Ich versuch das mal ein wenig zu sortieren:
schrauberschorsch hat geschrieben:Zündkondensator und Zündspule sind bei der Beschreibung die üblichen Verdächtigen. Die Zündspule insbesondere dann, wenn es noch die alte ist.
Richtig, nach wie vor eine Option, weil auch die neue alte ein Problem sein könnte.
schrauberschorsch hat geschrieben:. Ein defekter Kondensator lässt sich daran erkennen, dass es am Zündkontakt starkes Feuer gibt.
Naja, das stimmt, wenn er ganz fehlt. Die wirklich hinterlistigen Fehler äußern sich anders. Entweder man hat die Möglichkeit, die Kapazität
zu messen, wenn man den Kondensator auf 80°C erwärmt oder man setzt probeweise einen (NICHT DAUERTAUGLICH im Motorrad!), z.B. den
folgenden, ein:
https://www.conrad.de/de/1-st-mks-folie ... 50205.htmlschrauberschorsch hat geschrieben:Wenn die Maschine längere Zeit mit abgestellte Motor, aber eingeschalteter Zündung gestanden hat, kann es die Spule auch zerschossen haben, wenn der Zündkontakt geschlossen war und die Spule über längere Zeit Spannung induziert hat (selbst erlebt)...
Richtig, nur die Ursachenbeschreibung stimmt nicht. Es handelt sich nicht um Induktion, sondern um eine reine Widerstandserwärmung, wie z.B. in einem Tauchsieder.
Rallye Olaf hat geschrieben:Moin. Bei meiner ts waren es die simmerringe der kurbelwelle.
Ein (ich sag´s mal höflich) beliebter Tipp, den man für die verschiedensten Erscheinungen bekommt, solange noch alles offen ist.
Aber glaubst du selbst daran, dass die Simmerringe wissen, wenn die 6km vorüber sind? Wie soll die Fehlererscheinung damit plausibel,
logisch nachvollziehbar erklärt werden? Machen die Ringe "flupp" oder ist das nicht eher ein langsamer thermischer Prozess, in deren Folge die
Undichtigkeit größer wird und sich z.B. erst mal Leistungsabfall bemerkbar macht, bevor sie ausgeht? Lies mal:
flosch09 hat geschrieben:Nach 6km ist sie ausgegangen, als hätte man den Zünschlüssel ausgedreht. Kerze Rehbraun, Funke da, Benzin da.
Nordlicht hat geschrieben: mach die schei.. Alubleche vom Stecker und fahre eine Runde...zack ..zack..

... ich warte auf Antwort
Hier meine Antwort: Auch von diesem Tipp halte ich so gut wie nichts. Die Zündung muss mit und ohne Abdeckblech einwandfrei funktionieren.
Meine drei ESsen laufen alle einwandfrei mit Abdeckblech. Wenn sich mit "ohne Blech" tatsächlich etwas ändern sollte, dann schwächelt
mit Sicherheit eine andere Komponente des Zündsystems, die ermittelt werden muss. Ich bestreite nicht, dass die Abdeckbleche bei anhaltender
Feuchtigkeit oder Starkregen während der Fahrt eine Ausfallursache sein können. Diese Bedingungen liegen hier aber offensichtlich nicht vor.
Paule56 hat geschrieben:Grund ist nicht die thermische Belastung, sondern die Entstehung von Spiel an allen mechanisch bewegten Teilen bei Erwärmung. Da gibt es mehr Luft in den Lagern der Kurbelwelle und schon können die Simmeringe - wahrscheinlich sinnlos versprödet und hart - den Druck im Kurbelgehäuse nicht mehr halten, die Vorkompression schwindet, der Zylinder wird nicht mehr hinreichend gefüllt und aus die Maus
Bei allem Respekt, möglich ist das Szenario, aber wie weiter oben schon beschrieben wurde: nicht schlagartig!.
Ich glaube sicher auch eher an einen thermischen Effekt. Der Unterbrecher wurde noch nicht erwähnt, wie sind die Abstände? Klackert die
Kurbelwelle radial? Wie gut klemmt die Sicherung (bzw. wäre die Frage noch: Geht der Motor bei zügiger Fahrt aus, oder wenn er auf Standgas
abtourt)
Ich würde zwei Wege verfolgen:
1. Garantiert astreinen Kondensator testen (s. Link oben)
2. Probeweise externe 6-V-Zündspule (im Alu-Becher) mit Minimalzündkreis (MZ-Elektrik, S. 35) betreiben
Führt das nicht zum Ziel, können beide Punkte zumindest mit Sicherheit ausgeschlossen werden und es werden sich neue Ansatzpunkte ergeben.
Gruß
Lothar