hermann27 hat geschrieben:was soll man mit einer solchen ausage anfangen ?
chef hat keine ahnung?
ich wusste es ist falsch und habe wissentlich nicht darauf aumerksam gemacht ?
wider besseren wissens den motor zerstoert also mitverantworteter schaden ?
ich staune nicht schlecht
mfg hermann
Hi!
Ja, es ist verrückt auf Arbeit, beim selbsternannten größten Logistikkonzern.
Ich hab für die Anweisung unterschrieben, dass ich sie zur Kenntnis genommen habe, und mich an die Vorgaben halten werde. Das hat sich auch nicht mein Chef vor Ort ausgedacht, das kam von "weiter oben".
Was soll ich tun?
Das Drehmoment hab ich erst nachgeforscht, als das Gewinde defekt war.
Vorher hab ich das immer mit Handgefühl angezogen, und da gab es nie Probleme. Über paar Jahe.
Diese Anweisung gilt praktisch auch jetzt noch.
Das ist für mich nicht leicht, als ehem selbstständiger Handwerker in so einem Bürokratenverein zu arbeiten.
Manchmal denke ich, ich bin im Irrenhaus.
-- Hinzugefügt: 11/4/2021, 02:12 --g-spann hat geschrieben:Steffen G hat geschrieben:
Ich geb dir recht, allzu sklavisch sollte man sich an solche Tabellen sicher nicht halten, Ausnahmen wie Zylinderkopfschrauben o.ä. mal außen vor...ich hör mir auch immer an, dass ich nicht nach der Reinen Lehre schraube, weil ich beinahe alle Schrauben einfette, manche mit Dichtungs- oder Schraubensicherungsmittel versehe (dann stimmt doch das Drehmoment nicht!
); so hab ich's gelernt, nie schlechte Erfahrungen damit gemacht, musste auch nach 20 Jahren keine Schrauben ausbohren o.ä. ...
Ist natürlich einfach für unsereins, die z.T. jahrzehntelange Erfahrungen mit Schraubereien und daher das jeweils erforderliche Drehmoment "im Handgelenk" haben, zu sagen: "Mach's einfach nach Gefühl!"...für den unbedarften Anfänger ist ein Satz Drehmomentschlüssel sicherlich eine Möglichkeit, sich an die entsprechenden Anzugsmomente heranzutasten, dann aber bitte nicht kritiklos mit irgendeiner Tabelle, sondern unter Berücksichtigung der jeweiligen Materialien und des Einsatzzweckes...
Ein Beispiel: Das Steuerritzel der Rotaxe wird laut Handbuch mit 100 Nm angezogen (die Kurbelwelle zu blockieren, ist schwierig), laut Tabelle schafft das Gewinde locker 200 Nm, also kommt da Schraubensicherung drauf und das Ding wird mit dem pneumatischen Schlagschrauber festgeballert, ob das jetzt 100 oder 140 Nm sind, macht so gar nix, Hauptsache, das Ding ist so fest, dass es sich nicht löst (so einen Motor hab ich zur Ersatzteilgewinnung hier liegen, Kurbelwelle, Ritzel und LiMa Schrott).
Ebenso ist ein Kupplungsdeckel auch dann dauerhaft dicht, wenn die Schrauben nicht mit 13 Nm, sondern nur mit 8 oder 10 Nm angezogen sind...wichtiger ist hier, dass die Schrauben gleichmäßig angezogen sind...
Hi!
Ja. Ich hab auch so einen Problemfall, meinen VW-Transporter, da zieht man die geölte! Schraube der Kurbelwellen-Riemenscheibe ich glaub mit 180Nm an, und muss die dann eine halbe Umdrehung weiterdrehen. Das ist der Wahnsinn, da braucht man einen Gegenhalter, ordentliches Werkzeug, Abstützung und 2 m Rohr. Das ist glaub ich M 18 x1 oder 1,5. Das würde kein normaler Mensch so fest anziehen, auch weil man merkt, dass die Schraube dann irgendwie weich wird, und es zum Schluss leichter geht. Das muss aber so sein, sonst hält das nicht.
Im Normalfall, sag ich unseren Azubi´s auf Arbeit, weil die Fragen oft kommen:
Nehmt einfach das Werkzeug, was zu der Schraube passt, und zieht mit normaler Kraft an, wie es ein normaler Mensch machen würde, bis es fest ist.
Bei Aluminium und kleinen Schrauben etwas vorsichtiger. Dann zeige ich den noch einen 10 x11 Ringschüssel, und einen 18x19 Ringeschlüssel,
und sage, das hat auch seinen Grund, warum die unterschiedlich lang sind.
Das verstehen die dann auch.
Bei so einer M6 Schlitzschraube, wenn man die mit dem klassischen Schraubendreher einsetzt, denke ich mal, dass man da so um die 8 Nm schafft,
und wenn das Gehäuse nichts besonderes halten muss, und man 2 x ringsum nachzieht, passt das auch.