im Seitendeckel

Beitragvon TPM » 21. Mai 2017 15:11

Moin,

Danke für die Beiträge...
Am Moped ist jetzt ein mattschwarz gerollter Seitendeckel montiert, der Riss kann nun also in Ruhe entfernt werden.
Wäre das Rissende anbohren und dann MAG schweißen dem Hartlöten stark unterlegen?
Selbst schweißen möchte ich das nicht, weil es ja nur einen Versuch gibt und kenne nur für MAG jemand der das so halbwegs gut kann..
Ich meine den Lackschaden entfernen lassen, kostet ja auch wieder Geld, dann sollte es dieses mal länger halten und nicht in einem Jahr wieder
an der Stelle reißen.

Feuereisen hat geschrieben:Die Ursache der feinen Vibrationen wird aber in Deinem Motor liegen (evtl. Nachbaukolben) - da passt das Gewichts/Wuchtungsverhältnis vom Kurbeltrieb nicht, sprich der Kolben ist schwerer oder leichter als der Original verbaute und so passen die Hubscheiben der KW vom Gegengewicht/Wuchtung nicht dazu, was dann die Vibrationen hervorruft.


Der Motor ist in der Tat mit einem Nachbaukolben ausgerüstet, die Vibrationen halten sich aber sehr in Grenzen. Ich bin jedes mal wieder sehr
erstaunt wie ruhig der Motor läuft, während der Fahrt ist eben kaum etwas zu spüren. Meine Schwalbe vibriert trotz gummigelagerter Motor-
aufhängung viel schlimmer.
Das ist natürlich alles sehr subjektiv, nur eine Rüttelplatte die logischerweise das Blech kaputtvibriert, ist die Maschine ganz und gar nicht...
Viele Grüße, Tim

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Re: Riss im Seitendeckel

Beitragvon ea2873 » 21. Mai 2017 15:24

wie wärs mit nur Riß anbohren und mal schauen was passiert?

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Re: Riss im Seitendeckel

Beitragvon TPM » 21. Mai 2017 15:25

Wäre leider nicht mit meinem optischen Anspruch zu vereinen... :wink:
Viele Grüße, Tim

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Re: Riss im Seitendeckel

Beitragvon trabimotorrad » 21. Mai 2017 17:42

Eventuell wäre vielleicht Laser-Schweißen eine Möglichkeit. Laserschweißungen haben zwar nur eine geringe Einbrandtiefe (man sagt etwa 0,3mm) aber bring auch sehr wenig Hitze ins Material. Wenn man den dünnen Blechdeckel von beiden Seiten laserschweißen würde, könnte das vielleicht halten :nixweiss:
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Re: Riss im Seitendeckel

Beitragvon TPM » 21. Mai 2017 17:53

Wenn MAG-Schweißen die Beschädigung im Sinne der Stabilität des Metalls am Besten repariert, dann wäre mir der Abbrand des Lacks um die
Reparaturstelle relativ egal sein. lackiert werden muss ja so oder so, Hauptsache es hält danach dann...
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