Zündspule für CD(I) Zündung nicht für Unterbrecherzündung?

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Zündspule für CD(I) Zündung nicht für Unterbrecherzündung?

Beitragvon Micky » 30. Juli 2010 08:13

Habe hier eine Zündspule in deren Anleitung drin steht das man die nur für CD(I) Zündungen nehmen soll. Bedeutet dieses das man die nicht an der Unterbrecherzündanlage der ETZ 250 nehmen kann sondern braucht für deren Verwendung definitiv eine elektronische Zündung?

Jedenfalls habe ich die Zündspule probehalber mal angeschlossen mit dem Ergebnis das der Zündfunke sehr schwach ist und die Zündspule dafür heiß wird. Getestet nur mit Zündung an und Motor aus.

Jetzt möchte ich gerne wissen warum das so ist. Wenn die heiß wird und der Zündfunke nur sehr schwach ist dann sieht das doch nach einem Kurzschluß aus? Hat das was mit dem Unterbrecherkontakt zu tun? Zieht die Dauerstrom über den Unterbrecher?


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Re: Zündspule für CD(I) Zündung nicht für Unterbrecherzündun

Beitragvon hiha » 30. Juli 2010 10:18

Das ist absolut korrekt so, und wenn Du ein Ohmmeter zur Hand nimmst, und mal die Primärwiderstände zwischen CDI- und Unterbrecherzündspule vergleichst, wird Dir ein Licht aufgehen. Die CDI-Spule hat meistens so um die 0,1-0,2 Ohm, eine 12V-Unterbrecherspule ca. 6 Ohm. Ohmsches Gesetzt kennst Du noch?
Die Funktionsweise CDI vs. Unterbrecher ist völlig unterschiedlich.
[Oberbegriff]Elektronikzündung allein reicht für die CDI-Spule nicht aus, es muss schon eine KondensatorEntladungsZündung(CDI) sein.

Gruß
Hans

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Re: Zündspule für CD(I) Zündung nicht für Unterbrecherzündun

Beitragvon Micky » 30. Juli 2010 13:15

Dann scheitert das also am zu geringen Widerstand der Zündspule. Weniger Widerstand ergibt halt eine höhere Spannung.

Wäre es denn möglich eine CDI Zündspule zu nehmen wenn diese 5 Ohm hätte? Sollte doch eigentlich funktionieren.


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Re: Zündspule für CD(I) Zündung nicht für Unterbrecherzündun

Beitragvon hiha » 30. Juli 2010 17:50

Weniger Widerstand gibt theoretisch eine höhere Spannung. Aber bei 0,1Ohm und 12 V fließen halt schnell mal theoretische 120A. Das ist ungefähr so viel wie ein mittlerer PKW-Dieselanlasser zieht. Mal davon abgesehen, dass die kleine Batterie das nicht bringt, ist die (theoretische)Leistung von 1440W, die in der Zündspule Verbraten wird, kein Spaß. Gottseidank sind die Kabel zu dünn, um so viel Dampf rüber zu bringen, aber die Unterbrecherfeder kannst Du mit solchen Scherzen ausglühen, und Dich anschließend wundern, dass die Zündung nicht mehr richtig tut, wenn die Drehzahl über Standgas steigt...
Kleiner Ausflug in die Technik:
In der CDI wird über eine gesonderte Spule in der LiMa ein ca. 1µF-Kondensator in der Blackbox auf 200-400V aufgeladen, und im Moment der ZÜndung über die Zündspule entladen. Dadurch brauchts keinen Schließwinkel wie bei der Unterbrecherzündung. Die Sekundärwicklung der CDI-Zündspule ist auf diese hohe Primärspannung abgestimmt, drum zündet sie bei 12V auch nur schwach, trotz der hohen Stromaufnahme. Ich hab noch keine CDI-Spule gesehen, die 5 Ohm hat, aber selbst dann wird der Funke schwächer sein, wie bei einer unterbrechergeeigneten Spule.

4Ohm-Zündspulen sollten gerade noch gehen, laufen aber schon unter Hochleistungs-Z. Wenn sie noch weniger Widerstand haben,(2,5 Ohm) sollten sie nicht mehr durch einen Unterbrecher, sondern über einen Transistor geschaltet werden, der Unterbrecher/-feder kann sonst ausglühen, siehe oben.

Hilfreiche Formeln:
I=U/R :Strom = Spannung durch Widerstand
P=UxI :Leistung =Spannung x Strom

Gruß
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Re: Zündspule für CD(I) Zündung nicht für Unterbrecherzündun

Beitragvon Berni » 30. Juli 2010 19:10

hiha hat geschrieben:Weniger Widerstand gibt theoretisch eine höhere Spannung.
Hilfreiche Formeln:
I=U/R :Strom = Spannung durch Widerstand
P=UxI :Leistung =Spannung x Strom

Gruß
Hans


Bist Du da sicher, Hans? U=IxR.
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Re: Zündspule für CD(I) Zündung nicht für Unterbrecherzündun

Beitragvon hiha » 31. Juli 2010 05:45

Berni hat geschrieben:Bist Du da sicher, Hans? U=IxR.

Eigentlich schon:

U=IxR
R=U/I
I=U/R

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Re: Zündspule für CD(I) Zündung nicht für Unterbrecherzündun

Beitragvon Micky » 31. Juli 2010 13:11

Wenn man nun bei einer CDI Zündspule die Spannung mit einem Vorwiderstand verringert, dann sollte die doch auch nicht so viel Strom ziehen. Nur dann müßte doch aber der abgegebene Zündfunke auch schwächer werden?


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Re: Zündspule für CD(I) Zündung nicht für Unterbrecherzündun

Beitragvon hiha » 31. Juli 2010 16:14

Ach menno, glaubs halt einfach. Es bringt nix, weils nicht zusammenpasst, vermutlich noch nicht mal als Wüsten-Notbehelf.
Wenn Du einen 5Ohm Vorwiderstand davor setzt, teilen sich die angeschlossenen 12V folgendermaßen auf:
12:5,1=2,3A Gesamtstrom, an der Zündspule fallen 0,24 V ab, d.H. von ihr wird eine Leistung von P=UxI 0,55W umgesetzt. Das könnte man jetzt noch in elektrische oder magnetische Ladung umrechnen, und daraus die Energie des Funkens. Falls es funkt... Übersetzungsverhältnis der CDI-Spule ist z.B. 400V zu 25.000V =ca.60:1, bei einer normalen Zündspule ist es etwa 2000:1. Entsprechend verhält sich die Ausgangsspannung.

Gruß und Schluss,
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