Das Problem liegt darin, daß der herkömmliche (Hitzdraht-)Blinkgeber einen niedrigen Kaltwiderstand hat (gemessen 7,5Ohm), so daß in Reihe zu der Kontrolleuchte genug Strom fließen kann, damit sie als Ladekontrolle ausreichend hell leuchtet. Der elektronische Geber hingegen ist im Aus-Zustand hochohmig, außerdem führen schon Lastwiderstände im Bereich ein paar hundert kOhm dazu, daß er anspricht (gemessen ab ca. 10µA), deswegen blinkt die KL bei einem solchen Geber.
Die Schaltung mit den Dioden funktioniert nicht mit LEDs in den Blinkern, weil dazu (kalt) niederohmige Lampen nötig sind. Bei LED fließt einfach nicht ausreichend Strom, um die KL hell genug leuchten zu lassen. Außerdem liegt bei einigen Tacho-Ausführungen die KL im Lampengehäuse zwangsläufig an Kl 15.
Die Lösung liegt darin, die Spannung am Ausgang des elektronischen Gebers mit einem FET (z.B. BS170) abzunehmen, der ein Relais mit Wechsler ansteuert. Die KL bleibt einseitig an Kl. 61, der andere Anschluß (ehem. Kl. 49a) wird abwechselnd zwischen Plus (15) und Masse (31) geschaltet. Im Stand liegen am Ausgang des elektronischen Gebers fast 6V, der FET leitet, Relais zieht an und legt KL an Plus. Beim Blinken (Hellphase) liegt dort zunächst auch Bordnetzspannung (zw. 6 und 7,2V), Blinker leuchten. In der Dunkelphase sind es ca. 1,5V (minimale LED-Flußspannung), FET sperrt, Relais fällt ab, KL wird an Masse gelegt und leuchtet, ganz so wie bisher. Also bei stehendem Motor (oder defekter Stromversorgung) im Gleich- und ansonsten im Gegentakt.
Platz für das bißchen Elektronik ist genug. Eine Schutzdiode an der Relaisspule ist nicht nötig, im FET ist eine Avelanche-Diode integriert.
Es gibt nur ein kleines Problem: Die Abschnürspannung des BS170 (typ. 2,1V) kann zwischen 0,8 ... 3V sein (hier 1,45V), daher ist ggf. ein hochohmiger Spannungsteiler (z.B. 2x 910k) am Gate nötig.
Blinker.jpg
So ein Baustein kostet um die 5€ und ist in 10 min zusammengesetzt. Rot und braun sind + und Masse, der gelbe Draht geht an den Ausgang des Gebers (L), die Leitung zur KL wird an den freien Pin unten (rechts neben rot) angelötet. Ein kleiner Kondensator sorgt dafür, daß der FET bei Störimpulsen nicht auf dumme Gedanken kommt.
Noch ein Hinweis: Das Finder-Relais hat sehr filigrane Anschlüsse, höchstens 0,14er Kabel anlöten und diese nahbei fixieren.
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"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch
MZ BK350/1956, MZ ES250/1958, MZ ETS150/1972, MZ TS250/1A/1980, MZ ETZ250F/1986, MZ ETZ125/1986, MZ ETZ251/1989 (zum Brötchen holen) und noch ein paar Autos...