schrauberschorsch hat geschrieben:Die meisten Ladegeräte für Motorradbatterien laden mit recht hohem Ladestrom. Bei einer schon längere Zeit nicht geladenen Batterie, welche am besten noch nahe an der Tiefentlafung ist, kann das schnell den Tod det Batterie befeuten. Organisiere dir mal ein Modellbaugerät für Bleiakkus (zB mit DeltaPeak-Ladetechnik) und niedrigem Ladestrom und lade die Batterie langsam. Bitte unter furchgehender Aufsicht, da der Akku, wenn er kaputt ist, heiss werden kann.
Ich habe heute mal wieder Lust, ein wenig zu missionieren/penetrieren ...
Meine Thesen:
1. Sind die Vlies-Batterien in Ordnung + ist die Fahrzeugelektrik in Ordnung braucht man praktisch kein Ladegerät mehr.
2. Ist eine Nachladung erforderlich, weil vielleicht das Parklicht länger an war o.ä., dann würde ich nicht das Geld für ein
tolles Ladegerät ausgeben, sondern für ein Labornetzteil, was eine perfekte Ladung ermöglicht (< 50 EUR).
Zudem ist es ein Spannungsspender für Testzwecke in der Garage (z.B. Glühbirnen, Reglerjustage oder -test usw.).
schrauberschorsch hat geschrieben:Die meisten Ladegeräte für Motorradbatterien laden mit recht hohem Ladestrom. Bei einer schon längere Zeit nicht geladenen Batterie, welche am besten noch nahe an der Tiefentlafung ist, kann das schnell den Tod det Batterie befeuten.
Nicht alle Ladegeräte, aber manche schon. Die uralte Regel, einen Ladestrom von 1/10 der Ah-Zahl zu wählen, ist keinesfalls verkehrt,
wenn es auch heute keine schlüssige Begründung (mehr) für diese Regel gibt.
Nur sollte man sich z.B. mit der Einhaltung des Wertes nicht verrückt machen, denn ihr wisst ja, was im Fahrzeug los ist. Hat die Batterie
aus verschiedensten Gründen Ladung abgegeben (Parklicht, Wartezeit bei Standgas o.ä. ), schiebt die LiMa gern ma 5 ... 10A in die
Batterie, bis deren innere Spannung wieder größer geworden ist. Insofern mutet die Einhaltung Ah/10-Regel ein wenig schizophren an,
denn die vielleicht 1000fache Zeit im Fahrzeug gilt diese Regel überhaupt nicht.
der garst hat geschrieben:Vliesakkus sind Stossempfindlicher als herkömmliche Säureakkus.
Vliesakkus sind empfindlich gegenüber Spannungsspitzen.
Vliesakkus sind empfindlich gegen Überladung.
Von mehr als 0,1A Ladestrom pro AH ist abzuraten.
Ja, da würde ich dir gleich die Frage stellen, und wie sicherst du die letzte Bedingung in deinem Fahrzeug ab?
Es ist sicher müßig, über die Eigenschaften Vlies(=AGM) contra Flüssigkeitsbatterie zu streiten. Fakt ist doch, dass es allein hier im Forum
bereits 10 ... 20jährige Erfahrungen mit AGM-Batterien gibt. Keine Flüssigkeitsbatterie hat eine derartige Lebensdauer bei anhaltend
guten Eigenschaften. Und was die Stoßfestigkeit anbelangt, kann ich nichts sagen, nur soviel: Bei reinen Flüssigkeitsbatterien (also
solche mit Stopfen zum Wasser nachfüllen) zerbröseln die Platten bereits von allein auf Grund derer konstruktiv/chemischen Zusammensetzung.
Ich bin die 6V/4,5Ah AGM (damals für 9...12EUR das Stück) seit dem Jahr 2000 in 3 Motorrädern gefahren. Ausgetauscht habe ich sie vor paar
Jahren gegen die PS682, weil die einen niedrigen Innenwiderstand bei doppelter Kapazität hat, was die Standfestigkeit der Spannung bei
Ampelhalt und voller Beleuchtung enorm verbessert.
Sie sind etwas kleiner als die Standard 11Ah- bzw-. 12Ah- Batterien. Dazu habe ich einfach einen kleinen Holzrahmen angefertigt, in dem
die PS682 sicher steht. Die Befestiogung mittels Gummiband ist nach wie vor möglich.
Die drei 6V/4,5Ah-Batterien - inzwischen 18 Jahre alt - stehen überigens nach wie vor einsatzbereit im frostfreien Ersatzteillager und
werden einmal pro Jahr nachgeladen.
Dbauckme hat geschrieben:Ich bin bewusst beim klassischen Setting "mechanischer Regler"+klassische offene Säurebatterie geblieben. Funktioniert seit Jahren zuverlässig und ohne Probleme ohne Batteriewechsel mit folgenden Randbedingungen:
-Regelmäßiges Nachladen im Winter mit Motorrad-Ladeberät welches auf Erhaltungsladung wechselt (1x im Monat für ein paar Tage reicht - sonst vergast zu viel Wasser)
-damit das einfach geht, ist eine (abgesicherte) Ladebuchse angebaut, damit nichts verbastslt wird diese einfach unter die Sitzbank geklemmt
-bevor es im Frühjahr losgeht destilliertes Wasser auffüllen
-6v-Mororräder haben den Scheinwerfer über extra Kabel und Sicherung direkt an D+ geklemmt, dadurch werden Regler und Batterie usw. nicht damit belastet und die Batterie wird ausreichend geladen, mal zwischendurch Nachladen schadet nicht und geht mit der Buchse ja unkompliziert.
Bei Gel und Fliesakkus kann man halt kein Wasser nachfüllen, das wohl eher etwas bei elektronischem Regler.
Ja, warum nicht. Wenn man bereit ist, das System fachgerecht zu warten, geht auch das - es ging 40 Jahre vorher ja auch ...
Aber es gibt auch gute Gründe, warum ich es persönlich anders gelöst habe.
Gruß
Lothar