Das MZ Forum für MZ Fahrer

[Guten Abend,

als ich mich heute an das zerlegen der Vorderrad Partie meiner ES machte lief es mir beim Anblick des Inneren meines Schwingenträger eiskalt den Rücken runter..
Alles war extremst korrodiert, anfangs dachte ich, jemand hätte da Putz herein geschmiert, weil mir dicke weiße Brocken entgegen kamen.
Der untere Sockel, wo ursprünglich eines der Gewinde zur befestigtigung des Kotflügel war, ist komplett verschwunden..
Sämtliche Stege sind stark angefressen.
Jetzt zu meiner Frage:
Macht es überhaupt noch Sinn, an dem Schwingenträger fest zu halten?
Wie sieht es im Punkto Stabilität aus?
Könnte mir der Schwingenträger im Betrieb wohlmöglich sogar brechen?
Selbst wenn ich jetzt oberhalb wo sich die zwie Stege kreuzen und ein neues Loch bohre, das alte im Kotflügel zuschweiße und oberhalb ein Neues setze..
Ich bin mir da nicht so sicher.

Durch die Suchfunktion habe ich bereits herausgefunden, dass es sich wohl bei der Legierung um Elektron handelt.
Leider habe ich nicht so sonderlich viel mehr dazu gefunden.

Über eine Meinung oder Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.

Im Anhang ein paar Bilder.

Liebe Grüße
Marvin
attachment=0]IMG_20211203_172653.jpg[/attachment]

Was willst du jetzt hören? Das man den weiterverwenden kann? Wohl kaum, ich würde es jedenfalls nicht tun. Also einen anderen besorgen...

Scheiße ist, dass das Gewinde unten verschwunden ist.
Einen mußte ich auch verschrotten, die Lagerbohrung war ausgebröselt.

Glasperlstrahlen lassen und dann beurteilen ob der noch zu verwenden ist.
Habe ich bei 2 Trägern machen lassen die auch verheerend aussahen.
Waren danach für tauglich befunden.

Gruß Klaus

Andererseits werden ja immer wieder Träger bei ihhbei angeboten.

Klaus P. hat geschrieben:Glasperlstrahlen lassen und dann beurteilen ob der noch zu verwenden ist.
Habe ich bei 2 Trägern machen lassen die auch verheerend aussahen.
Waren danach für tauglich befunden.

sehe ich genauso, erstmal sauber machen, dann schauen. das blühende Material sieht manchmal schlimmer aus als es ist.

... da gibts schlimmeres. tauglich putzen!

max ~:)

Jeder wie er mag. Ich finde den gerade im unteren Bereich schon arg geschwächt. Und solange noch vernünftiger Ersatz aufzutreiben ist, würde ich nicht an so einer Leiche operieren...

hi -
ok, du hast natuerlich recht. also anders:

faehrst du die kiste taeglich als gespann ueber heftige pisten oder nur hin und wieder solo zum eis essen als hobby?
ersteres: kannst dir ueberlegen, letzteres, kannst dir ueberlegen ...

g max ~;)

Schon mal vielen Dank für die vielen schnellen Antworten.
Ich bin nach wie auch eher skeptisch, ob das alles noch so sicher ist. Ich denke ich sollte da schon auf mein Bauchgefühl hören und mir besser einen neuen Träger besorgen. Preislich sind sie in der Bucht relativ erschwinglich.

Ich hatte mir anfangs erhofft, dass sich jemand genauer mit dem marerial auskennt und mir sagt, dass sowas absolut unbedenklich, aufgrund der Festigkeit ist..

Aber Frank hat da absolut recht, im unteren Bereich ist das Material schon stark geschwächt und gehe ich da vorsichtig mit der Drahbürste hinweg bröselt da noch mehr weg..

Also einmal neu und ruhe.

Ich danke euch allen und wünsche ein schönes Wochenende!
Mit freundlichen Grüßen
Marvin

Pfeffi250 hat geschrieben:Ich hatte mir anfangs erhofft, dass sich jemand genauer mit dem marerial auskennt und mir sagt, dass sowas absolut unbedenklich, aufgrund der Festigkeit ist..

Elektronguß versprödet mit der Zeit, sofern Luft rankommt. Irgendwann werden wir alle, die eine ES/2 fahren, an den Punkt kommen, an dem wir uns fragen müssen, ob das noch unbedenklich ist, mit so einem tragenden Teil rumzufahren.
Du solltest es mal richtig putzen, bis du wieder blankes Metall siehst. Dann kannst du die Schäden richtig einschätzen, aber ich gehe auch davon aus, dass das nix mehr ist...

so wie Richard schrub.
Erstmal richtig reinigen machen (glasperlstrahlen), dann kann man das teil auch beurteilen.
Der drecks Elektronguß blüht auf bei der Oxydation. Oftmals stellt es sich garnicht so schlimm dar, wenns sauber ist!

muenstermann hat geschrieben:so wie Richard schrub.
Erstmal richtig reinigen machen (glasperlstrahlen), dann kann man das teil auch beurteilen.
Der drecks Elektronguß blüht auf bei der Oxydation. Oftmals stellt es sich garnicht so schlimm dar, wenns sauber ist!

das wichtigste ist meiner Meinung nach das Teil nicht wegzuwerfen, sondern ggf. an andere Interessenten (mit ehrlicher Zustandsbeschreibung) weiterzugeben.

Wie gesagt - noch sind die Dinger erschwinglich und verfügbar. Von daher....

Ich hatte vor 20 Jahen mir mal eine 150er TS als Crossmaschine umgebaut. Der hintere Heckträger war auch schon böse vergammelt. Ich bin damit dennoch ohne Probleme durch die Felder gesprungen, ohne dass etwas abgebrochen ist. Ich würde mich dem Reinigen anschließen und dann das Ganze noch einmal beurteilen wollen, bevor man es entsorgt.
Grüße
Georg

Alu Oxidation sieht meist schlimmer aus als es ist, da es stark aufblüht.
Als Beispiel ein Motor der problemlos wieder läuft.

Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Das eine ist ein Motor, Alu Gehäuse. Das Andere ein tragendes Teil aus Elektron, welches von der chem. Reaktion unter Sauerstoff ganz anders zu bewerten ist.

Man kennt es ja von der BK: Bremsankerplatte vorn und besonders der linke Hinterachsträger: Das Zeug wird spröde und <knack>.
Vor allem sieht man es dem Zeug nicht unbedingt an. Das Zeug versprödet einfach so.
Mich wundert, dass im Wikipedia steht, Elektron sei korrosionsbeständig. Vielleicht auf kurze Zeiträume gedacht, aber unser Kram ist halt immer rund 50 Jahre alt und mehr...

Richy hat geschrieben:Vor allem sieht man es dem Zeug nicht unbedingt an. Das Zeug versprödet einfach so.

Das ist der Punkt. Es ist eben kein Alu!

Also auf dem Foto sieht es für mich aus, als würde vom Material nicht wirklich viel fehlen. Und für das fehlende Gewinde würde man bestimmt eine Lösung finden, das muss ja nicht viel halten. Ich würde also auch erstmal alles sauber machen und dann die Materialstärke mit einem guten Träger vergleichen.

Mechanisch reinigen und dann entscheiden ob mans ersetzt. Strahlen muss nicht sein, geht auch mit Drathbürstenvorsatz für drehende Geräte.

Grade im unteren Bereich sind die Stege eben schon echt stark angefressen. Ich werde mich da die Tage mal ran machen und mal schauen wie es nach der Reinigung aussieht.

Noch was: Ich habe noch nie davon gehört, dass jemandem so ein Träger gebrochen wäre. Im Gegensatz zu vielen anderen Rahmenteilen. Das spricht dafür, dass die sehr großzügig dimensioniert sind. Da dürften ein paar Zehntel Materialverlust also nicht dramatisch sein.

Kommt aber (wie schon jemand schrieb) darauf an, was Du damit vorhast. Gemütliches Cruisen oder täglich hartes Gelände.

Ysengrin hat geschrieben:Noch was: Ich habe noch nie davon gehört, dass jemandem so ein Träger gebrochen wäre.

Survivorship Bias: Die, denen das passiert ist, haben es nicht überlebt und konnten dir demzufolge nicht davon berichten.

Und der Unfall war so extrem, dass sogar alle Augenzeugen, deren Angehörige und die gesamte internationale Motorpresse zu Tode gekommen sind. Jaja.

Kein Wunder bei der Oxydationswolke, das nimmt die Luft zum Atmen.

Ysengrin hat geschrieben:Und der Unfall war so extrem, dass sogar alle Augenzeugen, deren Angehörige und die gesamte internationale Motorpresse zu Tode gekommen sind. Jaja.

Ich glaub, eine zerbröselte 50 Jahre alte MZ schafft es nicht in die internationale Presse.

Nu ma keine Panik. Da hab ich schon weit schlimmere Träger gesehen und mir ist auch kein Fall von Brüchen bekannt, auch nicht bei Gespannen.
Die Hauptlast tragen die Stossdämpfer.
Der Schwingenträger ist nur Führung.
Strahlen, lackieren und gut ist.
Das Gewinde lässt sich mit Helicoil noch retten.