Das Phänomen, dass die Bordspannung mit eingeschaltetem Licht bei den 6V-Anlagen absinkt aufgrund der nachgiebigen Kennlinie des Reglers, wurde schon hinreichend in anderen Threads beschrieben. Besonders Lothar hat hier viel konstruktive Arbeit geleistet.
Ich möchte nun noch einmal versuchen, den Sachverhalt zu schildern:
Als die 6V/60W Lichtmaschine zum Einsatz kam, war Tagfahrlicht in der DDR nicht vorgeschrieben. Die Konstrukteure gingen von überwiegender Tagfahrt, von einer bestimmten Leistungsbilanz ohne Hauptscheinwerfer aus, bei welcher der Regler die Ladeschlussspannung der Batterie einregelt. Erhöhter Strombedarf wurde einer entladenen Batterie zugeschrieben. Um diese nicht zu schädigen, wurde der Regler so konstruiert, dass er einem zu hohen Ladestrom entgegenwirkt, indem er die Ladespannung absenkt. Mit zunehmender Batterieladung und damit weniger Stromfluss stieg die Spannung allmählich wieder auf normales Niveau. Bei überwiegendem Fahren mit Licht stimmen diese überlegungen nicht mehr, d.h. der Regler senkt die Ladespannung dauerhaft ab. Dies führt zu einer dauerhaften Unterladung der Batterie. Bei Standgas kann diese nicht mehr die Versorgung des Zündstromkreises sicherstellen und es kommt zu Aussetzern - und über längere Zeit gesehen zu Schäden an der Batterie.
Dieses Problem war u.A. durch die Exportmaschinen in die BRD bekannt bzw. durch die Einführung von Tagfahrlicht in der DDR akut und es gab werksseitig Vorschläge bzw. Maßnahmen, die Bordspannung zu korrigieren:
Haralds ZeitschriftenartikelrechercheMeine eigene Lösung habe ich
hier beschrieben.
Generell sei darauf hingewiesen, dass saubere Anschlüsse, unverschlissene Kontakte und intakte Komponenten Voraussetzung sind, dass die Maßnahmen zum Erfolg führen.
Grüße, Holger