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MZ ES 125/150 Passschrauben Sattelträger

Verfasst:
29. Dezember 2025 12:29
von Iklaf
Hallo MZ Kollegen!
Ich habe mal eine Frage zu diesem Thema. So wie ich das verstehe,sollten die beiden Passschrauben saugend und spielfrei durch den Sattelträger und durch den Rahmen gehen? Glaube nicht,das dies ab Werk so war?🤔 Also nur diese beiden Schrauben mit Klapperspiel anbrummen bringt hier gar nix,denke ich? Hier geht es ja auch um die Fahreigenschaften der ES. Wie ist das denn bei euch so? Wie habt ihr das gemacht bzw. gelöst? Freue mich auf interessante Antworten und Beiträge.
MfG Falk
Re: MZ ES 125/150 Passschrauben Sattelträger

Verfasst:
29. Dezember 2025 12:53
von Mechanikus
Ich habe an der Stelle noch nie eine lose Schraubverbindung gesehen. Eher im Gegenteil. Wenn die einmal ordentlich festgegammelt sind, ist es eine unglaublich schwierige Operation, die Dinger da rauszubekommen. Die Lappen des Magnesiumgußteils dürfen nicht abbrechen, die Bolzen auf gar keinen Fall krumm werden.
Haben sie zuviel Spiel, müssen die Bohrungen nachgerieben und Paßbolzen angefertigt werden. Ist es noch nicht dramatisch, kann man niedrigfeste Schraubensicherung zur Spaltfüllung verwenden. Schwierig bleibt das aber an den Augen des Gußteils. Früher hat man manchmal dünne Blechstückchen eingelegt. Ist mir aber persönlich noch nicht untergekommen.
Re: MZ ES 125/150 Passschrauben Sattelträger

Verfasst:
29. Dezember 2025 15:48
von lothar
Ich habe hier im Forum von jemanden gelernt, der im Gegensatz zu mir etwas von Maschinenbau versteht, dass die Festigkeit der Verbindung
allein durch die Reibung an den aneinanderliegenden Verbindungsflächen bewirkt wird. Es ist demnach falsch zu glauben, dass die Verbindung
stabiler wird, wenn der zylindrische Bolzenraum möglichst gut passend ist oder aufgefüllt wird. Entsprechend dieser Theorie macht das
nur Sinn für die initiale oder maßliche Fixierung der Verbindung vor der Montage.
Eine Zwischenlage von Blechscheiben ist durchaus sinnvoll, wie Mechanikus schreibt, um die "Lappen" des Sattelträgers nicht zu stark nach
innen zu ziehen. Auch vermeidet man dadurch das "Eingraben" der Wülste des Stahlrahmens in die Innenflächen des Sattelträgers.
Gruß
Lothar
Re: MZ ES 125/150 Passschrauben Sattelträger

Verfasst:
29. Dezember 2025 16:04
von Fit
lothar hat geschrieben:Ich habe hier im Forum von jemanden gelernt, der im Gegensatz zu mir etwas von Maschinenbau versteht, dass die Festigkeit der Verbindung
allein durch die Reibung an den aneinanderliegenden Verbindungsflächen bewirkt wird.
Mein alter Metallbaulehrmeister hat mir vor 40 Jahren beigebracht das es 3 Verbinungsarten gibt (wir hadden doch nüschd, nur 3

)
1. Formschluss ("Rastung", Feder/Nut, "Stufe")
2. Kraftschluss (Reibung durch Anpressen)
3. Stoffschluss (Kleben/Schweißen)
Gibbets noch was?
Re: MZ ES 125/150 Passschrauben Sattelträger

Verfasst:
29. Dezember 2025 16:07
von Mechanikus
Grundsätzlich gebe ich Lothar hier recht, im konkreten Falle ging es den Konstrukteuren wohl darum, eine Unsicherheit des Fahrwerks bei unbemerkter Lockerung der Verbindungsbolzen auszuschließen. Vor diesem Hintergrund ist der folgende Absatz aus dem Reparaturhandbuch wohl aufzufassen. Beilagescheiben habe ich übrigens auch am Fahrwerk, fällt mir da gerade ein, bei mir aber, weil ich den Heckträger seitlich aus ungeklärter Ursache etwas versetzen mußte.