Schottky-Dioden in der MZ-Elektrik

LiMa, Kabel, Lampen, elektrische Bauteile.

Moderator: Moderatoren

Schottky-Dioden in der MZ-Elektrik

Beitragvon koschy » 12. August 2014 13:32

Hallo liebe Foristi,


bei der Überholung bzw. Fehlerbeseitigung meiner Elektrik bin ich nun schon des öfteren auf den Begriff "Schottky-Diode" gestoßen.

Ich habe gelesen, dass eine solche Diode beispielsweise beim Nachrüsten eines elektronischen Reglers verbaut werden kann/ soll.

Auch zwischen (moderne) Gleichrichter und den Sicherungskasten können/ sollen anscheinend Schottky-Dioden verbaut werden.

Obwohl ich jetzt schon seit Tagen immer wieder versuche, mir ein Bild zu machen, komme ich auf keinen grünen Zweig.

Deswegen versuche ich jetzt einfach mal meine Fragen zu formulieren, und vielleicht kann man ja hieraus einen Thread machen,
wo man bei Informationsbedarf zu Schottky-Dioden immer wieder drauf zurückgreifen kann?


Meine Fragen:

1. Was genau macht eine Schottky-Diode (Wikipedia hilft mir nicht wirklich)?

2. Wo in der MZ kann bzw. soll man solche Dioden verbauen (z.B. bei Nachrüstung elektronischer Regler etc.) und wann ist es sinnvoll?

3. Welche Dioden sollte man überhaupt verwenden (elektrische Kenngrößen, Links, ...)?


Ich hoffe jetzt mal, dass ich hier im Forum nichts übersehen habe und diese Infos schon irgendwo stehen, aber ich habe wirklich nichts gefunden :|
VG
Christian

Fuhrpark: MZ ETZ 250A , MZ ETZ 309 , MZ TS 250/1
koschy

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1563
Themen: 64
Bilder: 0
Registriert: 9. Juli 2006 18:48
Wohnort: Bonn
Alter: 42

Re: Schottky-Dioden in der MZ-Elektrik

Beitragvon beres » 12. August 2014 13:46

1. Eine Schottky-Diode macht das, was jede Diode macht: Strom nur in einer Richtung durchlassen. Das besondere ist der geringere Spannungsabfall in Durchlaßrichtung, ca. 0,2 V versus 0,7 V.

2. Ich hatte in meiner ETZ eine solche in der "Ladeleitung" zur Spannungsreduzierung auf 13,9V.

3. Besagte hatte eine Sperrspannung >> 100 V und vertrug 45 A.
Gruß

Bernd

Fuhrpark: MZ ETZ 250 PSW 1987, Honda Transalp 1993, Yamaha SR 500 1981, Transwasp 1997
beres

 
Beiträge: 1450
Themen: 16
Bilder: 4
Registriert: 15. Juli 2009 10:26
Wohnort: Hilden
Alter: 63

Re: Schottky-Dioden in der MZ-Elektrik

Beitragvon net-harry » 12. August 2014 13:55

Moin,

zu 1.
Dioden allgemein leiten den Strom nur in eine Richtung, in der anderen Richtung sperren sie den Stromfluß.
Dabei fällt im leitenden Zustand über der Diode eine Spannung ab, die i.d.R. nicht erwünscht ist.
Sie beträgt je nach Stromstärke bei normalen Silizium-Dioden zwischen 0,5V und 1V, bei Schottky-Dioden nur zwischen 0,2V und 0,5V.
Das ist u.a. der Grund, warum man bei höheren Strömen lieber Schottky-Dioden als normale Dioden verwendet.

zu 2.
Bei handelsüblichen Reglern für die entsprechenden Limatypen (Gleichstrom 6V und Drehstrom 12V) braucht man NIX nachrüsten, da ist alles integriert !!
Erst beim Verlassen der "Handelsüblichkeit" (z.B. beim Hochregeln der 6V-Gleichstromlima auf 12V) bietet sich eine Schottky-Diode als Ersatz für den sonst mechanischen Rückstromschalter im Regler an.
Dabei muß man die Strombelastbarkeit bei der Typenauswahl der Diode wie auch deren Spannungsfestigkeit berücksichtigen.

zu 3.
Für den unter 2. genannten Anwendungsfall ist zb eine MBR4045BT verwendbar.

Gruß Harald
Zuletzt geändert von net-harry am 12. August 2014 14:06, insgesamt 1-mal geändert.

Fuhrpark: TS 250/1 mit Superelastik BW und BMW R1150GS
net-harry

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2509
Themen: 67
Bilder: 14
Registriert: 12. September 2007 08:09
Wohnort: Gifhorn
Alter: 69

Re: Schottky-Dioden in der MZ-Elektrik

Beitragvon koschy » 12. August 2014 14:02

beres hat geschrieben: 2. Ich hatte in meiner ETZ eine solche in der "Ladeleitung" zur Spannungsreduzierung auf 13,9V.


Die Frage war eher dahingehend gemeint, WO und WANN man eine Diode verbauen sollte. Z.B.

"Sinnvoll ist es eine Diode zwischen Regler und Batterie zu bauen, wenn ein elktronischer Regler nachgerüstet wird."

Ganz toll wäre es natürlich, wenn gleich ein Typ bzw. eine Kaufempfehlung mitgenannt werden könnte. :top:

-- Hinzugefügt: 12/8/2014, 14:06 --

net-harry hat geschrieben:Moin,

zu 2.
Bei handelsüblichen Reglern für die entsprechenden Limatypen (Gleichstrom 6V und Drehstrom 12V) braucht man nix nachrüsten, da ist alles integriert.
Erst beim Verlassen der "Handelsüblichkeit" (z.B. beim Hochregeln der 6V-Gleichstromlima auf 12V) bietet sich eine Schottky-Diode als Ersatz für den sonst mechanischen Rückstromschalter im Regler an.
Dabei muß man die Strombelastbarkeit bei der Typenauswahl der Diode wie auch deren Spannungsfestigkeit berücksichtigen.

Gruß Harald


Erst einmal vielen Dank für die schnelle und für mich gut verständliche Antwort! :ja:

Ich habe bspw. einen HELLA-Regler verbaut (nur drei Anschlüsse) und deswegen das rote Kabel ganz entfernt und das gelb-rote geht jetzt direkt vom Gleichrichter zum Sicherungskasten. In das gelb-rote Kabel habe ich eine Sicherung eingebaut (gemäß Einbauanleitung). Wäre das z.B. auch ein Ort, wo man eine Schottky-Diode einbauen könnte bzw. es Sinn macht?
VG
Christian

Fuhrpark: MZ ETZ 250A , MZ ETZ 309 , MZ TS 250/1
koschy

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1563
Themen: 64
Bilder: 0
Registriert: 9. Juli 2006 18:48
Wohnort: Bonn
Alter: 42

Re: Schottky-Dioden in der MZ-Elektrik

Beitragvon net-harry » 12. August 2014 14:21

Nein.
Guckst Du hier.

Gruß Harald

Fuhrpark: TS 250/1 mit Superelastik BW und BMW R1150GS
net-harry

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2509
Themen: 67
Bilder: 14
Registriert: 12. September 2007 08:09
Wohnort: Gifhorn
Alter: 69


Zurück zu Elektrik / Elektronik



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Sandhas und 9 Gäste