Ladespannung senken

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Re: Ladespannung senken

Beitragvon seife » 6. Mai 2021 11:14

Das wäre doch mal ein lohnendes neues Projekt: Mikroprozessorgesteuerter Regler, inklusive dazugehöriger Handy-Äpp.

Das bringt dann auch die Nachwuchs-Jugend dazu, wieder MZ zu fahren. Die Aktuelle Ladespannung automatisch auf Whatsapp in den Status setzen! (oder Twittern oder sowas).

Man muß halt nur aufpassen, daß bei einem Programmabsturz die Kiste nicht abbrennt oder die Batterie explodiert.

;-)
Gruß, Stefan

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Re: Ladespannung senken

Beitragvon hiha » 6. Mai 2021 11:57

Wenn sich jetzt einer in den Controller reinhäckt, dann kann er das Motorrad zielgenau zur Explosion bringen. Sollte man nicht ausser Acht lassen, :meeting:
Gruß
Hans

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Re: Ladespannung senken

Beitragvon mm-HC » 6. Mai 2021 15:04

Vielen Dank für die angeregte Diskussion und die ruhigen Argumente.

Da sich offenbar hier Missverständnisse ergeben haben: es ist ganz sicher nicht meine Absicht, irgendjemand hier zu belästigen!

Ich möchte lediglich meine real existierende ETZ250, Bj. 1985, im Rahmen MEINER Möglichkeiten "richtig" warten. Und zwar mit möglichst geringem Einsatz von Zeit und Material und dabei so robust und störsicher wie möglich.

Auf Grund beschränkter Vorkenntnisse meinerseits daher die Fragen hier in diesem Forum - ich meinte, das Forum sei für den Erfahrungs-, Wissens- und Ideenaustausch gedacht.

Eine gesicherte Aussage zu dem einstellbaren Regler habe ich weder im Forum noch anderweitig gefunden, den ersatzweise verbauten Hüco 130216 habe ich nicht selbst ausgewählt sondern der "MZ-Elektrik" entnommen.
Ich kann leider nicht selbst beurteilen, ob irgendwelche besonderen Eigenschaften gerade diesen Regler für unsere MZ geeignet machen und ob eben diese Eigenschaften dann auch bei möglichen Alternativen gegeben wären.

Bisher bin ich gut damit gefahren, bevor man riskiert, einen Schaden zu verursachen, ersteinmal zu klären, was richtig wäre und die möglichen Folgen eines Fehlers in Erfahrung zu bringen. Daher die vielen Nachfragen.

Die Überlegung mit dem Microcontroller ist lediglich eine Gedankenspielerei und ausdrücklich als "Idee" gekennzeichnet, dabei war es nicht meine Absicht, andere Foristi bzgl. irgendwelcher vorheriger Erfindungen/Entwicklungen übertrumpfen zu wollen.

lothar hat geschrieben:
mm-HC hat geschrieben:Kann hier eigentlich jemand sagen, ob der Einbau eines möglicherweise "minus-geregelten" Reglers zu Schäden an der Motorradelektrik führen würde oder einfach nur nicht funktioniert? Sprich, könnte man den Regler gefahrlos einfach ausprobieren?

Am Motorrad wird kaum was passieren, aber man kann nicht sagen, dass der (unbekannte) Regler ganz bleibt.

Nach genau dieser Aussage habe ich gesucht.

lothar hat geschrieben:
mm-HC hat geschrieben:- also wäre die einzige erforderliche bzw. sinnvolle Maßnahme der Einbau einer Diode zur Absenkung der Ladespannung in die Ladeleitung der Batterie wie weiter oben in rot skizziert

Warum handelst du so wegen des Kondensators, klemm doch einen MKT oder MCK-Kondensator an, das ist ein Pfennigartikel!
Schaden tut er auf keinen Fall.

Das ist mir klar, der Kondensator ist drin und soll drin bleiben. Mir ging es um den zwischenzeitlich angesprochenen, zusätzlichen Ersatz des Gleichrichters, der nun nicht nötig ist.


lothar hat geschrieben:
mm-HC hat geschrieben:- dies wäre sogar recht einfach möglich, da ich bei Reichelt eine Diode gefunden habe ( https://www.reichelt.de/dual-low-vf-tre ... ol_0&nbc=1 ), die über ein isoliertes Gehäuse verfügt und nach meinem Verständnis damit beliebig montiert werden kann, z.B. auch auf das Halteblech für den elektron. Regler

Elektrisch mag die funktionieren, du solltest allerdings den thermischen Widerstand lt. Datenblatt mal z.B. mit der 40CTQ045 vergleichen,
ob der in der gleichen Liga spielt.

Muss ich natürlich tun, zu Reichelt hätte ich nur den einfachsten/günstigsten Zugang, daher schaue ich zunächst dort.

lothar hat geschrieben:
mm-HC hat geschrieben: Wenn wir uns im Normalfall immer nur im Bereich der Erhaltungsladung bewegen, sollte auch nur ein geringer Ladestrom fließen - und dann wird auch der gewünschte Spannungsabfall über der Diode sehr klein:

Mit Licht bist du schon über 5A + Batterieladestrom.

Mein Fehler, ich war der Auffassung, dass über die Absenkdiode ausschließlich der Ladestrom für die Batterie fließt. Mir war bisher nicht bewusst, dass der gesamte Strom von der LiMa ins Bordnetz dort fließt.

lothar hat geschrieben:
mm-HC hat geschrieben:Wenn ich das Diagramm richtig lese, ergäbe sich bei einem hohen Ladestrom eine deutliche Spannungsreduzierung, die sich mit sinkendem Ladestrom dann aber in Richtung von nur noch 0,2V verringern würde.

Ja, aber das kommt nicht dauerhaft vor.

Ist jetzt klar, mein Fehler s.o.

Danke allen, die mir helfen wollen unsere Motorräder besser zu verstehen.

VG Christian

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Re: Ladespannung senken

Beitragvon XHansX » 6. Mai 2021 15:24

Moin Moin!

Ich würde da keine Wissenschaft draus machen und einfach mal den HC Cargo 136325 probieren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Regler an der ETZ nicht funktioniert, halte ich für ziemlich gering.
Selbst wenn - dann sind halt 15€ weg und das Forum ist etwas schlauer als vorher.

MfG Hans

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Re: Ladespannung senken

Beitragvon seife » 6. Mai 2021 15:49

Wenn es um "robust und störsicher" geht, dann ist es meiner Erfahrung nach meistens so, daß du mit weniger Bauteilen weniger Möglichkeiten des Ausfalls hast.
Die zusätzliche Diode kann ausfallen. Ok, das ist dann schnell gefixt in dem man sie einfach entfernt, aber erst mal ist es ein Ausfall.

Die Frage die du dir Stellen mußt ist im Prinzip: Wieviel Zuverlässigkeit gewinnst du durch deine Zusatzbeschaltung (Diode, automatische intelligente Temperaturkompensation per Mikrocontroller,...) und ist es mehr, als du durch die erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit wieder einbüßt.

Auch nicht zu vernachlässigen: der originale Gleichrichter und "normale" Standardregler sind vieltausendfach bewährt. Ich selber habe den originalen Gleichrichter durch anderthalb kompakte Drehstrombrücken ersetzt und einige Zeit später war eine der Dioden in diesem "Ersatzgleichrichter" defekt. Ob das nun nicht ausreichende Kühlung war oder einfach nur ein zu schwacher Gleichrichtertyp war (inzwischen ist es ein 35A Typ...) weiß ich nicht mehr, aber eins weiß ich: man hört nur selten über defekte originale Gleichrichter in der ETZ ;-) So richtige Fehlkonstruktionen gibt es in der ETZ-Elektrik eigentlich nicht, vielleicht abgesehen vom alten hinteren Bremslichtschalter in der Nabe und den Graphitschleifringen in der Lichtmaschine, deswegen sollte man gut überlegen, ob man da wirklich durch Umbauten eine Verbesserung bewirkt...
Aus demselben Grund würde ich einen "normalen" HÜCO/Bosch/... Regler den von den "Ostschrotthändlern" angebotenen elektronischen Reglern für MZ vorziehen, sei es der Nachbau des VAPE 12V Reglers oder der berüchtigte Elektronikus.
Den einstellbaren sogenannten "Behördenregler" hätte ich auch genommen, aber entweder gab es den damals gerade nirgends, oder ich wußte es einfach nicht daß es den überhaupt gibt.
Aus diesem Grund fährt meine ETZ jetzt Seit 2014 mit dem HÜCO 130216, 2015 kam der KungLong 3.3Ah Gelakku, 2018 habe ich nach ca 5000km die Gleichrichter gewechselt. Das war der einzige Ausfall und ein Grund war wahrscheinlich, daß ich eben nicht den originalen Gleichrichter behalten habe (ich brauchte den Platz vom originalen Gleichrichter für die Zündung, das war also auch kein Tausch um des Tausches willen, auch wenn ich zugeben muß, daß ich selbstverständlich zur damaligen Zeit überzeugt war, daß mein moderner 400V/35A Gleichrichter dem alten DDR-Zeug haushoch überlegen wäre).
Seit 2014 ist die ETZ bei uns etwas über 8000km gefahren, ohne daß irgendwas an der Elektrik hätte gemacht werden müssen (außer dem defekten Gleichrichter...). Ich hab niemals den Akku ausgebaut oder nachgeladen, das einzige was noch geändert wurde waren LED-Kontrolleuchten in den Instrumenten weil die originalen Tagsüber kaum zu erkennen waren und ein Flachsicherungshalter.
Es ist möglich, daß mein Akku wegen zu hoher Ladespannung und fehlender Temperaturkompensation (die Mehrzahl der gefahrenen Kilometer war im Sommer, also war es auch noch meist warm) längst hätte sterben müssen, insbesondere da das Datenblatt vom KungLong schon nur eine Lebensdauer von 3 bis 5 Jahren angibt, aber anscheinend hat ihm das keiner gesagt ;-)

=> nicht so viel drüber nachdenken, mehr fahren! :-)

@XHansX: das hast du schön kurz formuliert :-)
Gruß, Stefan

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Re: Ladespannung senken

Beitragvon lothar » 11. Mai 2021 08:01

Ich hoffe, dass wir noch etwas zu den Ergebnissen erfahren ...

Ein Gedanke noch:

Anstatt der Version einer "dicken" Diode am Gleichrichterausgang, durch die der ganze Strom fließen muss und dementsprechend hohe
Verlustleistung produziert,

wäre für mich die Modifikation der Hilfsbrücke der Gleichrichterplatte noch nicht vom Tisch.

Gerade dort könnte man etwas überdimensionierte Dioden für die kleinen Ströme einsetzen und demzufolge extrem kleine Fluss-
spannungen (<0,2V) erreichen und damit eine gute Flussspannungsdifferenz zu den vorhandenen Si-pn-Dioden erzeugen.
Zumindest würde ich es testen, der finanzielle Aufwand bewegt sich im 3-EUR-Bereich für die 3 Dioden.

Gruß
Lothar
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Re: Ladespannung senken

Beitragvon mm-HC » 26. Mai 2021 19:47

Selbstverständlich will ich die Ergebnisse hier niemandem vorenthalten. Leider war in den letzten Tagen wenig Zeit...

Mit der Auswahl geeigneter Dioden und deren isolierter Montage war ich mir nicht sicher genug und so habe ich mich letztlich entschieden, die originale Diodenplatte mit dem Kondensator zu belassen und noch einmal die 15€ zu investieren um den im obigen Verlauf schon erwähnten, einstellbaren Regler zu bestellen und einfach auszuprobieren.
Auch mit Hilfe eines aktiven KFZ-Elektrikers aus dem Bekanntenkreis war es nicht möglich gewesen, im Vorfeld mehr Informationen zu diesem Regler aufzutreiben, als auf der HC-Cargo Webseite angezeigt werden: https://hc-cargo.de/catalog/p/136325--regler (Er hatte allerdings keine zu hohe Meinung von Ersatzteilen der Firma HC-Cargo.)

Nach Erhalt der Lieferung habe ich den Widerstand zwischen Gehäuse und den einzelnen Anschlüssen mit einem Multimeter gemessen und habe immer eine Messbereichsüberschreitung erhalten. Also habe ich dann gewagt, den Regler ohne besondere Isolationsmaßnahmen auf einem Blech zu montieren und in etwa an der Montageposition des originalen Reglers an den Rahmen zu schrauben. Bei dem bis dahin eingesetzten Hüco 130216 spielte das keine Rolle, da dieser bei sehr ähnlicher Bauform ein Kunsstoffgehäuse hat.
Angeschlossen habe ich ihn in Ermangelung von Bezeichnungen am Gerät selbst oder irgendeines mitgelieferten Hinweises nach folgendem Muster, dass ich verschiedentlich im Internet gefunden hatte:
136325.JPG

(Zuvor war der Hüco 130216 gemäß "MZ-Elektrik" eingebaut)

Glücklicherweise haben die Internetquellen Recht behalten und das Motorrad lief dann sofort. Die Einregelung der gewünschten Ladespannung ist prinzipiell einfach aber eine kleine Spielerei, da das Einstellpoti recht feinfühlig reagiert (=wenig Drehwinkel, viel Änderung) und man auf dem schüttelnden Motorrad schnell mit dem Schraubendreher abrutscht...

Viel bin ich seitdem noch nicht wieder zum Fahren gekommen, aber laut einer zur Beobachtung behelfsweise angebauten digitalen Bordspannungsanzeige liegen auch bei Landstraßentempo und entsprechenden ca. 5000 U/min nicht mehr über 14V an, im normalen Fahrbetrieb so zwischen 13,5 und 13,9V an der Batterie, im Leerlauf deutlich weniger. Im Leerlauf glimmt die Ladekontrollleuchte und der Motor neigt zum Ausgehen. Hier ist bei nächster Gelegenheit wohl nochmal eine Leerlaufeinstellung fällig...

Mehr kann ich bisher nicht dazu sagen. Bleibt zu hoffen, dass der Regler lange hält und der Akku irgendwie von der Fürsorge erfährt und sich mit einem langen Leben dafür bedankt...

Nochmal herzlichen Dank allen "Beratern"! VG Christian
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