Digitaluhr aus der elektronischen Steinzeit

Ich kann mir vorstellen, dass ich nicht der einzige in dieser Genmeinde bin, der sich in der Jugendzeit mit Elektronikbastelei beschäftigt hat.
Gerade im Osten bestand ein großer Anreiz darin, etwas zu bauen, was es so nicht zu kaufen gab. So z.B. verwegene Antennen-
anlagen zum Empfang der Westprogramme, Antennenverstärker, UHF-Tuner, Musikelektronik oder eben auch Digitaluhren.
Ich mach mal den Anfang, vielleicht gesellen sich noch paar Jugenderinnerungen anderer Autoren hier im Thread dazu.
Während meiner Armeezeit, so ab 1968 hatte ich begonnen, mich mit dem Bau einer digitalen Quarzuhr zu beschäftigen. Es gab dazu schon
einige richtungsweisende Bastelanleitungen in der einschlägigen Zeitschriften-Literatur (Funkamateur, radio und fernsehen).
Integrierte Schaltkreise, die komplexer waren als die Logikgrundfunktionen, gab es allerdings in der DDR so gut wie nicht.
So basierte mein erstes Projekt auf rein diskreter Schaltungstechnik. Die einzelnen Flip-Flops mit Germanium-Schalttransistoren
für die Zählerbaugruppen begann ich in Kleinserie auf einzelnen Leiter"plättchen" aufzubauen, davon waren ja eine ganze Menge nötig.
Allein 20 Stück, um von der 100kHz-Quarzfrequenz auf den Sekundentakt zu kommen und noch mal soviel, um die Minuten und Stunden
zu erzeugen. Das Projekt, für das große rot-leuchtende Ziffernanzeigeröhren vorgesehen waren, blieb dann über der Familiengründung leider liegen ...
Hier der Prototyp eines FlipFlops, bei dem es dann auch geblieben ist
Mitte der 70er Jahre wuchsen die Begehrlichkeiten erneut, das Projekt weiterzuführen, zumal es im Westen bereits Binärzähler in TTL-Standard-Technologie
als ICs zu erschwinglichen Preisen gab. Mit dem Kauf derselben wurden west-reisefähige Rentner aus der Verwandtschaft beauftragt.
Ich glaube, der Laden hieß "Brinkman" und war damals auf der Mönckebergstraße in Hamburg.
1977 war die Uhr dann wirklich fertig, sogar mit einem Gehäuse drumherum und durfte für knapp 10 Jahre im Wohzimmer
ihre rote Anzeige leuchten lassen.
Die allererste Anzeige bestand lediglich aus Spalten von LED-Punkten, aus denen man sich die Zeit über das Binärzahlensystem
selbst ausrechnen musste. Erstaunlich, dass man nach paar Wochen die Uhrzeit mit einem einzigen Blick erfassen konnte.
Kurze Zeit darauf entstand allerdings die heutige Anzeige mit den VQA-Ziffernanzeigebausteinen vom WF Berlin.
25 Jahre stand die Uhr unbeachtet in irgendeiner Ecke rum und heute hab ich mich mal drangesetzt, sie wieder "dig-dag" machen zu lassen.
Nach dem Beseitigen einer kleinen Kontaktunpässlichkeit bei den Zehnerminuten läuft sie wieder wie einst und ziert jetzt als Museumsstück meine Garage.
Ein Blick von oben in den großzügigen (und damit recht voluminösen) modularen Aufbau. Geplant war noch ein Thermostat für den Quarz auf dem freien Steckplatz, ist dann aber auch nicht mehr geworden.
Hier die Baugruppen Quarzoszillator und Anzeige
Soweit so gut, jetzt ihr ... !
Gruß
Lothar
Gerade im Osten bestand ein großer Anreiz darin, etwas zu bauen, was es so nicht zu kaufen gab. So z.B. verwegene Antennen-
anlagen zum Empfang der Westprogramme, Antennenverstärker, UHF-Tuner, Musikelektronik oder eben auch Digitaluhren.
Ich mach mal den Anfang, vielleicht gesellen sich noch paar Jugenderinnerungen anderer Autoren hier im Thread dazu.
Während meiner Armeezeit, so ab 1968 hatte ich begonnen, mich mit dem Bau einer digitalen Quarzuhr zu beschäftigen. Es gab dazu schon
einige richtungsweisende Bastelanleitungen in der einschlägigen Zeitschriften-Literatur (Funkamateur, radio und fernsehen).
Integrierte Schaltkreise, die komplexer waren als die Logikgrundfunktionen, gab es allerdings in der DDR so gut wie nicht.
So basierte mein erstes Projekt auf rein diskreter Schaltungstechnik. Die einzelnen Flip-Flops mit Germanium-Schalttransistoren
für die Zählerbaugruppen begann ich in Kleinserie auf einzelnen Leiter"plättchen" aufzubauen, davon waren ja eine ganze Menge nötig.
Allein 20 Stück, um von der 100kHz-Quarzfrequenz auf den Sekundentakt zu kommen und noch mal soviel, um die Minuten und Stunden
zu erzeugen. Das Projekt, für das große rot-leuchtende Ziffernanzeigeröhren vorgesehen waren, blieb dann über der Familiengründung leider liegen ...
Hier der Prototyp eines FlipFlops, bei dem es dann auch geblieben ist
Mitte der 70er Jahre wuchsen die Begehrlichkeiten erneut, das Projekt weiterzuführen, zumal es im Westen bereits Binärzähler in TTL-Standard-Technologie
als ICs zu erschwinglichen Preisen gab. Mit dem Kauf derselben wurden west-reisefähige Rentner aus der Verwandtschaft beauftragt.
Ich glaube, der Laden hieß "Brinkman" und war damals auf der Mönckebergstraße in Hamburg.
1977 war die Uhr dann wirklich fertig, sogar mit einem Gehäuse drumherum und durfte für knapp 10 Jahre im Wohzimmer
ihre rote Anzeige leuchten lassen.
Die allererste Anzeige bestand lediglich aus Spalten von LED-Punkten, aus denen man sich die Zeit über das Binärzahlensystem
selbst ausrechnen musste. Erstaunlich, dass man nach paar Wochen die Uhrzeit mit einem einzigen Blick erfassen konnte.
Kurze Zeit darauf entstand allerdings die heutige Anzeige mit den VQA-Ziffernanzeigebausteinen vom WF Berlin.
25 Jahre stand die Uhr unbeachtet in irgendeiner Ecke rum und heute hab ich mich mal drangesetzt, sie wieder "dig-dag" machen zu lassen.
Nach dem Beseitigen einer kleinen Kontaktunpässlichkeit bei den Zehnerminuten läuft sie wieder wie einst und ziert jetzt als Museumsstück meine Garage.
Ein Blick von oben in den großzügigen (und damit recht voluminösen) modularen Aufbau. Geplant war noch ein Thermostat für den Quarz auf dem freien Steckplatz, ist dann aber auch nicht mehr geworden.
Hier die Baugruppen Quarzoszillator und Anzeige
Soweit so gut, jetzt ihr ... !
Gruß
Lothar