Kann es sein, dass - entgegen aller bisherigen Gewohnheit - der Erreger-Vorwiderstand nach Einbau
eines elektronischen Reglers verbleiben kann? Antwort: Ja, aber es kommt auf den Regler an ...
Plus-Minus-Regler.jpg
Das linke der drei Teilbilder zeigt die funktionswichtigen Teile einer Regelung mit elektromechnischem Regler.
Bei Motorstart befindet sich der Reglerkontakt in Ruhelage und gibt die volle, ansteigende Spannung von
D+ auf DF, also die Feldwicklung. Steigt die Spannung auf den Sollwert (abhängig von Drehzahl und Last),
zieht das Reglerrelais den Kontakt in die Schwebelage. Die Feldwicklung wird jetzt über den Erreger-Vorwiderstand
mit Strom versorgt. Bei typischer Drehzahl und Last muss das Reglerrelais also gar nicht "klappern", was
unnötigen Verschlei0 vermeidet. Steigt die Spannung an Bord, weil bei hoher Drehzahl wenig Strom abgenommen wird,
zieht das Reglerrelais den Reglerkontakt auf Masse (Abregellage). In der Erregerwicklung geht der Strom gegen Null.
Der Reglerkontakt nimmt dabei den gesamten Strom des Erreger-Vorwiderstands auf und leitet ihn gegen Masse ab.
Das mittlere Teilbild zeigt die Funktion mit elektronischem Regler. Das aktive Element des Regler (T+), welches ein
Bipolar- oder FET sein kann, speist die Feldwicklung. Falls die Bordspannung über den Sollwert steigt, sorgt
die Elektronik dafür, dass T+ keinen Strom liefert und somit die Feldwicklung stromlos bleibt. Dies entspricht der
Abregellage beim e-mech. Regler.
Bliebe nun der Erreger-Vorwiderstand drin, so würde der die Feldwicklung weiter versorgen, auch wenn T+
schon längst keinen Strom mehr liefert. Die Folge: Die Bordspannung würde unkontrolliert über den Sollwert steigen.
Das ist der Grund, weshalb bei derartigen Reglern der Erreger-Vorwiderstand wirkungslos gemacht werden muss.Enthält der elektronische Regler in der Ausgangsstufe jedoch - wie im rechten Teilbild - noch ein weiteres aktives Element T-,
dass den Strom aus dem Erregervorwiderstand vollständig aufnehmen kann, wird der Feldstrom Null und alles ist gut.
Möglicherweise handelt es sich um ein derartiges Reglerkonzept.
Es ist allerdings wenig sinnvoll, den Mehraufwand (T-) vorzusehen, nur um die schädliche Wirkung des überflüssigen
Widerstands zu kompensieren. Nichtsdestotrotz kann es sich um so ein Konzept handeln, wobei es das erste Produkt
überhaupt wäre, was mir bekannt würde.
Allerdings würde man auch bei Nutzung eines solchen Reglers den Widerstand besser ausbauen, da er unnütz Leistung aufnimmt.
Gruß
Lothar
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