@torbiaz: Ich vermute du hast meine augenzwinkernd-lächelnden Smilies in meinem Beitrag übersehen. Da dieser nicht als Halb-Blödelei aufgefasst wurde,
muss ich wohl doch noch eine Erklärung hinterherschicken, damit keine "Rückstände" bleiben...
torbiaz hat geschrieben:Prinzipiell gleicht eine Glühwendel zwar einer Luftspule, aber die erreichbare Induktivität ist vernichtend gering.
Da hast du Recht. Ich habe aber auch nur behauptet, dass Induktivität vorhanden ist, von ihrer Größe war keine Rede.
torbiaz hat geschrieben:Beweis: Glühlampen pflegen beim Einschalten zu sterben, da der hohe Einschaltstromstoß (im kalten Zustand ist die Lampe extrem niederohmig) ein so starkes Magnetfeld um den Leiter erzeugt, daß es die Wendel regelrecht zerreißt.
Wo hast du das her? Glühlampen brennen beim Einschalten deshalb oft durch, weil der Faden nach längerem Gebrauch durch Verdampfung des Metalls
keine konstante Dicke mehr über die gesamte Länge aufweist. Da Metalle Kaltleiter sind, kommt es zu einem hohen Einschaltstrom, der an den dünnen Stellen des Fadens
auf Grund des höheren Widerstandes eine schnellere und stärkere Hitzeentwicklung (P=I^2*R) verursacht als an den anderen Stellen. Und an so einer Dünn-Stelle passiert es dann....
torbiaz hat geschrieben:...und: "wo Magnetfeld -ist auch Induktivität" ist auch nicht wirklich eine ernstzunehmende Weisheit.
Da muss ich dich enttäuschen, leider doch! Ich schrieb Strom -> Magnetfeld -> Induktivität. Ein Strom kann nur in einem geschlossenen Kreis fließen.
Das von ihm umfasste Feld (= der zur Induktion beitragende Magnetfluss, kurz: Induktionsfluss, Formelzeichen Psi), was dabei entsteht, ist die Ursache für die Selbstinduktion und damit für die Größe "Induktivität".
Die Grunddefinition der Induktivität L über die elektrisch/magnetischen Größen dieses Kreises ist L = Psi (umfasster Induktionsfluss) / I (verursachender Strom).
In Systemen deren elektrische/geometrische Beschaffenheit bekannt ist, lässt sich der Induktionsfluss Psi genau berechnen. So kommt es zu den Formeln für die Induktivität, die dann z.B. nur Materialeigenschaften wie µ und konstruktive Eigenschaften wie Windungszahl bei Spulen enthalten, aber keine elektrisch/magnetischen Größen wie I und Psi mehr.
torbiaz hat geschrieben:PS: Zeigerinstrumente haben auch heute noch ihre Daseinsberechtigung. Und gerade für den hier angesprochenen Job würde ich auch eher ein solches verwenden. Das filtert nämlich die Spitzen (bei Messung mit laufendem Motor) wunderbar raus und zeigt nicht alle paar ms einen anderen Wert. Aber zum Schätzen geht ein digitales natürlich auch....
Es ist richtig, dass Zeigerinstrumente auf Grund ihrer Mechanik von Natur aus träge sind und schnelle Größenänderungen "schlucken".
Digitale Instrumente (DVM) haben (wegen der Netzfrequenzunterdrückung) ein kleinstes Messzeitfenster von 20ms oder eben ein ganzzahliges Vielfache davon.
Das sollte reichen, um im Bordnetz herumgeisternde Störspitzen (insbesondere vom Zündimpuls bedingt), die im Mikrosekundenbereich liegen, zu unterdrücken.
Wenn das DVM z.B. stark schwankende Werte der Bordspannung anzeigt, so sollte man durchaus mal einen Blick aufs Bordnetz werfen, denn dann rühren die
Schwankungen eher von verschlissenen Kontakten, kraterähnlichen Kollektorflächen in der LiMa oder auch abgebrannten Reglerkontakten her.
An meiner ES zeigt das DVM aufs Hunderstel Volt stabile Werte (allerdings elektronischer Regler, frische Batterie, intakte Verkabelung).
Wer sich vom Zeigerinstrument nicht trennen mag, sollte aber zumindest die heutigen Möglichkeiten genauer Spannungsmessung nutzen und sein Instrument
mal mit einem guten DVM überprüfen/kalibrieren.
Und immer schön waagerecht und fremde Magnetfelder fern halten, damits auch bei der Messung noch stimmt.
Zum eigentlichen Thema des Threads von braendy kann ich leider nichts mehr beiragen, die Schilderungen dazu sind mir einfach zu verworren...
Gruß
Lothar