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Schleifende Hinterradbremse = weniger Topspeed?

Verfasst:
12. Juli 2007 15:40
von Bernhard
Hallöchen!
Es handelt sich um eine TS 250 bei der ich schon vor ein paar Monaten unbenutzte Bremsbacken mit richtig dicken Bremsbeläge eingebaut habe, damit die Dinger aber in die Trommel passten kam ich um das abschleifen der Beläge nicht herum. Die Maschine kam bisher nie über 110km/h, und nachdem jetzt vor kurzem an der hinteren Bremse was verstellt wurde kam sie neulich nicht mal mehr über 95km/h hinaus.
Jetzt könnte ich mir vorstellen das die Belege doch noch an der einen oder anderen Stelle schleifen könnten
Inwiefern wirkt sich eine schleifende Hinterradbremse auf den Topspeed aus? Ist es zu vernachlässigen, oder kann es sein das die Maschine dann bei 90km/h schon an die Grenzen stößt? Gibt es noch andere Symptome die darauf schliessen lassen?
Viele Grüße
Bernhard

Verfasst:
12. Juli 2007 16:18
von Andreas
Hallo Bernhard,
einfacher Test, setz Dich aufs Fahrrad, laß die Vorderbremse permanent schleifen und versuche, Deine bisherige Topspeed zu erreichen.
Irgenwann fallen Dir wahrscheinlich die Beine ab....
Noch ein weiterer einfacher Test, setzt Dich auf Deine Emme, fahr ein paar Kilometer ohne die Fußbremse zu betätigen, halte an und überprüfe die Temperatur der Nabe. Verbrennst Du Dir die Finger, schleift was. Ist sie kalt, ist alles ok und der Fehler ist woanders zu suchen.

Verfasst:
12. Juli 2007 16:21
von Trophy-Treiber
Allgemein kann man davon ausgehen, daß Bremsbacken, die die Bremstrommel berühren eine negative Beschleunigung einleiten. Wenn man die Bremse betätigt wird das Fahrzeug also langsamer.
Ob die Bremsbeläge während der Fahrt schleifen zeigt sich durch eine übermäßige Erwärmung der Bremstrommel.

Verfasst:
12. Juli 2007 16:41
von mecki
Hallo Bernhard, Stelle Deine TS in ungefahrenem ( kalten) Zustand auf den Hauptständer.Drehe Dein Hinterrad durch. Dabei merkst Du ob Dein Rad leicht dreht oder Deine Bremsbacken noch leicht anliegen.Sollten sie auch nur leicht schleifen werden sie nach wenigen Kilometern Fahrt durch die Reibung richtig heiß und dehnen sich durch die Hitze immer stärker aus.In Extremfällen geht das bis an die Blockiergrenze.Bocke dann die TS wiederum auf und versuche das Rad zu drehen.Dabei wird Dir dann klar wo Deine Leistung bleibt.Berühre dann noch Deine Bremstrommel. Wenn Du Glück hast erinnert Dich dann eine Brandblase noch längere Zeit daran wie Leistung in Wärme umgewandelt wird.Sollte nach 2-3 Km Fahrstrecke Dein Hinterrad noch kalt und leichtgänig sein,hat Dein Leistungsverlust einen anderen Grund.
Gruß Mecki

Verfasst:
12. Juli 2007 16:42
von Ex User Hermann
Bat242 hat geschrieben:Inwiefern wirkt sich eine schleifende Hinterradbremse auf den Topspeed aus?

(Sorry Bernhard, mir war grad so. Eigentlich bin ich ganz nett......)
Bei den allermeisten Fahrzeugen dienen Bremsen zur VERRINGERUNG der GESCHWINDIGKEIT.
Was also tun sie wenn sie "schleifen"?

Verfasst:
12. Juli 2007 17:02
von Bernhard
@Hermann, mir ist schon klar das eine schleifende Bremse weniger Geschwindigkeit bedeutet, ich wollte ja wissen "inwiefern" sich das genau auswirkt, und was sonst noch passieren kann.
Aber dies wurde jetzt schon zur genüge beantwortet


Verfasst:
12. Juli 2007 17:21
von Alex
Das mit den heißen Bremstrommeln ist ein heißer Tipp, hab ich selber nicht dran gedacht
Hast Du inzwischen was an den Bremsen gemacht? Wie gesagt, mein Tipp: nochmal auf und Hebel verstellen...so daß die Bremsstange außen 90° zum Hebel der Trommel liegt.
Ich hätte ja die Tage Lust mich wieder in die Garage zu setzen aber dank der Erkältung gehts mir grad so richtig besch*****.
@alle:
Ich war ja dabei als er die Bremsbacken eingebaut hat, die Teile hat er von mir und waren mit den bereits verbauten (an denen die Beläge schon ziemlich durch waren) absolut identisch. Nur daß die "neuen" eben dicke Beläge drauf hatten.
Woher ich diese Bremstrommeln mal hatte - keine Ahnung. Vermutlich so eine "da, das kriegste auch noch mit dazu" Geschichte.
Wie kann es aber sein daß die Bremsbeläge so dick sind daß die Bremsbacken nicht in die Trommel passen?
Bernhard hatte ne ganze Weile rumgefeilt ehe das mal gepaßt hatte.
@Bat: Ich denk mal in 1-2 Tagen wirds mir hoffentlich wieder besser gehen...wann bist Du denn wieder in der Garage?
Hat der Chef irgendwas gesagt?
Gruß Alex

Verfasst:
12. Juli 2007 17:25
von Bernhard
huhu alex, ne war bisher nicht in der garage, hab ab morgen nachtschicht da hab ich dann nachmittags zeit. Ich werd dann das mit dem freilauf des rades mal teste und ggf. das ding nochma ausbauen und die belege nochmal abschleifen


Verfasst:
12. Juli 2007 17:31
von Alex
...und Hebel bitte auf 90° stellen...nur so kann man die optimale Bremskraft ausm Fuß umsetzen...so schlecht wie die im Moment hinten bremst, das nimmt kein TÜVvie ab...
Wir brauchen übrigens mal irgendwie ne kleine Mopped-Hebebühne...

...schon deshalb weil bei keiner unserer Mühlen die Räder freigängig sind wenn sie auf dem Hauptständer stehen...weder bei Deiner TS250, noch bei der Country und auch nicht bei der TS150...bei meiner eigenen TS250/1 übrigens auch nicht...
Gruß Alex

Verfasst:
12. Juli 2007 19:09
von Ex User Hermann
Noch ein Hinweis: Wenn die Beläge auch nur leicht schleifen, erwärmen sie sich und dehnen sich aus, schleifen stärker, erwärmen sich weiter, usw. usf. .......... alles klar? Das gilt für alle Trommelbremsen! Die Beläge MÜSSEN im KALTEN UND WARMEN Zustand die Bremstrommel freigeben!

Verfasst:
12. Juli 2007 20:55
von Trophy-Treiber
Alex hat geschrieben:Wie kann es aber sein daß die Bremsbeläge so dick sind daß die Bremsbacken nicht in die Trommel passen?
Gruß Alex
Das sind Bremsbacken für ausgedrehte Bremstrommeln.


Verfasst:
12. Juli 2007 21:23
von Roland
Trophy-Treiber hat geschrieben:Alex hat geschrieben:Wie kann es aber sein daß die Bremsbeläge so dick sind daß die Bremsbacken nicht in die Trommel passen?
Gruß Alex
Das sind Bremsbacken für ausgedrehte Bremstrommeln.

Genau so hat mir das letztens der Meister Didt in seinem Lager erklärt.
Er hat mir auch solche Bremsbacken gezeigt und die Beläge sind deutlich stärker als bei normalen Bremsbacken.

Verfasst:
13. Juli 2007 09:20
von Alex
Ahja, OK. Sollte aber mit wegschleifen dann auch passen, oder? Oder besteht die Gefahr, daß das zu krumm wird und die Trommeln durch ungleichmäßige Auflage schädigt?

Verfasst:
13. Juli 2007 10:04
von mareafahrer
Alex hat geschrieben:Ahja, OK. Sollte aber mit wegschleifen dann auch passen, oder? Oder besteht die Gefahr, daß das zu krumm wird und die Trommeln durch ungleichmäßige Auflage schädigt?
Wenn viel abzuschleifen ist, ist der Einsatz von "normalen" Backen sicher einfacher. Ob man 1 oder mehr mm wirklich gleichmäßig wegfeilen kann? Außerdem ist es doch schade um die "extradicken" Bremsbeläge. Die kann vielleicht jemand in ihrer wahren Dicke benötigen.
Ciao

Verfasst:
13. Juli 2007 10:19
von tippi
Bat242 hat geschrieben:...und was sonst noch passieren kann.
Die Beläge schleifen, erhitzen die Trommel und im nächsten Stadium läuft Dir das Fett der Radlager aus. Noch mehr Erwärmung bringt dann auch das Schmiermittel der Kette in den flüssigen Aggregatzustand. Selbiges verteilt sich dann auch noch auf Felge, Reifen Straße ....
Sicherer wirds auf keinen Fall so zu fahren.
Beschriebene Auswirkungen schon in life gesehen -Ursache: zu genau eingestellte Beläge bei Gebirgsfahrt mit ständiger Bremsnutzung.

Verfasst:
13. Juli 2007 17:56
von Alex
Irgendwie gibts da grad ein neues Problem:
das Schleifen ist wohl weg (Bat hat nochn bissel nachgefeilt).
Aber wir kriegen partout keine 90°-Stellung der beweglichen Teile hin.
Hat man am hinteren Hebel 90°, ist kein Platz mehr für die Flügelmutter auf der Bremsstange.
Den vorderen Hebel (also den der linksseitig auf dem Bremshebel sitzt) verstellen ist wohl auch Schwachfug, da dann die Feder nicht mehr richtig greift und der Bremsfußhebel durchhängt.
Komme mir vor wie ein totaler Laie. Aber gibts da irgendwas, das ich (bzw.wir) vielleicht nicht beachtet habe(n)? Ist schließlich nicht die erste Bremse die ich von innen sehe.
Aber kanns sein daß es da verschieden lange Bremsstangen gibt? Oder was anderes? Die verbauten Teile sehen alle höchst original aus...
Gruß Alex

Verfasst:
13. Juli 2007 20:13
von lothar
tippi hat geschrieben:Beschriebene Auswirkungen schon in life gesehen -Ursache: zu genau eingestellte Beläge bei Gebirgsfahrt mit ständiger Bremsnutzung.
Etwa iiiiiiich ????
Re: Schleifende Hinterradbremse = weniger Topspeed?

Verfasst:
13. Juli 2007 20:23
von Martin H.
Bat242 hat geschrieben:Inwiefern wirkt sich eine schleifende Hinterradbremse auf den Topspeed aus?
Hallo Bernhard,
hatte das mal an meinem ES-Gespann. Primär merkt man es beim Losfahren, man kommt kaum vom Fleck... aber wenn sie denn mal lief, dann lief sie - das war jedenfalls meine Erfahrung damals.
Aber das mit der heißen Bremstrommel hab ich dann auch irgendwann mal gecheckt!
Es waren dann neue Bremsbeläge hinten fällig...
Gruß, Martin.

Verfasst:
15. Juli 2007 01:40
von Ex User Hermann
Alex hat geschrieben:Aber wir kriegen partout keine 90°-Stellung der beweglichen Teile hin.
Sieh es einfach als "groben Anhaltspunkt", das macht die Sache einfacher. Wobei der Anfang des Schleifens schon VOR den 90° sein sollte. MUSS aber NICHT ZWINGEND so sein!
Alex hat geschrieben:Den vorderen Hebel (also den der linksseitig auf dem Bremshebel sitzt) verstellen ist wohl auch Schwachfug, da dann die Feder nicht mehr richtig greift und der Bremsfußhebel durchhängt.
Gut gewartete MZ brauchen diese Feder nichtmal, es reicht die Feder der Bremsbacken

Und tatsächlich ist ein Umsetzen dieses Hebels sinnvoll, oder weißt Du, ob die (Nachbau) Beläge EXAKT der Dicke der Beläge aus der MZ-Serie entsprechen? Ich rede hier nicht von Zentimetern!
Alex hat geschrieben:Aber kanns sein daß es da verschieden lange Bremsstangen gibt?
Es gibt mindestens 3 Längen die mir bekannt sind. Genauso wie es auch unterschiedliche Längen bei den Zugankern gibt.
Insgesamt sinnvoll im Sinne von Effektivität ist es, wenn die "Hebelei" ohne Gewaltbremsung bei "kurz vor 90°" liegt, im Betätigungsfall mit Kraft dann bei 90°. Dann hat man die stärkste Wirkung bezogen auf den Kraftaufwand.

Verfasst:
3. August 2007 11:29
von jens13
Wenn die Bremse nur an einer Stelle schleift, wie bekomme ich heraus an welcher?
Jens

Verfasst:
3. August 2007 11:41
von Ex User Hermann
Dann ist die Trommel unrund. Kann man vielleicht mit bloßem Auge sehen, sicherer ist aber eine Kontrolle mit entsprechendem Meßgerät.

Verfasst:
3. August 2007 11:44
von Sven Witzel
Kann es bei neuen Belägen nicht auch normal sein ? Laut Wildschrei die Ecke abfeilen und dann wieder einbremsen...

Verfasst:
3. August 2007 11:47
von Ex User Hermann
Neue Beläge machen ne Trommel unrund? Das wäre mir allerdings neu.
Zu dicke Beläge kann man abschleifen, ideal wäre allerdings das Abdrehen der bereits auf der Grundplatte eingesetzten Beläge auf den Trommeldurchmesser -x 1/10mm

Verfasst:
3. August 2007 11:54
von Sven Witzel
Nein

Das wollte ich damit nicht sagen... War auf die Beläge bezogen, wenn die nur an einer Stelle anliegen...

Verfasst:
17. Juni 2008 20:38
von mareafahrer
Da ich ja derzeit Bernhards
liegengebliebene TS repariere, habe ich nun auch Zeit mich direkt mit dem Bremsenproblem zu beschäftigen.
Wie Herman schon in Sosa festgestellt hat, ist mit dem Fußbremshebel etwas nicht in Ordnung. Ich habe nun festgestellt, dass es einer von der ETZ 250 ist, der grob zurechtgebogen wurde - aber hinten und vorne nicht passt.
Dies hat aber noch nix mit der schleifenden Bremse und den nicht passenden neuen Bremsbelägen zu tun. Zuerst dachte ich auch an falsche Teile, aber...
Der eingegossene Bremsring hat sich an zwei gegenüberliegenden Stellen vom Radkörper/Radnabe gelöst und hat fast 1mm Luft. Dadurch läuft der Bremsring logischerweise unrund und der Bremsinnendurchmesser ist an den gelösten Stellen entsprechend kleiner.
So weit ich mich erinnern kann war das doch ein typisches Problem der TS250?
Was kann man da jetzt machen?

Verfasst:
17. Juni 2008 23:17
von Ex-User peryc
Die ES Naben waren da die Bösewichte. Die haben einen geteilten Bremsring. Die Nabe würde ich aber auch als Schrott bezeichnen. Oder kann man bei sowas, finanziell sinnvoll, einen neuen Bremsring einpressen?
Christopher

Verfasst:
18. Juni 2008 07:46
von mareafahrer
peryc hat geschrieben:Die ES Naben waren da die Bösewichte. Die haben einen geteilten Bremsring. ...
Aha. Mir war auch nur irgendetwas von geteilt in Erinnerung. Wo sind denn die ES-Bremsringe geteilt? In der TS-Nabe ist auf jedenfall eine Naht.
peryc hat geschrieben:... Die Nabe würde ich aber auch als Schrott bezeichnen. Oder kann man bei sowas, finanziell sinnvoll, einen neuen Bremsring einpressen?
Schrott war eigentlich auch mein Gedanke. Aber es wird sicherlich nicht ganz so einfach sein, eine brauchbare andere Nabe zu bekommen. Hat wer Erfahrung mit dem Einpressen eines neuen Rings? Macht das technisch und finanziell Sinn?
bremsen

Verfasst:
18. Juni 2008 07:59
von Prä Jonas-Treiber
Zu den ES und ETS Trmmelbremsen:
In der Nabe waren Stahlringe mit Naht eingelegt, das ergab eine Garantie für unrunde Bremswirkung und klappernde Zähne beim Bremsen.
Später habe ich dann das DDR Eintrittsgeld (Zwangsumtausch) dafür verwendet Räder mit Schleudergußtrommeln in Jena zu kaufen.
Es gibt einen Trick Bremsbeläge anzupassen, man nehme farbige Kreide (keine Ölkreide!!), male damit den Bremsbeläge geduldig an, einbauen, bremsen, ausbauen und nachschauen, wo es noch bunt ist, lagen die Bläge noch nicht an.

Verfasst:
18. Juni 2008 13:07
von Ex-User peryc
Die TS Nabe sollte auf jeden Fall keine Naht haben. Kann es sein, daß da schon mal was gemacht wurde? ETZ Nabe sollte doch die gleiche sein, oder?
Christopher