Wenn es um "robust und störsicher" geht, dann ist es meiner Erfahrung nach meistens so, daß du mit weniger Bauteilen weniger Möglichkeiten des Ausfalls hast.
Die zusätzliche Diode kann ausfallen. Ok, das ist dann schnell gefixt in dem man sie einfach entfernt, aber erst mal ist es ein Ausfall.
Die Frage die du dir Stellen mußt ist im Prinzip: Wieviel Zuverlässigkeit gewinnst du durch deine Zusatzbeschaltung (Diode, automatische intelligente Temperaturkompensation per Mikrocontroller,...) und ist es mehr, als du durch die erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit wieder einbüßt.
Auch nicht zu vernachlässigen: der originale Gleichrichter und "normale" Standardregler sind vieltausendfach bewährt. Ich selber habe den originalen Gleichrichter durch anderthalb kompakte Drehstrombrücken ersetzt und einige Zeit später war eine der Dioden in diesem "Ersatzgleichrichter" defekt. Ob das nun nicht ausreichende Kühlung war oder einfach nur ein zu schwacher Gleichrichtertyp war (inzwischen ist es ein 35A Typ...) weiß ich nicht mehr, aber eins weiß ich: man hört nur selten über defekte originale Gleichrichter in der ETZ
So richtige Fehlkonstruktionen gibt es in der ETZ-Elektrik eigentlich nicht, vielleicht abgesehen vom alten hinteren Bremslichtschalter in der Nabe und den Graphitschleifringen in der Lichtmaschine, deswegen sollte man gut überlegen, ob man da wirklich durch Umbauten eine Verbesserung bewirkt...
Aus demselben Grund würde ich einen "normalen" HÜCO/Bosch/... Regler den von den "Ostschrotthändlern" angebotenen elektronischen Reglern für MZ vorziehen, sei es der Nachbau des VAPE 12V Reglers oder der berüchtigte Elektronikus.
Den einstellbaren sogenannten "Behördenregler" hätte ich auch genommen, aber entweder gab es den damals gerade nirgends, oder ich wußte es einfach nicht daß es den überhaupt gibt.
Aus diesem Grund fährt meine ETZ jetzt Seit 2014 mit dem HÜCO 130216, 2015 kam der KungLong 3.3Ah Gelakku, 2018 habe ich nach ca 5000km die Gleichrichter gewechselt. Das war der einzige Ausfall und ein Grund war wahrscheinlich, daß ich eben nicht den originalen Gleichrichter behalten habe (ich brauchte den Platz vom originalen Gleichrichter für die Zündung, das war also auch kein Tausch um des Tausches willen, auch wenn ich zugeben muß, daß ich selbstverständlich zur damaligen Zeit überzeugt war, daß mein moderner 400V/35A Gleichrichter dem alten DDR-Zeug haushoch überlegen wäre).
Seit 2014 ist die ETZ bei uns etwas über 8000km gefahren, ohne daß irgendwas an der Elektrik hätte gemacht werden müssen (außer dem defekten Gleichrichter...). Ich hab niemals den Akku ausgebaut oder nachgeladen, das einzige was noch geändert wurde waren LED-Kontrolleuchten in den Instrumenten weil die originalen Tagsüber kaum zu erkennen waren und ein Flachsicherungshalter.
Es ist möglich, daß mein Akku wegen zu hoher Ladespannung und fehlender Temperaturkompensation (die Mehrzahl der gefahrenen Kilometer war im Sommer, also war es auch noch meist warm) längst hätte sterben müssen, insbesondere da das Datenblatt vom KungLong schon nur eine Lebensdauer von 3 bis 5 Jahren angibt, aber anscheinend hat ihm das keiner gesagt
=> nicht so viel drüber nachdenken, mehr fahren!
@XHansX: das hast du schön kurz formuliert