ertz hat geschrieben:Vielleicht kennst Du ja Prüfer die wegen eines unentdeckten Mangels angeklagt wurden, mir sind keine bekannt.
Wie bereits erwähnt, hier in NRW, insbesondere in einer Prüfstelle in Solingen, Cheffe ist alt genug, er erinnert sich bestimmt daran (die Prüfstelle in Solingen war der Geheimtipp für alle die, die Sachen eingetragen haben wollten, die sonst nicht gingen, 101 Db(A) bei solch fahrenden Gynäkologenstühlen amerikanischer Bauart bspw.), sind einige Prüfer aus dem Verkehr gezogen worden, mit den oben beschriebenen Folgen...
Martin H. hat geschrieben:K-Wagenfahrer hat geschrieben:Statt immer auf die Prüfer zu meckern, besser machen/vorbereitet sein, vorher schlau machen und einen Prüfer suchen der selber Motorradfahrer ist.
Sorry, aber das ist jetzt ja wohl ein blöder Vorschlag, oder? Woher soll ich das denn wissen?! Wenn der mein Motorrad abnimmt, geh ich davon aus, daß der Motorrad fahren kann.
Und beim Gespann genauso.
Wenn das nicht der Fall ist, dann hat er das gefälligst vorher zu sagen, ich kann das nicht riechen!!
Entspann dich, Martin... es geht hier nicht um eine gewöhnliche HU, da hättest du sicher recht, sondern um das Eintragen einer technischen Änderung...und da geb ich dem K-Wagenfahrer recht: Der Fahrer mit dem Umbau täte gut daran, sich vor dem Umbau mit dem Prüfer ins Benehmen zu setzen, den Umbau mit ihm abzusprechen (dann weiss man auch, was der Prüfer, technisch und schriftlich, sehen will, um den Umbau abzusegnen) und alles (Briefkopien, Gutachten etc.) beizubringen, was einer Eintragung förderlich erscheint.
Ich kann mich erinnern, dass es mal ein Schreiben vom Werk gab, in dem stand, dass "der Einbau typfremder Bremsanlagen (bei der TS/1) nicht gestattet" sei, das hab ich auch noch irgendwo...mein damaliger Prüfer sagte dazu: "Das ist blöder Kokolores, eine Scheibenbremse an einem TS/1-Gespann ist eine klare Verbesserung des Originalzustandes, natürlich trag ich dir das ein, vorausgesetzt, es ist ordentlich gemacht!"
Solche Prüfer gibt es, zugegebenermaßen, heute nur noch selten, aber es gibt sie noch...solcherart "freihändige" Ermessensentscheidungen sind heute bei den Prüforganisationen nicht mehr gern gesehen, und ich habe vollstes Verständnis für Prüfer, die Angst um ihren Job haben; es sind nämlich nicht Beamte (obwohl sich manche sicherlich so aufführen), sondern Angestellte, die auch einfach gekündigt werden können...
Natürlich habe ich, wie fast jeder hier, auch mal einen kompletten "Nichtswisser" als Prüfer bei einer HU erlebt: Die blanke Panik in den Augen, als er das Gespann sah, die Stirn übersät mit Fragezeichen; über ihm die Denkblase:"Kacke, was soll ich denn hier prüfen???"
Vor lauter Verzweiflung fing er an, die Reifengrößen zu kontrollieren (Nein, ich geb mir nicht die Blöße, zuzugeben, dass ich keine Ahnung habe, was ich hier tue...), in der Hoffnung, ihm fällt wieder ein, was man an sonnem Gerät zu prüfen hat...Probefahrt fiel selbstredend aus, die Bremsprobe fand am stehenden Fahrzeug statt; alle wirklich neuralgischen Punkte an einem Gespann blieben unberücksichtigt...
Martin H. hat geschrieben:K-Wagenfahrer hat geschrieben: Der kann Sachen erzählen von Motorradfahrern, da haut es die Mietz vom Baum.
Die Motorradfahrer schauen normalerweise - im Gegensatz zu den Dosenfahrern - sehr genau auf ihre Maschinen und achten drauf, daß alles paßt. Aber man ist auch nicht allwissend, und es kann immer mal was sein, was vorher halt nicht auffiel.
Ihr habt beide recht, es gibt halt solch und solche...immer gern genommen ist der Austausch der Bremsscheibenbefestigungsschrauben (12.9) gegen solche aus Edelstahl...typisches Beispiel für "Gut gemeint, aber schlecht gemacht"...
Gott, was für eine endlose Diskussion ich da schon führen musste über Zugfestigkeit, Bruchdehnung, Streckgrenze und "...aber die rosten doch immer so schnell, wenn ich da mittem Dampfstrahler beigehe..."