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Kondensator ständig defekt

BeitragVerfasst: 25. April 2006 11:30
von daniele
Hi allerseits,

nachdem ich im alten Forum nur als Gast dabei war, hab ich mich jetzt doch mal ordentlich registriert. Meine ETZ 250 A nervt seit längerem mit defekten Kondensatoren d.h. die Dinger halten etwa 500-1000 km. Am anfang habe ich das auf Serienstreuung geschoben, nach dem dritten Defekt glaub ich das nich mehr so ganz. Das ganze sieht bis jetzt so aus:

- Kondensatoren von Didt 0.22 mikroF / 250 V
- Masseverbindung Halteschelle (blank/ dünn Kupferpaste)
- Sitz Unterbrecherflächen (parallel; sauber; Abstand 0,35 mm / ZZP 2,75 vor OT)
- Elektrik (Anschlüsse, Stecker etc.) soweit sichtbar o.k.; Batteriekabel evt. mit etwas erhöhtem Widerstand (Hobbylötstelle am Stecker - Vorbesitzer)
- mechanischen Regler noch nicht gemessen, Licht und Batterieladung seit Ewigkeiten in Ordnung
- Beru Zündspule etwa 4 tkm (sollte eigentlich nicht defekt sein)
- Bremi Kerzenstecker (enstört- passt in Armee- Zündungshülle) Isolator Kerze/ Problem ist aber auch an ND- Ersatzkerze aufgetreten

Nebenbei: welche Nummer hat eigentlich der passende Kondensator von Beru (ZK-???) ?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe, bin selber nämlich ziemlich ratlos.

LG Daniele

BeitragVerfasst: 25. April 2006 14:02
von motorang
Elektrisch passt IRGENDEIN Zündkondensator von einem Autoelektriker, z.B. Bosch-Dienst. Sei es für nen alten Lada, Käfer, Jetta, R4, Fiat 127, ...

Kriterien sind: Platzverbrauch, Befestigungsmöglichkeit, elektrischer Anschluss.

Ich hab in der MZ (und auch in der Yamaha XT 500) einen drin von

Bosch
Exp.-No. 02 127
1 237 330 823-085

Ich glaub der war von einem kleinen Fiat.

Hält seit etwa 1996 (das Jahr des großen Kondensatortausches).

Gryße!
Andreas, der motorang

Re: Kondensator ständig defekt

BeitragVerfasst: 25. April 2006 15:29
von lothar
daniele hat geschrieben:... Meine ETZ 250 A nervt seit längerem mit defekten Kondensatoren d.h. die Dinger halten etwa 500-1000 km....

Was heißt genau "defekt"???
Mechanischer Wackler der Innenelektrode, abgerissener inner Kontakt (C -> Null), ohmscher Schluss (R kleiner als Unendlich)???

Gruß
Lothar

BeitragVerfasst: 25. April 2006 15:57
von daniele
defekt? ähem...hüstel... :roll:
Funkenfeuer, Aussetzer ab 4500 U/min, Anspringen allerdings auf den ersten Kick; leider hab ich keinen schnellen Zugriff auf ein Kapazitätsmessgerät, vermute aber einfach mal einen ordinären Spannungsdurchschlag. Die Mutter der Schiene zum Unterbrecher habe ich immer sensibel angezogen, ich denke nicht dass ich das ganze Gewinde samt Folie umgedreht und abgerissen habe.

@motorang: passt dein Kondensator in die Standardschelle und hat er irgeneine Art Schraubgewinde für die Schiene?

LG Daniele

BeitragVerfasst: 25. April 2006 20:57
von sch.raube
daniele hat geschrieben:defekt? ähem...hüstel... :roll:
Funkenfeuer, Aussetzer ab 4500 U/min, Anspringen allerdings auf den ersten Kick; leider hab ich keinen schnellen Zugriff auf ein Kapazitätsmessgerät, vermute aber einfach mal einen ordinären Spannungsdurchschlag. Die Mutter der Schiene zum Unterbrecher habe ich immer sensibel angezogen, ich denke nicht dass ich das ganze Gewinde samt Folie umgedreht und abgerissen habe.

@motorang: passt dein Kondensator in die Standardschelle und hat er irgeneine Art Schraubgewinde für die Schiene?

LG Daniele


das ist elles eher ungewöhnlich - nicht das du eine zündspule für transistorzündung hast?!?!

BeitragVerfasst: 26. April 2006 02:19
von Ex User Hermann
Wozu dient der Kondensator? Bei einer kontaktgesteuerten Zündung nimmt er die durch die Induktion in der Zündspule bedingten Spannungsspitzen beim öffnen der Kontakte kurzzeitig auf und verhindert damit "Kontaktfeuer" und somit vorzeitigen Verschleiß der Kontakte. Das bewirkt gleichzeitig auch eine "saubere Trennung" der Zündspule von der Spannung und damit einen kräftigen Funken an der Kerze.

Solche Kondensatoren sind meist für Spannungen von 250 bis 400 Volt ausgelegt, schwer zu glauben das sie durch Spannungsspitzen ständig kaputt gehen, mehr als 200 Volt dürften kaum auftreten. Wenn doch, ist der Fehler wohl tatsächlich an der Zündspule zu suchen.

(Ich gehe davon aus, daß der Kondensator beim Anbau nicht "mechanisch beschädigt" wird)

BeitragVerfasst: 26. April 2006 05:26
von Günter
Also, nach 35Jahren MZ-Fahrerei:
Der Kondensator ist äusserst selten defekt.
Man wechselt ihn gern, wenn man nicht mehr weiter weiss.
In den meisten Fällen war ers dann doch nicht.
Hast Du schon mal den Zündkontakt gewechselt?
Der kann Drehzahlmässig gesehen schon mal Probleme machen.

BeitragVerfasst: 28. August 2006 15:55
von daniele
Nachdem ich jaetzt etwa 1000 km Teststrecke hinter mit habe, hole ich den Thread mal nach oben. Eine Blick in Hüppen "Motorradelektrik" mit absolut nicht jugendfreien Bildern von Kriechfunkenstrecken an Zündspulen und selbstgebastelten Knopfzündverstärkern hat mich auf den Trichter gebracht, dass der Zündstrom entlang der Anschlussklammer in der Beruspule und einer kurzen Strecke am Zündkabel entlangkriecht, um dann die 8-9 mm zum Massestecker des Unterbrecherkabels zu hüpfen (jawohl, meine Zündung hat Schmackes). Jetzt wo alles schön mit Schrumpfschlauch isoliert und ein neues Zündkabel dran ist, ist hoffentlich Ruhe.

LG Daniele

Re: Kondensator ständig defekt

BeitragVerfasst: 7. Mai 2017 15:35
von Waldilange
Hatte ebenfalls das Problem das der Motor immer mal ausgegangen ist. Etwa nach 5 km Fahrt begann es das der Motor gefühlt kein Gas annimmt. An der Ampel ging er aus wenn man nicht ständig Gas gab. Nach einem Kondensatorwechsel lief der Motor wieder rund.
Habe eine ETZ 250 mit Unterbrecherzündung.

Re: Kondensator ständig defekt

BeitragVerfasst: 9. Mai 2017 20:51
von Ferris
Das selbe Problem hatte ich beim S 51.
Zündspule,Zündkabel,Kerzenstecker,Primärspule,Unterbrecher neu und immerwieder hat es den Kondensator zerschossen.Ich 6mal den Kondensator gewechselt,immerwieder so ein wie man ihn beim MZA Händler zu kaufen bekommt.Jetzt ist ein DDR Kondensator drin und das S 51 läuft und läuft und läuft.

MfG

Re: Kondensator ständig defekt

BeitragVerfasst: 10. Mai 2017 06:44
von K.schulle
Oder die Variante. ;)

Re: Kondensator ständig defekt

BeitragVerfasst: 10. Mai 2017 07:38
von pogo
Irgendwo gab es mal einen Thread über die Qualität der MZA Kondensatoren. :gruebel:

Re: Kondensator ständig defekt

BeitragVerfasst: 10. Mai 2017 07:55
von guzzimk
K.schulle hat geschrieben:Oder die Variante. ;)


Als Elektro-Laie muss ich dich fragen:

Wie ist die genaue Bezeichnung deines Kondensators (Folienkondensator, 220 nF?), MKT wichtig ?

LG
Markus

Re: Kondensator ständig defekt

BeitragVerfasst: 10. Mai 2017 10:22
von K.schulle
Es ist ein Folienkondensator 0,22µF bzw. 220 nF, MKT. Der kostet ca. 0,20€. Wichtig ist die Spannungsfestigkeit mind. 250V = und der Schrumpschlauch drumherum zur Zugentlastung bzw. Vibrationsschutz. Diese Variante hab ich schon mehrfach verbaut, funktioniert problemlos.

Diese Kondensatoren findest du in jedem Online Elektronikhandel. :)

Re: Kondensator ständig defekt

BeitragVerfasst: 10. Mai 2017 10:28
von OChris
Nur nicht vergessen dass neben der Spannungsfestigkeit je nach Einbauort auch Temperatur- und Vibrationsfestigkeit wichtig sind. Unter anderem deshalb gibt es von den Bauelementen auch Automotive taugliche Varianten die dann statt 20 vlt 50 ct kosten und dann auch für KFZ-Einbau qualifiziert sind und entsprechend haltbar sind :schlaumeier: ;)

Re: Kondensator ständig defekt

BeitragVerfasst: 10. Mai 2017 14:20
von K.schulle
Wer ganz sicher gehen will, montiert den Kondensator auf eine kleine Leiterplatte, lötet Silikonkabel dran und versiegelt das Ganze mit Epoxidharz.

Extreme Temperaturen herrschen am Einbauort nicht. Solche Kondensatoren werden z.B. auch in Röhrenradios nahe der Röhrensockel verbaut, dort sind auch höhere Temperaturen zu erwarten. Meine Variante hat aber bis jetzt nach 10.000km auch die Aufgabe erfüllt.

Sicherlich gibt es spezielle Teile für die Autoindustrie, aber auch der hier genannte Preis von 50ct rechtfertigt auf jeden Fall den Ersatz der teuren "originalform" Kondensatoren.