Alex1989 hat geschrieben:Hallo,
Ich habe heute als Geschenk für einen Freund ein Volksempfänger VW301w gekauft. Der Verkäufer hatte es nie benutzt und als Defekt verkauft aber mit dem Hinweis das er es als Funktionsfähig gekauft hätte.
Nun ist das Netzkabel wohl noch das Orginale. Neben dem nicht mehr passenden Stecker ist das Kabel absolut hinüber.
Nun mal zu meiner Frage, ist es ein großer Akt das Kabel zu tauschen? Kann man dann ein Kabel bzw eine Schutzleitung am Gerät anbringen? Kann man das Gerät mit einem Multimeter Stromlos durchchecken ob alles funktionieren sollte? Und zu guter Letzt hat jemand bezugsquellen für etwaige Ersatzteile?
Der VE ist eher ein Sammlerstück, als für regulären Betrieb sinnvoll, u.a. da ziemlich viele MW Stationen den Betrieb eingestellt haben. Somit ist ein neuer Stecker nicht wertsteigernd, als Kabel sollte man ein zeitgenössisches verwenden. Man kann eine "alte" Steckdose ohne Schuko(ko)ntakt mit einem neuen Kabel zum Adapter umbauen. Zum Betrieb brauchst du eine gute "Erde" (z.B. Heizungrsrohr) sowie ein langes Kabel als Antenne. Netzantenne wie spätere Radios hatte der VE meines Wissens noch nicht.
Es gibt unterschiedliche Modelle, u.a. reguläre Wechselstromgeräte mit normalem Trafo (somit Trennung des Chassis vom Netz) als auch sog. Alltromgeräte (hier bin ich jetzt nicht 100% sicher ob das auch beim VE der Fall war), bei welchen das Chassis Netzspannung aufweisen kann, die Isolation erfolgt also über Knöpfe und das Gehäuse. Weiterhin gibt es ein Gleichstrommodell. Die Bezeichnung auf der Rückwand muß nicht mit dem "Inhalt" übereinstimmen, am besten du schaust mal wie es von innen aussieht. Vorsicht bei Entfernung der Röhren, der Kitt zwischen Sockel und Röhre ist meistens brüchig, wenn man nicht aufpasst, reisst man die Röhre vom Sockel ab.
Weiterhin sind die Kondensatoren (v.a der große Blockkondensator ) eine klassische Schwäche, der bläht sich gerne auf und platzt. Also einfach an volle Netzspannung anschließen empfiehlt sich nicht. Die Röhren kann man durchmessen mit entsprechenden Röhrenprüfgeräten (Emission der Kathode), Teile sind bei ebay erhältlich.
Beim säubern Vorsicht: es sind sehr dünne Drähe frei verkabelt, mit bisschen Schmutz sehen die aus wie Spinnweben. --> Staub mit feinem Pinsel aufwirbeln und direkt absaugen.
Zum Thema einfach ausprobieren: wenn dir ein Kondensator durchschlägt, kann es dir die Gleichrichterröhre (RGN) oder den Trafo kaputtschießen, also nicht einfach so ausprobieren.
Link zum einlesen:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Wenn eine Sicherung durchbrennt hat das einen Grund, Ersatz durch Alufolie, Nägel, stärkere Sicherungen ist NICHT GUT! schau mal auf radiomuseum.org , Vorsicht bzgl. Etikette, im Forum dort herrscht ORDNUNG!
-- Hinzugefügt: 25th September 2017, 7:01 pm --flotter 3er hat geschrieben:michi89 hat geschrieben:Schutzleiterkabel kannst du nehmen, ist aber überflüssig. Wo willst du denn den Schutzleiter am Holzgehäuse anschließen?
Bakelit....
Sonst aber hast du vollkommenrecht.... Und ja, ich oute mich als Röhrenradiofan, habe auch noch ein Röhrentonband....
edit: es gab beides (ok, der "G" hatte Holzgehäuse)