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 Betreff des Beitrags: Batterie leer
BeitragVerfasst: 27. Oktober 2021 22:42 
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Nachdem ich Ende August meine ETZ250 nach ueber 10 Monaten endlich wieder (nach diversen Überholarbeiten: Räder/Gabel/Lenkkopf/diveres) auf der Strasse hatte, gingen ca. 2.500km ohne groessere Sorgen am So.-Abend mit leergefahrener Batterie zuende :cry: . Am Ende setzte die Zuendung aus, sobald ich den Blinker setzte :shock:

Mit geladener Batterie konnte ich am naechsten Tag die letzten km nach Hause fahren.
Ich habe eine durchgebrannte Sicherung gefunden, das ist diese kleine 1 oder 2A-Sicherung.

Dann habe ich gemessen: 13,3- 13,4V über den Batteriepolen unter Last (bei Motor mit 3.000-4.000min-1, Scheinwerfer an, Blinker an). Das ist natuerlich zuwenig, letztes Jahr hatte ich vergleichbarer Messung ueber 14V, sollte es m.M. auch sein.
Bei gleicher Drehzahl ohne Last war es ein aehnlicher Wert.
Leerlaufspannug (Motor aus) 12,7 oder 12,8V. Das ist doch auch zu wenig?

Ein paar Worte zum aktuellen Zustand:
- GüSis elektronische Zündung vorletztes Jahr eingebaut.
- elektronischer Regler letztes oder vorletztes Jahr, auch von GüSi, Lima und Gleichrichter sind ansonsten Standard und original.
- neue Batterie letztes Jahr; der Vorgaenger kam nicht ueber die Garantiezeit...
- neuer Sicherungskasten dieses Jahr, auch vom GüSi.
- Kabelbaum teilweise ersetzt, u.a. der Strang vom Scheinwerfer nach hinten zum Verteiler am Rahmen, dieses Jahr. Da ich bei der Gelegenheit (Gabel und Lenkkopf) auch einen anderen Scheinwerfertopf eingebaut habe, wurde auch die Elektrik massiv betueddelt. Die beiden Verteiler im Scheinwerfer habe ich zerlegt und richtig sauber gemacht. Auch die ganzen Massen wurden ueberarbeitet, wie auch ziemlich jeder alte Stecker, der nicht tadellos war.
- neue Zündspule Beru ZS220

Vielleicht seien noch zwei, drei Auffälligkeiten, von denen ich nicht sicher bin, ob sie überhaupt was mit dem Thema zu tun haben:
- Ich habe immer noch das Problem, dass meine ETZ sporadisch und gelegentlich (bisher 3 mal) im Standgas in den "Rueckwaertsgang" wechselt.
- und in den letzten 2 Monaten wollte die ein oder andere Elektrik auch nicht immer sofort. So funktionierte die Lichthupe am Sonntag auch erst auf den zweiten Druck auf den Schalter/das Knöpfchen.

Ich habe zwei, drei Fragen:

1. warum brennt diese kleine Sicherung durch? Wann/unter welchem Fehlerbild?
2. Kann es sein, dass der elektronische Regler jetzt durch diese ganze Geschichte defekt ist, und dass ich den jetzt noch mal tauschen muss?
3. Wie pruefe ich, ob die Batterie noch ok ist? Das war ja wohl eine ordentliche Tiefentladung. Das mit einem Belastungswiderstand ist mir bekannt, aber wer hat den schon?

Gruss
Volker


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 Betreff des Beitrags: Re: Batterie leer
BeitragVerfasst: 28. Oktober 2021 07:22 
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Die "1 oder 2A Sicherung" ist eine träge(!) 2A Feinsicherung.
Wenn du da eine 1A drin hattest, dann ist klar warum die durchgebrannt ist.
Wenn die durchbrennt ist die Lichtmaschine unerregt und liefert deswegen keinen Strom mehr. Das ist also der Grund, warum deine Batterie leer war.
Die Sicherung wird in Lothars MZ-Elektrik im Abschnitt "B.1.3" besprochen.

Dummerweise geht bei genau diesem Fehler (Erregerstromkreis unterbrochen) und verwendung eines elektronischen Reglers die Ladekontrolleuchte nicht an.

Die Ladespannung von 13,4V finde ich recht OK. Da die ETZ keinen Elektrostarter hat, ist es nicht nötig, die Batterie immer aufs äußerste vollzupumpen und die etwas verringerte Ladespannung kommt auf jeden Fall der Batterielebensdauer zugute. Im Sommer, wenn es richtig warm ist, ist das sogar die korrekte Spannung ;-) (Lothars MZ-Elektrik, Abschnitt V.2.1)

Zur Batterie:
Das war noch keine "richtige" Tiefentladung. Keine Ahnung bis zu welcher Spannung die Zündung funktioniert, aber ich bin mir ziemlich sicher daß der Motor stehen bleibt wenn die Batterie "leer, aber noch nicht tiefentladen" ist. Deswegen würde ich mir über den Batteriezustand keine größeren Sorgen machen. Belastungswiderstand hast du: einfach einige Glühlampen dran hängen (Lothars MZ-Elektrik V.2.2). Aber da wirklich die Spannung überwachen und darauf achten, daß du wirklich aufhörst mit entladen, wenn die Schlussspannung erreicht ist, denn das gibt sonst eine richtige Tiefentladung ;-)

Die Ruhespannung der Batterie ist auch OK, ohne dein Meßgerät zu kennen kann man eh nicht sagen wie genau die Messung ist ;-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Batterie leer
BeitragVerfasst: 28. Oktober 2021 07:31 
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Seife hat geschrieben:
Dummerweise geht bei genau diesem Fehler (Erregerstromkreis unterbrochen) und verwendung eines elektronischen Reglers die Ladekontrolleuchte nicht an.
Das kann ich nicht bestätigen, denn einen elektronischen Regler habe ich auch eingebaut, und die Ladekontrollleuchte funktioniert so wie sie soll.
Auch wenn der Erregerstromkreis unterbrochen ist.

Alles andere ist perfekt beschrieben. :zustimm:

Grüße
Horst


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 Betreff des Beitrags: Re: Batterie leer
BeitragVerfasst: 28. Oktober 2021 07:36 
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Da wäre es interessant zu wissen, welchen elektronischen Regler du hast.
Weil der Strom für die Ladekontrolleuchte im Fall des unterbrochenen Erregerstromkreises durch den Regler nach Masse fließen muss, und die mir bekannten normalen Regler (Hüco) das eben nicht gewährleisten.

Ich korrigiere also: "Dummerweise kann es bei genau diesem Fehler....sein, daß die Ladekontrolleuchte nicht angeht" :-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Batterie leer
BeitragVerfasst: 29. Oktober 2021 00:31 
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seife hat geschrieben:
Da wäre es interessant zu wissen, welchen elektronischen Regler du hast.
Weil der Strom für die Ladekontrolleuchte im Fall des unterbrochenen Erregerstromkreises durch den Regler nach Masse fließen muss, und die mir bekannten normalen Regler (Hüco) das eben nicht gewährleisten.

Ich korrigiere also: "Dummerweise kann es bei genau diesem Fehler....sein, daß die Ladekontrolleuchte nicht angeht" :-)


Das ist dieser hiervom GüSi.
Die Ladekontrolle hat definitiv nicht geleuchtet.
Die Batterie hat lange gebraucht beim Laden, um wieder hoch zu kommen.
Meine Messtechnik ist ein aelteres Fluke Multimeter (Typ reiche ich nach), natuerlich nicht mehr kalibriert.

Ich habe heute die ganze Messung noch mal wiederholt mit einer anderen Batterie, eine Gel-Batterie von meiner BMW: ziemlich genau die gleichen Ergebnisse.

Ob die durchgebrannte Sicherung eine "träge(!) 2A Feinsicherung" war, kann ich aktuell nicht bestaetigen. Es war die, die der Guenter mit seinem Sicherungskaestchen an der Stelle verkauft... ich glaube, die liegt noch erreichbar in der Werkstatt, ich schaue morgen nach.

Gesetz dem Fall, es waere die korrekte Sicherung, und warum brennt sie durch? Das wuerde sie, wenn alles tutti waere, jahrelang nicht tun.

Ich habe Euch schon verstanden - also die E-Technik pauken... :roll:

Gruss
Volker


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 Betreff des Beitrags: Re: Batterie leer
BeitragVerfasst: 29. Oktober 2021 06:04 
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schau mal ob die 2A Sicherung wirklich durchgebrannt (verfärbt) ist, die vibrieren auch gern mal durch.


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 Betreff des Beitrags: Re: Batterie leer
BeitragVerfasst: 29. Oktober 2021 08:54 
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26kanal hat geschrieben:
Leerlaufspannug (Motor aus) 12,7 oder 12,8V. Das ist doch auch zu wenig?


Diese Leerlaufspannung bei einem 12V Bleiakku ist ok...das weißt auf 90-100% Ladezustand hin.
Ein defekter Akku könnte das zwar manchmal auch anzeigen, dann einfach Fernlicht einschalten und schauen wie die Spannung sinkt. Wenn defekt, sinkt die sehr schnell ab


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 Betreff des Beitrags: Re: Batterie leer
BeitragVerfasst: 29. Oktober 2021 11:11 
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Schau dir Lothars MZ-Elektrik an, da steht sinngemäß drin (wenn ich mich recht erinnere), daß die Sicherung ab und zu auch mal "einfach so" durchbrennen kann, weil unter grenzwertigen Bedingungen (Leerlaufdrehzahl mit hoher Last) schon regulär um die 2A in die Erregerwicklung fließen können. Nun noch eine Sicherung, die ein wenig am Rande der Toleranz liegt, und schon ist sie durch.
Wenns nicht regelmäßig auftritt, ist das noch kein Grund zur Panik. Doof ist das halt mit der Kontrolleuchte. Da wollte ich mir mal Gedanken zu machen, wie man das lösen könnte, aber das ist bisher nicht passiert ;-) Vielleicht fällt mir im Winter was ein.

Achso: Ein Fluke, auch wenn nicht mehr aktuell kalibriert, ist mirvertrauenswürdig genug, da stimmen die Messungen sicher ausreichend genau ;-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Batterie leer
BeitragVerfasst: 31. Oktober 2021 10:05 
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Nö... die ist durch.
Dateianhang:
20211030_203221_resized.jpg


-- Hinzugefügt: 31. Oktober 2021 11:08 --

ich werde dann wohl in Zukunft Reserve-Sicherungen mit fuehren, irgendwo sicher unterbringen. Bisher bin ich so wagemutig und fahre immer ohne Werkzeug, hoechstens ein Ledermann im Rucksack. An der Stelle ueber der Batterie habe ich immer einen halben Liter 2-Takt-Öl dabei.


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 Betreff des Beitrags: Re: Batterie leer
BeitragVerfasst: 31. Oktober 2021 12:18 
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ich hab grad nochmal die Schaltpläne studiert und würde sagen, ein 12V/2W Lämpchen von Klemme 61 nach Masse am Regler (oder ein Widerstand mit 82Ohm/5Watt) wird dafür sorgen, daß das Ladekontrollämpchen auch bei durchgebrannter Sicherung leuchtet.

Erklärung:
Wenn die Lichtmaschine über den Gleichrichter an Klemme 61keinen Strom liefert, fließt der Strom von der Batterie durch die Ladekontrolleuchte über den Regler nach Masse.
Wenn der Regler nun selber praktisch keinen Stromverbrauch hat, sondern den Strom nur über die Erregerwicklung leitet (das ist bei vielen elektronischen Reglern der Fall), dann bleibt bei durchgebrannter 2A Sicherung die Ladekontrolleuchte aus, weil der Strom nicht nach Masse fließen kann. Durch den Widerstand oder das 2W-Lämpchen nach Masse fließt nun trotzdem ein Strom von ca max. 200mA, der ausreicht, um die Ladekontrolleuchte zumindest deutlich aufglimmen zu lassen und trotzdem den Hilfsgleichrichter nicht überlastet.

Ich habs aber noch nicht selber ausprobiert, das mache ich, wenn ich die Sitzbank an der ETZ mal wieder runter habe.


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 Betreff des Beitrags: Re: Batterie leer
BeitragVerfasst: 31. Oktober 2021 14:37 
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 Betreff des Beitrags: Re: Batterie leer
BeitragVerfasst: 31. Oktober 2021 15:33 
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lol :rofl:


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