Die interessanteste und flexibelste Lösung wäre der o.g. einstellbare Regler von HC-Cargo. Den findet man bei verschiedenen Händlern. Ich habe ca. 10 von ihnen angeschrieben, mit der Frage, o es sich um einen Plusregler handelt und man mir ein Datenblatt zusenden könne. Nach mittlerweile über einer Woche habe ich leider bisher von KEINEM irgendeine Antwort erhalten, obwohl alle auf ihren Webseiten sehr damit werben, alle Fragen potentieller Kunden kurzfristig beantworten zu wollen...
Dieses Verhalten der Händler lässt mich an diesem Regler etwas zweifeln, auch mit Blick auf die Haltbarkeit und evtl. Garantieansprüche.
Kann hier eigentlich jemand sagen, ob der Einbau eines möglicherweise "minus-geregelten" Reglers zu Schäden an der Motorradelektrik führen würde oder einfach nur nicht funktioniert? Sprich, könnte man den Regler gefahrlos einfach ausprobieren?
Wenn ich ansonsten obigen Verlauf noch einmal zusammenfassen darf, kann man wohl festhalten:
- nach Umrüstung auf den elektronischen Regler Hüco 130625 ist nicht mehr mit gravierenden Spannungspitzen im Bordnetz zu rechnen, da es keine mechanischen Schaltelemente im Regler mehr gibt
- daher ist auch die Spannungsfestigkeit einer Diode zur Absenkung der Ladespannung nicht so entscheidend und mit den verfügbaren 45V hinreichend dimensioniert
- da der verbaute originale Gleichrichterblock (SY.../1 = 100V) bisher keinen Anlass zu klagen gibt und nur im Zuge des Themas Kondensator einbezogen wurde und wir von Spannungsspitzen >100V mit dem elektronischen Regler nicht mehr ausgehen müssen, gibt es keinen Grund diesen Gleichrichterblock akut zu ersetzen
- also wäre die einzige erforderliche bzw. sinnvolle Maßnahme der Einbau einer Diode zur Absenkung der Ladespannung in die Ladeleitung der Batterie wie weiter oben in rot skizziert
- dies wäre sogar recht einfach möglich, da ich bei Reichelt eine Diode gefunden habe (
https://www.reichelt.de/dual-low-vf-tre ... ol_0&nbc=1 ), die über ein isoliertes Gehäuse verfügt und nach meinem Verständnis damit beliebig montiert werden kann, z.B. auch auf das Halteblech für den elektron. Regler
Eine Frage ergibt sich aus der im Datenblatt verfügbaren Kennlinie für mich:
Wie bereits oben diskutiert, entspricht der Verlauf der Temperaturkennlinie der Diode gerade nicht unseren Wünschen, ist aber nur relativ unbedeutend.
Ist dabei die Stromabhängigkeit des Spannungsabfalls über der Diode nicht viel gravierender? Wenn wir uns im Normalfall immer nur im Bereich der Erhaltungsladung bewegen, sollte auch nur ein geringer Ladestrom fließen - und dann wird auch der gewünschte Spannungsabfall über der Diode sehr klein:
UF-Diagramm.JPG
Ist damit der gewünschte Effekt mittels Schottky-Diode überhaupt in ausreichendem Maße erzielbar?
Ich würde davon ausgehen, dass die Kurve von 25°C Sperrschichttemperatur dem praktischen Einsatz am nächsten kommt, da die Diode bei kleinen Strömen ja auch nicht sehr warm werden sollte.
Wenn ich das Diagramm richtig lese, ergäbe sich bei einem hohen Ladestrom eine deutliche Spannungsreduzierung, die sich mit sinkendem Ladestrom dann aber in Richtung von nur noch 0,2V verringern würde.
Oder habe ich hier was falsch verstanden?
Danke und VG
Christian
-- Hinzugefügt: 5. Mai 2021 22:39 --Und noch eine Idee in diesem Zusammenhang (möglicherweise auch völlig abwegig):
Ich bin leider kein Schaltungstechniker, aber wäre es nicht möglich, mit Hilfe eines geeigneten Transistors eine "einstellbare Diode" zu bauen?
Es gibt doch heute frei programmierbare Microcontroller wie Arduino, ESP8266 u.ä. auch auf sehr kleinen Leiterplatten (kleiner als die Grundfläche einer Streicholzschachtel) für <5€ zu kaufen. Diese haben mindestens einen Analogeingang mit einer Auflösung von 1024 Stufen und mindestens einen Pseudo-Analogausgang (pulsweitenmoduliert) mit ebenfalls 1024 Stufen. Dazu bräuchte man noch eine Spannungsversorgung 12V==> 3,3V, ebenfalls <5€.
Damit könnte man die aktuelle Ladespannung nach dem Regler messen und in Abhängigkeit davon dann mit dem PWM-Ausgang den Transistor so ansteuern, dass sich über diesem der gewünschte Spannungsabfall einstellt und an der Batterie die zulässige Ladespannung eingehalten wird.
Nebenbei wäre es mit einem solchen Controller auch möglich, noch die Umgebungstemperatur zu ermitteln (Sensor < 3€) und damit per Software die Temperaturkompensation nach Wunsch zu realisieren.
Wenn man den ganzen Aufbau dann noch vergießen würde, könnte ich mir vorstellen, dass es prinzipiell hinreichend robust würde.
Zur Dauerhaltbarkeit dieser kleinen, preiswerten Controller kann ich mangels Erfahrung leider nichts sagen...
Gibt es Transistoren (o.ä. Bauelemente), deren Flussspannung sich zwischen 0...1V variieren lässt?
Kann hier jemand interessehalber die Umsetzbarkeit beurteilen? Oder ist das eine physikalische Unmöglichkeit? Ist halt nur so eine Idee...
Danke und VG
Christian