Hallo Kollegen,
damit Ihr seht, mit was ich noch so mein buntes Leben ausfülle. Ich sammle seit 30 Jahren Schallplatten (3071 Stück) & seit 8 Jahren echte Dreher (20 Stück, davon vier im Betrieb), wie wir Scharzhörer zu Plattenspieler sagen.
Ja, & ein Dreher ist eine klangliche Herausforderung. Wenn ein Dreher-Fetischist etwas am Klang ändern will, dann muß er an das gute Stück Hand anlegen.
Eine Schallplatte bietet eine Klangvielfallt die eine CD niemals bieten kann. Ich wechsel das Tonabnehmer-System, die Abtastnadel usw. & immer wieder ändert sich der Klang.
Ja & dann wollte ich meine Ohren wieder mit nem richtig schönen Dreher liebkosen ...
Anmerkung:
Bei hochwertigen Drehern werden alle Bestandteile einzeln verkauft, Baukastenprinzip. Also Chassis (wo alles drann hängt), Tonarm, Zarge (Gehäuse), System. Sicherlich giebt es auch fertig zusammengestellte Dreher von den Firmen, doch wo bleibt der Sport dabei?
Bei Drehern spielt das Gegenteil zu nem Musikinstrument ne Rolle. Die Frequenzen die beim Abtasten der Platte entstehen sollen sich nicht ausbreiten, sie sollen gebändigt werden. Das fängt beim System an, über Tonarm (Material Tonarmrohr, Aufhängung, Lagerung), Zarge (Gehäuse), Antrieb, Tonarmkabel, Chassis bis hin zu den Aufstellfüßen.
Ein magnetisches System arbeitet wie ein kleiner Generator. In der schwingbaren Nadel befindet sich ein Magnet (MM - Muving Magnet). Im Tonabnehemer-System befinden sich Spulen, nun wir durch die Schwingung der Nadel eine wechselbare Spannung erzeugt bzw., Schingungen treten auf. Und da betritt die Elektronik die Physik. Jetzt ist nicht mehr der Elektroniker gefragt, sonder der akustiche Physiker.
Endlich ist es soweit, meine Elly ist feddich!
Die Zarge
ist eine Doppelwandzarge. Matroschkamäßig aufgebaut. Also eine kleine in einer großen Zarge. Der Hohlraum zwischen den Zargen ist mit 25Kg Vogelsand ausgeschüttet. Die kleine Zarge liegt schwimmend auf dem Vogelsand & ist nur am oberen Rand mit der großen Außenzarge verbunden.
Im kleinen Zargeboden befindet sich ein Sonnenscheinboden. Als Material wählte ich 19mm OSB, mit stumpfer Verleimung.
Die fette, freundliche 40mm starke Bodenplatte bekam ich mal als Geburtagsgeschenk.
Die Zarge ist von außen mit weinrotem Kunstleder bespannt.
Die runden Eckhölzer ist tein abgelängter Besenstiel.
Die Tellerauflage
ist mein Sandwitch-Prinzip. Unten Fensterleder, in der Mitte eine schwere Schallplatte (hier ne Techno-Promo-Scheibe, sonst Platten aus den 1950er/60er Jahren) & oden das weinrote Kunstleder (sonst auch Fensterleder).
Der Tonarm
ist von einem „Visonik HiFi CEC 8200“ gezupft. Tonarmlager & -Basis mußten dem Lenco kunstvoll, knifflig angepasst werden.
Wer den Rest des Visonik Drehers Haben möchte, melde sich bitte bei mir (Direktantrieb, nebst der Steuerung & Tanarmlift).
Das Füßchen
besteht aus drei Beton-Pflanzringen. Der untere besitzt vier Spikes & steht auf einer schweren Betongehwegplatte. Oberhalb steht der Dreher auf vier Messing-Absorbern.
Der Klang
zärtlich, warmer Baß, phänomenal. Kraftvoll, dynamisch & sehr räumlich.
Vor kurzem hatte ich einen L78 SE in Orgiginalzarge zur Wartung in meiner Werksatt. Wir verglichen mit dem selben System, meine Elly spielte den originalen L78 SE an die Wand. Selbst meine Sandwitch-Tellerauflage stellt die originale Gummimatte klanglich in den Schatten.
Das Gewicht
ich schätze ohne Füßchen 30/35 Kg. In meinem Höhrsall befindet sich Diehlung, die kann dem schweren Lenco nix mehr anhaben.
Das Chassis
weißt eine sehr schlechte Lackierung auf. Obwohl mein L 78 SE nagelneu war, wo ich ihn bekommen hatte, schrabt & platzt an vielen Stellen der Lack ab. Eigentlich müßte das Chassis neu lackiert werden, nur geht dabei die originale Bechschrifftung flöten. Selbst RFT / Ziphona Geräten verfügen über einen stabilen Einbrennlack.
Herkunft
mein L 78 SE soll aus Beständen des "Deutschen Technischen Museum" stammen. Ein Messe-Modell. Original verpackt im Lenco Karton. Standschäden waren gegenwertig. Motor-, Tellerlager & die Motoraufhängung mußten instandgesetzt werden. Ferner bedarf die Endabschaltung einer Justage. Die, wenn man weiß wo, sehr einfach zu justieren ist.
Gruß Nadja.