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Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 31. Mai 2025 17:12
von Ysengrin
Hab heute die Schwingenbolzen abgeschmiert und dabei einen Rostpickel an der Schwingenverstärkung gesehen. Kurz mit dem Schraubenzieher dagegen gedrückt, schon ging er glatt durch:

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Also ausgebaut und gereinigt:

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Einmal vorsichtig mit der Schleifscheibe drüber:

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Dann nochmal kräftig mit dem Schraubenzieher dran rumgebogen und mit der Trennscheibe nachgearbeitet:

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Ja verdammt, da fehlt ein Stück Rohr! Immerhin scheint das Rohr unten noch kaum Material verloren zu haben. Mit dem Schraubenzieher lässt sich sehr leicht blanker Stahl finden, es klingt rundrum solide und man sieht an der Unterseite keinerlei Aufblühungen:

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Jetz die Frage: Kann/darf man als unerschrockener MZ-Fahrer sowas reparieren?

Meine Idee wäre: Die Verstärkung nach vorne etwas weiter ausschneiden, bis wieder die volle Materialstärke da ist. Den hinteren Teil komplett weg, da ist eh nicht mehr viel. Dann das Rohr zuschweißen, damit kein Wasser eindringen kann. Anschließend ein passendes Stück U-Profil anfertigen und sauber draufschweißen.

Was denkt Ihr?

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 31. Mai 2025 18:32
von Klaus P.
Heikel die Frage zu beantworten, vor allem öffentlich.

Wo ich das so sehe wundert mich das jedoch nicht.
Wo und wie soll dort Feuchtigkeit abfließen ?

Der Träger ist auch gefährdet,
den zerfrisst es unter der Gummiabdichtung
an den Rippen und an der Lagerung.
war dann nur noch Schrott.

Von Rost befallen und zerfressen wird auch der Tank, dort wo
die Leiste, womit das Kniekissen gehalten wird, die fault oben auch dahin.
Vorsorge treffen, abtrennen, habe ich gemacht.

Dass ich heute 2 Träger samt Schwinge und einen solche Tank
verschenkt habe, die ich so präpariert hatte, hilft dir leider auch nicht.

Gruß Klaus

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 31. Mai 2025 18:39
von MichiGanzgelassen
Erste Option sollte ein Austausch sein.
Wenn das nicht möglich ist würde ich die Seite vermutlich unter Verwendung der originalen Radaufnahme nachbauen. Das Rohr dann aber nicht nur stumpf anschweißen sondern zusätzlich ein kleineres Rohr als Verstärkung zur Schweißnaht reinstecken. Vorher auf jeden Fall Maß nehmen oder noch besser eine Schablone anfertigen.
Rechtlich gesehen ist das natürlich nur ein Gedanke und keine Reparaturanleitung.

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 31. Mai 2025 19:14
von Ysengrin
Klar wäre Austausch besser. :ja: (Wenn jemand was hat, gerne anbieten!)

Aber ich finde bei eBay KA nur 2 Stück zu sportlichen Preisen und rostfrei sind die auch nicht. Wer weiß, was sich da versteckt. Sieht man ja erst, wenn man mit der Flex nachschaut. :lach:

Die Variante "EIn Stück aus dem Rohr heraustrennen und neu einfügen" finde ich deutlich anspruchsvoller als meine. :shock:

Dann könnte man auch gleich darüber nachdenken, eine gute Soloschwinge zu kaufen (die gibt es günstig) und die beiden Achsaufnahmen auszutauschen. Finde ich aber sehr grenzwertig.

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 31. Mai 2025 19:35
von stricheins
mal ehrlich - was will man denn da noch schweißen ? Das Rohr ist doch auch hinüber. Wie schon gesagt, Verstärkung vollkommen entfernen, dann das Rohr soweit wie es verfault ist heraus schneiden.Die Idee mit einem Verstärkungsrohr ist in Ordnung. Das Rohr aber nicht senkrecht durchschneiden , sondern in einer "ETAGE " beidseitig. Damit vermeidet man eine Naht "rundum " Dann eine neue Verstärkung oben drauf.
Damit würde ich weiter fahren, verkaufen würde ich das nicht.
Natürlich muß das einzusetzende Rohr nahtlos gezogenes Rohr entsprechender Güte sein, notfalls eine Soloschwinge schlachten. Aber wie schon gesagt- für mich würde ich es machen.

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 31. Mai 2025 20:43
von trabimotorrad
Mal den Kopf schräg gelegt und nachgedacht: So wie die gezeigte Schwinge aussieht, haben da keine 40% mehr gehalten und trotzdem hat man bei Fahren wohl nix gemerkt. Wrum soll dann eine sorgfältige Reparatur, die vielleicht 60 oder gar 70% der irsprünglichen Stabilität bringt, schlechter sein?
Ich würde, wenn der hintere Bogen noch einigermaßen stabil ist, das verfaulte Rohr und die verfaulte verstärkung ersetzen und gut. Aber das würde ich für mich machen und nicht verkaufen, oder Anderen anbieten.

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 31. Mai 2025 21:02
von ertz
... zumal der geschätzte Kollege @Ysengrin ja mit einem Schweißgerät umzugehen versteht... würde ich genau so denken...

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 1. Juni 2025 08:53
von hmt
Genau. Das faule stück Rohr ersetzen und eine neue Verstärkung einschweissen. Wegschmeissen kann man die Schwinge immer noch.

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 1. Juni 2025 14:23
von Ysengrin
Ich hab eine andere Schwinge auftreiben können, muss also nicht an der hier rumbraten. Entsorgt wird sie aber natürlich trotzdem nicht. :mrgreen:

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 1. Juni 2025 19:58
von Klaus P.
Freut mich,

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 2. Juni 2025 20:35
von tippi
War die Schwinge gepulvert?

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 2. Juni 2025 21:04
von Ysengrin
Ja, war sie. Allerdings ist das schon eine ganze Weile her und die Schwinge ist einige Winter durchgefahren und nicht geschont worden. Dementsprechend gab es auch ein paar Schäden an der Beschichtung.
Vielleicht hätte man diesen Gang unter der Verstärkung mit Unterbodenschutz oder Fett fluten sollen. Denn die Pulverbeschichtung ist bestimmt nicht bis in die letzte Ecke gekommen.
Die neue Schwinge werde ich lackieren und dann auch irgendwas in den Hohlraum füllen.

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 3. Juni 2025 08:25
von ea2873
Ysengrin hat geschrieben:Vielleicht hätte man diesen Gang unter der Verstärkung mit Unterbodenschutz oder Fett fluten sollen. Denn die Pulverbeschichtung ist bestimmt nicht bis in die letzte Ecke gekommen.
Die neue Schwinge werde ich lackieren und dann auch irgendwas in den Hohlraum füllen.


hier ist Fett mein Favorit, das wird im Sommer immer wieder weich und kriecht in die letzten Ecken.

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 6. Juni 2025 12:30
von Ysengrin
Kurzes Fazit:

"Neue" Schwinge mit oberflächlichem Rost, aber die entscheidende Stelle sieht super aus:
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Gestrahlt:
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Grundiert und der Hohlraum dann komplett mit Rostschutzfarbe aufgefüllt. Ein paar Minuten hängen gelassen, dann die überschüssige Farbe rausgekippt. Ich hoffe, die Farbe ist überall hingekrochen und hat vor allem in den Ritzen eine schön dicke Schicht gebildet.
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Leicht angetrocknete Rostschutzfarbe:
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Alles mit 2K-Lack lackiert:
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Fertig montiert. Ließ sich alles leicht und ohne viel Kraft montieren, federt gut ein, alles wunderbar. :mrgreen:
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EIne Frage habe ich noch: Auf der Oberseite des Verstärkungsbleches sind 2 Löcher und ein Hubbel. Ich dachte immer, der Hubbel an meiner alten Schwinge wäre einfach ein Rostpickel, aber hier ist er auch. Weiß jemand, was es damit auf sich hat?
Ist das ein "Durchrostungsanzeigepickel? Wenn man ihn von Hand reindrücken kann, muss die Schwinge getauscht werden? :lach: :lach: :lach:

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 6. Juni 2025 22:27
von Bambi
Hallo zusammen,
darf ich mal doof fragen warum die Schwinge nur auf einer Seite verstärkt ist? Ev. weil dort die Bremse ankert?
Ratlose Grüße, Bambi

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 8. Juni 2025 16:23
von ea2873
Bambi hat geschrieben:darf ich mal doof fragen warum die Schwinge nur auf einer Seite verstärkt ist? Ev. weil dort die Bremse ankert?


das dürfte der Grund sein, bei der ES greift die Bremsankerplatte vorne um die Schwinge und stützt sich so ab.

Re: Gespannschwinge noch zu retten?

BeitragVerfasst: 8. Juni 2025 22:26
von Bambi
Danke sehr!
Schöne Grüße, Bambi