Jawa250 hat geschrieben: Ich habe gerade eine ETZ 251 Bj 1990 beim Wickel, war es bei MZ damals tatsächlich noch üblich, GR und Regler (mechanisch !) seperat zu verbauen ???
Ja, die große ETZ kam 1981 auf den Markt, d.h. die technische Entwicklung geht auf Ende der 70er Jahre zurück.
Das ist jetzt länger als 35 Jahre her. Damals war es anfangs sogar noch ein Problem, genügend spannungsfeste Gleichrichterdioden
zur Verfügung zu haben. Die Trennung Si-Gleichrichterblock und elektromechanischer Regler blieb so bis Anfang der 90er Jahre.
Dann wurde ein moderner verlustarmer Schaltregler-Schaltkreis zusammen mit modernen verlustarmen
Si-Schottkydioden auf der ehemaligen GR-Platte kombiniert. Kurze Zeit später verschwand alles zusammen auf einer Platine ins LiMa-Gehäuse
und der Platz unter der Sitzbank blieb frei. Das war sicher die beste Lösung, die es jemals gab, jedoch - wie wir wissen - nicht mehr allzulange.
Jawa250 hat geschrieben:Am besten du schmeißt das ganze Originale MZ gedöns raus.
Kann man machen, sollte man sich aber gut überlegen. Sind Regler und/oder Gleichrichter defekt, ist der Schritt in Richtung moderne
Elektronik sicher eine richtige Entscheidung.
Jawa250 hat geschrieben:Auch den unvergossen und fast immer vergammelten GR mit seinen ebenso vergammelten Anschlusssteckern und Verbindungen.
So vergammelt wie der aussieht funktioniert er bei mir und vielen anderen offenbar einwandfrei. Sind die Anschlussstecker vergammelt,
werden die anderen Stecker der Bordelektrik wahrscheinlich auch nicht anders aussehen. Das wäre dann eher ein Problem vernachlässigter Wartung ...
Jawa250 hat geschrieben: Bei ETZ mit Drehstomlima ist am besten der VAPE R04 Regler. 14V/200W Kompaktregler, alles in einem Gehäuse und ordentlich vergossen, kostet um die 600Kc + Versand, preiswerter und besser als jeder Eigenbau.
Sicher eine gute Lösung, wenn Ersatz nötig ist, insbesondere der mechanisch stabile Aspekt. Ist er auch elektrisch besser als jeder Eigenbau?
Bemerkenswert ist jedoch, dass der Regler auch dann Strom frisst, wenn alles aus ist. Angegeben sind max. 0,6mA bei 23°C. Im schlimmsten Fall
sind das über drei Wintermonate 90 (Tage) x 24 h x 0,0006 A = 1,3 Ah, die der Regler heimlich aus dem Akku lutscht. Das ist nicht
viel und auch der maximale Wert. Aber hat die Batterie nur einen Teil der vollen Kapazität und vielleicht auch eine merkliche
Selbstentladungsrate, kann so ein "Dauerlutscher" der Batterie den Rest geben und u.U. sogar Platten umpolen.
Empfehlung: Diesen (R04) Regler bei längeren Standzeiten von der Batterie abklemmen! (muss ich bei meinem Eigenbauregler übrigens nicht ..

)
Bedenklich sind immer wieder die hohen Regelspannungen der kommerzieller Produkte, das betrifft nicht nur den R04, sondern viele andere auch.
Bei 23°C ist er mit 14,2V ... 14,5V angegeben. Der ungefährliche Ladespannungsbereich bei dieser Temperatur für Bleibatterien
reicht jedoch nur bis 13,8V, darüber besteht Gasungsgefahr insbesondere bei modernen hermetisch verschlossenen Batterie ist
das unschön und es sägt auch an der Lebenserwartung (...der Batterie).
Jawa250 hat geschrieben: ... und besser als jeder Eigenbau.
Was kann er denn noch so?
Kann man mit defekter Batterie anschieben? Wahrscheinlich micht.
Bedient er die Temperaturkennlinie für Bleiakkus? Wahrscheinlich nicht.
Geht die Ladekontrolle an, wenn Kohle/Kabel den Feldstrom unterbechen? Wahrscheinlich nicht, wie bei fast allen elektronischen Reglern.
Es ist ein elektronischer Regler wie viele andere auch, mit Vor- und Nachteilen. Und er lutscht an der Batterie ...
Gruß
Lothar