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Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 23. April 2011 22:43
von Bar-Bie
Moin aus Bielefeld,

Eins vorab: Meine HuFu marschiert wieder. Aller Pfusch ist eliminiert.
Nun aber noch eine Frage zur Elektrik: Es wurde ja seinerzeit schon kurz angesprochen mit dem Tagfahrlicht und dem Vertauschen der Kabel an Klemme 56 und 58. Kann mir das mal Jemand etwas genauer erläutern, was es damit auf sich hat? Es mach mir nämlich keinen Spaß mit einer ewig schlappen Batterie zu fahren. Wenn man schon zum Fahrtrichtungswechsel wieder den Arm raushalten muß weil der Blinker nicht genug Strom hat, hat's schon Art, nämlich Unart!
Vielen Dank im Vorraus und schöne Grüße aus Bielefeld

Re: Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 26. April 2011 09:40
von lothar
Bar-Bie hat geschrieben:Es wurde ja seinerzeit schon kurz angesprochen mit dem Tagfahrlicht und dem Vertauschen der Kabel an Klemme 56 und 58. Kann mir das mal Jemand etwas genauer erläutern, was es damit auf sich hat?

Wenn du die Kabel von der 58 auf die 56 steckst und nur das Scheinwerferkabel von der 56 auf die 58, sparst du am Tage - wenn du
auf Parklichstellung fährst - lediglich die 5W vom Rücklicht, 2x1,2W der Tachobeleuchtung und 4W Standlicht.
Das ist zusammen nicht viel. Der gravierendere Effekt dürfte dann wohl eher der sein, dass die nicht am Tage betriebenen
Birnchen ein wenig länger halten ...

Bar-Bie hat geschrieben:Es mach mir nämlich keinen Spaß mit einer ewig schlappen Batterie zu fahren. Wenn man schon zum Fahrtrichtungswechsel wieder den Arm raushalten muß weil der Blinker nicht genug Strom hat, hat's schon Art, nämlich Unart!

Es ist leider Irrglaube/Gerücht, dass die 6-V-Anlage für eine Solo-MZ nicht ausreicht, um den Strombedarf zu stemmen.
Treten die Symptome wie von dir oben beschrieben tatsächlich so auf, so liegt ein Fehler vor. Am häufigsten ist es die Batterie,
die hinüber ist, aber auch verschlissene Elektrik (Kabel- Sicherungskontakte, Kohlen, verzunderter Kollektor usw.) tragen dazu bei.
Gerade die Einsicht, dass die Batterie hinüber ist, wird von vielen MZ-Fahrern oft nicht akzeptiert. Eher werden Klimmzüge wie
Reglerverstellung, 12-V-Umrüstung usw. ins Auge gefasst und philosophisch durch das o.g. Gerücht, dass die LiMa dran Schuld ist,
weil sie es einfach nicht schafft, untermauert.

Lies dich mal ein wenig in die "MZ-Elektrik" ein (Link siehe Fußzeile), insbesondere das Kapitel V.2.3 (Betriebsbedingungen im Bordnetz prüfen)
gibt eine Anleitung, wie man zu einer objektiven Diagnose kommt.

Gruß
Lothar

Re: Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 26. April 2011 10:26
von morinisti
Hallo Lothar,
hab das grad bei meiner ETS probiert:
Wenn alle Steckverbindungen und Übergänge neu gemacht und ordentlich vercrimpt sind, funktioniert die 6V Anlage perfekt. Das Licht ist bestens. Bin am Ostersonntag nach dem Osterfeuer vom Köterberg nach Hause gefahren ca 40 km fast nur mit Fernlicht. Das Batterieladegerät zeigte danach eine Ladung von 75% an. Allerdings schalte ich tagsüber Rücklicht, Standlicht und Tacholicht über einen Kippschalter ab. Das bot sich an, weil die Lampe vom Vorbesitzer bereits angebohrt war.10W sind 10W und besser als nix. Auch dabei zeigt das Ladegerät nach längerer Fahrt 75% an. Ich denke das ist normal und wird die (neue) Batterie auch auf Dauer nicht leersaugen.
Allerdings ist mir bei der ersten Lima eine Feldwicklung durchgeraucht. Gut, wenn man was liegen hat. Fraglich ist nur, wie lange die Isolierungen der alten Limas noch leben.
Gruß
Jürgen

Re: Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 26. April 2011 10:47
von TS_Blau
Also das die 6V LiMa ausreichend ist um dauerhaft mit Licht (incl. Tachobeleuchung usw.) ist kann ich voll unterschreiben. Nach dem Säubern aller Kontakte hatte ich keine Probleme diesbezüglich - nun nach dem Neuaufbau incl. neuem Kabelbaum, habe ich garkeine Angst vor irgendwelchen Ausfällen. Einzig den elektromechanischen Regler habe ich gegen einen elektronischen von VAPE getauscht. Dies aber eher aus Faulheit und mangels Möglichkeit den alten Regler korrekt einzustellen.

Re: Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 26. April 2011 11:39
von retrospective
So sieht das bei meiner Es auch aus!
Ich fahre durchgehend mit voller Beleuchtung, keine Probleme und kein schwächeln der
Batterie in sicht...

Re: Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 26. April 2011 23:21
von Bar-Bie
Moin,

Ja, der Kupferwurm scheint bei meiner HuFu auch tiefer zu liegen! Mit den nicht funktionierenden Blinkern scheint am Relais selber zu liegen. Nehme ich es aus der "Verpackung", blinkt es relativ normal, zumindest wenn das Fahrlicht aus ist. Am Regler scheint sich auch schon mal Einer versucht zu haben. Habe Gestern mal den an der Batterie ankommenden Strom gemessen und war verblüfft, als bei höheren Drehzahlen die 8 Volt erreicht wurden!!! Werde nun erst einmal einen elektronischen Regler einbauen. Die ganzen Kontakte habe ich Gestern alle abgeschliffen und mit Polfett behandelt. Die Bremslichtlampe habe ich erst einmal auf 18 Watt verkleinert.
Die Batterie scheint auf alle Fälle in Ordnung zu sein, denn sie lädt und hält auch den Strom. Jetzt werde ich wie gesagt erst einmal Regler und Relais wechseln, ein neues Zündschloß ist auch unterwegs. Sämtliche Massekontakte wurden gesäubert und wieder fest verschraubt. Viel Spielraum habe ich somit dem Kupferwurm nicht mehr gelassen. Ich hoffe, es wird langsam eng für sein Unwesen!!!
Ansonsten bin ich von der Handlichkeit der "Kleinen" begeistert. Mit Töchterchen hinten drauf (...und somit schon fast an der Zuladungskapazitätsgrenze) ist sie recht schnell bei 90Km/h und kratzte auf unserer Stadtautobahn schon ander 100ter Marke. Leider werden die Vibrationen am Lenker dann doch etwas nervig.
Mal schauen, wie's so weitergeht. Bilder gibt's demnächt auch mal von der Emma.
Schöne Grüße aus Bielefeld

Re: Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 27. April 2011 07:28
von lothar
Bar-Bie hat geschrieben:Habe Gestern mal den an der Batterie ankommenden Strom gemessen und war verblüfft, als bei höheren Drehzahlen die 8 Volt erreicht wurden!!! ... Die Batterie scheint auf alle Fälle in Ordnung zu sein, denn sie lädt und hält auch den Strom.

8V sind für eine normale Bleibatterie tödlich. Normalerweise müsste die Sicherung kommen oder die Säure gasen wie verrückt.
Welchen Test hast du gemacht, um guten Gewissens behaupten zu können, die Batterie sei in Ordnung?

Gruß
Lothar

Re: Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 27. April 2011 23:07
von Bar-Bie
lothar hat geschrieben:8V sind für eine normale Bleibatterie tödlich. Normalerweise müsste die Sicherung kommen oder die Säure gasen wie verrückt.
Welchen Test hast du gemacht, um guten Gewissens behaupten zu können, die Batterie sei in Ordnung?

Gruß
Lothar



Moin Namensvetter,

Also wenn eine Batterie lädt, wenn auch nur für kurze Zeit, und die den wenigen Strom dann auch noch einen ganzen Tag lang hält, gehe ich davon aus, daß sie noch "lebt". Immerhin konnte ich noch per Kickstarter starten. Außerdem habe ich seit dem 19 März, dem Tag wo ich die Maschine holte, keinen Leistungsverlust bezüglich der 4 Wochen Schrauberei feststellen können.
Schöne Grüße aus Bielefeld

Re: Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 28. April 2011 07:24
von lothar
Bar-Bie hat geschrieben:.... Es mach mir nämlich keinen Spaß mit einer ewig schlappen Batterie zu fahren. Wenn man schon zum Fahrtrichtungswechsel wieder den Arm raushalten muß weil der Blinker nicht genug Strom hat...
Bar-Bie hat geschrieben: Also wenn eine Batterie lädt, wenn auch nur für kurze Zeit, und die den wenigen Strom dann auch noch einen ganzen Tag lang hält, gehe ich davon aus, daß sie noch "lebt".


Das ist kein Test, sondern bestenfalls (im übrigen deiner ersten Aussage oben widersprechende) Vermutung.

Ob es nun an der Batterie oder einem müden Blinkgeber liegt, kannst du rausfinden, wenn du die "berühmten" 3 Messungen machst.
Siehe dazu hier:
viewtopic.php?p=743955#p743955
unter Fall 1.

Bin gespannt auf deine Spannungswerte!

Gruß
Lothar

PS:
Die Voltzahl einer Batterie wird als Spannung bezeichnet.
Strom fließt durch eine Leitung und wird in Ampere gemessen.

Re: Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 28. April 2011 23:29
von Bar-Bie
lothar hat geschrieben:
Bar-Bie hat geschrieben:.... Es mach mir nämlich keinen Spaß mit einer ewig schlappen Batterie zu fahren. Wenn man schon zum Fahrtrichtungswechsel wieder den Arm raushalten muß weil der Blinker nicht genug Strom hat...
Bar-Bie hat geschrieben: Also wenn eine Batterie lädt, wenn auch nur für kurze Zeit, und die den wenigen Strom dann auch noch einen ganzen Tag lang hält, gehe ich davon aus, daß sie noch "lebt".


Das ist kein Test, sondern bestenfalls (im übrigen deiner ersten Aussage oben widersprechende) Vermutung.


Moin,
Zwischen der ersten Aussage und der Vermutung lag ja auch wieder ein ganzer Basteltag, somit kommt es zu dem Widerspruch mit den evtl. neuen Erkenntnissen. Vielleicht schaffe ich es am Samstag, mal Licht in das Dunkel zu bringen. Ich werde Dir aber mal die Prüfergebnisse melden.
Leider fehlt einem Selbsständigen immer die Zeit... .
Schöne Grüße aus Bielefeld

Re: Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 30. April 2011 19:47
von Bar-Bie
Moin,

Es war: Der Regler!!! Nachdem ich nun einen neuen "VAPE" Regler eingebaut habe, scheint das Stromproblem beseitigt. Es war natürlich das Letzte, was ich gewechselt habe. Zuerst den Blinkgeber, dann das Zündschloß und zu guter Letzt den Regler. Ich bin eben mal so gute 10 KM gefahren, und siehe da, sie blinkt auch mit Fahrlicht, hat Strom und fährt ohne auszugehen.
Die gemessenen Batteriewerte waren auch nun "Lehrbuchmäßig": Batterie: 6,2 V; Zündung an: 6,1 V; bei ~ 3000 U/min: 7,2 V!
Was ich allerdings mal überlegt habe, ob man nicht verspiegelte Blinker anbauen sollte. Die Glühlampe vor dem schwarzen Hintergrund ist nicht so der Hit am Tage. Gibt es solche Blinker die auch gut zu der Emma passen? Ich möchte nämlich nicht diese kleinen Pisseldinger, die man zur Zeit oft sieht, anbauen. Die passen besser zu den heutigen PS Monstern.
Notfalls lackiere ich die Blinker von innen mit silbernem "Chrom" Lack.
Naja, Morgen gehts erst einmal auf kleine Tour mit Tochter und der HuFu.
Nochmals besten Dank für die Tipps und
schöne Grüße aus Bielefeld.

Re: Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 30. April 2011 20:35
von ea2873
zum teil haben die originalen MZ BLinker schon einen weißen "Reflektor". Da noch alufolie aufkleben und du hast einen "verspiegelten"

Re: Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 1. Mai 2011 11:22
von Bar-Bie
Moin,

Leider sind bei meiner HuFu die Blinker innen in reinem "Plaste-Schwarz". Aber die Idee mit der Alu-Folie ist wahrscheinlich die bessere Lösung als Lack.
Schöne Grüße aus Bielefeld

Re: Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 1. Mai 2011 11:25
von MZ-Chopper
ich habe so eine alu-klebefolie aus dem baumarkt verwendet...wird bei isolierungen verwendet...

Re: Tagfahrlicht und Strommangel

BeitragVerfasst: 2. Mai 2011 22:53
von Bar-Bie
MZ-Chopper hat geschrieben:ich habe so eine alu-klebefolie aus dem baumarkt verwendet...wird bei isolierungen verwendet...



Moin,

Das hört sich besser an als ein eventuelles Gemansche mit UHU.