MZ-Rotax-Rudi hat geschrieben:... Und Ladegeräte laden meistens mit 14,4V oder 14,7V im Trocken-Batterie-Modus, im Nass-Batterie-Modus sogar über 15V. 13,8V ist die Erhaltungsladung oder die Ladespannung bei billigen Ladegeräten, die eigentich nicht mehr machen als eine Erhaltungsladung.
Allerdings sind 14,4V eigentlich zu hoch für Gel-Akkus. Das ist auch ein Grund, warum die nicht immer so lange halten, wie die könnten.
Mein Regler bringt übrigens 14,7V, das ist bei mir allerdings genau richtig für die Hawker.
Na, was denn nun? In Ordnung oder zu hoch? Und Billiggeräte 13,8 V und teurere 15 V ...
Nimm mir´s bitte nicht übel, aber was soll einer, der versucht, wirklich in die Materie einzusteigen, aus dieser informativen
Schüttgutladung entnehmen?
Und geht es hier nun um Vlies- oder Gelbatterien? Auch da gibt es Unterschiede!
Fakt ist leider, dass sich die namhaften Batteriehersteller allesamt ziemlich bedeckt mit knackigen Informationen halten.
Jedenfalls habe ich z.B. bei VARTA außer dem üblichen Wikipediawissen noch keine einzige Kennlinie zu irgendeiner Bleibatterie
gefunden, aber da kann ich natürlich auch was übersehen haben.
(Wer Kennlinien zu Ladung, Spannungsverhalten,
Temperatureinfluss, Selbstentladung, Alterung, Gasung usw. von namhaften Herstellern findet, den bitte ich um eine PN,
weil mich seriöse Quellen nach wie vor interessieren) Ich habe einiges in der MZ-Elektrik über Bleiakkus (speziell Vlies-) geschrieben und möchte niemand damit langweilen.
Dennoch einige Anmerkungen zu der Spannungsrätselei im Thread:
Ein Ladegerät funktioniert anders als ein Laderegime im Fahrzeug! Das Ladegerät stellt i.d.R. eine "reichliche Spannung" (>14V)
zur Vefügung, dass ein möglichst hoher Ladestrom zustandekommt, der gerade noch so im Limit dessen liegt, was der
Hersteller vorschreibt, wenn er was vorschreibt. Hoher Ladestrom deshalb, um die Ladedauer möglichst kurz zu halten.
Aber diese Werte dürfen nicht 1:1 für die Ladung an Bord übertragen werden!
Im Fahrzeug ist - makellose Elektrik und Batterie vorausgesetzt - nach einiger Zeit des Fahrens die Batterie voll geladen (100%)
und deshalb wäre ein Betrieb mit 14,4 und darüber lebensdauerschädigend, weil die Gasungsgrenze erreicht ist.
Deshalb sollte man Laderegler ohne Temperaturkompensation nicht über 13,8V einstellen, weil unter den angenommenen
Voraussetzung im Fahrbetrieb zu 99% eine reine Erhaltungsladung nötig ist.
Dazu kommt, dass das Fahrzeug und damit seine Batterie hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist (was Ladegeräte
üblicherweise nicht berücksichtigen, da ihr Anwendungsbereich auf Räume konzentriert ist).
Man rechnet bei der 12-V-Batterie mit einem Temperaturgang der Ladespannung von rund -0,25V pro 10° Temperaturerhöhung.
Wenn also bei 20°C 13,8V optimal sind, dann wären es bei 30°C nur noch 13,55V. Bei -5°C hätte man dann die schon oft erwähnten
14,4V als optimale Ladespannung...
Eine interessante Quelle zum Thema fand ich -natürlich nicht bei einem Akkuhersteller- sondern bei einem Anwender.
Auf S.4 der Werksschrift sind interessante Kennlinien für alle drei Arten der Pb-Batterie (Flüssig- / Vlies- / Gel-) zu finden.
Aber beachten: Die jeweils untere gestrichelte Kennlinie für den Dauerbetrieb wäre die maßgebende Spannung für das Regime
im einem Fahrzeug ohne Temperaturkompensation. Würde der Regler mit Temperaturkompensation arbeiten, wäre die
jeweils untere durchgezogene (temperaturabhängige) Kennlinie für die Reglerspannung maßgebend.
http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cac ... fRrXMIfbawFür diejenigen, die sich da nicht vertiegen möchten: Ja, 14,4V sind bei sommerlichen Temperaturen echt zuviel ...
Gruß
Lothar