Ladekontrolle spinnt - verschmutzter Kommutator schuld?

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Ladekontrolle spinnt - verschmutzter Kommutator schuld?

Beitragvon die_matte » 13. November 2012 00:26

Hallo liebe Forengemeinde,
folgendes hat sich zugetragen:
Als ich am Samstag nach Hause gefahren bin, fiel mir auf, dass die Ladekontrollleuchte ihrem Namen alle Ehre machte. Keine Ahnung, ob sie schon beim Losfahren geleuchtet hat, oder erst auf der Fahrt anging. Naja, den kurzen Weg würde Batterie schon halten. Als ich noch mal runter geguckt habe, war die Leuchte aus und ich hab mich schon gefreut. Aber genau in dem Augeblick ging sie wieder an :evil:
Weitere Beobachtung an der Ampel: Standgas zu hoch.

Die Maschine ist eine ES150/1 mit hochgeregelter, originaler Lima und dem Regler von Harry.

Heute Morgen habe ich mich fix auf Fehlersuche begeben. Limadeckel runter, Maschine angeworfen und siehe da: die LKL ging aus. Um dann sporadisch wieder zu leuchten. Mal heller, mal dunkler, bei unterschiedlichen Drehzahlen.
Wider besseren Wissens habe ich noch ein wenig am Gas rumprobiert und dann ging alles ganz fix:
An der Lima hats gefunkt, am Tacho hat's kurz sehr hell geleuchtet (weiß nicht mehr, ob es LKL oder Leerlaufkontrolle war) und dann war schwarz.
Nachgucken ergab, dass die Massesicherung gekommen war.
Mehr konnte ich bis jetzt nicht machen.

Aber ein paar Bilder vom Kommutator habe ich gemacht:
IMG_0465.JPG


Zwei weitere Bilder im Anhang. Wie man sieht nicht gerade klinisch steril.

Nun habe ich folgende Theorie:
Die erhöhte Leerlaufdrehzahl kam natürlich davon, dass die funktionsuntüchtige Lima keine Last mehr dargestellt hat.
Die sporadische LKL kommt davon, dass die stark verschmutzten Bürsten mal Kontakt hatten und mal nicht.
Zum "Feuerwerk":
Die Bordspannung ist zu niedrig, der Regler gibt also Strom auf die Erregerwicklung. Die Spannung steigt aber nicht, weil die Kohlen ja keinen Kontakt haben. Der Regler jagt also noch mehr Strom durch die Erregerspule. Aber auf einmal haben die Bürsten wieder Kontakt! Und Dank des hohen Erregerstromes wird jetzt eine viel zu hohe Spannung induziert.
Zu hohe Spannung --> zu großer Ladestrom in die Batterie --> puff!

So weit meine Theorie. Hat irgendjemand den Schrutz überhaupt so weit gelesen? :biggrin:

Was ich mich nun frage:
Kann ich Kommutator und Bürsten säubern und dann ist alles wieder in Ordnung? Gibt es dabei etwas zu beachten?
Und warum ist das Feuerwerk nicht schon auf der Heimfahrt passiert. Da waren wie Drehzahlen ja deutlich höher als bei meinem Test heute morgen. Pures Glück?

Ich freue mich auf eure Tips und Hinweise.

Viele Grüße
Christoph
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Re: Ladekontrolle spinnt - verschmutzter Kommutator schuld?

Beitragvon etz-250-freund » 13. November 2012 00:57

Kommutator ? welches teil meinst du damit ? ich kenn nur einen Kondensator, ist dieser gemeint ?

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Gruß Daniel

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Re: Ladekontrolle spinnt - verschmutzter Kommutator schuld?

Beitragvon Peter » 13. November 2012 02:27

Nein, er meint dieses hier.

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Re: Ladekontrolle spinnt - verschmutzter Kommutator schuld?

Beitragvon Ralle » 13. November 2012 06:50

Also wenn ich mal mitraten darf, dann kommen die unterschiedlichen Drehzahlen von einem defekten Kurbelwellendichtring, genau wie der ganze Dreck an den und um die Kohlen. Das sich der Dreck negativ auf die Arbeit der Lichtmaschine auswirkt wäre dann die Erklärung die die anderen Probleme...
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Re: Ladekontrolle spinnt - verschmutzter Kommutator schuld?

Beitragvon Dorni » 13. November 2012 06:57

Mach erstmal die Lima wieder schön sauber. Sowas kann man sich ja als Elektriker gar nicht mit ansehen. Wer weiss, wo es geleitet hat was nicht durfte.

Fuhrpark: eins, aber meins :)
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Re: Ladekontrolle spinnt - verschmutzter Kommutator schuld?

Beitragvon der garst » 13. November 2012 11:35

Oh weh... schaut aus als haben sich deine Schleifkohlen aufgelöst. Undichte Wedis währen eine Mögliche Ursache oder zu dünnflüssiges Unterbrecheröl.
So wie es aussieht steht der Nocken ja voll im SAFT :shock:
Vielleicht auch einfach nur saubillicher Nachbau?

Erstmal wirklich alles fein putzen und trocknen, dann alle Kabel und Steckkontakte reinigen und mit Kontaktfett behandeln.
Dann messen wir mal weiter.
Die Minussicherung platzt nur bei zu hoher Ladespannung, aber das kann verschiedene Ursachen haben.
Es ist auch möglich das dein Regler Schuld hat.

Eins hab ich noch vergessen.... hast du mal geprüft ob die Kurbelwelle Spiel hat?
Mit freundlichen Grüssen , Alex

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Re: Ladekontrolle spinnt - verschmutzter Kommutator schuld?

Beitragvon MaxNice » 13. November 2012 18:51

christoph, mMn sieht das bissel aus, wie zerhächselte kohlebürsten :shock:
guck die mal nach, du weißt ja wer dich mit anderen limas bewerfen kann wenn er mag :D
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Re: Ladekontrolle spinnt - verschmutzter Kommutator schuld?

Beitragvon Schwarzfahrer » 14. November 2012 07:22

Matte, hast du mal nachgesehen ob du einen Kurzschluss in der Elektrik(deiner ES) hast? Die Ladekontrolle leuchtet in dem Fall auch. Normalerweise sollte dann die Sicherung kommen, aber sollte da was falsch geklemmt sein eben auch nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias

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Re: Ladekontrolle spinnt - verschmutzter Kommutator schuld?

Beitragvon die_matte » 14. November 2012 22:03

Erstmal vielen Dank für eure Tips.

Ich konnte mich heute Nachmittag endlich mit Stirn- und Taschenlampe, Bremsenreiniger und Zahnbürste mal neben die Kleine hocken und ein wenig putzen. Jetzt ist die Lima wieder hübsch :biggrin: Ich weiß nicht, wie groß die Kohlen waren, aber ca. die Hälfte ist noch da, würde ich sagen. Werde ich beobachten. Dann noch Sicherung getauscht und angetreten.
LKL leuchtete mir fröhlich entgegen und dachte nicht daran, aus zu gehen. Also habe ich erstmal den Regler gegen einen baugleichen getauscht. Und siehe da: alles funktioniert wieder! :wohoo:
Habe den defekten Regler gleich mit ins Turmlabor genommen und durchgemssen. Die Schutzdiode hatte ihren Dienst verrichtet und auf Durchlass gestellt. Das ist sicher bei meinem kleinen "Feuerwerk" passiert. Ihr heroisches Selbstopfer hat vermutlich meinen Glühbirnchen und der restlichen Reglerelektronik das Leben gerettet :flehan: Da hat Harry echt was ganz feines entwickelt.

Ralle hat geschrieben:Also wenn ich mal mitraten darf, dann kommen die unterschiedlichen Drehzahlen von einem defekten Kurbelwellendichtring, genau wie der ganze Dreck an den und um die Kohlen. Das sich der Dreck negativ auf die Arbeit der Lichtmaschine auswirkt wäre dann die Erklärung die die anderen Probleme...

der garst hat geschrieben:Oh weh... schaut aus als haben sich deine Schleifkohlen aufgelöst. Undichte Wedis währen eine Mögliche Ursache oder zu dünnflüssiges Unterbrecheröl.
So wie es aussieht steht der Nocken ja voll im SAFT :shock:
Vielleicht auch einfach nur saubillicher Nachbau?


Es kann sein, dass der Kurbelwellendichtring nicht ganz dicht ist. Der Motor ist vermutlich das letzte mal vor der Wende gelaufen und ich fahre ihn jetzt seit ca. 200km. Aber sehr schlimm ist es vermutlich noch nicht - der Bremsenreiniger-Test an der Lima vorbei war negativ. Und müsste in dem Fall nicht die ganze Lima mit einem Ölfilm überzogen sein?

Zum Nocken:
Der Motor ist wie gesagt das letzte mal in der DDR gelaufen. Daher glaube ich nicht, dass das ein Nachbau ist. Oder gab die es damals auch schon? Ich vermute eher, dass das Schmierfilz nicht richtig eingestellt ist.

Edit:
Mist, falschen Button gedrückt. Weitere Infos eingefügt.
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Re: Ladekontrolle spinnt - verschmutzter Kommutator schuld?

Beitragvon Wolle69 » 15. November 2012 11:03

Moin!

die_matte hat geschrieben:Es kann sein, dass der Kurbelwellendichtring nicht ganz dicht ist. Der Motor ist vermutlich das letzte mal vor der Wende gelaufen und ich fahre ihn jetzt seit ca. 200km. Aber sehr schlimm ist es vermutlich noch nicht - der Bremsenreiniger-Test an der Lima vorbei war negativ. Und müsste in dem Fall nicht die ganze Lima mit einem Ölfilm überzogen sein?

Ich hatte die Bremsenreiniger-Methode an anderer Stelle auch schonmal angesprochen. Das scheint so einfach nicht zu funktionieren, lass dir das am besten vom Arne erklären, ich finde den Beitrag gerade nicht.

Allerdings: Wenn der Limaraum wirklich sauber ist, reichen 100km mit undichtem Wedi. Dann bauste die Lima runter und kannst ein Rinnsal am Wedi sehen(!). Das ist recht charakteristisch, das Rinnsal verläuft dann eben direkt vom KW-Zapfen senkrecht nach unten...

die_matte hat geschrieben:Zum Nocken:
Der Motor ist wie gesagt das letzte mal in der DDR gelaufen. Daher glaube ich nicht, dass das ein Nachbau ist. Oder gab die es damals auch schon? Ich vermute eher, dass das Schmierfilz nicht richtig eingestellt ist.

Ich hatte Anfangs auch Probleme an dieser Stelle, zeigten sich nach ca. 150km.

Bei mir: Schmierfilz furztrocken und permanent am Nocken anliegend. Beides hängt wohl auch zusammen, denn wenn der Filz am Nocken anliegt, zutscht es den quasi leer, warm wird er wohl auch noch, was wiederum dem Unterbrecherfuß nicht schmeckt.

Der Janne hat mir da Nachhilfe gegeben: Schmierfilz so einstellen, dass er nur an der höchsten Stelle des Nockens diesen kurz anditscht. Geschmiert wird mit Unterbrecheröl - das ist von der Konsistenz her eher wie ein flüssiger Honig, als was man sich sonst so allgemein unter "Öl" vorstellt. Der Güsi hat da kleine Fläschchen im Angebot. Das Zeug (2-3 Tropfen) habe ich mit einem Schraubendreher richtiggehend einmassiert und - da der Filz bei mir wirklich furztrocken war - diese Behandlung in der Folge (mit zeitlichem und km-Abstand) ein paar Mal wiederholt, man merkt dann schon, wenn's reicht. Die Drehachse des Unterbrechers kriegt davon auch einen Tropfen ab.
Ciao
Wolle

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Schwarzfahrer hat geschrieben:Oft kennt derjenige, der einen Konstruktionsfehler unterstellt, die Intentionen des Konstrukteurs nicht.

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