Kollektor + Kohlefedern überhitzen

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Kollektor + Kohlefedern überhitzen

Beitragvon Enigma_Mea Culpa » 28. August 2018 16:48

Hallo, ich bin der Enrico und ganz neu hier und Grüße Euch erst einmal alle ganz herzlich.
Ich komme aus Freital und habe mit meiner Freundin neben einigen anderen 2 und Dreirädrigen Fahrzeugen jeder eine MZ TS 125 bzw 150, beide von 1983.
So, ich habe mich hier angemeldet, weil ich am Verzweifeln bin mit einem elektrischen Problem an der Hufu meiner Freundin, der Fehler lässt sich einfach nicht eingrenzen.
Bitte habt Geduld mit meinem langen Text, aber mein Problem lässt sich sich leider nicht mit wenigen Worten erklären.
Ihm Grunde genommen seit Ihr meine letzte Hoffnung ,also waschechte MZ Fachleute, Simson Werkstätten winkten uns gleich ab bzw. wollten sie die MZ gleich auf eine kostspielige Vape umbauen, eh sie sich Mal mit meinem Problem auseinander setzen.
Schon des Interesses wegen will ich den Fehler finden!


Seit über einem Jahr glüht in verschiedenen Abständen die Kohlebürstendfeder am Anschluss D+ rot oben auf der Lima aus, also Mal reichen 5min Fahrt und manchmal 3 Wochen, und schon ist es wieder passiert.
Ich hatte immer einen Vorrat an Ersatz mit, so habe ich ca. 7 Kohlen und Federn versaut.
Dazu gibt es einen enormen schwarzen Abrieb auf dem Kupferbahnen des Kollektor und an ihm selber verglüht sogar der Isolationslack auf den Drähten, so sind schon zwei in den Schrott gewandert. Es kommt auch erstaunlicherweise keine Sicherung, 2 x 8A wie vorgeschrieben sind verbaut.

Ich habe eigentlich alles mögliche getan, um diesen Fehler auszumerzen, doch bis jetzt war alles umsonst. Man kann die MZ nicht mehr herumfahren, weil man Angst hat das es jeden Moment wieder passiert.

Mir wurde Mal gesagt,das dies nur ein Rückstrom vom Akku sein kann, aber das schliesst Punkt 3 unten aus, alles war sinnlos bis heute:

-3x Lichtmaschine ausgetauscht
-Lima Kabel erst gegen Nachbau und dann in ein Eigenbau nach Vorgabe von MZ Hersteller ausgetauscht
- mechanischen Regler gegen Elektrischen getauscht
-Drahtwiderstand auf Lima entfernt
-AllE und wirklich alle Kabel des Baumes der MZ auf Schluss durchgeklingelt und 100% igen Kontakt geprüft, sonst Funktioniert ja alles Tadellos!
-Batterie gegen Gelakku getauscht
-Stromfluss gemessen am D+ im Vergleich zu meiner 125er bei Standgas,beide sind ähnlich von 2-5A bei ca. 1500 U/m, also nix auffälliges
-
Kohlebürsten und Feder nur Originale aus der DDR verbaut
- alle Elektrischen Betriebsmittel auf Fehler geprüft, also alle Schalter Glühlampen, Hupe usw.
- alle Steckanschluesse mit meiner 125er verglichen, es ist jeder Kontakt identisch gesteckt nach Schaltplan

Ich habe schon mit einem Bekannten mit Messgeräten stundenlang gesucht, nichts zu finden.
Bald werde ich noch wahnsinnig, denn ich vermute was ganz lächerliche klitzekleines als Ursache.
Das letzte was noch bleibt ist der gesamte Tausch des K.baumes, aber vielleicht hatte hier jemand auch diesen Fehler und kann uns helfen.


Was kann ich wie Prüfen, auch elektrisch, um die Ursache zu finden?
Dankeschön!
Mfg Enrico

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Re: Kollektor + Kohlefedern überhitzen

Beitragvon bluelagune » 28. August 2018 17:44

Hallo,
wenn es die Kohle nicht schafft den Strom abzuleiten nimmt er den bequemen Weg über die Feder und sie glüht aus.
Somit solltest du wirklich intakte und gute Kohlen verbauen, Widerstände abbauen, lockere Kabel prüfen, dem Rund lauf des Kollektors kontrollieren, eventuell ist auch das Kurbelwellenlager hin und dadurch hüpfen die Kohlen.
Also viel zu tun :-P
MZ, das kleine Wunder, fährt bergauf wie manche runter.

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Re: Kollektor + Kohlefedern überhitzen

Beitragvon Enigma_Mea Culpa » 28. August 2018 18:22

Wäre durchaus in Erwägung zu ziehen deine Vorschläge ,aber ich glaube nicht an ein Lagerspiel, das würde dann beide Schleifer betreffen.

Der D- Anschluss ist bisher nie heiß geworden und ich habe auch schon 2 ausgebrannte Kollektoren, es ist also mit einiger Sicherheit eher elektrischer Herkunft als mechanischer.

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Re: Kollektor + Kohlefedern überhitzen

Beitragvon UlliD » 28. August 2018 18:26

Na dann mal willkommen im Forum :tach: :hallo: :hallo:
Und hier giebts gleich mal ordentliche Lesestoff : viewtopic.php?f=6&t=43878
Grüße aus Forst von Ulli und Doris
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Re: Kollektor + Kohlefedern überhitzen

Beitragvon Enigma_Mea Culpa » 28. August 2018 18:29

Vielleicht hilft eine Art Fehlerliste, die ich Punkt für Punkt abarbeiten kann, die alle zum möglichen ausglühen bzw. überhitzen von besagten 3 Bauteilen führen kann?

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Re: Kollektor + Kohlefedern überhitzen

Beitragvon Ts Bastie » 28. August 2018 18:42

Hallo
Wie sah den der alte Regler aus, waren die Kontakte auch verschmort?

P.s es gehören 2×16A Sicherungen darein

Lg bastie

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Re: Kollektor + Kohlefedern überhitzen

Beitragvon walkabout 98 » 28. August 2018 18:50

Hallo und herzlich willkommen :bia:

Hört sich interessant an, dein Fehler. Das aufglühen passiert ja nur bei einen erhöhten Stromfluß.
Da dies sporadisch auftritt ist die Fehlersuche nicht einfach. Ich tippe ja auf ein durchgescheuertes Kabel oder sowas. D+ geht ja auch unabgesichert zum das Zündschloß.
Kannst Du z.B eine provisorische Sicherung an 61 vom Regler setzen? Da geht es ja vor zur Ladekontrolle.

Ach ja, Bilder sind hier gerne gesehn :mrgreen:
Zuletzt geändert von walkabout 98 am 28. August 2018 18:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kollektor + Kohlefedern überhitzen

Beitragvon Enigma_Mea Culpa » 28. August 2018 18:50

Dankeschön an meinen Namenlosen Vorredner für den Link, das ist eine sehr gute detaillierte Anleitung zur Elektrik.

Nein, die Kontakte waren nicht verkohlt, der Regler funktionierte sogar noch.
Ich hatte ihn über Monate in meiner TS, dann habe ich den Regler auch hier auf Elektrische umgebaut.
Ich werde mich Mal mit meinem Bekannten durch die PDF durchwurschteln, nun habe ich endlich auch Werte in Spannung und Ampere, bisher konnte ich ja nur rätseln.

-- Hinzugefügt: 28. August 2018 19:00 --

Meinst du Bilder vom Leichtkraftrad oder den bunt geglühten Teilen?
Der besagte (grün) rote Anschluss geht doch aber erst einmal an D+ am Regler?
Wenn ich jetzt eine Sicherung dazwischen baue, geht zwar nur die Fuse kaputt, aber lösst nicht die Ursache.

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Re: Kollektor + Kohlefedern überhitzen

Beitragvon walkabout 98 » 28. August 2018 19:24

Wenn die Sicherung an 61 fliegt, weißt Du, das es nicht an Regler, Batterie etc liegt...

Bilder jeglicher Art. Bevorzugt vom 2 Rad :mrgreen:

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Re: Kollektor + Kohlefedern überhitzen

Beitragvon kutt » 28. August 2018 21:23

Ich hatte sowas auch mal bei meiner TS 150.

Los ging es damit, daß der Vorwiderstand einen Schluß bekommen hat, wodurch der Regler geklebt hat und die Lima überlastet wurde.

Widerstand und Regler erneuert, den Alten konnte ich wieder reparieren, aber hatte ab dem Moment ständig blaue Federn...

Ewig gesucht nix gefunden. Die neue Feder war nach kurzer Zeit wieder blau.

Die Lösung war: Es hatte eine Verbindung von Kohle zu dem kleinen Kupferdraht gelöst (entlötet?). Der Draht war noch fest mit der Kohle verbunden, aber nach 5..10 Federn konnte ich den einfach aus der Kohle ziehen.

Ich würde empfehlen: Wenn nur eine Kohle blaue Federn macht tausch mal die Kohlen. Wandert das Problem dann auch, ist die Verbindung Kohle zu Draht nicht mehr so toll und durch den Übergangswiderstand wird die kohle so heiß, das die Feder ausglüht..
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Re: Kollektor + Kohlefedern überhitzen

Beitragvon Feuereisen » 28. August 2018 22:27

-->
Enigma_Mea Culpa hat geschrieben:Ich hatte immer einen Vorrat an Ersatz mit, so habe ich ca. 7 Kohlen und Federn versaut.

-3x Lichtmaschine ausgetauscht

Kohlebürsten und Feder nur Originale aus der DDR verbaut


:wink:

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Re: Kollektor + Kohlefedern überhitzen

Beitragvon lothar » 29. August 2018 07:42

Die wilde Tauscherei bringt natürlich gar nichts. Demnach dürfte der Fehler nämlich nicht mehr auftreten, da alle
relevanten Teile getauscht wurden. Systematische Suche ist angesagt. Die oben geschilderten Ansätze waren schon gut,
hier ergänzt:

Wenn die Feder ausglüht,
1. fließt vermutlich der gesamte Bordstrom drüber, weil die Kupferlitze keinen guten Kontakt innerhalb der Kohle hat
(Der Widerstand zwischen Kohlenende und Kupferlitzenöse (->messen!) muss kleiner 0,1 Ohm sein, auch wenn man daran wackelt)
oder
2. das D+Kabel bis einschließlich ZündLichtSchalter zeitweise einen mehr oder minder starken Masseschluss hat
(dazu in der LiMa provisorisch eine fliegende 16A-Sicherung möglichst nahe an der Anschlussstelle der D+Leitung montieren, brennt die durch,
während die Bord-Plus-Sicherung heile bleibt, ist diese Strecke weiter zu untersuchen))
oder
3. der elektrisch isoliert montierte metallene Kohlenhalter (Schacht) der Pluskohle in der LiMa mitunter irgendwo mit Masse in Berührung
kommt (peinliche Sichtkontrolle auch von innen, bzw Messung des Widerstandes zwischen Metallschacht und Masse ohne Kohle
evt. auch im warmen Zustand und bei Druck oder Bewegung des Metallschachtes, der Widerstand muss stets unendlich sein).

Eine Messung des Rotorwiderstandes zwischen Plus und Minuskohle (Kohleanschlüsse dabei in der Luft) wäre zudem hilfreich.
Dabei Rotor stückweise drehen und mehrere Messwerte aufnehmen (erwartete Werte um 1,5 Ohm).
Dasselbe nochmal von der Pluskohle gegen Masse, Rotor wieder Stück für Stück drehen (erwartete Werte: unendlich).
Dabei Hinweise aus der MZ-Elektrik zur Messung kleiner bzw. sehr kleiner Widerstände beachten (S. 10).

Gruß
Lothar
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Wie nennt man eigentlich Verschwörungstheoretiker, deren Theorie sich nach angemessener Zeit als richtig herausstellt?

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