Mein neuster Eigenbau Plattenspieler - Lenco L 78 SE 35Kg

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Mein neuster Eigenbau Plattenspieler - Lenco L 78 SE 35Kg

Beitragvon Ex-User paula » 6. September 2008 16:27

Hallo Kollegen,
damit Ihr seht, mit was ich noch so mein buntes Leben ausfülle. Ich sammle seit 30 Jahren Schallplatten (3071 Stück) & seit 8 Jahren echte Dreher (20 Stück, davon vier im Betrieb), wie wir Scharzhörer zu Plattenspieler sagen.
Ja, & ein Dreher ist eine klangliche Herausforderung. Wenn ein Dreher-Fetischist etwas am Klang ändern will, dann muß er an das gute Stück Hand anlegen.
Eine Schallplatte bietet eine Klangvielfallt die eine CD niemals bieten kann. Ich wechsel das Tonabnehmer-System, die Abtastnadel usw. & immer wieder ändert sich der Klang.
Ja & dann wollte ich meine Ohren wieder mit nem richtig schönen Dreher liebkosen ...

Anmerkung:
Bei hochwertigen Drehern werden alle Bestandteile einzeln verkauft, Baukastenprinzip. Also Chassis (wo alles drann hängt), Tonarm, Zarge (Gehäuse), System. Sicherlich giebt es auch fertig zusammengestellte Dreher von den Firmen, doch wo bleibt der Sport dabei?
Bei Drehern spielt das Gegenteil zu nem Musikinstrument ne Rolle. Die Frequenzen die beim Abtasten der Platte entstehen sollen sich nicht ausbreiten, sie sollen gebändigt werden. Das fängt beim System an, über Tonarm (Material Tonarmrohr, Aufhängung, Lagerung), Zarge (Gehäuse), Antrieb, Tonarmkabel, Chassis bis hin zu den Aufstellfüßen.
Ein magnetisches System arbeitet wie ein kleiner Generator. In der schwingbaren Nadel befindet sich ein Magnet (MM - Muving Magnet). Im Tonabnehemer-System befinden sich Spulen, nun wir durch die Schwingung der Nadel eine wechselbare Spannung erzeugt bzw., Schingungen treten auf. Und da betritt die Elektronik die Physik. Jetzt ist nicht mehr der Elektroniker gefragt, sonder der akustiche Physiker.

Endlich ist es soweit, meine Elly ist feddich!

Die Zarge
ist eine Doppelwandzarge. Matroschkamäßig aufgebaut. Also eine kleine in einer großen Zarge. Der Hohlraum zwischen den Zargen ist mit 25Kg Vogelsand ausgeschüttet. Die kleine Zarge liegt schwimmend auf dem Vogelsand & ist nur am oberen Rand mit der großen Außenzarge verbunden.
Im kleinen Zargeboden befindet sich ein Sonnenscheinboden. Als Material wählte ich 19mm OSB, mit stumpfer Verleimung.
Die fette, freundliche 40mm starke Bodenplatte bekam ich mal als Geburtagsgeschenk.
Die Zarge ist von außen mit weinrotem Kunstleder bespannt.
Die runden Eckhölzer ist tein abgelängter Besenstiel.
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Die Tellerauflage
ist mein Sandwitch-Prinzip. Unten Fensterleder, in der Mitte eine schwere Schallplatte (hier ne Techno-Promo-Scheibe, sonst Platten aus den 1950er/60er Jahren) & oden das weinrote Kunstleder (sonst auch Fensterleder).
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Der Tonarm
ist von einem „Visonik HiFi CEC 8200“ gezupft. Tonarmlager & -Basis mußten dem Lenco kunstvoll, knifflig angepasst werden.
Wer den Rest des Visonik Drehers Haben möchte, melde sich bitte bei mir (Direktantrieb, nebst der Steuerung & Tanarmlift).
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Das Füßchen
besteht aus drei Beton-Pflanzringen. Der untere besitzt vier Spikes & steht auf einer schweren Betongehwegplatte. Oberhalb steht der Dreher auf vier Messing-Absorbern.
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Der Klang
zärtlich, warmer Baß, phänomenal. Kraftvoll, dynamisch & sehr räumlich.
Vor kurzem hatte ich einen L78 SE in Orgiginalzarge zur Wartung in meiner Werksatt. Wir verglichen mit dem selben System, meine Elly spielte den originalen L78 SE an die Wand. Selbst meine Sandwitch-Tellerauflage stellt die originale Gummimatte klanglich in den Schatten.
Das Gewicht
ich schätze ohne Füßchen 30/35 Kg. In meinem Höhrsall befindet sich Diehlung, die kann dem schweren Lenco nix mehr anhaben.
Das Chassis
weißt eine sehr schlechte Lackierung auf. Obwohl mein L 78 SE nagelneu war, wo ich ihn bekommen hatte, schrabt & platzt an vielen Stellen der Lack ab. Eigentlich müßte das Chassis neu lackiert werden, nur geht dabei die originale Bechschrifftung flöten. Selbst RFT / Ziphona Geräten verfügen über einen stabilen Einbrennlack.
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Herkunft
mein L 78 SE soll aus Beständen des "Deutschen Technischen Museum" stammen. Ein Messe-Modell. Original verpackt im Lenco Karton. Standschäden waren gegenwertig. Motor-, Tellerlager & die Motoraufhängung mußten instandgesetzt werden. Ferner bedarf die Endabschaltung einer Justage. Die, wenn man weiß wo, sehr einfach zu justieren ist.

Gruß Nadja.

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Ex-User paula

 

Beitragvon knut » 6. September 2008 16:43

wenn man sowas aufwändiges baut ,hat man natürlich keine zeit um wie angekündigt ins kinderheim zu kommen ;-)
(hab noch etliche singles aus meiner ex-musikbox)
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Beitragvon Ex-User paula » 6. September 2008 16:49

Knut,
sorry, muß erst meinen undichten kupplungsdeckel schweißen lassen? Erbitte Gnade ...! :shock:
Wo ist Deine Musiktruhe? her damit!

Gruß Nadja ...
Ex-User paula

 

Beitragvon schwammepaul » 6. September 2008 17:01

Machst Du das alles selber? Holzarbeiten auch?

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Beitragvon Ex-User Eifelheizer » 6. September 2008 17:02

wie haste denn dann Rumpeln des Reibradantriebs in den Griff bekommen?
Für mich wars damals das KO-Kriterium für den Lenco
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Beitragvon Harald » 6. September 2008 17:05

Hallo Paula,

du hast nur vergessen zu erwähnen, daß der volle Musikgenuß nur dann aufkommt, wenn du jedesmal eine nagelneue Platte auflegst. Denn sobald du einmal mit der Diamantnadel durch die Rille durchgepflügt bist, ist die Platte unwiederbringlich hin. In der Technik verwendet man übrigens Diamant-bestückte Werkzeuge z.B. zum Bohren oder um Oberflächen abzutragen...

Und für jedesmal Musikhören gleich eine neue Platte zu kaufen, ist vielleicht ein bißchen zu teuer (für mich jedenfalls). Da ist das mit einer guten CD-Aufnahme sicherlich günstiger. Außerdem wage ich zu bezweifeln, ob wirklich so viele von uns noch so ein gutes Gehör haben, um die klanglichen Unterschiede herauszuhören.

Den ultimativen Analog-Kick kannst du übrigens in der Berlinder Philharmonie erleben: analoge Musik, absolut live. Und jedesmal aufs neue ein Orginal.

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Beitragvon knut » 6. September 2008 17:21

@paula es wäre halt schön wenn eine absage gekommen wäre - die musikbox ist geschichte ,die platten habe ich noch irgendwo ;-)

edit meint - fürs handwerkliche-hut ab
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Beitragvon Ravecury » 6. September 2008 17:31

Leider habe ich keinen vernünftigen Plattenspieler mehr.

Der Klang eines guten Systems ist um Welten besser als CD.
CD hat halt den Vorteil daß man auch im angeschwipsten Zustand Musik genießen kann,ohne die Scheibe zu ruinieren.

Das Gehäuse ist wirklich prima gelungen und macht was daher.
Haste gut gemacht.

Geruß,
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Es kann nur einen geben...

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Beitragvon Ex-User paula » 6. September 2008 18:06

Sämtliche Holzarbeiten, Polsterei, Drehertuning ist alles Eigen- / Handarbeit.
Im laufe der Zeit, des Dreher-Tuning, friemelt man sich rein. Ich plane & baue schon länger Küchen, also gewisses Geschick ist vorhanden.
Je feiner die musikalische Anlage wird, je feiner wird das Gehör, je höher werden die Ansprüche ..., grrr.

Nein eine Nadel hält ein paar tausend Betriebsstunden. Für meine Systeme verwende ich in der Regel hyperelyptische Nadeln von Shure (N95HE). Nur bei meinem Gramophon muß ich pro Seite eine neue Nadel nehmen.
Es gibt Platten aus den 1930er Jahren z.B. die klingen wie neu. Wichtig ist die Qualität & die Einstellung einer Nadel/Systems. Ich habe Platten aus etlichen Jahrzehnten & da sind sehr viele dabei, die sind wie neu.
Nicht destsotrotz gibt es heut wieder sehr gute, qualitativ hochwertige Pressungen.

Harald
klangliche Unterschiede sind immer herauszuhören. Vorrausgesetzt, die Ohren sind von der Zweitakt-Tüte nieder gemetzelt. 8)
Eine CD kommt einfach nicht an eine hervoragende analoge Aufnahme & Wiedergabe heran. Nicht ohne Grund gibt es immer noch so viele Schwarzhörer.

Analoge Grüße Nadja

Meine Phono-Seite ...
Ex-User paula

 

Beitragvon Alfred » 9. September 2008 08:59

Zur Technik kann ich nicht viel sagen, nur zum Design.
Mit kleinen Änderungen sieht der Dreher viel hochwertiger aus, das ganze Beton geht gar nicht.

Fuhrpark: ><(((°>
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Beitragvon Thor555 » 9. September 2008 10:46

rettet das vinyl, rettet das vinyl, rettet das vinyl schmeiß die cd auf den müll

Fuhrpark: -
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