Seite 1 von 1

Neue Batterie laden...wie richtig?

BeitragVerfasst: 25. Dezember 2007 17:09
von wusie
Hallo,

ich muss eine neue Batterie erstladen (Anfangsladung).

Es handelt sich um eine 12Volt mit der Bezeichnung: 12N5 - 3B
Ladetabelle sagt aus:
Spannung=12 V
Kapazität 10 Stdg. (Ah)=5 bzw 5.5
Ladestrom (A)=0,5 bzw. 0,55
Eletrolytmenge=0,42
Dichte des Elektrolts=1.280
Dauer der Ladezeit= 15-20 Std.

Ich habe ein altes Ladegerät für: 6/12 Volt 3A und kann daran keine weitere Einstellungen vornehmen.
Da war doch was mit Glühlampen zwischenschalten, damit nicht zuviel Ladestrom fließt?

Kann mir das jemand für'n Laien erklären, was ich genau machen muss?

Mein Sohn baut sich gerade 'ne VAPE für seine Simson ein. Braucht er da zum Testen der Zündfunktion die Batterie? Er will natürlich nicht 20 Std. warten :cry:

(So sind die Kids nun mal :roll: )

Gruss

BeitragVerfasst: 25. Dezember 2007 17:26
von wusie
Was mich jetzt stutzig macht, nachdem ich die Säure eingefüllt habe und 'ne 1/2 Std. später mit dem Multimeter prüfte, zeigte das Gerät 12.62 V an???

Muss ich gar nicht laden?????

BeitragVerfasst: 25. Dezember 2007 17:30
von henrik5
Nee, mußt Du nicht, die ist jetzt geladen. Kannst Du einbauen.

BeitragVerfasst: 25. Dezember 2007 17:31
von Ex-User sirguzzi
Neue Batterien sind immer vorgeladen und damit einbaufertig.

BeitragVerfasst: 25. Dezember 2007 17:40
von wusie
Na da freut sich Sohnemann aber :D

Vielen Dank für die schnelle Auskunft :!: :!: :!:

Gruss

BeitragVerfasst: 25. Dezember 2007 18:13
von henrik5
Was ist in dem Topcase den Tolles bei Dir drin?

BeitragVerfasst: 25. Dezember 2007 22:22
von wusie
Top Secret :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Re: Neue Batterie laden...wie richtig?

BeitragVerfasst: 25. Dezember 2007 23:32
von Ex User Hermann
wusie hat geschrieben:Hallo,

ich muss eine neue Batterie erstladen (Anfangsladung).

Es handelt sich um eine 12Volt mit der Bezeichnung: 12N5 - 3B

Ich habe ein altes Ladegerät für: 6/12 Volt 3A und kann daran keine weitere Einstellungen vornehmen.
Da war doch was mit Glühlampen zwischenschalten, damit nicht zuviel Ladestrom fließt?

Kann mir das jemand für'n Laien erklären, was ich genau machen muss?

Jede Bleibatterie wird mit einem max. Strom von 1/10 der Nennkapazität schonend geladen. Max. 0,55A Ladestrom ist also richtig bei der angegebenen Batterie. Weniger schadet auch nicht und verlängert lediglich die Ladezeit.

Das Ladegerät welches Du besitzt, ist für Batterien ab 30Ah ausgelegt (3A Ladestrom).

Um diesen zu hohen Strom zu senken, schaltet man einfach eine Glühlampe "in Reihe", also in eine der Zuleitungen des Ladegerätes. Ob Plus oder Minusleitung ist egal.

Die Glühlampe kann man einfach berechnen >> Watt : Volt = Ampere

Nimmt man in diesem Fall eine Rücklichtlampe von 12V/5W erhält man mit 5 : 12 einen maximalen Ladestrom von 0,42A, also genau richtig.

Der sogenannte Ladefaktor ist 1,2 - 1,4 fach.

D.h. der entnommene Strom muß um das 1,2 - 1,4 fache wieder in das Akku kommen, entweder über die Zeit oder über den Strom, wobei die Zeit die bessere Lösung ist.

Gehe ich von einem völlig leeren 5,5er Akku aus, muß ich bei obigen Ladestrom von kleiner als "1/10 Nennkapazität" mit einer Ladezeit von etwa 16 - 18 Stunden rechnen.

Bei einem leeren Akku wird die Glühlampe hell leuchten, bei vollem Akku dann kaum noch sichtbar.



Eine noch bessere Methode und auch ideal zum überwintern von Motorradbatterien sind geregelte Ladegeräte, deren max. Strom UND max. Spannung begrenzt sind. Mit solchen Ladegeräten kann man eine Batterie nicht überladen und es gibt sie mittlerweile auch bei den Polo/Louis etc.

Re: Neue Batterie laden...wie richtig?

BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007 00:35
von Martin H.
wusie hat geschrieben:Da war doch was mit Glühlampen zwischenschalten, damit nicht zuviel Ladestrom fließt?

Hallo,
Du kannst auch ein Stück Draht dazwischen klemmen, als zusätzlichen Widerstand, das ist aber natürlich nicht so exakt wie die Geschichte mit den Glühlampen...
Gruß, Martin.

BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007 00:56
von Ex User Hermann
Welchen Widerstand hat der Draht bzw. wie dick muß er sein?

Neenee, Martin, ganz so einfach ist das nun nicht, es sei denn man nimmt sogenannten "Konstantandraht" (Widerstandsdraht).

Der Widerstand eines Leiters von 1 m Länge und 1 mm² Querschnitt bei 20°C heißt spezifischer Widerstand.

Kupfer hat einen spezifischen Widerstand von p = 0,0178 Ohm

Je kürzer die Leitungslänge und je größer der Leitungsquerschnitt des Materials, desto geringer der ohmsche/elektrische Widerstand und umgekehrt.

Wenn ich also einen Kupferdraht von 1mm² Querschnitt und 1m Länge nehme, hat dieser einen Widerstand von 0,0178 Ohm.

Das bedeutet in diesem Falle einen (theoretischen) Ladestrom von 12 : 0,0178 = 674 Ampere

Natürlich unmöglich, aber es zeigt das praktisch keine Strombegrenzung stattfindet.

Eine Glühlampe hat dagegen je nach Wattzahl einen mehr oder weniger hohen Widerstand und trotz des relativ dünnen Drahtes im Innern brennt dieser nicht durch, ganz im Gegensatz zu einem einfachen "Draht den man dazwischen klemmt".

Um auf praxisnahe Werte zu kommen muß man also einen Widerstandsdraht (Konstantan) nehmen, den es in verschiedenen Werten gibt, und/oder der Draht muß sehr lang sein. Im Betrieb wird dieser Draht genau wie eine Glühlampe auch warm werden (Heizgriffe haben solche Drähte z.B.)

Eine simple Glühlampe ist die weitaus beste "Sparlösung".

BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007 12:38
von wusie
Booooh.......mir raucht der Kopf :shock:


Ne ehrlich, die Ausführung von Hermann ist wirklich für jeden Deppen wie mich zu verstehen :roll:

Der Beitrag ist auch schon unter der Rubrik "Tipps und Tricks" bei mir auf'n Rechner gespeichert :mrgreen:

Gruss

BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007 13:29
von Ex User Hermann
wusie hat geschrieben:Der Beitrag ist auch schon unter der Rubrik "Tipps und Tricks" bei mir auf'n Rechner gespeichert

Aufpassen, weihnachtsbierbedingt war ein Fehler drin, den ich aber korrigiert habe! 8)

BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007 16:40
von Lorchen
:shock: Dafür hätte ich jetzt mein gutes altes Tafelwerk aus der Penne zücken müssen.

BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007 23:36
von wusie
Jedem sein Weihnachtsbier :bia:

Korrektur ist im Rechner :mrgreen:

BeitragVerfasst: 27. Dezember 2007 00:23
von Ex User Hermann
Lorchen hat geschrieben::shock: Dafür hätte ich jetzt mein gutes altes Tafelwerk aus der Penne zücken müssen.

Die 0,0178 sind quasi eintätowiert dank meines Lehrers :shock:

BeitragVerfasst: 27. Dezember 2007 05:54
von Markus K
Mein Gott Hermann - Dein Fachwissen macht mir Angst. Du solltest Vater aller deutscher Kinder sein. Dann wäre die Pisa-Studie nicht so in die Hose gegangen.

Viele Grüße nach NR

BeitragVerfasst: 27. Dezember 2007 09:22
von henrik5
Die Pisa-Studie muss noch etwas bereinigt werden:
http://de.news.yahoo.com/dpa2/20071201/ ... 28d_1.html
Da müßte Hermann schon Vater aller Kinder, auch der nichtdeutschen, dieses Landes sein.

BeitragVerfasst: 27. Dezember 2007 13:34
von Ex User Hermann
Das war Physikunterricht der Klasse 9 in einer Hildesheimer "Volksschule".

BeitragVerfasst: 27. Dezember 2007 13:54
von Gunter
Kleiner Zusatz:

Neue Batterien sind wie zuvor gesagt immer vorgeladen und damit einbaufertig. Aber vorgeladen heißt nicht vollgeladen;deshalb sollte man entweder bei passender __Gelegenheit nachladen ( so z.B wie Hermann mit der Glühlampe als Vorwiderstand beschrieben hat ) oder ne Weile mit dem Mopped fahren

Grüße Gunter

BeitragVerfasst: 27. Dezember 2007 14:43
von Markus K
Das war Physikunterricht der Klasse 9 in einer Hildesheimer "Volksschule".

Ich war auf der Waldorfschule. Mit Physik war da wenig. Ich war aber stark im Trockenblumenkleben und in naiver Hinterglasmalerei...... Später fing ich dann an zu saufen und kaufte mir alte Motorräder.

Grüße

Markus K

BeitragVerfasst: 27. Dezember 2007 14:45
von Ex User Hermann
Saufen kann ich auch und olle Moppeds hab ich genug. :-)

BeitragVerfasst: 27. Dezember 2007 15:45
von Lorchen
:rofl: Haut euch mal immer die Taschen voll, ihr ollen Wessis. :wink: :D

BeitragVerfasst: 27. Dezember 2007 16:09
von mzkay
Aber eines hat er doch auf der Waldorfschule gelernt, was ordentliche Moppeds sind. War ja doch nicht umsonst.
Kennt ihr übrigens den Unterschied zwischen kostenlos und umsonst?

BeitragVerfasst: 27. Dezember 2007 16:38
von Roland
mzkay hat geschrieben:Kennt ihr übrigens den Unterschied zwischen kostenlos und umsonst?

Klar!
Mein Schulbesuch war kostenlos.
Und Deiner? :)

BeitragVerfasst: 28. Dezember 2007 10:15
von Markus K
...und Abitur habe ich mit Laubsägearbeiten gemacht - war aber alles umsonst!

Markus K

BeitragVerfasst: 28. Dezember 2007 19:31
von Martin H.
Hermann hat geschrieben:Welchen Widerstand hat der Draht bzw. wie dick muß er sein?

Neenee, Martin, ganz so einfach ist das nun nicht, es sei denn man nimmt sogenannten "Konstantandraht" (Widerstandsdraht).

Der Widerstand eines Leiters von 1 m Länge und 1 mm² Querschnitt bei 20°C heißt spezifischer Widerstand.

Kupfer hat einen spezifischen Widerstand von p = 0,0178 Ohm

Je kürzer die Leitungslänge und je größer der Leitungsquerschnitt des Materials, desto geringer der ohmsche/elektrische Widerstand und umgekehrt.

Wenn ich also einen Kupferdraht von 1mm² Querschnitt und 1m Länge nehme, hat dieser einen Widerstand von 0,0178 Ohm.

Das bedeutet in diesem Falle einen (theoretischen) Ladestrom von 12 : 0,0178 = 674 Ampere

Natürlich unmöglich, aber es zeigt das praktisch keine Strombegrenzung stattfindet.

Eine Glühlampe hat dagegen je nach Wattzahl einen mehr oder weniger hohen Widerstand und trotz des relativ dünnen Drahtes im Innern brennt dieser nicht durch, ganz im Gegensatz zu einem einfachen "Draht den man dazwischen klemmt".

Um auf praxisnahe Werte zu kommen muß man also einen Widerstandsdraht (Konstantan) nehmen, den es in verschiedenen Werten gibt, und/oder der Draht muß sehr lang sein. Im Betrieb wird dieser Draht genau wie eine Glühlampe auch warm werden (Heizgriffe haben solche Drähte z.B.)

Eine simple Glühlampe ist die weitaus beste "Sparlösung".

Um das Ganze nun abzuschließen: Ja, es handelt sich (bei dem von mir verwendeten Ladegerät) um einen Widerstandsdraht. Den genauen Widerstandswert kann ich aber nicht sagen; aber die Sache funktioniert, der Ladestrom wird reduziert... :wink:
Gruß, Martin.

BeitragVerfasst: 28. Dezember 2007 20:29
von Ex User Hermann
Der geneigte Leser hätte daraus schließen können, daß er einfach ein Stück Draht dazwischenklemmen muß, deshalb mein Statement. ;-)

BeitragVerfasst: 28. Dezember 2007 20:35
von Martin H.
Stimmt, ich hatte es unklar ausgedrückt!
Hab mir das Ladegerät (ist speziell eines zum Umschalten 6 V/12 V) von meinem Vater ausgeborgt, der es immer mit diesem Draht dazwischen verwendet... so habe ich´s halt auch gemacht (erst vor paar Tagen an meinem Gespann), ohne mir ´nen Kopf zu machen!
Gruß, Martin.