Steffen G hat geschrieben:Müsste der Lothar vielleicht noch einen Spannungsregler erfinden, der bei Tageslicht über einen Lichtsensor die Spannung an der Glühlampe um 0,4 V reduziert.
Der ist schon erfunden, mit einem Widerstand oder auch einer Leistungsdiode geht das, wurde schon oft beim Thema Absenkung
der Bordspanung zum schonenden Batteriebetrieb diskutiert. Bei 0,4V Reduktion im 6V Netz (40W) werden bei einer passiven Minderung
etwa 2W, bei 12V (55W) und 0,8V Minderung reichlich 3W verbraten. Die Wärme ist nicht unerheblich, Widerstand oder Diode müssen
sorgfältig montiert werden, so dass sie keine freifliegenden Kabel verschmoren.
TeEs hat geschrieben:Die angedachte Verwendung eines Vorwiderstands ist nicht nur aus Energieverbrauchssicht abzulehnen. Die Verringerung der Temperatur des Glühfadens ist im Hinblick auf die Lebensdauer der Glühlampe nicht nur nicht hilfreich, sie verringert sie sogar. Die Ursache liegt darin, dass in Halogenlampen ein thermisch-physikalisch-chemischer (?) Prozess abläuft, bei dem Material des Glühfadens verdampft aber irgendwie mittels des Halogengases auch wieder abgeschieden wird. Liegen die dazu nötigen Temperaturen nicht im optimalen Bereich, wird zwar Material verdampft aber nicht wieder abgeschieden. Dann brennt die Lampe irgendwann (aber früher als geplant) durch.
Genau das habe ich bisher auch so verstanden. Hier (zur Halogenlampe runterscrollen)
http://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%BChlampeist jedoch dargestellt, dass dies nicht (ganz) so sei. Der Haupteffekt des Halogens besteht eher darin, dass sich weniger Wolfram im Glaskolben
niederschlägt und damit das Quarzglas länger hell bleibt. Der Wolframrückfluss auf den Wendel erfolgt sowohl auf heiße und kältere Stellen
des Wendels gleichmäßig. Die sogenannte "Selbstreparatur" der dünnen und deshalb heißen Wendelteile ist wohl demnach eine irrige
Volksmeinung, die ich bislang auch vertrat. Weiterhin ist bei niedriger Fadentemperatur natürlich auch die Verdampfungsrate generell geringer.
TeEs hat geschrieben:Eine Leistungsreduktion ist, wenn überhaupt, nur sinnvoll mit einer Pulsweitensteuerung. Dabei erhält die Lampe immer die volle Spannung, aber nur in Pulsen verschiedener Länge. Die sich ergebende Helligkeit ist für das träge Auge dann geringer und der Stromverbrauch auch.
Dem stimme ich völlig zu, aber ob so ein Aufwand den Nutzen rechtfertigt? So teuer sind die H4 ja nun auch nicht, wenn
man sie günstig online und in größerer Menge beschafft.
Steffen G hat geschrieben:...Ehe ich das Diagramm zum 10. mal hochlade:
5 % Überspannung an der Glühlampe verkürzt die Lebensdauer einer Glühlampe auf die Hälfte des Normalwertes,
wobei der Lichtstrom (Leuchtkraft) um ca. 30% steigt.
Hier ist es:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0727225549Steffen G hat geschrieben:Man könnte aber, was viele nicht wissen, auch nicht viele Autoschlosser,
mal darüber nachdenken, spezielle Glühlampen H4 zu kaufen, die für etwas höhere Betriebsspannung ausgelegt sind.
Mir fällt da z.B. Ford ein, die alten Ford PKW hatten eine erhöhte Lima-Spannung von 14,8 V, also die mit den Flach-Batterie-Anschlüssen.
Soweit ich weiss, konnte man in der Ford-Vertragswerkstatt für diese Modelle spezielle Glühlampen kaufen,
die ziemlich lange gehalten haben,
und man hat sich immer gewundert, warum Ersatz- Glühlampen von der Tankstelle so schnell kaputt waren...
Aber dann hat man keine Chance bei Bedarf das Licht wieder heller zu schalten ...
Steffen G hat geschrieben:Und, mit der PWM, da wird sich doch ehr auch nur so ein Durchschnittswert der Spannung einstellen, wie bei Mopeds mit Wechselstrom-Anlage,
der den Glühfaden nicht wesentlich wärmer oder kälter macht, genau wie ein Widerstand.
Doch! Ob mit Widerstand, Diode oder PWM (Pulksweitenmodulation der Spannung) ist dem Faden nahezu egal, er wird kälter.
Die Temperaturträgheit ist so groß, dass sich eine praktisch konstante Spannung auch bei PWM einstellt.
Der entscheidende Vorteil ist jedoch, dass die Verlustleistung der PWM-Vorschalteinrichtung im Idealfall Null ist (was natürlich nie ganz erreicht wird).
der janne hat geschrieben:Ich hatte beim Subaru das Problem , das so alle halbe Jahr die H4 vorn und Rücklicht ausgestiegen sind.
Meist waren die Glühfäden ab.
Ich hatte dann mal aus Spass originale DDR Narva eingebaut und hatte Ruhe!
Wieso weshalb warum...fragt mich nicht.
Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Für mich ist die gestellte Lebensdauerfrage vor allem ein Problem der Fertigungsqualität.
Ich hatte mal 5 Stück bei einem der drei großen "Motorrad-Bekleidungsaustatter mit geringem Technikanteil" gekauft. Die waren sämtlich in der Rotax
und der ETZ nach einem halben Jahr "aufgebraucht". Jetzt habe ich seit 2 Jahren die PHI H4 VISION von reichelt für etwa 3,30€/St und bin
bisher sehr zufrieden.
Brennt der Faden nicht irgendwo in der Mitte durch, sondern löst sich an den Schweißstellen an den Enden, so liegt für mich eindeutig
ein Qualitätsproblem vor!
hiha hat geschrieben:... Eine Glühlampe hat keinen nennenswerten UV-Anteil der durch eine Beschichtung in sichtbares Licht heruntergesetzt werden könnte. ...
Dachte ich bisher auch immer, der UV-Anteil kann aber nach Untersuchuingen des Bundesamtes für Strahlenschutz
bereits bei Abständen <60cm zu einer Grenzwertüberschreitung für Menschen führen, s. hier:
http://www.bfs.de/de/uv/uv2/faq_uvstrah ... intversionIn der Betriebsanleitung unseres Xsara wird H4 mit UV-Filter vorgeschrieben, (Zitat)"Damit die Scheinwerfer nicht zerstört werden...".
Unabhängig davon, dass ich das für eine materialtechnische Fehlleistung halte (die Sonne scheint ja übrigens auch auf den Scheinwerfer),
sind die Strahlungsanteile offensichtlich doch nicht ganz vernachlässigbar.
Mein Fazit: Gute H4-Qualität preiswert kaufen und sich am hellen Licht bei voller Bordspannung freuen.
Gruß
Lothar