Ein alter LKW ist es geworden - Ford BB

[TS Paul]

Sehr Geil!

[Oldschool]

Moin,
so wie Du Deinen LKW unterstellst, wohnen manche nicht mal.? Sehr schön ?
Grüße

[dasmaetzchen]

Moin,

ich hatte das Glück einen ganzen Schwung 15x15er Kanthölzer bei uns im Hafen für'n schmalen Taler zubekommen.
Und als Holzwurm macht sich das mit Fachwerk ganz gut...

Ich hatte ja mit den Kotflügel noch ein Getriebe gekauft.
Äußerlich war erst mal nichts auffällig, aber ein inneres Gefühl hat mir gesagt, öffne es noch mal, bevor es in Lager wandert...
und iiihhhgittt brauner Schmodder drin. Das hat wohl mal Wasser bekommen.
Also gleich auseinanderbauen. glücklicherweise scheint das Getriebe noch nicht lange abgesoffen gewesen zusein.
Die Wellen und Zahnräder hatten kein Rost angesetzt.

Wäre echt schade um die Teile gewesen.

ES ist immer wieder beindruckend, wie schwer und massiv die Teile sind. Für die Ewigkeit gebaut.

[TS Paul]

Mir lief ein Buch zu 50jahre Drauz Heilbronn zu. Die haben wohl auch viel Karosse für Ford geklöppelt.

[dasmaetzchen]

Hallo in die Runde,
nach 2 Jahren war es am Freitag nun endlich soweit. Mein Ford BB konnte in sein neues Heim einziehen. Es ist zwar nicht so sehr viel Platz, aber zum Bearbeiten der Teile habe ich ja noch meine beheizte Werkstatt.
Da es mächtig in den Fingern gejuckt hat, habe ich am WE schon mal angefangen.
Zuerst habe Scheinwerferträger samt Scheinwerfer und die Kotflügel demontiert. Die Scheinwerfer sind vom Traktor und werden im Verkauf noch ein paar Taler bringen. Wie auf den Bildern zusehen, sind die vorderen Kotflügel völlig hinüber. Aber sehr gut Ersatz liegt bereits im Regal.
Bei den Positionslampen bin ich mir nicht sicher, ob sie original waren. Wer also diese Lampen kennt, immer her mit den Hinweisen.
Um mehr Bewegungsfreiheit zuhaben, habe ich auch die Fahrertür ausgebaut. Hier hat sich auch eine der größten Baustellen gezeigt. Diese Seite des Fahrerhauses ist gerade im Bereich der A-Säule und des Dachholmes total morsch. Aber das ist eine Baustelle für viel später.
Da der Lagerplatz im Allgemeinen beschränkt ist und das Kiefernholz! auch völlig marode, werde ich die Pritsche zerlegen und entsorgen. Vorher wird sie komplett aufgemessen und natürlich alles Mögliche in Bilder festgehalten. Nur die 3 Bordwände bleiben am Stück. Das macht später den Nachbau gerade in Bezug auf die Lage der Bänder einfacher.
Nach der Demontage der Kotflügel zeigten sich die vordere Fahrwerksteile in einem wirklichen guten Zustand. Alles sehr massiv.
An Farbschichten mangelt es dem Ford auch nicht. An einigen Bauteilen habe ich bis zu 5 Farbschichten gefunden. Um später so gut wie möglich das ursprüngliche Farbschema wiederherzustellen, dokumentiere ich auch an welchen Teilen welche Farbe die unterste ist. Bis jetzt konnte ich feststellen, dass Fahrerhaus, Rahmen, Räder und Bremstrommeln in einem feuerwehrähnlichem rot lackiert waren.
Es bleibt spannend. Auf jeden Fall gibt es ab jetzt öfter ein paar Bilder und Zeilen.

-- Hinzugefügt: 30. Oktober 2023 08:07 --

Mir lief ein Buch zu 50jahre Drauz Heilbronn zu. Die haben wohl auch viel Karosse für Ford geklöppelt.

Moin Paul,
sorry, hatte deine Nachricht im Sommer übersehen.
Genau Drauz war auch einer der viele Karosseriehersteller für Ford-Modelle. Gerade bei den Cabrios und Limousinen.
Vielleicht finde ich ja während der Restauration noch einen Anhaltspunkt zum Hersteller des Fahrerhauses.

VG Matthias

[dasmaetzchen]

Moin zusammen,

auf dem "guten-neuen" Kotflügeln sind noch Rest der Boschlampen drauf. Wird sich ergeben, wie ich da weitermache. Am Ende gehören die kleinen unbekannten Positionslampen ja auch zur Geschichte des LKW.

AM WE und den letzten Tage war ich wieder fleißig. Die Pritsche ist der Flex und der Kettensäge zum Opfer gefallen. Unter einer vollflächigen sch... schweren Stahlplatte (3.100x2.000x3mm) fand sich dann
eine Menge morsches Holz. Das war auch so zu erwarten. Wobei der Großteil der Längs und Querholme aus Esche noch kernig war. Trotzdem wird das alles neu gemacht. Vor Abbruch habe ich natürlich die Pritsche im Detail aufgemessen und auch einen der Querträger als Muster weggelegt. Genauso wie Beschläge und Verriegelungen.
Die Stahlplatte hat sehr gut den Rahmen und die hinteren Fahrwerkskomponenten geschützt. Hier sind bis auf Flugrost und leichten Anrostungen keine gravierenden Schäden feststellbar.
Nur der hintere Rahmenquerträger ist wahrscheinlich durch den ehemaligen Zughaken leicht nach hinten verformt. Der wird wieder gerichtet.
Ansonsten lassen sich am Rahmen jetzt noch besser die Farbspuren aufnehmen. Der Rahmen war ursprünglich rot. Genauso wie die Felgen, die Bremstrommeln und das Fahrerhaus.
Als nächsten Schritt werde ich mir von den 4 platten Hinterrädern zwei Stück für's Rolling Chassis fertig machen. allerdings nur mit neuen Schläuchen

[Rallye Olaf]

Das wäre ja wen die rote Farbe die originale wäre

[ETZeStefan]

Ja das könnte Bleimennige sein.
Hat es ein leichten orangestich?

[dasmaetzchen]

Moin,
Also bei Fahrerhaus schließe ich schon auf die originale Farbe. Da sie an allen zuerst auf dem Blech ist.
Über der Frontscheibe ist das sehr gut zuerkennen. Erst rot, dann feldgrau, dann saharafarbend usw.
An Rahmen und Pritsche war das Rot nur auf den Sichtseiten der Hölzer zusehen.
Wird sich zeigen. An den Tür werden ich schrittweise mit Abbeizer vorgehen.

[ETZeStefan]

Ich vermute das Rot ist die Grundierung, zu der Zeit waren die meisten Grundanstriche Rot, Rotbraun oder Rotorange.
Rotorange war dann Bleimennige, wurde sehr gern verwendet ist aber schon lange verboten.

[rene1982]

Wird dir zwar nicht viel helfen aber evtl kannst du hier was vergleichen.

[daniel_f]

Danke dafür. Mir war nicht bewußt, daß RAL Reichsausschuß für Lieferbedingungen bedeutet. Umso verwunderlicher, daß diese Bezeicnung bis heute für Farbtöne verwendet wird.

[rene1982]

Danke dafür. Mir war nicht bewußt, daß RAL Reichsausschuß für Lieferbedingungen bedeutet. Umso verwunderlicher, daß diese Bezeicnung bis heute für Farbtöne verwendet wird.

Vmtl ist es nie jemanden aufgefallen der sich dran stört. Richtig heist es ja "Reichsausschuß für Lieferbedingungen und Gütesicherung" Warum das Gütesicherung bei der oben fehlt weis ich nicht. Bei dem Deckblatt der Büromöbel und dem des Ergänzungsblattes (welches ich hier absichtlich nicht einstelle) stand es mit drauf
Irgendwann nach 1939 wurde der Farbschlüssel geändert in den , den wir heute kennen. Sieht man auf der Karte von 1947 sehr schön.

[dasmaetzchen]

Guten Morgen,

danke an Stefan für die Infos und Danke Rene für die Unterlagen zur RAL.

Ich hab am WE nochmals Farbuntersuchungen betrieben. Das Rot ist direkt auf dem Stahl. Das könnte dien Ansatz von Stefan bestätigen.
An mehreren Stellen am Rahmen und den Felgen findet sich über dem rot ein aufgebröseltes Schwarz.
Am Fahrerhaus bin ich ich mir nicht sicher, ob das rot nur die Grundierung war.
Bei dem roten Blech über der Frontscheibe kommt über dem rot direkt sahara. Weiterhin findet sich am Fahrerhaus auch an den Holzteile etwas Rot.
Es bleibt weiterhin spannend.
Aber ich kann mir die Farbkombination, Fahrwerk/ Kotis schwarz und Fahrerhaus rot und Pritsche holznatur auch sehr gut vorstellen.
Da kommt dann die RAL-Tafel von Rene zum Tragen.
Hab mir jetzt die RAL-Tafeln genauer angeschaut. Die Tafel von 1932 passt perfekt zu meinem Projekt.
Da kann ich mir meine Farbe heraussuchen und die Nummerierung mit der späteren RAL-Nummer abgleichen.

Allen einen guten Start in die Woche

[Rallye Olaf]

Schwarz/Rot

[ventilo]

Das in Deutschland gebaute Ford A Modell wurde werksseitig je nach Modelljahr in dunkelblau, dunkelrot, taubenblau und beige mit Linierung angeboten.
Gegen Aufpreis auch in elfenbein, rosa pp., hellem Grün und hellem Grau
darüberhinaus waren individuelle Farben möglich

[dasmaetzchen]

Die Kombination aus Rot/ Schwarz und Holz gefällt mir.

Hier aus einem alten Prospekt. Die Pritsche ist zwar rot, aber sonst wirkt das sehr gut.
Bei mir wäre dann noch das Dach schwarz, da es sich um eine Art schwarzgetränktes Gewerbe /evtl. bitumen) handelt.

[ventilo]

Das Dach sollte werkseitig mit einem grob strukturierten, elastischen Kunstleder bezogen sein.
Ähnlich wie bei den DKW mit Kunstleder Karosserie auf Holzgerippe.
Meines Wissen gibt es dieses Material als Nachfertigung aus USA: https://www.snydersantiqueauto.com/prod ... &cat=41754
Ob damals in Deutschland das gleiche Matrial verwendet wurde kann ich nicht sagen.

[dasmaetzchen]

Moin zusammen,

weiter geht es mit der Demontage.
Diese Woche habe ich mit der Anhänger Kupplung gekämpft. Für so ein kleine LKW schon ein ganz schön wuchtiges Gerät.
Es handelt sich um ein automatisches Zugmaul der Firma Sächsische Patentachsenfabrik Kadner & Co Rosswein von 1942.
Ich gehe mal davon aus, das es im Rahmen des Einzuges zur Wehrmacht montiert wurde.
Nach meine Recherche wurde aus Kadner & Co der VEB Achsen- und Kupplungswerk.

Weitere hin habe ich den Kühlermaske und den Kühler abgeschraubt. Die Maske braucht auf jeden Fall ein Kur beim Karosseriebauer.
Der Kühler mit Ober- und Unterteil aus Messing macht noch einen sehr solide Eindruck. bis auf das untere Blech, welches weggerostet ist.
Die Funktion dieses Bleches ist mir nicht ganz klar. Entweder ist dort ein Leck drunter oder es dient als Halteblech für den gebogenen Flachstahl.
Wir haben hier in Rostock ein Kühlerservice, der das schon viele Jahrzehnte macht. Der darf sich dann mit meinen Kühler beschäftigen.
Unter den Haltern des Kühler konnte ich weitere schwarze Lackreste auf dem Rahmen finden.

Aus dem Ford-A-Forum habe ich Schablone für den vorderen Scheinwerferträger bekommen. Da sieht man mal, wie stark mein Träger verbogen ist.
Dementsprechend weit runter hingen die Kotflügel.

Bei genau Betrachten des alten Kennzeichens, wirkt auf jeden Fall selber gemalt. Allerdings war so was ja auch nicht unüblich in der Zeit. Nur finde ich keinen Stempel oder
das "rote V" für Zuteilung von Kraftstoff an private Fhzg.

@Ventilo: Das Dach muss ich mir bei der Demontage genau anschauen. Auf den Bilder sieht es eher wie ein Gewebe aus. ich schau am WE mal genau hin.

Am WE will ich mich nochmal mit dem Verteiler beschäftigen. Schließlich will ich meine Motor mal laufen lassen...

[starke136]

Was für ein schönes Projekt!?

[fETZt]

Find ich auch! Wünsch weiter Ausdauer!

[Ralf aus Coppanz]

Hallo Matze,
tolles Projekt und super LKW...hoffe du bekommst das hin...Ich selbst hatte mir vor 5 Wochen einen S4000 angeschaut, aber das Projekt wegen zu schlechter Basis aufgegeben. Aber du hast Mut und das lohnt sich bei so einem schönen Stück auf jeden Fall

[flotter 3er]

Ich hatte so ein ähnliches Projekt auch schon hier auf dem Hof, habe es dann aber wegen sich abzeichnender Überforderung abgegeben. War schon recht selten das Gerät.

$matches[2]

Framo.2.jpg

Sollten aus 2 Ruinen ein Fahrzeug werden, der seltene Bus natürlich ....

Aber das ist ja hier Matzes Fred - und da wünsche ich viel Erfolg, das ist schon eine echte Hausnummer - Respekt!

[dasmaetzchen]

Danke für die Ermutigungen.
Vor einem S4000 hätte ich Respekt. Das ist wesentlich mehr Technik drin. Bremsanlage, Hydraulik usw. Von der Größe mal ganz abgesehen...
Der Framo ist als Pritsche ja ähnlich vom Umfang wie der Ford. Aber der Bus ist mit all seinem Blech schon sehr anspruchsvoll...
Aktuell bin ich guter Dinge. Heute hab ich Kühler und Wasserpumpe demontiert. Der Kühler ist augenscheinlich nicht beschädigt. Die Messingwasserkästen machen ein wirklich guten Eindruck. Alles andere wird sich bei der Prüfung und Instandsetzung beim Kühlerservice.
Wer einen Tipp für guten Betrieb für Oldtimerkühler hat, immer her damit...

[fETZt]

Auf die Schnelle in HRO Warnowufer Fa. Behr/Brosemann vllt? Wie gut die sind, weiß ich nicht. Ansonsten Fa. Friedrich Bennühr in Landkreis LWL, genauer Klein Krams. Aber ob der noch macht bzw lebt?? Firma findet man noch im Netz. Wenn klar ist, dass Kühler repariert werden muss, ruhig mal versuchen. Alte Schule der Mann.

[dasmaetzchen]

Moin ,

die Fa. Brosemann in Rostock gibt es leider nicht mehr. Der Sohn hatte es übernommen, aber das soll wohl nicht gelaufen sein.
Da hab ich vor Jahren mal den Kühler meine Rekord C Coupe machen lassen. War gute Arbeit, zum guten Kurs.

Den Behnmüller habe ich mir notiert...

Danke

[ventilo]

Wer einen Tipp für guten Betrieb für Oldtimerkühler hat, immer her damit...

https://www.aks-dommermuth.de/

[dasmaetzchen]

Moin,

danke für die Tipps hier und via PN zu den Kühlern. Werde mal rumtelefonieren.

Gestern kam endlich die bestellte Stecknuss in 1 1/2 Zoll für die Radmuttern. Dazu hab ich mir dann auch gleich eine teleskopierbare Ratsche zugelegt.
Das macht sich gerade bei den angerostet Spezialschrauben besser, weil mehr Gefühl als mit dem Schlagschrauber.

Mit etwas Wärme und Nachdruck ließen sich dann die ersten Radmuttern lösen. Eigentlich hat der BB auf der linke Fahrzeugseite Linksgewinde und rechts eben Rechtsgewinde.
An der Hinterachse links stimmte das auch, aber an der Vorderachse links nicht mehr. Dort ist alles Rechtsgewinde.

Wenn ich das richtig deute hat mein BB schon Steckachsen hinten. Der Wechsel von festen Achswellen auf Steckachse mit einstellbaren Konuslagern war 1933 evtl. 1934 .
Entweder wurde das später um gerüstet oder doch schon ab Werk so geliefert. Auf jeden Fall Glück für mich.
Grundsätzlich ließen sich alle Mutter gut lösen. war noch reichlich Fett dran. Die Gewinde sind bis jetzt auch alle in Ordnung.
Alles sehr massiv gebaut.

[monsieurincroyable]

Danke dafür. Mir war nicht bewußt, daß RAL Reichsausschuß für Lieferbedingungen bedeutet. Umso verwunderlicher, daß diese Bezeicnung bis heute für Farbtöne verwendet wird.

Nicht wundern, bis heute werden sehr viele Begriffe und Gesetze aus dieser Zeit verwendet, z.B. die Einkommens- und Gewerbesteuergesetze.

[dasmaetzchen]

Tach zusammen,

gestern konnte ich wieder ein paar Teile für den LKW ergattern.

Ich war in Radebeul bei einem sehr netten Herren, mit Großer Verbundenheit zu Oldtimern. Der Vater des jenigen hat in den 30ern die Autowerkstatt Vogel & Scherf in Radebeul vorwiegend für Opel und Mercedes gegründet.
Natürlich wurde auch an alle anderen Fahrzeugen geschraubt. So eben auch auch an verschiedenen Ford-Modelle. Der jetzige Verkäufer der Motorteile hat selbst noch im väterlichen Betrieb man Ford AA und BB geschraubt und konnte mir von der Quälerei mit den konischen Achsstümpfen an den frühen Ford-LKW berichten. Ein Glück mein LKW hat schon Steckachsen.
Auf jeden Fall hat der alte Herr diese Ford-B-Motorteile viele Jahre aufgehoben und sich jetzt mit Unterstützung des Schwiegersohns zum Aufräumen entschlossen.
Insgesamt ein sehr netter Kontakt bei dem noch viele interessante Geschichten erzählt wurden. Ich durfte sogar ein Blick auf den noch vorhandenen Opel 2.0 Liter mit umgebauter Pritsche werfen, welche früher als Werkstattwagen diente.

Für mich konnte ich gute Teile aus guten Händen kaufen. Insgesamt ist sind es 1 1/2 Motoren und ein paar gute Anbauteile.

Das kleine Ölfass mit dem feinen Abfüllhahn mit D.R.P. bekam ich dann als Geschenk mit. Es soll ein Shell-Fass sein. Nach der Reinigung wird als Deko neben dem LKW stehen.

[Rallye Olaf]

Glückwunsch

[ventilo]

Das ist aber noch ein BB Motor mit gegossenen Hauptlagern oder der gesuchte Nachkriegs G28T mit Lagerschalen?

PS: Danke für die gescannten Prospekte, ich schau mal was wir noch so im Archiv zum BB finden können

[dasmaetzchen]

@Ventilo, Danke auch dir für die Unterlagen.

Die beiden Motoren sind normale B-Motoren.
Der eine nach der Gussmarke von 1942 und der andere 1940.
Der 40er Motor hat zum Glück schon die Kurbelwelle mit geschmiedeten Ausgleichsgewichten.
Un d auch sonst machen Kurbelwelle und Nockenwelle, sowie Zahnräder einen guten Eindruck.
Die 4 Pleuel sollen nach Aussage des Vorbesitzers überarbeitete unbenutzte Teile sein.
Das wird nach Nachmessen und Prüfen nach der Reinigung zeigen.

[dasmaetzchen]

Hallo in die Runde,
Am WE hab ich mir was für die Ohren gegönnt. Ich hab 3,3 L Boliden kurz gestartet. Gänsehaut pur.

https://youtube.com/shorts/YI8c0ecOrpU?feature=shared

[fETZt]

Geil! Den gekröpften haste nicht zufällig gesucht? Jetzt isser wieder da.
Ich hoffe ma, das spornt an.

[ventilo]

Das "R" = Reserve in der Motornummer und die nur sechsstellige Nummer deuten auf einen Ersatzmotor hin
Das "H" unter dem Ford Schriftzug stammt vermutlich nicht aus einer deutschen Gießerei

[dasmaetzchen]

Das mit dem "R" hat ich schon auf Fordgarage.com mal gelesen.

Das "H" ist mir auch nicht bekannt. Es scheint auch kein Diamond-B-Block zu sein. Die typische Raute fehlt und die Gussmarke entspricht auch nicht den Diamonds.
Der andere Motor scheint ein Diamond zu sein. Er hat eine "2" überm Wasserauslass und eine typische Gussmarke, welche auf 1941 hinweist.

Doch in welche Land wurden Motoren mit einem "H" hergestellt? die Gussmarke 27 BG könnte 27.02.1937 sein.
Vielleicht finden sicher bei der weiteren Demontage noch Hinweise....

[flotter 3er]

Geil ... "Pling" - also bis ein 2 Euro Stück hochkant stehen bleibt, dauert noch etwas ...

-- Hinzugefügt: 13/12/2023, 12:31 --

Doch in welche Land wurden Motoren mit einem "H" hergestellt? die Gussmarke 27 BG könnte 27.02.1937 sein.
Vielleicht finden sicher bei der weiteren Demontage noch Hinweise....

Vllt. nicht Land, sondern Werk? Hastedt? Borgward hatte doch dort ein Werk, und Ford hing doch da irgendwie mit drin?

[dasmaetzchen]

Geil ... "Pling" - also bis ein 2 Euro Stück hochkant stehen bleibt, dauert noch etwas ...

Aber als Ziel bleibt es, dass er so ruhig laufen soll. Dafür war der Klang von 3,3 L schön.

[3einhalb]

Das "R" = Reserve in der Motornummer und die nur sechsstellige Nummer deuten auf einen Ersatzmotor hin
Das "H" unter dem Ford Schriftzug stammt vermutlich nicht aus einer deutschen Gießerei

Moin
Deutsche Giesserei ? Waren in Deutschland nicht nur Montagewerke ? Also Einzelteile mit Schiff aus USA hierher , zusammenkloppen - fertig ? Zumindest war es doch anfänglich so . Wann hat sich das geändert ? Nach Umzug von Berlin nach Köln ?

Grüsse , Ralf

[ventilo]

Mit Aufnahme der Produktion in Köln wurden auch Motoren in Niehl gefertigt. Zuvor kamen sie aus Kanada und Kopenhagen (nicht aus USA).
Die Blöcke kamen anfangs von der Gießerei Gebrüder Sulzer in Ludwigshafen, später von den Eisenwerken Brühl. Motorblöcke werden bis heute auch im Kölner Werk gegossen (aber m.W. nie für A/AA/B/BB).

[3einhalb]

Danke dir .
Ralf

[dasmaetzchen]

Guten Morgen zusammen und die besten Wünsche für das neue Jahr,

auch zwischen den Tagen habe ich am BB weiter herumgeschraubt.

Anlasser, Verteiler und Lima raus. Der Anlasser hat keine sichtbaren äußeren Markierungen, aber auf einer Schraub am Bendix ist eindeutig das Boschzeichen zusehen.
Die Lima wandert erst mal ins hinterste Regal, da ich künftig ja auf 12V umrüste.
Vom alten Kabelbaum war nichts mehr zu gebrauchen. Ab in die Schrottkiste.
Der Ausbau der Lenkung ging relativ einfach von statten. Auch die Bolzen und Muttern machen einen sehr guten Eindruck.

Auch die Demontage des Lenkgetriebes ging gut. Alles wieder sehr massiv.
Ich finde es immer wieder toll Gussmarke oder Teilnummern zu finden. Auf dem Gehäuse des Lenkgetriebes steht Ford - BB-3550.
Für die Lage des Lichtschalters hatte sich Ford bei den A und B-Modelle einen besonderen Platz ausgesucht.... Unterm Lenkgetriebe
Mittels Drehknopf im Lenkrad, über ein langes Rohr in der Lenkspindel und einem entsprechenden Mitnehmer wird der Schalter betätigt.
Bei den A-Modellen geht durch dieses Rohr noch eine dünne Stange zur Betätigung der Hupe.
Bei den B und BB-Modellen ist der Hupenknopf im Lenkrad und dann via Kabel mit dem Lichtschalter/Hupenschalter verbunden.
Das Zerlegen des Lenkgetriebes an sich verlief einfach. Die Schnecke zeigte sich in sehr gutem Zustand. An der Verzahnung des Lenksegmentes sind leichte Einarbeitungspuren zu sehen.
Nach der Reinigung werde ich das ganz mal zusammenbauen und schauen, ob sich die Lenkung auch mit dem Verschleiß einstellen lässt. An dieser Stelle hat Ford gute Einstellmöglichkeiten mittels zweier unabhängiger Exzenter vorgesehen. Wenn das nicht funktioniert, werde ich mit meinem Dreher sprechen inwieweit die Zähne nach zuschleifen sind. Ein neues Lenksegment kostet um die 300 €. Die Messing-Keilnutbuchsen sind auch spielfrei. Allerdings tausche ich den äußeren Filzring gegen einen passenden Wedis. So habe ich an der Seite Ruhe mit der Sifferei.

Einzig das Lenkrad wehrt sich bis heute von der Lenkspindel „zuhopsen“. Es ist ein einfacher Konus mit einem Keil. Aber da wird wohl nach 90 Jahren reichlich Rost drin sein. Bis zum WE lasse ich das ganz weiter mit Rostlöser wirken und dann geht es noch mal mit vorsichtigem Erwärmen (wegen des Bakelits) mit schwerem Abzieh-Gerät noch mal ran.

[starke136]

Herrlich, jeder Beitrag und jedes Bild sind ein Genuss!

Man könnte schon fast neidisch werden über dieses schöne historische Projekt.

[3einhalb]

Moin
Falls du den Anlasser drin lassen willst - leg dir 1 bis 2 Bendixfedern auf Lager . Oder besser ins Auto . Das sind Verschleissteile , grad bei 12 Volt Betrieb .

Grüsse , Ralf

[dasmaetzchen]

Danke "starke136" Ich halte euch auf dem Laufenden.

Ralf, danke für den Hinweis. Auf jeden Fall soll der Anlasser drin bleiben. Nach meine Kfz-Elektriker kann der Anlasser die 12V auch gut ab. Da er ja immer nur kurzzeitig belastet wird.
Bendixfeder stehen jetzt mit auf der Teileliste.


Hier noch ein paar Bilder mehr und noch etwas mehr zur neu erforschten Historie.

Ich habe auf der Fahrertür die verschiedenen Farbschichten via Abbeizer freigelegt.
Erstens auf der Suche noch der noch Originalfarbe (bis jetzt ist rot) und eventuell nach einer Aufschrift auf der Tür, welche die frühere Nutzung oder Herkunft nachweisen könnte.
Auf der Tür fand sich 1.Schwarz, 2. rotbraun, 3. dunkelgrün, 4. blaugrau und dann 5. feldgrau. Danach kam nur noch blankes Blech.
Da ich ja anhand der dunkelgelben Farbreste weiß, dass der BB als eingezogener LKW bei der Wehrmacht gelaufen sein muss.
Daraus lässt sich der Teil Lkw im Dienste der Wehrmacht nach meiner Meinung gut nachvollziehen.
Eingezogen um das Jahr1942, Instandsetzung für den Einsatz mit Zugmaul der Fa. Kadner und Söhne aus Roßwein, Baujahr 1942, Ersatz von Türblech mit anschließendem feldgrauem Anstrich.
Und eventuell Einbau des neueren B-Motors von Ende 1941.
Ab 1943 dann Auftrag der dunkelgelben Farbe. Diese ist aber nur noch auf dem Wachstuchdach und unter dem Dachüberstand erhalten.
Auf dem Rest des Fahrzeuges nicht. Ich habe dazu gelesen, das zum Anstrich des dunkelgelb Benzin als Lösemittel verwendet werden sollte. Die Landser haben das Benzin verständlicherweise lieber in den
Tank gekippt und die Farbe mit Wasser angerührt, so dass sich viel wider abgewaschen hat. So weit der kleine Geschichtsexkurs.

Um noch mehr herauszufinden, werde ich noch mehr abbeizen. Wer weiß, was da noch zu entdecken ist.
Ich werde die grauen und dunkelgelben Farbreste spaßenshalber mal mit dem RAL-Fächer abgleichen. Das grau soll 7021 und das dunkelgelb 7028 sein.
PS. Auf dem Typenschild ist leider gar nichts mehr zuerkennen.

[kachelofen]

später von den Eisenwerken Brühl

Vor nen paar Jahren hab ich nen älteren Hernn aus Mettman kennegelernt der sich in Brühl Motorgehäuse für Zündapp KS750 hat giessen lassen. Garnicht so teuer für Kleinserie von 10 Stk.

[Rallye Olaf]

So eine Suche/Vorschung nach der Historie ist schon eine feine sache.
Weiter so

[radiouwe]

Vorsicht beim Austausch von Filzdichtringen gegen Simmerringe.
Das muss nicht unbedingt dicht werden, -Simmerringe verlangen einwandfreie Wellen- Oberflächen an den Dichtlippen.
Und die gibt's meistens nicht mehr, wenn sich Jahrzehnte was im Filzring gedreht hat. Da sind manchmal auch Korrosionsspuren oder Rillen im Metall.
Es gibt heute noch neue Filzdichtringe eben für den Zweck zu kaufen. Besser wieder dazu greifen.
Mal abgesehen davon, dass die damals verwendeten Durchmesser nicht den heute gängigen Normen für Wellendichtringe entsprechen müssen.
VG

[3einhalb]

Ich tendiere da auch eher zu Filzringen . Meist kommt eh Fließfett in die Lenkung , dann reicht das völlig .

Ralf