Kaulemann hat geschrieben:da bin ich bei weit über 100 Watt und was hatte die 6 Volt-Lichtmaschine noch mal für eine Leistung???
20 Watt Einsparung (2 mal Rücklicht + ein mal Begrenzungsleuchte + Standlicht vorn) die Lima dankt es auf Dauer.
Ich habe bisher immer nur Klagen gehört, dass zu wenig Leistung da sei und irgendeine vom Original abweichende Lösung
gesucht wird. Niemand scheint sich mutig zu trauen, einfach die Leistung zu entnehmen, die er tatsächlich braucht.
Immer nur zu dunkle Blinker, zu dustere Scheinwerfer aber niemals qualmende oder abgebrannte weil überlastete LiMas.
Bei der LiMa-Leistungsangabe auf dem Typschild handelt es sich
NICHT um die maximal entnehmbare Leistung, wie hier oft unterstellt wird,
sondern um einen Wert, für den der Hersteller im Rahmen der Produkthaftung (Garantie, angemessene Lebensdauer usw.) einstand.
Und der wird üblicherweise knapp bemessen, denn wer möchte sich schon von unvorhergesehenen Garantieansprüchen oder
zähen juristischen Auseinandersetzungen zerreiben lassen, wenn man nicht mal - wie zu DDR-Zeiten - echtem Konkurrenzdruck
ausgesetzt ist.
Die Misere mit der mangelhaften Batterienachladung resultiert, wie anschaulich im Zeitungsartikel dargestellt ist, aus der
Spannungsnachgiebigkeit des elektromechanischen Reglers bzw. noch schlimmer: dem progressiven Einknicken der Spannung bei hoher
Stromentnahme. Dann ist es doch wirklich das Einfachste, den Regler - wie beschrieben - nachzustellen, dass bei mittlerer
Fahrdrehzahl die 6,9V an der Batterie stehen. Fertig!
Bei einem guten (!) elektronischen Regler wäre das Problem von vorherein aus der Welt, wenn dieser die Bord- und damit
Batteriespannung stabil auf 6,9 V hält, egal ob mit oder ohne Licht und sonstige Verbraucher.
Nicht das Leistungsbudget ist
entscheidend, sondern die stabile Spannung an den Verbrauchern (... und da sind wir auch schon wieder bei maroden Kontakten,
Sicherungen, zu dünnen Kabeln, verschlissenen 30-15/54-Kontakt des ZüLiSch....). Und wenn die Batterie OK ist, dann zieht sie
während des Fahrbetriebes überhaupt keinen Ladestrom mehr, weil sie einfach voll ist. Es sei denn, man möchte bei 7,4V
Ladespannung einen mobilen Sauerstoff-/Wasserstofferzwuger mit sich herumfahren, dann geht natürlich auch Strom drauf.
Noch ein paar Worte zur LiMa-Leistung aus meiner Sicht, weil das immer wieder aufflackert. Für das Leben der LiMa sind primär nicht
die entnommene Leistung, sondern bestenfalls die innere Verlustleistung und der strombedingte Verschleiß am Kollektor von
Bedeutung.
Bei 10A entnommenen Strom werden im Rotor der LiMa mit R ca. 0,2 Ohm ganze 20W Verlustleistung umgesetzt.
Bei 15A (das entspräche 6,9V * 15A = 103,5W entnommener Leistung) sind es gerade mal 45W innere Verlustleistung. Das sind
peanuts gegenüber der thermischen Verlustleistung des Verbrennungsmotors, in dessen Gehäuse sich die LiMa ja befindet, und die bei
(einigen) 1000W liegen wird. D.h., selbst bei 20A (80W innere Verlustleistung) wird da im Rotor thermisch noch nicht viel passieren.
Im Stator entsteht auch noch bisschen was. Bei voller Erregung (6,9V an der Feldwicklung von 1,5 Ohm =4,6A) wären das reichlich
30W und die sind das absolute Maximum. Das tritt nur auf, wenn die LiMa langsam dreht und die Erregung nach oben geschraubt
werden muss, dass ist aber gleichzeitig der Betriebsbereich, wo die Batterie zunehmend die Stromlieferung übernehmen muss.
D.h. bei höherer Statorverlustleistung geht tendenziell die Rotorverlustleistung zurück, so dass man beides für den worst case nicht
unbesehen addieren darf. Im mittleren Fahrbetrieb wird der Erregerstrom jedoch bei 1 ... 2A liegen, d.h. vernachlässigbare
1,5 ... 6 W Verlustleistung.
Wenn es erhöhten Verschleiß gibt, dann schlimmstenfalls bei den Kohlebürsten und den Kollektorlamellen, die anstatt 15 dann
vielleicht 20A, also 30% mehr Stromfluss, d.h. Abbrand verkraften müssen. Diese 30% bis 50% mehr an Strom halte ich allerdings
nicht für bedenklich.
Fazit: Alle Probleme werden gelöst durch
- eine stabil geregelte Bordspannung von 6,9V
- niedrige Kontaktwiderstände an Flachsteckverbindern, Sicherungshaltern, an und im Zündlichtschalter
- ggf. vergrößerten Leitungsquerschnitt besonders belasteter Leitungen (z.B. von Si zu 30/ZüLiSch sowie die entsprechende Masserückleitung aus dem Scheinwerfer zum zentralen Massepunkt)
Gruß
Lothar