wolf60 hat geschrieben:Tja, wenn solche Umbauten für dich nicht machbar sind, bleibt nur die Möglichkeit, mit den von dir beschriebenen Macken zu leben. Das beschriebene Problem kennt wohl jeder TS-Fahrer, der mit originaler Elektrik unterwegs ist und mit Dauerlicht fährt. Die elektrische Anlage ist damit schlicht überlastet. Kannst du dir ganz einfach ausrechnen: Licht vorn 45 W, Licht hinten 5 W und Zündung 10 W sind zusammen 60 W, die ständig abgefordert werden. Das entspricht genau der angegebenen Dauerleistung der Lima. Wenn du dann noch bremst und blinkst, gehen kurzfristig noch mal 3 mal 21 W weg. Das geht nicht nur in den Spitzenbelastungsbereich der Lima (max. 90 W) hinein, sondern sogar darüber hinaus. D.h., deine Batterie wird während der Fahrt nie richtig geladen, sondern sogar eher noch leicht entladen. Und irgendwann kann sie dann die vorgesehene Pufferfunktion nicht mehr erfüllen, und der Motor geht beim Bremsen und Blinken aus.
Wolf, ich setz extra für dich den Zwinker-smiley an den Anfang:
die Geschichte mit der Leistungsbilanz wird immer mal wieder vorgerechnet und beweist absolut schlüssig, dass eine Million
DDR-6-V-Motorräder auf längere Sicht (besonders nachts) gar nicht fahrfähig waren...
Die Leistungsbilanz ist grundsätzlich ungeeignet dafür, die Batterieschwäche in den entscheidenden Momenten zu erklären, weil unsere
Regler nämlich als
Spannungsregler arbeiten. D.h. dass durchaus eine viel höhere Leistung aus der LiMa
(90W oder noch mehr) gezogen werden kann, da der Regler dafür sorgt, dass rund 7V im Bordnetz gehalten werden.
Und diese 7V sind entscheidend für die korrekte Ladung der Batterie. Werden sie nicht erreicht, dann hat das einen anderen
Grund, als der von dir vermutete Konstruktionsfehler bez. der Nenn- und Spitzenleistung. Wer einen elektromechanischen Regler
fährt, kann nicht erwarten, dass der noch nach 40 Jahren genauso funktioniert, wie am ersten Tag.
Dieses Teil wird nach meiner Erfahrung regelmäßig vernachlässigt, da es sich die wenigsten zutrauen, dort etwas zu justieren,
sie befürchten, dass sie dabei was kaputt machen könnten, was durchaus nachvollziehbar ist.
Die Folge der Null-Wartung ist, dass die Reglerspannung im Laufe der Jahre haupsächlich durch Kontaktabbrand bedingt sonstwohin
wandert, entweder nach oben, so dass das Motorrad die Batterien verkocht, oder nach unten, dass die Batterie überhaupt
nicht oder unzureichend geladen wird.
Ich kann nur empfehlen, den Regler entsprend der Anleitung in der "MZ-Elektrik" zu prüfen, bzw. wenigsten mal diese Spannungs-
messungen im Betrieb mit Last zu machen, gerade auch, wenn scheinbar alles in Ordnung ist. Eine gewisse Aussage zum
Verschleiß bekommt man dabei auf jeden Fall. Das sollte man aller ein .. zwei Jahre tun.
Ich fahre meine beiden 6-V-ESsen mit 4-Ah-Vliesbatterie oft auf nicht zu langen Strecken und immer mit vorgeschriebenem
Licht und habe keine Probleme. Der Unterschied zur TS ist ja lediglich der zusätzlich Blinker, der kurzzeitig zu verkraften ist.
In dem Zusammenhang ist ein elektronischer Regler in der Tat von großem Vorteil, weil er verschleißfrei arbeitet und eine viel bessere
Regelcharakteristik hat, d.h. Drehzahl- und/oder Laständerungen wirken sich nahezu nicht auf die Bordspannung von 7V aus.
Die Batterie ist demnach immer voll, solange man nicht stundenlang vor der Ampel steht ...
Die im Thread ganz oben geschilderten Probleme hatten wir schon oft in der Diskusion. Die häufigste Ursache ist, dass die Zündspule
an der (15) bei Leerlaufdrehzahl zu wenig Spannung bekommt. Das wiederum können eine defekte Batterie, marode Kabel,
Sicherungskontakte, Zündlichtschalter o.ä. bewirken.
Gruß
Lothar