Rätselhaftes Verhalten der Kohlebürsten an 6V-Lima

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Rätselhaftes Verhalten der Kohlebürsten an 6V-Lima

Beitragvon andilescu » 11. April 2009 19:51

Ich habe es nur per Telefon mitbekommen und begleitet: Während der Fahrt irgendwann leuchtet die Ladekontrolleuchte auf, der Fahrer hat es bei dem herrlichen Sonnenschein sicher nicht gleich bemerkt. Dann aber gleich raus zur Raststätte, und als erstes natürlich den Lima-Deckel runter und nach den Kohlebürsten geschaut: Längenmäßig noch reichlich Reserve, Litzen sitzen fest, Federn haben Spannung (sind also nicht von Strom durchflossen worden), Zustand und Farbe des Kollektors sind unverdächtig. Also ohne Licht nach Hause, dort dann das ganze Programm, das ohne Messgerät möglich ist: Durchgangstests Rotor, Stator, Regler, Vorwiderstand; Test der Lima ohne Regler (D+ und DF direkt verbunden), Test der Lima mit batterierregtem Feld, Test des Rotors und des Stators, sogar des Kabelbaums auf Masseschluss - alles vergeblich. Dann wechselt der Fahrer doch einfach mal die Kohlebürsten aus - die, wie erwähnt, noch lange vor der Verschleißgrenze zu sein scheinen - und siehe da, die Lima arbeitet. Dabei haben die Bürsten bei Stillstand des Motors durchaus geleitet; wie gut, kann natürlich mit der kleinen Prüflampe nicht beurteilt werden.
Kann so eine Kohlebürste eigentlich irgendwie verzundern, verglasen oder auf andere Weise ihre Eigenschaften verändern mit der Folge, dass trotz vorhandenen Federdrucks der Kontakt bei laufender Maschine gestört ist? Oder gibt es Verschleißzustände im System (KW-Lager, Kollektor ...), bei denen z.B. in Folge einer gewissen Abweichung vom Rundlauf oder ungenügender Nutentiefe zwischen den Kollektorlamellen eine Kohlebürste schon weit vor dem Erreichen der Verschleißgrenze eine kritische Länge unterschreitet? Oder welche seriösen Erklärungen gibt es sonst für dieses Phänomen?
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Re: Rätselhaftes Verhalten der Kohlebürsten an 6V-Lima

Beitragvon Nordlicht » 11. April 2009 20:02

Bei der TS150 hat sehr oft das Lager rechts der KW Luft im Gehäuse....wackel mal am Nocken.....ansonsten sollten die Kohlen mind. 9mm noch haben....
Gruß Uwe.
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Re: Rätselhaftes Verhalten der Kohlebürsten an 6V-Lima

Beitragvon kerzengesicht13 » 11. April 2009 22:07

Oder die Kohlen waren in der Führung nicht frei beweglich, d.h., sie wurden nicht immer gleichmäßig an den Kolektor angedrückt.
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Re: Rätselhaftes Verhalten der Kohlebürsten an 6V-Lima

Beitragvon andilescu » 12. April 2009 09:23

kerzengesicht13 hat geschrieben:Oder die Kohlen waren in der Führung nicht frei beweglich, d.h., sie wurden nicht immer gleichmäßig an den Kolektor angedrückt.

Um den Zustand der Kohlebürsten und Federn zu prüfen und die Durchgangstest durchzuführen, wurden mehrfach die Federn ennommen und die Kohlen in den Führungen vom Kollektor wegbewegt. Dabei hätte eigentlich auffallen müssen, wenn sie nicht leichtgängig gewesen wären.
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Re: Rätselhaftes Verhalten der Kohlebürsten an 6V-Lima

Beitragvon kerzengesicht13 » 12. April 2009 10:39

Ich denke auch, daß das aufgefallen wäre. Ich habe mich mal mehrere 1000 Kilometer über die 6 Volt Elektrik geärgert.
Als Energieelektroniker habe ich alles vorbildlich aufgebaut und in Ordnung gehalten und einen elektronischen Regler von MZB verbaut.
Ich habe ein fest installiertes Voltmeter am Moped.
Es fing immer damit an, daß die Spannung mit Licht 0,5 Volt niedriger war und beim Blinken Fehlzündungen auftraten. Dann wechselte ich
die Kohlen oder tauschte die Federn und danach war für 1000 Kilometer Ruhe. Manchmal mehr, manchmal weniger.
Irgendwann wurden die Intervalle kürzer, die Schleifkontakte verfärbten sich leicht und der Kohlenverbrauch stieg auch an. Reinigen und
Freikratzen des Kolektors brachte auch keine Besserung. Die Widerstansmessung des Ankers mit einem Multimeter zeigte auch keine Auffälligkeiten.
Das ist allerdings kein Wunder, da diese Geräte für so eine niedrigohmige Messung nicht geeignet sind. Außerdem ist der Meßstrom viel zu gering;
unter normalen Bedingungen fließen da schließlich Ströme wie in einem Heizlüfter fürs Badezimmer.
Schließlich tauschte ich den Anker aus. Seit dem hat sich das Problem erledigt.
Viel Erfolg und schöne Feirertage (du hast bestimmt viel zu tun im Moment)
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Re: Rätselhaftes Verhalten der Kohlebürsten an 6V-Lima

Beitragvon eichy » 12. April 2009 19:19

Da fällt mir ein: Meine ETZ hatte mal Kohlen "gefressen". Alles ok sonst, nur die Kohle hielt gradmal 500km. nach der 3. Kohle (immer nur die äussere) kam ich dahinter: Wicklungsschluß!! Allerdings nur wenn Kollektor warm war. Gefunden hab ich den Fehler erst im Backofen bei 100 Grad. Wenn der Kollektor kalt war, war alles ok.
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Re: Rätselhaftes Verhalten der Kohlebürsten an 6V-Lima

Beitragvon andilescu » 12. April 2009 19:48

kerzengesicht13 hat geschrieben:Schließlich tauschte ich den Anker aus. Seit dem hat sich das Problem erledigt.

eichy hat geschrieben:Da fällt mir ein: Meine ETZ hatte mal Kohlen "gefressen". Alles ok sonst, nur die Kohle hielt gradmal 500km. nach der 3. Kohle (immer nur die äussere) kam ich dahinter: Wicklungsschluß!! Allerdings nur wenn Kollektor warm war. Gefunden hab ich den Fehler erst im Backofen bei 100 Grad. Wenn der Kollektor kalt war, war alles ok.

Das ist ja schon eine detektivische Meisterleistung, Eichy. Hut ab. Also, wenn das Problem sich bei der betreffenden Maschine wieder in Erinnerung bringt, werde ich mal den Austausch des Rotors empfehlen. Habe noch zwei daliegen.
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