Moin,
Wenn man das hier so liest, fällt es einem wieder ein, wie es vor 40 Jahren war. Wir hatten NICHTS dergleichen außer unserem guten BW Schlafsack, einer ganz normalen Luftmatratze und der obligatorischen Hundehütte! Leder war das Einzige, was einen schützte und wenn's mal naß wurde, gab's außer dem 2 teilgen Friesennerz für viel Geld den guten RUKKA Regenkombi. Der war wirklich dicht, nur das Pinkeln war ein großes Problem. Man half sich außerdem mit Konstantandraht für die heizbaren Griffe und Einlegesohlen.
Naja, ein kräftiger Schluck aus der Pulle half dann auch schon mal weiter... .
Heute frage ich mich, wie ging das??? Ein Zelt, zwei Personen, Doppelluftmatratze 2 Schlafsäcke, das ganze übrige Gepäck wie Kocher, Topf, Petroleumlampe, Proviant usw. Des Nachts lagen die beiden Kombis, Helme, Stiefel, Handschuhe auch mit im Zelt --- und es ging!!!!
So ist man teilweise gefahren, in diesem Fall fast 400 Kilometer zum Elefantentreffen am Nürburgring:
Elefantentreffen 01.JPG
Und so hat man dann 4 Tage dort gelebt:
Elefantentreffen 03.JPG
Elefantentreffen 02.JPG
Man war jung und unkaputtbar... !!!
Vielleicht sollte ich mir mal die Mühe machen, die ganzen Bilder aus der Zeit zu digitalisieren, denn meine kleine ROLLEI 35 war stets mit dabei. Die kälteste Nacht war in Winterswijk: Minus 16 Grad! Die Zeltnägel mit einem Fäustel eingeschlagen, den Gaskocher in der Topbox mit einem Feuerzeug vorgewärmt zum Grog kochen. Mit dem morgendlichen Pinkeln so lange gewarte, bis es wirklich nicht mehr ging. Dann im Zelt umziehen, was da hieß: Pölter aus, Kombi an mit einer derart gespannten Blase, daß man den Kombi kaum zu bekam. Ach, waren das Zeiten! Saison war vom 1.10. bis 31. 3. Ab 1. April wurde nicht mehr gegrüßt (So alt ist der Spruch schon!!). Fast jedes Wochenende war man im Winter auf Achse, denn die Sommertreffen, besonders die, die öffentlich ausgeschrieben waren, waren der Graus!! Sauforgien mit anschließenden Prügeleien waren keine Seltenheit, und dazu hatte man keinen Bock. So wurde man Winterfahrer, denn im Winter traf man nur die Leute, die wirklich Spaß an der Sache hatten und friedlich waren.
Einige Freunde aus der Zeit trifft man immer noch mehr oder weniger regelmäßig, wie z. B. den "Flipper" aus Hannover. Vielleicht kennt ihn hier sogar Jemand, denn er ist auch jahrelang MZ Gespann gefahren.
Wenn man dann sieht oder liest, was es Heute für tolle Sachen gibt, die das Winterfahren weitaus angenehmer machen, solche Qual der Wahl gab es damals nicht. Ob ich mir das mit fast 60 auch noch mal antun möchte??? -- Tolle Frage, nächste Frage. Wenn, dann nur mit Gespann, denn Platz für Luxus müßte sein. Verwöhnt durch meinen Wohnwagen, würde ich für extreme Temperaturen eine kleine Trumatic Heizung (1800/ 2400) so zurechtbauen, daß ich sie problemlos im Vorzelt platzieren könnte und die Warme Luft ins Schlafgemach befördern. Eine 3 KG Gasflasche plus einer Batterie reichte wohl für eine Wochenende wohlige Wärme, und sowas bekäme man auch mit im Gespann.
So, nun ist genug mit der Schwärmerei! Gute Nacht Grüße aus Kältefeld