Mz TS 150 Bj:1974 6Volt, Zündung einstellen

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Mz TS 150 Bj:1974 6Volt, Zündung einstellen

Beitragvon Sualk » 24. Juli 2017 18:12

Hallo an alle, nachdem mein Vater seine Mz Projekte leider für einige Zeit auf Eis gelegt hat und ich günstig an eine Mz TS 150 kam, nehme ich mir nun mein eigenes Projekt vor.

Die Ts ist aus einer alten Sammelung und, im allgemein Zustand, super in Schuss. Der Motor wurde vor 4 Jahren generalüberholt und ist seitdem keine 50 Kilometer gelaufen.

Als ich sie kaufte sprang sie direkt an und hat, im Leerlauf, ohne zu Murren das Gas angenommen, im oberen Drehzahlbereich hat sie jedoch Fehlzündungen.

Als erstes habe ich den Vergaser abgebaut, gereinigt und die Düsen sowie die Einstellungen überprüft, alles in Ordnung. Als nächstes habe ich den Motor auf etwaige Falschluft überprüft, auch hier konnte ich nix finden.

In der Zwischenzeit konnte ich die TS anmelden und somit das erste mal wirklich PRobefahren. Dabei viel mir dann auf, das Sie keine Leistung hat. Bergauf anfahren ist nicht möglich, auf gerader Strecke nur mit Vollgas und Kupplung schleifen lassen.

Mein nächster Schritt war die Zündung zu überprüfen. Auch hier sehen die Kontakte alle gut aus und auch der Zündfunke ist sehr kräftig. Beim Überprüfen des Unterbrecherkontakts viel mir dann auf, das dieser kurz vor UT (!) öffnet, und nicht wie es ja eigentlich sein soll kurz vor OT, sprich um 180 GRad verschoben ist, wodurch ein Einstellen der Zündung unmöglich ist.

An was kann das liegen? Bis jetzt habe ich eigentlich nur den Unterbrechernocken überprüft, dieser passt ja allerdings auch nur in einer Stellung. Gibt es dort vielleicht verschiedene Ausführungen für die TS? Oder liegt das Problem irgendwo im "Kern" des Motors?


Ich hoffe ihr könnt mir helfen, da ich mittlerweile mit meinem Latein komplett am Ende bin.

Cherrs, und noch einen schönen Abend, Sualk!
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Re: Mz TS 150 Bj:1974 6Volt, Zündung einstellen

Beitragvon mutschy » 24. Juli 2017 18:42

Da der Nocken nur in einer Stellung auf dem Rotor/ Anker passt, wie du schon richtig erkannt hast, solltest du mal den Anker abnehmen. Ich vermute mal, dass die Scheibenfeder ("Halbmond") entweder abgeschert, oder gar nicht vorhanden ist.

Gruss

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Re: Mz TS 150 Bj:1974 6Volt, Zündung einstellen

Beitragvon Sualk » 24. Juli 2017 18:45

Okay, werde das hoffentlich Mittwoch morgen hinbekommen, da ich morgen eine 16 Stunden Schicht vor mir habe.

Nur der einfachheit halber, Wo muss diese Scheibenfeder sein? und mit Rotor meinst du das Festsitzende Teil in der Mitte richtig?

Vielen Dank für die schnelle Hilfe!

Cheers, Sualk
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Re: Mz TS 150 Bj:1974 6Volt, Zündung einstellen

Beitragvon flotter 3er » 24. Juli 2017 18:49

Sualk hat geschrieben:Okay, werde das hoffentlich Mittwoch morgen hinbekommen, da ich morgen eine 16 Stunden Schicht vor mir habe.

Nur der einfachheit halber, Wo muss diese Scheibenfeder sein? und mit Rotor meinst du das Festsitzende Teil in der Mitte richtig?

Vielen Dank für die schnelle Hilfe!

Cheers, Sualk


Scheibenfeder siehst du wenn du den Rotor abgezogen hast. Ist in den KW Stumpf eingelassen damit sich der Rotor auf selbigem nicht verdrehen kann.
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Re: Mz TS 150 Bj:1974 6Volt, Zündung einstellen

Beitragvon mutschy » 24. Juli 2017 19:12

Der Stator muss aber dafür ab:
Kabel abklemmen, Farbe und Steckplatz notieren. Dann Kohlen lösen (Federn rausziehen und Kohlen vom Anker weg ziehen) u dann die beiden Schlitzschrauben lösen und den Stator abziehen. Den Rotor mit ner Schraube M10x100 abdrücken, indem sie reingedreht wird, bis es erstmal nich mehr weitergeht. Dann mit ne 13er Schlüssel anzwicken u wenn der Rotor sich nich löst, mal kurz mit Hammer auf den Schraubenkopf ditschen. Es macht "Knack! " und ab isser. Schraube dann wieder rausdrehen. Lach nicht, ich bin bei ner Simme schon verzweifelt, weil das Polrad nich halten wollte. Grund war der noch eingedrehte Abzieher, dessen Druckschraube beim Aufsetzen immer noch auf den Wellenstumpf gedrückt hat...

Gruss

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Re: Mz TS 150 Bj:1974 6Volt, Zündung einstellen

Beitragvon MZMacha » 24. Juli 2017 19:42

Hallo,
Ich hoffe ja, du bist ganz sicher mit deiner Diagnose "UT"
, deshalb würde ich als erstes nochmal "das" überprüfen. Da du für die nächsten Arbeiten sowieso die Kerze entfernen solltest, ist das mit dem überprüfen ganz leicht.
Limadeckel runter und an der M7 Schraube mit 13zehner Schlüssel drehen, dabei einen kleinen Schraubendreher im Zündkerzenloch einführen und auf den OT PKt stellen. Jetzt nachsehen, ob der Unterbrecher geöffnet hat. Die richtige Drehrichtung kannst du überprüfen, indem du vorher mal leicht den Kikker bewegt hast.
Wenn der Berg des Nockens jetzt wirklich auf der um 180 grd. vesetzten Seite ist, muss man von einem abgescherten Halbmondkeil ausgehen.
Demontage des Rotors ist also notwendig.
Nachdem der Stator demontiert ist, schraubst du die M7 Schraube (Befestigung des Rotors)aus dem Kurbelwellenstumpf. Das geht eigentlich immer recht einfach. Diese Schraube ist recht lang.(Nocken mit abnehmen)
Das Abziehen des Rotors erfolgt mit einer Schraube M 10 mit durchgehendem Gewinde. Wie lang die Schraube ist, kann ich jetzt gar nicht sagen(ist bei mir mindestens 120oder 130mm. genau muss ich nachsehen, bzw ist irgendwo beschrieben.
Die Schraube wird erst mal soweit reingeschraubt, bis spürbar Ende ist, dh du bist auf dem Kurbelwellenstumpf.
Der Stumpf und der Rotor haben einen Konus der zueinander passen sollte.
Durch Festhalten des Rotors mit der Hand und Festdrehen der M10 Schraube löst sich in der Regel der Rotor vom KW Stumpf und der Halbmondkeil wird in der Welle sichtbar. Wenn das noch nicht geht, Ringschlüssel, Rotor festhalten(nicht mit Werkzeug oder nur mit Werkzeug, welches den Rotor nicht beschädigen kann) Auf den Ringschlüssel leichte Prellschläge in Drehrichtung.
Der Halbmondkeil dient zur Ausrichtung des Rotors auf der KW und ist damit auch für die Ausrichtung der KW zum Nocken verantwortlich.
Wenn der Halbmond abgeschert ist, solltest du den Anker mal vorsichtig innen betrachten, ob ein Metallteil(1-2mm)Flachtei zu finden ist. Der Rest des Halbmondes sitzt auf alle Fälle in der Nut der KW.
Den sollte man unter leichtem Tätcheln auf einen kleinen Schraubendreher raushebeln können.
Der Halbmondkeil muss dann bei der Montage angepasst werden. Da ein zu goßer Keil bewirken kann, dass der Rotor nicht auf dem Konus fest wird, sondern auf dem Keil. Das würde wieder zum Abscheren führen. Also messen,(nach dem ersten Montageversuch)wie weit steht der Keil aus der Nut, und wie tief ist die Nut im Rotor.
Alles wieder montieren, Zündung einstellen und losfahren.

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Re: Mz TS 150 Bj:1974 6Volt, Zündung einstellen

Beitragvon Mell » 24. Juli 2017 20:30

Der Tip von MZ Macha ist nicht schlecht
Ich denke auch, bei Zündung auf UT würde sie nicht einmal anspringen.
Wenn der Motor frisch gemacht wurde und erst 50 km runter hat,
dann solltest du dir das Kapitel "Einfahren" durchlesen.
Am Anfang hat sie wirklich erschreckend wenig Leistung und kommt kaum über 70.
Aber das wird noch, bei vernünftiger Behandlung.

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Re: Mz TS 150 Bj:1974 6Volt, Zündung einstellen

Beitragvon Sualk » 25. Juli 2017 11:25

Ich konnte es anfangs ja auch nicht glauben und habe mehrmals, auch mit Freunden, nachgeschaut. Das sie am Anfang nicht viel Leistung bringt ist mir klar, aber daran liegt es im Moment definitiv nicht.

Vielen dank für all die Tips, morgen weiss ich hoffentlich mehr.

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Re: Mz TS 150 Bj:1974 6Volt, Zündung einstellen

Beitragvon Sualk » 26. Juli 2017 17:45

So, vielen Dank an alle für die Hilfe, dieser Halbmond war tatsächlich ausgeschert, habe diesen heute ersetzt, und siehe da, Ich konnte die Zündung einstellen und nun fährt Sie endlich.

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Re: Mz TS 150 Bj:1974 6Volt, Zündung einstellen

Beitragvon MZMacha » 26. Juli 2017 19:01

Ich hatte ja geschrieben, dass der häufig abschert, wenn nicht beachtet wird, dass der nur zur Justierung notwendig ist. Das Anpassen an die Nuthöhe habt ihr gemacht? Sonst kann es wirklich sein, du bist dämnächst schon wieder am Halbmond tätig.
Viel Spaß mit deiner TS
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