Am Montag morgen packen und dann die Abfahrt doch mit gemischten Gefühlen...wird das Mopped durchhalten? Auf der Autobahn gibt sich das schnell keine beunruhigenden Geräusche trockenes kühles Wetter und ein lustiges Rennen auf leerer Autobahn mit 100 Schweinen (sie fanden es sicher nicht so witzig auf Ihrer letzten Fahrt). Erste kurze Pause bei Hermeskeil, weiter geht’s an Trier vorbei Richtung Luxemburg. Vergnügliches fahren auf flüssigen Landstraßen etwas kühl aber ich fühl mich wohl. An der Grenze in Echternach werde ich angehalten, wohl mehr aus Neugier....zum Glück hat der SW Reifen mit grenzwertiger Profiltiefe nur eine Ermahnung zur Folge. In Luxemburg dann vergnügliches fahren in schöner Landschaft nur ein eisiger Wind beim Picknick und ab und u als Gegenwind bremst meinen Enthusiasmus. Ab und zu wünsch ich mir einen Gang mehr ich muss den Motor im 3ten voll ausdrehen um dann im 4ten noch Anschluß zu bekommen. Beim Tanken hellt sich meine Miene auf bei den Preisen in Luxemburg. Weiter geht’s durch Belgien auf sogenannten Schnellstraßen und Autobahnen, teilweise in Beton gegossene Wellblechpisten mit versenkten Kanaldeckeln und mut dem Gespann kann man in den Spurrillen zwischen Berg und Tal wählen. Kurz hinter Namur fängt der Regen an kalt und nass. In Brüssel ist dann die Orientierung recht kompliziert (warum gibt es kaum Strassennahmen an den Ecken) aber im Großstadtverkehr empfinde ich die belgischen Verkehrsteilnehmer als äußerst zuvorkommend und höflich (ich profitiere eventuell auch vom Exotenstatus). Gegen 15:30 bin ich gut angekommen und nach dem Einchecken im Hostal Auspacken und Klamottenwechel dreh ich noch ne Runde durch die Stadt. Eine Stadt der Kontraste: alter Glanz, Bausünden, Ruinen und moderne Architektur in wilder Mischung.... viele Spuren der Comic-Kultur Großstadtflair mit ständigen Polizeisirenen, eine interessante Mischung deutlich relaxter als Paris.
Am nächsten Tag die Aquaterre Konferenz (
http://www.aquaterre.info/) sehr konzentriert, richtig interessant, mit motivierten Teilnehmern aus verschiedenen Ländern und Disziplinen. Es war für mich eine bereichernde Erfahrung, am Ende sehe ich noch die „Betankung“ mit Holzpellets zumindest wird hier der Grundgedanke konsequent umgesetzt. Noch eine kleine Runde durch die Stadt, Besuch des Kakao Museums, kurz ins Hostal (ich bin etwa doppelt so alt wie der Durchschnitt der Besucher;
http://www.hostelbookers.com/hostels/be ... sels/7722/), dann noch ein Abendessen zum Gedankenaustausch, wirklich motivierend.
Auf dem Heimweg wollte ich noch ein „Beweisphoto“ vor dem Atomium machen. Nach 15 Minuten beginnt der kalte Regen ich verfahre mich heillos, sehe dann das Atomium von einem Autobahnzubringer, gelange dann auf den Parkplatz des Kongresszentrums (4.-€) und der Blick auf Atomium ist mit Spanplatten vernagelt ich konnte nur zu einer Ausstellung zu Sicherheitstechnik. Entnervt gebe ich auf und trete im kalten Regen den Heimweg an. Kurz for Namur die erste Aufwärmpause triefend nass betrete ich die Autobahnraststätte kaum hab ich meinen Milchkaffee bestellt kommt zwischen den Wolken die Sonne raus. Beim losfahren sehe ich noch, dass hinter mir in der Raststätte der Wasserfleck aufgewischt wird. Weiter geht’s schönes cruising auf der Bahn und Schnellstraße mit etwa 85 km/h, da läuft der Motor schön rund. Das hat dann in den Ardennen ein Ende, steile Auf- und Abfahrten ein Spiel zwischen Schwung holen und „Verhungern“ am Berg. Mir wird kalt, meine Finger spüre ich kaum noch und kein Stop in Sicht. Endlich ein „Caffee Routier“ mit steifen und zitternden Fingern 2 Milchkaffee im heimeliger Atmosphäre getrunken, dann geht es wieder. Und es ist wie verhext kaum stehe ich, kommt die Sonne zwischen den Wolken hervor. Weiter geht’s durch Bastogne Richtung Luxemburg etwas Schneefall, Reste von Schneematsch auf der Straße, Wetterwechsel alle 5 Minuten. Jetzt liegt Schnee am Straßenrand. Beim Halt für das Beweisphoto sehe ich, dass sich der Halter meines Kettenölers verdreht hatte. Es ist in 5 Minuten erledigt und sollte die einzige „Panne“ bleiben. Auch der Rückweg durch Luxemburg ist wieder ein angenehmes Fahren auf schönen Landstraßen (gekrönt durch einen billigen Tankstopp). Dann wird es kalt, eisig und kein Stopp in Sicht. Der Hunsrück ist ein Winterwunderland ich fahre damit es schneller vorbei ist. Völlig ausgekühlt erreiche mein Patenkind in Kusel. Dort werde ich mit dem Föhn wieder aufgewärmt und mit Kakao und Spaghetti „notversorgt“ Das wirkt Wunder auf dem letzten Wegstück sticht mich der Hafer und auf einem langen Bergabstück gebe ich Vollgas....und erreiche gerade so den dreistelligen Bereich, aber dann wird’s schon kribbelig auf dem Mopped nix für Dauergeschwindigkeiten. Alles in allem ein schönes Abenteuer im Alltag bei einem Verbrauch von etwa 3,5 l / 100 km. Im Nachhinein der erste Test für neue Schandtaten.
Bilder unter:
http://www.flickr.com/photos/30586388@N ... 026645144/Arno