wolf60 hat geschrieben:Falls du dich dennoch zu einem Wartbrug/Trabant/Barkas entschließen solltest, hier noch ein paar Tips:
Der Trabant ist sicherlich das problemloseste der drei Autos, aber auch eines mit recht eingeschränktem Einsatzprofil. Relativ geringer Pflegaufwand (zumindest bei den letzten Baujahren), einfach zu reparieren, Ersatzteile billig und problemlos beschaffbar, aber eigentlich nur auf Kurzstrecken fahbar und nicht familientauglich. Jenseits von 50 km Fahrstrecke wird es ungemütlich, ab 200 km beginnt das Weltreisegefühl. Autobahnfahrten verbieten sich von selbst, wer in einem Trabi auf der A2 einen polnischen Sattelzug hinter sich gehabt hat, bleibt für die nächsten Wochen jeder Autobahn fern. Verbrauch mit 8 LItern auf 100 km insgesamt noch akzeptabel, für die gebotene Leistung und den Fahrkomfort aber dennoch deutlich zu hoch. Und man sollte nicht gerade in der Nähe von Umweltzonen wohnen....
Der Wartburg ist schon etwas anspruchsvoller hinsichtlich Pflege und Reparaturen, auch ist die Ersatzteilversorgung nicht ganz so problemlos wie beim Trabant. Außerdem brauchen gerade die älteren Jahrgänge ohne Frontkühler mehr Fahrgefühl, damit der Motor lange hält. Dafür bietet er viel Fahrkomfort und, ganz im Gegensatz zum Trabant, ausreichend Platz. Die späten Jahrgänge waren da nie mein Favorit, häßlich, schlechter verarbeitet und meist mit Knüppelschaltung versehen. Auch wenn die Mehrheit das natürlich anders sehen wird, ich bin bis heute ein überzeugter Lenkradschaltungs-Fan. Aber das ist halt nicht jedermanns Ding. Vergaser? Jikov ist zwar sparsamer, aber nur wenn er keinen Verschleiß hat. Ansonsten ist er nämlich mit Heimwerkermethoden kaum noch einstellbar, und dann säuft der Wartburg richtig. Aber auch so ist er schon nicht gerade sparsam. Auf Lorchens Werte bin ich eigentlich nur im Sommer gekommen, aber auch nur dann, wenn relativ wenig Stadtverkehr dabei war. Sonst lagen meine Wartburgs eigentlich durchweg über der 10-Liter-Marke. Den W 353 aus deinem Nachbarort halte ich übrigens auch für viel zu teuer. Zustand mehr 4 als 3, vier Jahre gestanden, daher entsprechende Standschäden zu erwarten - viel mehr als 600 € dürfte der nicht kosten.
Der Barkas scheidet als Alltagsauto komplett aus, in der Anschaffung teuer, Ersatzteilversorgung schwierig und ein Verbrauch jenseits von Gut und Böse. Unter 13 Litern geht da nicht viel, darüber aber durchaus. Am ehesten könnte ich mir noch den 1.3er Wartburg im Alltag vorstellen, trotz der Rostanfälligkeit und den bekannt-berüchtigten Getriebeproblemen. Den muss man halt mit sehr viel Bedacht schalten, wenn das Getriebe halten soll. Aber ein Eisenschwein-Fahrer sollte so etwas ja können....Jedoch stellt sich dann die berechtigte Frage, ob es sich dabei noch um einen wirklichen Wartburg handelt, oder ob man dann nicht besser gleich ein Wolfsburger Produkt kaufen kann. Für mich stellt sich die aber nicht mehr, ich teile mir inzwischen ein Auto mit der Freundin und fahre, wenn ich das Auto nicht zur Verfügung habe, im Winterhalbjahr mit dem ÖPNV.
Bei den Verbräuchen muss ich aber mal konter geben.
Wir fahren ja nun auch seit Jahren Trabi (ich viele Jahre zur Lehre und danach zum Studium und nun als Hobby) aber 8 Liter auf 100 km hat und nimmt meiner noch nie. Meiner hat früher um die 6 Liter geschluckt. Zum Oldtimertreffen in Österreich hat er sich mit 4,5 - 5,5 Liter begnügt. Das magische Wort heißt tsch. Benzin (Special 91) oder in Dtl. Bleiersatz dazu geben.
Außerdem sollte man kraftstoffsparendes Fahren kennen - nicht mehr als 80 - 90 beim Trabi als Dauergeschwindigkeit. Die 100 - 110 km/h nur kurz ausreizen zum Überholen oder so.
Unser Wartburg Tourist 1.3 begnügt sich mit 6 - 8 Liter auf 100 km.
Zu Bedenken gebe ich auch: Wartburg Teile sind teurer und schwieriger zu bekommen als Trabantteile.
Ansonsten ist der Trbant einfacher aufgebaut und damit besser zu warten. Am Wartburg kann schon einiges mehr kaputt gehen wie Kühler oder Lüftung ...
Zum Thema kalter Winter im Trabant: einfach ein dicken Lappen in die Luftansaugschlauch vom Kühlergrill stecken und der Trabant heißt schnell und bombenmäßig.
Bei Autobahnfahrten sehe ich alles gelassener. Lass doch die Brummis überholen und wenn die dafür 20 km brauchen - Der Weg ist das Ziel.
Wenn sie dir zu dicht auffahren - Nummer notieren und bei der Polizei unter 110 anrufen und die Deppen anzeigen.
Denkste wie schnell die hier in Brandenburg da sind und sie LKW Fahrer aus dem Verkehr ziehen.
Brauchen die beim Überholen zu lange und das sieht 'ne Zivilstreife winkt schnell mal die Kelle ...
... mir ist es egal. Entweder sie wollen oder nicht und wenn sie wollen aber schlecht können müssen sie mit den evtl. Konsequenzen leben.
Der Tabant hat auch seine Daseinsberechtigung.
MZetten, Fahrzeuge aus dem AWZ und vom VEB FAJAS Suhl und Fahrzeuge aus dem Industriewerk Ludwigsfelde (IWL)