- Parallelgeschaltete Lastwiderstände: Setzen Energie nutzlos in Wärme um, der Leitungsentlastungseffekt durch geringeren Betriebsstrom wird verhindert, im schlimmsten Fall kann es sogar durch die entstehende Hitze zu Beschädigungen anliegender Kunststoff-Teile kommen. Ob die Ausfall-Kontrolle weiterhin funktioniert, ist eher Zufall.
- Lastunabhängiger Blinkgeber: Ausfall-Kontrolle gibt es gar nicht mehr.
Ich besorge mir ein konventionelles lastabhängiges elektronisches Blinkrelais. Das gibt es auf dem Schrottplatz oder im Autoteile-Handel. Mit dem Blinkgeber, der original in meiner Skorpion von 1994 drin ist, geht es auch. Wichtig ist, dass es sich um ein Exemplar mit Schnapp-Gehäuse handelt. Das lässt sich leicht zerstörungsfrei öffen. In diesem Relais ist deutlich vom Rest unterscheidbar ein Wiederstand in Form eines Drahtes oder dünnen Blechstreifens eingebaut, über den der Blinkerstrom fließt und an dem die Spannung abfällt, die die Elektronik zur Kontrolle der Blinker auswertet. Dieser Widerstand ist so bemessen, dass bei Betrieb zweier Blinker mit Nennlast (steht auf dem Relais drauf, z.B. 2x21W) ein normaler, bei nur einem Blinker jedoch ein schnellerer Blinkrythmus eintritt. Da bei LED-Blinkern die Last bzw. der Strom niedriger ist, muss der Wert dieses Wiederstands so weit erhöht werden, bis bei Betrieb zweier der gewählten LED-Blinker die gleiche Spannung abfällt wie zuvor bei zwei Glühlampen und dem Original-Widerstand. Ich verwende dazu einen dünnen lötbaren Stahldraht, den ich aus einer alten Militär-Telefonleitung gewonnen habe.
Wie lang das Drahtstück sein muss, stellt man ab besten durch Messungen fest: Am Original-Relais zwei Blinker anschließen, den Relaiskontakt zudrücken (Blinker geben Dauerlicht) und mit einem präzischen Messgerät die am Widerstand abfallende Spannung messen, in meinem Fall z.B. 0,08 V. Dann das ganze mit LED-Blinkern widerholen, wobei provisorisch ein etwas längeres Stück des Stahldrahtes eingesetzt wird, an diesem dann mit den Tastspitzen des Messgerätes entlang fahren, bis der Abstand gefunden ist, bei dem sich der kritische Spannungsabfall einstellt.
Wer diese Möglichkeit nicht hat, probiert es einfach aus, indem der Stahldraht zunächst länger gelassen und eingelötet wird, um dann an einer Seite die Lötstelle immer wieder (kurz! Sonst kann auf Dauer die Platine leiden) zu erhitzen, den Stahldraht Stück für Stück weiter einzuschieben und immer wieder den Blinkbetrieb mit ein bzw. zwei Blinkern zu testen, bis sich das gewünschte Verhalten des Blinkrelais einstellt.
Die Bilder zeigen ein solches Universal-Blinkrelais in geöffnetem und umgerüstetem Zustand, dabei liegt der originale Widerstand.
Ein solches, nicht vergossenes Relais sollte gut schwingungsgeschützt aufgehängt werden, da es ja eigentlich für die Situation im PKW konstruiert ist.
Damit ist LED-Blinker-Betrieb ohne unnötige Leitungsbelastung und sinnlose Abwärme, aber mit Ausfallkontrolle gegeben.
Stets gute Heimkehr
Andreas

