Sonderbare (?) Elektrikphänomene

LiMa, Kabel, Lampen, elektrische Bauteile.

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Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Ysengrin » 2. Mai 2014 09:21

Ich bin überfragt. Trotz Motorrevision läuft mein Racer einfach nicht. Mit viiiiel Kicken und Probieren und evtl. Startpilot bekomme ich ihn zum Laufen, nach ein paar Sekunden knallt es aus dem Vergaser und er ist aus.

Ich habe schon Kondensator, Zündspule, Zündkabel, Zündstecker, Zündkerze, ... ausgetauscht, Vergaser gereinigt, Zündung eingestellt ...

Ich vermute eine Elektrikproblem. Beim Durchmessen ist mir was komisches aufgefallen: Ich habe am Gleichrichter an Klemme D+ Masse. Das darf meines Erachtens nicht sein. Habe es dann weiterverfolgt und festgestellt, dass ich an DF an der Lima Masse habe. Ist das normal?

Und noch was komisches: Wenn ich den Massekontakt am Gleichrichter an Klemme 61 messe, piept mein Multimeter eine Sekunde und hört dann auf. Wenn ich dann die Messspitze wegnehme und nach ein paar Sekunden wieder rangehe, piept es wieder eine Sekunde und dann ist die Masse wieder weg. Lässt sich beliebig wiederholen. Wie geht das denn? Läuft da der Kondensator voll und dann ist die Masse weg oder wie?

(Falls ich den Elektrikern unter Euch mit meiner laienhaften Ausdrucksweise und meinen Theorien gerade Schmerzen zugefügt habe, tut es mir leid. ) :oops:

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon calimax » 2. Mai 2014 10:11

Hast du mal den Motorseitendeckel abgenommen? nicht das du die Kabel dazwischen eingeklemmt hast und die dadurch Massekontakt bekommen?. Wäre jetzt meine erste Idee, wenn deine Kabel aufeinmal Masse liefern.

Ansonsten Lima raus und genau anschauen, irgendwoher muss der Anschluß Masse ziehen.
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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Ysengrin » 2. Mai 2014 11:32

Ja, der Deckel ist ab und ich habe direkt am Steckkontakt "gemessen" und der hat Massekontakt. Das darf nicht sein, oder?

Ich hab die Lima erst vor ein paar Tagen montiert. Die Kabel sind alle intakt und auch sonst ist mir nichts aufgefallen. Da muss ich wohl noch mal ran.

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon es-etz-walze » 2. Mai 2014 11:57

Moin, wenn die Batterie geladen ist, kannst du U,V,W von der LiMa abziehen. Tankentlüftung,Auspuff,Luftfilter usw sind ok??? Könnte die Zündspule sein(Glaskugel)

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon calimax » 2. Mai 2014 15:02

Ysengrin hat geschrieben:Ja, der Deckel ist ab und ich habe direkt am Steckkontakt "gemessen" und der hat Massekontakt. Das darf nicht sein, oder?

Ich hab die Lima erst vor ein paar Tagen montiert. Die Kabel sind alle intakt und auch sonst ist mir nichts aufgefallen. Da muss ich wohl noch mal ran.


D+ muss Plus führen. Ja da musst du nochmal ran, irgendwo ist da was falsch gelaufen brauch ja nur ne kleinigkeit sein.
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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Ysengrin » 3. Mai 2014 08:46

Und das Phänomen, dass bei der Durchgangsprüfung immer nur eine Sekunde Masse anliegt und dann nicht mehr, kann keiner erklären? :|

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon torbiaz » 3. Mai 2014 12:41

Das beruht tatsächlich meistens auf sich währende des Meßvorgangs aufladenden Kapazitäten.
Für den Erhalt der elektromechanischen Corned-Beef-Dosen-Regler !

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon net-harry » 3. Mai 2014 18:39

Ysengrin hat geschrieben:...Ich habe am Gleichrichter an Klemme D+ Masse. Das darf meines Erachtens nicht sein. Habe es dann weiterverfolgt und festgestellt, dass ich an DF an der Lima Masse habe. Ist das normal? ....

DF ist niederohmig über die Erregerwicklung mit Masse verbunden !

Ysengrin hat geschrieben:...IUnd noch was komisches: Wenn ich den Massekontakt am Gleichrichter an Klemme 61 messe, piept mein Multimeter eine Sekunde und hört dann auf. Wenn ich dann die Messspitze wegnehme und nach ein paar Sekunden wieder rangehe, piept es wieder eine Sekunde und dann ist die Masse wieder weg. Lässt sich beliebig wiederholen. Wie geht das denn? Läuft da der Kondensator voll und dann ist die Masse weg oder wie?...:

61 geht ja in den Regler...was da passiert, wenn Du über das Multimeter eine Spannung anlegst... :nixweiss:

Gruß Harald

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Ysengrin » 3. Mai 2014 19:10

net-harry hat geschrieben:
Ysengrin hat geschrieben:...Ich habe am Gleichrichter an Klemme D+ Masse. Das darf meines Erachtens nicht sein. Habe es dann weiterverfolgt und festgestellt, dass ich an DF an der Lima Masse habe. Ist das normal? ....

DF ist niederohmig über die Erregerwicklung mit Masse verbunden !


Was heißt das? Völlig normal, dass mein Multimeter einen Durchgang misst?

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon net-harry » 3. Mai 2014 19:31

Nu gloar :-)

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Ysengrin » 3. Mai 2014 21:21

Na toll, also bin ich wieder keinen Deut weiter. Werde es morgen mal mit der Minimalelektrik versuchen und dann den Fehler hoffentlich eingrenzen können. :|

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Ysengrin » 2. Juni 2014 19:12

So, ich bin mittlerweile weiter, habe eine Lösung (?) gefunden, aber immer noch nicht die eigentliche Ursache.

Zur Info: Ich habe die Elektrik mittlerweile überarbeitet, Kondensator und Zündspule getauscht und alle zündungsrelevanten Kabel erneuert. Die Zündung ist natürlich auch ganz genau eingestellt. Der Motor wurde wegen defekter Kurbelwelle neu gemacht (mit altem Kolben und Zylinder aber neuen Kolbenringen).

Problem: Das Motorrad hat ganz große Startprobleme. Wenn ich einmal kicke, tuckert es manchmal und dann passiert erstmal gar nichts mehr. Egal, wie oft ich kicke, ob mit oder ohne Choke, viel oder wenig Gas, der Motor knallt und patscht nur und wenn er mal kurz anspringt, geht er gleich wieder aus. Wenn ich die Kerze rausschraube ist sie dann natürlich nass.

(provisorische) Lösung: Wenn ich eine ladenneue NGK-Zündkerze reinschraube und zusätzlich etwas Startpilot auf den Luftfilter sprühe, springt sie sofort an und läuft perfekt. Sie fährt dann problemlos, dreht sauber hoch und hängt gut am Gas. Die Leistung ist tadellos - bin vorhin laut Tacho 120 gefahren, mehr wollte ich dem neuen Motor und den neuen Kolbenringen nicht antun. Warmstarts sind überhaupt kein Problem: Ein Kick und sie läuft. Wenn ich die Kerze danach rausschraube, ist sie leicht dunkelbraun.

Beim nächsten Kaltstart beginnt das Spiel von vorne. Ich habe gerade mal versucht, nach einer Tour in den heißen Motor eine der "alten", also einmal benutzten Kerzen reinzuschrauben. Keine Chance, ich habe sie damit nicht mehr anbekommen.

Hat jemand eine Idee, woran das liegen kann? Eigentlich nur am Vergaser, oder? Aber was am Vergaser? Es geht ja wirklich nur um den Kaltstart.

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Dorni » 2. Juni 2014 19:30

Läuft dir evtl. der Vergaser über Nacht voll? Auch ist es jetzt warm draussen, da sollte sie fast ohne Choke anspringen.

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Wolle69 » 2. Juni 2014 20:33

Ich fühle mich hieran erinnert: viewtopic.php?f=4&t=58062

Dein Setup ist wie nochmal? Kein Luftberuhigungskasten, Schaumfilter o.Ä. direkt am Vergaser? Welcher Vergaser überhaupt?

Du kannst ja testweise mal eine "alte" Kerze nehmen, die noch nicht mit einer Messingbürste oder dgl. bearbeitet wurde und die mit nem Brenner "reinigen". Dann nochmal probieren. Ich meine mich zu erinnern, dass du auch irgendwelche "Überfettungsprobleme" durch dein spezielles Setup hattest? Choke/Startvergaserkolben undicht?
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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Ysengrin » 3. Juni 2014 05:42

Ja, das klingt ähnlich. Das mit dem Freibrennen versuche ich mal.

Das Moped hat einen ETZ-Motor mit Bing und KN-Luftfilter. Die Bedüsung ist die gleiche wie letztes Jahr und da lief sie tendenziell etwas zu fett aber völlig problemlos. Den Choke habe ich mehrfach kontrolliert, der schließt sauber.

Ob sie überläuft, kann ich nicht beurteilen. Hab den Vergaser mehrfach offen gehabt und es sah alles normal aus. :|

-- Hinzugefügt: 3. Juni 2014 19:01 --

So, habe eine der Kerzen, die ich einmal benutzt hatte und die dann beim nächsten Kaltstart nicht mehr wollten, mit der Lötlampe "freigebrannt". Die Elektrode hat rot geglüht.

Erst wollte der Motor damit auch nicht anspringen, aber mit etwas Startpilot kam er nach zwei Kicks. Ich habe ihn kurz laufen lassen, bin dann ein Stück gefahren und nach 100 m hat er angefangen zu Stottern, zu Knallen und dann war Schicht im Schacht.

Ich habe dann eine Kerze reingeschraubt, die schon mal lief aber noch nie abgesoffen ist. Sprang mit Startpilot sofort an und lief problemlos.

Ich habe das Gefühl, ich habe mehrere Kerzen durch Absaufenlassen ruiniert. Mir ist nur noch schleierhaft, wie. Muss ja irgendwie am Vergaser liegen.

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Wolle69 » 3. Juni 2014 18:32

Ysengrin hat geschrieben:Ob sie überläuft, kann ich nicht beurteilen. Hab den Vergaser mehrfach offen gehabt und es sah alles normal aus. :|

Du kennst die "Senfglasmethode zum Einstellen des Schwimmerstandes"?
Mit dem Aufbau kann man auch super prüfen, ob das Schwimmernadelventil schließt, bspw. über Nacht stehenlassen.

Nadeldüse ausgeklappert? Könnte auch schleichend zu einem zu fetten Teillastbereich führen.
LLS verstellt, evtl. versehentlich?

Choke/Startvergaser... kann man den beim BING sicher (!) tockenlegen?

Mal noch was ganz anderes: Unterbrecher oder elektronische Zündung?
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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Ysengrin » 3. Juni 2014 20:05

Der Vergaser ist erst ein Jahr alt und ich habe seit letztem Jahr nichts verändert. Und der Choke ist definitiv zu. An der LLS habe ich rumgedreht, allerdings passt das Standgas, insofern kann da nicht viel falsch sein.
Aber sicherheitshalber werde ich den Vergaser demnächst von Daniman begutachten lassen, der hat da sicher mehr Ahnung von als ich. :ja:

Unterbrecher - da ist alles original.

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Wolle69 » 3. Juni 2014 22:42

Unterbrecher...

Mich erinnert das von dir beschriebene Verhalten an eine ähnliche Begebenheit bei mir... sag mal, hat sich das Verhalten schlagartig eingestellt oder wurde das peu a peu schlimmer? Vor Allem, dass eine neue Kerze (anfänglich!) was bringt, eventuell Wartezeit (allein schon durch Kerzenwechsel gegeben)... das erinnert stark an defekte Kondensatoren wie bei Simsons - und ist doch falsch.

Wie ist das... wenn du sie hochjubelst... dann bleibt sie eher an bzw. geht sie bei niedriger Drehzahl eher aus? Hat aber (länger werdende) Phasen (bei hoher Drehzahl) von Fehlzündung?

Schau dir mal den Unterbrecherabstand an! Ist das einer aus Miramid (homogen-"zahngelb" gefärbte Plaste)? Kontaktflächen = Mondkraterlandschaft? Unterbrecherabstand eher 0,1-0,2mm als 0,3mm?
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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Ysengrin » 4. Juni 2014 05:35

Das Verhalten kam plötzlich, nachdem ich das Motorad im Winter zerlegt hatte.

Der Unterbrecher ist neu und der Kondensator ebenfalls. Unterbrecherabstand 0,3mm satt saugend, streng nach Vorschrift. Elektrodenabstand an der Zündkerze ebenfalls. :wink:

Einen Zusammenhang zwischen Hochjubeln oder niedrigen Drehzahlen konnte ich nicht merken. Entweder sie läuft oder sie läuft nicht. :|

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Edgar » 5. Juni 2014 07:11

als in solchen fragen leidgeprüfter gehen bei mit bei der formulierung
Trotz Motorrevision läuft mein Racer einfach nicht.
alle lampen an die sagen der motor ist totgetunt worden und es sind weniger/keine e-probleme als schlichte generelle motorprobleme infolge zerstörung der ursprünglichen motorcharakteristik.

ich kann mich natürlich irren, aber leider ist das meist bei solchen berichten der hintergrund.

gruss, edgar

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Ysengrin » 5. Juni 2014 11:04

also der Motor wurde nicht getunt sondern völlig original überholt mit neuen Lagern, neuer Kurbelwelle und neuen WeDis. Und zwar von jemandem, der meines Erachtens weiß, was er tut. War auch nicht sein erster Motor. Insofern behaupte ich mal, dass wir das als Ursache ausschließen können, zumal das Problem vor und nach der Revision unverändert bestand bzw. besteht.

PS: Ich glaube mittlerweile nicht mehr an ein Elektrikproblem, schließlich wurde alles getauscht und mehrfach geprüft. Ich glaube momentan eher an den Vergaser. Allerdings will es nicht in mein Hirn, warum der Motor so enorm schlecht anspringt und dann, wenn er läuft, wirklich perfekt läuft.

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Recher1712 » 5. Juni 2014 11:42

Hallo,

dein Problem erinnert mich stark an meine Zündkerzen fressende AWO. Das Problem lag bei mir an einer Kombination aus folgenden Bauteilen.

Einmal war das Zündkabel gealtert und hatte einen großen Übergangswiderstand. Das würde in deinem Fall heißen, ist das Zündkabel fest mit Zündspule und Kerzenstecker verschraubt?
Dann hatte der Zündkerzenstecker den falschen Widerstandswert. Ich glaube 5k sind normal, 1k geht (bei mir) besser.
und natürlich war der neue!!!!! Kondensator defekt. Vorsicht beim anziehen. Die neuen Kondensatoren gehen sehr schnell (im inneren) kaputt.

Außerdem musste ich mein Startverhalten umstellen. Aus irgendeinem Grund springt sie nur an wenn ich zwei mal, ohne Zündung (kein Gas, Choke) durchdrehte und dann Zündung ein. Nur so kommt die gute.
Versuch dein Glück mal mit der Startprozedur und schau mal nach dem Zündkabel vielleicht liegt es ja daran.

Gruß Tino

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon mzkay » 5. Juni 2014 17:23

Moin,
Unterbrecherabstand würde ich bei 0,4 einstellen. Probiers einfach mal aus.
Vergaser. Ausbauen. Jede Düse rausdrehen und ausmessen. Nicht drauf verlassen, was drauf steht. Ich hab die Größen jetzt nicht im Kopf. Wenn aber ne 130 HD gefordert ist, dann darfs auch gerne 135 sein. Bei Leerlauf und Startdüse ebenso. Viel größer aber nicht.
Ganz wichtig ist der Schwimmerstand. Pass aber auf, dass du nicht zu mager abstimmst. Da haste zwar satt Leistung, aber deine neue Garnitur könnte schneller klemmen.
Aso - irgenwo stand ja etwas von Bing - da ist natürlich nichts mit messen. Schau dir trotzdem mal die Starterdüse genau an.

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Gespann Willi » 5. Juni 2014 17:38

Ich würde mir einfach mal nee Strobo Lampe leihen
und schauen,ob beim kicken der Zündfunke ausreichend ist.
Natürlich mit der Kerze eingeschraubt
Zündfunke außerhald des Brennraums ist nicht Alles
Wenn ja,kannst du an der Mechanik weiter suchen.
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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon schrauberschorsch » 6. Juni 2014 10:20

Ysengrin,
folgende Geschichte aus meiner Erfahrung:

Bei einem meiner Mopeds (deutlich einfacher gestrickt als Deine Maschine) habe ich auch das Problem, dass das Moped sich schwer starten lässt, aber, wenn der Motor mal läuft, sich sehr gut fährt. Beim Starten war immer erforderlich, die Pedale ohne Zündung und mit geschlossenem Sprithahn mehrfach kräftig durchzutreten. Beim Starten ging das Ding dann aber auch wieder nur mit "geschlossenem" Luftfilter an. Läuft der Motor, fährt sich das Moped einwandfrei.

Ich habe den Benzinhahn gründlich gereinigt (soweit das ohne Zerlegen geht, mit Druckluft), weil ich vermutet habe, dass er nicht vollständig dicht ist, wenn er geschlossen ist, die Spritsäule in der Leitung zum Vergaser auf den Schwimmer drückt, so dass gerade bei langer Standzeit der Schwimmer minimal öffnet und der Ansaugtrakt/Zylinder mit Sprit "vollaufen". Diese Massnahme hat schon eine erste Verbesserung gebracht. Auch habe ich die neue (!) Schwimmernadel und den neuen (!) Schwimmerkammerdeckel gegen gebrauchte Teile ausgetauscht, bei denen ich wußte, dass sie sicher abdichten (habe mir dafür einen "Prüfstand" improvisiert). Die Nadeldüse (das Ding, in das die Teillastnadel eintaucht) habe ich auch gewechselt (allerdings ohne konkrete Indikation). Auch das hat eine Verbesserung gebracht. Mehr oder weniger zufällig habe ich dann gemerkt :idea: , dass die Benzinleitung insbesondere bei längerer Standzeit trotzdem leer läuft, ergo der geschlossene Benzinhahn dicht hält, aber die Verbindung zwischen Spritleitung und deren Kupplung unten am Benzinhahn nicht luftdicht war, so dass die in der Benzinleitung stehende Spritsäule den Schwimmer minimal heruntergedrückt hat und durch den "Luftnachschub" der Sprit über die Hauptdüse wieder in den Ansaugtrakt laufen konnte. :lupe:

Luftfilter und Zündanlage hatte ich vorher schon geprüft, schieden als Ursache deshalb aus.

Bis jetzt lässt sich das Moped relativ gut starten, auch nach langer Standzeit, ohne dass der Fahrer größere Schweißausbrüche bekommt oder Passanten sich amüsieren.

Die Ursache könnte meines Erachtens tatsächlich in der Spritversorgung liegen, konkret in massiv überfettetem Gemisch (Benzin-Luftgemisch) beim Startvorgang. Vielleicht sind ja ein paar nützliche Tipps dabei, was Du noch prüfen kannst bzw. wo die Ursache liegen könnte. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was es letztlich ist. :ja:

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Re: Sonderbare (?) Elektrikphänomene

Beitragvon Ysengrin » 6. Juni 2014 11:30

Danke für die ausführliche Antwort! Ich werde alles hier Genannte kontrollieren und mich melden, sobald ich mehr weiß. :lach:

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