Hrolf hat geschrieben:Nach ca. 230 km ist dir Kerze nun braun (dunkler als ich Rehe in Erinnerung habe), aber deutlich weniger ölig. Da ich die Nadeldüse gleichzeitig mit der Zündung verändert habe, fällt mir als Anfänger schwer zu beurteilen, an was das nun liegt.
Es geht in die richtge Richtung! Schön, das Ergebnis hattest du ja noch nicht mitgeteilt. Im übrigen fällt es einem Erfahrenen genauso schwer das beurteilen.
Der Erfahrene macht deshalb niemals zwei Veränderungen auf einmal.
Hrolf hat geschrieben:Heißt das, dass Vopo-Man weiter unten nur Blödsinn geschrieben hat?
Nein, das hat er nicht. Er hat eine defekte oder schlecht funktionierende konventionelle Zündanlage durch eine
neuwertige funktionierende ersetzt. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass dies nicht nötig ist, wenn man die konventionelle Anlage instandsetzt.
Ich wollte quasi warnen, sich ein neues Fahrrad zu kaufen, nur weil man einen Platten hat. Es muss die wirkliche Fehlerursache gesucht werden.
Hrolf hat geschrieben:Wenn's im großen Gelben richtig beschrieben ist - ja.
Wenn du das gelbe Buch von Neuber/Müller
Wie helfe ich mir selbst, MZ-Motorräder meinst, dort findest du
alle Nennwerte und typischen Einstellungen. Da wäre als erstes zu überprüfen, ob denn tatsächlich die richtigen Düsen
bestückt sind (mit Düsenlehre nachmessen, denn in den Jahrzehnten kann viel gebastelt woren sein!), die
Nadelbezeichnung stimmt, das Startsystem dicht schließt, der Pegelstand im Schwimmergehäuse korrekt ist usw.usw.
Darüberhinaus kann man quasi als Feinabstimmung folgendes tun:
1. Variation der Hauptdüse.
Man beginnt mit einer 10 oder 15 Hundertstel größeren HD als vorgeschrieben. Vollgasfahrt, nach einer Weile Gas
geringfügig zurücknehmen. Spürst du dabei einen höherern Schub, HD um 5/100 verkleinern. Das Optimum ist erreicht,
wenn bei Vollgas tatsächlich der höchste Schub da ist und nicht darunter. Dabei ist stets auch die Kerze zu kontrollieren,
wird sie blasser als rehbraun, könntest du bereits das Optimum überschritten und eine zu kleine HD gewählt haben.
2. Teillastbereich (Nadelkerbe)
Kerben so variieren, dass willige Gasannahme bei etwa Halbgas auftritt. NAch 10...20km Halbgasfahrt muss die
Kerze optimal rehbraun sein.
3. und letztens: Nachgleich des Leerlaufsystems
Mit Luftgemischschraube im Leerlauf höchste Drehzahl (sehr langsam, die Reaktionszeiten sind mitunter
unerwartet lang) suchen und Standgas auf gute Leerlaufdrehzahl zurücknehmen. Evt. zyklisch wiederholen.
Hrolf hat geschrieben:Sei doch froh, dass Du gut unterhalten bist. Befremdlich, dies einem Moderator schreiben zu müssen, aber mich interessieren Antworten auf meine Fragen weit mehr als derlei Bemerkungen - Unterhaltungswert hin oder her (nichts für ungut).
Naja, so toll unterhalten fühle ich mich dadurch persönlich nicht. Moderator bedeutet: Vermittler.
Ich versuche zwischen dir als Forums-Fragesteller und den bereitwillig Auskunft gebenden Foristi derart zu vermitteln,
dass du effektiver dein Problem gelöst bekommst. Dies ist natürlich eine Frage von Quantität und Qualität der
Antworten. Aber genauso wichtig ist es auch für die Helfenden, ihnen zu schildern, welche Reaktionen auf ihre Tipps
hin eingetreten sind, wenn man sie denn ernst nimmt.
Gruß
Lothar
[edit]
Hrolf hat geschrieben:Außerdem habe ich den Vergaser anhand von Wildschrei's Schrauberbuch längst (also vor meinen Fragen) eingestellt und wenn mir dann auf neunmalkluge Weise unterstellt wird, das nicht getan zu haben, reagiere ich eben entsprechend genervt.
Tut mir leid, Hrolf, wusste ich wirklich nicht, du hattest das ja jetzt erst geschrieben, währenddessen ich mir mit
diesen Beitrag die Finger wund getippt habe...
Wie heißt es immer so schön: "die oben gemachten Ausführungen sind dann in diesem Falle als gegenstandslos zu betrachten"