Leerlauf und Stop für Chinadiesel

[Bia]

Hallo zusammen,

ich baue gerade einen Yanmarnachbaueinzylinder in eine MZ ein. Momentan habe ich das Problem mit dem Leerlauf und dem Abschalten des Motors. Normalerweise wird beim Starten des Motros der Drehzahlsteller auf Start gestellt und dann auf die gewünschte Drehzahl fixiert. Zum Abstellen wird dieser Steller auf Stop gestellt und somit wird kein Diesel mehr eingespritzt. Zur variablen Drehzahl (also auch bei Benutzung eines Drehgasgriffes) ist am Drehzahlsteller eine Gaszugaufnahme. So weit so gut. Für eine geeignete Leerlaufdrehzahl muss ich aber den Drehzahlsteller auf einen Punkt feststellen. Oder wenigstens gewährleisten, dass bei Gasabnahme der Motor nicht ausgeht. Will ich aber dann bewußt den Motor abstellen, muss ich wiederum den Drehzahlsteller auf Aus drehen können.

Bisher habe ich versucht die variable Drehzahl wie gewöhnlich über einen konventionellen Gasdrehgriff zu gewährleisten. Auf der anderen Seite des Drehzahlstellers habe ich eine weitere Bowdenzugaufnahme gebaut, die in entgegengesetzter Richtung zum Gasgzug arbeitet. Dort wird ein Zug eingehängt, der über einen Chokehebel eingestellt und fixiert wird. Jetzt kann ich zum Starten des Motors den Chokehebel ganz ziehen und somit den Drehzahlsteller auf Start bringen. Läuft der Motor kann ich dann mit dem Chokehebel eine Leerlaufdrehzahl einstellen.

So, nun zum eigentlichen Problem:
Zum Starten und einstellen der Leerlaufdrehzahl muss ich also den Drehzahlsteller bewegen. Somit bewege ich aber auch zwangsläufig den auf der anderen Seite eingehängten Gaszug. Das hat zur Folge, dass der Gaszug zu straff ist oder zu lose und sich dann der Außenzug aushängt.

Ist ohne bildliche Darstellung schwer zu beschreiben. Doch werden diejenigen, die dieses Problem bei ihrem Umbau gelöst haben, es verstehen. Und ich hoffe, dass ihr mir einen Tipp geben könnt.

Gruß Bia

[najanick]

ich vermisse den Odenwald

[Dorni]

Kannst du an deinem Drehzahlsteller nicht auch eine Feder auf den Gasbowdenzug fädeln, die den Zug straff hält? Und - um wie viel Zug geht es, ein bis zwei Zentimeter? Kannst du Bilder von der Drehzahlstellmechanik einstellen? Eventuell gibt's da auch andere Lösungsmöglichkeiten für Start und Stopp als den Chokehebel. Bei der ES z.Bsp. ist beim innenliegenden Gaszug eine zweite Feder. Da kann man dann den Gasgriff aus der Ruhestellung etwas nach vorn drehen um das Standgas auf 0 zu bringen.

[der garst]

Muss das denn so?
Kann man nicht an der Pumpe ausstellen indem man den Förderdruck kurzschliesst? Gibts da kein Ventil an der Pumpe?

Ansonsten würde ich mir einen verstellbaren anschlag bauen aber natürlich dürfen sich die Züge ohne last dabei nicht lösen. Hier kann man vielleicht andere Züge nehmen oder die Enden irgendwo einhängen wo sie sich nicht bewegen können.


Bilder wären hilfreich.

[Dominik]

Hallo Bia,

zuerst wollte ich fragen: "Hast Du denn da kein Absperrventil, das man elektromechanisch (Elab) oder nur per Hand betätigen kann?", scheint aber bestimmt nicht so zu sein.
Ist bei dir wahrscheinlich wie bei den alten Verdampfer-Standmotoren à la Farymann, Deutz, Sendling, Holder etc. Da war auch nur ein Hebel, an dem man Gas geben konnte und auch den Motor gegen eine Federbelastung ausstellen konnte. Obwohl - bei Deutz war da ein reiner Abstellhebel an der 6eck-Pumpe....

Kommt man mit der Hand jedes Mal gut an deinen Abstellhebel?
Kannst Du nicht nur einen Bowdenzug zum Gasgeben verwenden und das Seilzugspiel gerade so einstellen, dass er das Gas hält aber auch so, dass Du mit deiner Hand gegen den Bowdenzug quasi abstellen kannst?
Oder Du machst eine Art große Rändelschraube o.ä., mit der Du fix das Gaszugspiel erhöhst, um ihn abstellen zu können???

Viele Grüße und good luck
Dominik

[2CVBeck]

Ich mach meinen Chinadiesel mit dem Dekompressionshebel aus. Das ist der "Rote"

[Bia]

Ich war leider ne ganze Weile nicht im Forum und die automatische Benachrichtigung wenn sich was zu meiner Frage tut, kam nicht an. Wie dem auch sei.

Die Lösung zu meiner Frage fand ich beim Ausprobieren mit so allerhand was ich in der Werkstatt so rum liegen habe.

Meine Lösung ist eine Art Wippe. Der Gasaußenzug wird gegen diese Wippe (einfacher langer Metallhebel, der auf einer Seite drehbar fixiert ist) angelegt, so dass der Innenzug durch die Wippe direkt zum Drehzahlsteller führt. Die Wippe wird mit einer Kupplungsfeder von einem Roller auf Position gehalten. Mit der Rändelschraube des Gasaußenzuges stelle ich nun das Standgas ein. Dann habe ich den eigentlichen Chokehebel und Zug so angeordnet, dass ich bei Betätigung des Chokes die Wippe absenkt. Somit senkt sich auch die Rändelmutter des Gasuaßenzuges und der Drezahlsteller geht so weit nach unten, dass der Motor kein Sprit mehr bekommt und ausgeht. Den Chokehebel habe ich so wie bei einer MZ üblich, am Lenker montiert, so dass ich den Motor ganz bequem abstellen kann.

Dennoch recht herzlichen Dank für die Tipps! Ohne das Forum hätte ich den Mut zum Umbau nicht gehabt. Ist ne feine Sache!

Gruß Bia

[Bia]

Leider war meine Abstellalternative "Gaswippe" nicht von langer Dauer. Der Leerlauf hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verstellt, da ja nur mit Federn fixiert. Und ein paar Mal, ging der Diesel überhupt nicht mehr in den Leerlauf, bzw. aus zustellen. Das war kritisch bis gefährlich. Mein Dieselchen hat schließlich ne Automatik, die eben auf Drehzahl reagiert. Ein Dieseltöff halten, wenn das Dieseltöff nicht halten will ist

Nun bin ich doch auf dem Trichter

Nun bin ich doch dran ein Magnetventil zu verbauen. Das soll laut Motorhändler zwischen Tank und Einspritzpumpe und so nah an die Pumpe, wie es geht. Die Dinger gibt es für 20 € und einfach in die Dieselleitung ganz kurz vor der EP zu bauen. Dann an das Zündschloss und Masse und fertig sollte es doch sein?

ODER????

Bia

[Dorni]

Klaro, sollte passen. Aufpassen, das du auch n Ventil für 12V DC erwischt...

[etz-251-Gespann]

Das soll laut Motorhändler zwischen Tank und Einspritzpumpe und so nah an die Pumpe, wie es geht.

Kann es dann sein das die Pumpe leer ist und die dann entlüftet werden muss?

[Bia]

Ja, das hatte ich mir auch schon gedacht. Ich meine sie müsste zwischen Einspritzdüse und Einspritzpumpe und ganz nah an der Pumpe. Dann würde die Pumpe noch kurzzeitig weiterfördern, wenn das Ventil schließt, aber es ensteht im Dieselfluss keine Stelle ohne Diesel, bzw, Vakuum oder Luftloch. Ist das Ventil davor, dann fördert die Pumpe so lange bis sie selbst und die Leitung bis zur Düse leer ist. Das heißt der Motor läuft etwas weiter und ich muss entlüften.

Es sei denn, dass die Pumpe sich nicht leer pumpen kann, wenn der Zufluss gestoppt wird. Denn ein Vakuum traue ich dem System nicht zu, aber woher soll dann die Luft kommen? Das System sollte gasdicht sein und so könnte nur Luft durch die Düse eindringen.

Ich wende mich noch mal an der Motorhändler und schildere ihm diese Überlegungen.

Bia