Projekt 300ccm Membranzylinder

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon XHansX » 10. September 2020 08:08

990sm-r hat geschrieben:Ganz ehrlich, was hat der Zylinder mit einer Mz zu tun?


Vielleicht kann ein Admin ja einen extra Fred "Jawa 579 Membranumbau" daraus machen..?

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 10. September 2020 14:12

Geringfügig andere Hautfarbe und promp Widerstand aus dem Volke? Der Tschechenmotor hat wenig mit MZ zu tun, aber immerhin der Bezitzer etwas mit MZ (und zu Viertaktzeiten sogar mal in Hohndorf geschafft).

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon wolfgang300 » 11. September 2020 05:13

2 ähnliche "Gewächse" die aus. den Wurzeln DKW gewachsen sind!!!!

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon 990sm-r » 11. September 2020 21:43

Ich habe mich da ein bisschen unpräzise ausgedrückt. Mir hat nur der Bezug zu dem Fred gefehlt. Ich würde da einfach einen neuen Fred aufmachen. Dann findet man später über die Suchfunktion was wieder, und der alte Fred wird nicht "kaputt geschrieben".

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 28. November 2020 18:23

Hallo MZ-Freunde,

gegen die Langeweile im Lockdown 2.3.8 möchte ich nochmal ein paar Bilder kredenzen. Im Falle von aufkeimender Wut, ob des markenfremden Eindringlings möchte ich vorbeugend um administrative Hilfe bei der nachträglichen Erstellung eines JAWA 559 / 573 Freds bitten.

Die Komponenten für das Triebwerk sind weiter in Vervollständigung befindlich:

$matches[2]


$matches[2]


Kurbelwelle ca. 200 g schwerer als ETZ, dafür keine schwere Kupplung auf dem Zapfen:

$matches[2]


$matches[2]


$matches[2]


$matches[2]


Kupplung mit 8 statt 5 Scheibenpaaren:

$matches[2]







$matches[2]


Neue Nut für ein doppelreihiges Lager abtriebseitig

3B1658CB-A952-493D-954A-9531CF3E09C2.jpeg


$matches[2]


Als nächstes wäre dann so langsam der Auspuff, (bzw. die Auspuffe) zu planen (denn es sind 2 dran am Modell, was auch so bleiben soll.) Dankbar wäre ich den erfahrenen Cheftunern für Hinweise zur Berechnung der Birnen. Ich würde das klassisch berechnete Volumen halbieren, die Längen aber unverändert lassen. Es gibt übrigens 2 Krümmerrohre a 37,5 mm Innendurchmesser, was grob einem in 53 mm entspricht und gerade noch in Ordnung sein sollte.

Gruß

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon uwe72 » 29. November 2020 12:05

Hi Respekt Scharlachdorn geile Arbeit! Bin gespannt aufs Ergebnis egal ob Jawa oder MZ. Bin selbst Maschinenbauer und weiß was da an Arbeit Denken und vor allem Können drin steckt.
Gruß und viel Spaß und Erfolg Uwe

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 29. November 2020 13:51

Ja, danke Uwe,

ich hoffe, dass als 350er wenigstens knapp 30 Pferde rauskommen. Gern bei 6000 rpm. Momentan will das Ding mit 300 ccm und bei knapp 170 Grad Auslaß, und 120 Grad Überströmer und 158 Grad Einlaß über 5500 rpm sowas von überhaupt nicht mehr drehen - auch nicht im 2. Gang - dass man sich arg wundern möchte. Wird wohl am originalen Auspuffdesign liegen...

Gruß

SD

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Hempi » 29. November 2020 13:57

Wirklich gute Arbeit.

Der Auspuff ist das a und o beim Zweitakter. Fast wichtiger als alles andere. Was nützt ein großer Auslass wenn die Welle zur falschen Zeit da ist. Hab selber auch schon sehr viel hin und her experimentiert.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon uwe72 » 29. November 2020 14:26

Bei der GST haben wir die TS150 nur über Krümmer und Auspuff getunt und gar nicht mal wenig. Der Krümmer zeigte sich im Grunde als das Komplizierte. Sieht man heute bei den "Sport" Auspuffanlagen. Die Birnenform meine ich. Man könnte versuchsweise so etwas nachbauen. Es gibt auch Firmen die denn Auspuff auslegen können. Die Herren benötigen den Staudruck im Krümmer. Einfach einen Manometeranschluß in den Krümmer schweißen. Achtung nicht zu lange laufen lassen sonst ist das Mano hin. Druck über die Drehzahlkurve aufnehmen und die Temperatur dazu. Dann können die Speziallisten schon was sagen. Einer dieser Spezis ist Achtzehner Zweitakt Tuning. Was das aber kost weiss ich auch nicht. Sicher ist aber so der Vergaser und Luftzufuhr passen. Liegt es am Staudruck.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon MichaZ » 29. November 2020 17:19

Hallo Scharlachdorn, hallo Gemeinde,

Respekt wers selber macht!
Kann es sein dass die Ansaugsteuerzeit zu kurz ist? Immerhin schwappt die Ansaugwelle durch die Trägheit der Membranen lt. H.-W. Bönsch mit 20-30° Verzug auf die Unterdruckbeaufschlagung ein.
Aber auch Zündzeitpunkt, Vergaserbestückung und die schon erwähnte Auspuffdrossel sind mögliche Leistungsbremsen und leider hängt Alles mit Allem zusammen.
Meine Membranmotoren laufen am Besten mit 200-212° Ansaugwinkel, Zündung und Auspuff ist Serie.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 29. November 2020 17:49

Servus Micha,

Die Zahlen weiter oben beziehen sich auf den Vorgänger - der noch als klassischer Zweikanalschlitzer läuft. Da ist Einlaß mit 158 Grad sicher nicht zu wenig.

Auslaß und Überströmerzeiten werden bei Membranmotor erstmal ähnlich sein, weils doch eigentlich reichen müsste.

Gruß

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon lasernst » 29. November 2020 19:49

Wenn die Zylinder nicht per ZQS ausgelegt werden, kommt da mittels Auspuff nichts. Wenn 30 Pferde bei 300cckommen sollen muss er bei 2x Zylinder mehr Fläche und sz haben als der em150.1

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon ETZ250Franz » 1. Dezember 2020 12:05

Ich hab mal sowas ähnliches gebaut. Bei mir gings ohne Verdrängerringe besser als mit den Ringen. Viel Kurbelgehäusevolumen ist beim Membraner nicht schlecht.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon 990sm-r » 1. Dezember 2020 12:13

Wenn man einen schlitzgesteuerten richtig auslegt ist da ein größeres Kurbelgehäuse auch von Vorteil. :lol:

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 1. Dezember 2020 13:51

Danke, das ist bekannt. Das Kurbelhausvolumen ist jetzt etwa auf ETZ Niveau. Das Pleuel ist mit 160 mm länger als bei MZ. Das gleicht eine “gefülltere” Kurbelkammer etwas aus. Ausgleichen musste ich auch die von 170 auf 120 mm verkleinerten Wangen, sonst würde der Kolben wohl ins Leere drücken.

Gruß

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon ETZ250Franz » 1. Dezember 2020 16:15

Der muss garnix drücken. Der Auspuff holt sich alles was er braucht über die Spülkanäle.
Ich hatte bei dem kleinen ETZ Motor dann auch einen 7,5mm umlaufenden Totraum- das ging wunderbar.
Eigentlich wollte ich die Kurbelwelle nochmal verkleinern, aber ich hab dann von dem Motor abgelassen, da dieser der Leistung einfach nicht standhalten wollte.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon XHansX » 1. Dezember 2020 17:27

ETZ250Franz hat geschrieben:... Ich hatte bei dem kleinen ETZ Motor dann auch einen 7,5mm umlaufenden Totraum- das ging wunderbar.
Eigentlich wollte ich die Kurbelwelle nochmal verkleinern, aber ich hab dann von dem Motor abgelassen, da dieser der Leistung einfach nicht standhalten wollte.


Was waren denn die Schwachpunkte?

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 1. Dezember 2020 22:34

Obwohl es auffällig ist, dass (richtig) großvolumige Zweitakter moderner Bauart sich oft wenig um Totalraumreduzierung scheren wird es ganz so einfach wie der Meister ETZFranz meint wohl nicht sein. Immerhin heißt der Bereich im Fachjargon bisweilen auch Kurbelkastenpumpe.

Auf jeden Fall bringt mich der gute Mann noch auf die Idee den oberen Teil der zylinderzugewandeten Verdrängerringseite zu teilen und nachträglich von oben entnehmbar zu machen. So kann ich den Effekt von zwei Klötzchen mit immerhin 30 ccm insgesamt spielerisch testen. Danke!

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon 990sm-r » 1. Dezember 2020 22:51

Scharlachdorn hat geschrieben:Obwohl es auffällig ist, dass (richtig) großvolumige Zweitakter moderner Bauart sich oft wenig um Totalraumreduzierung scheren ...

SD


Das ist so nicht ganz richtig gedacht. Sie nutzen den großen Kurbelgehäuseraum zur besseren Aufladung durch den Auspuff.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 1. Dezember 2020 23:14

Ja der Zweitaktauspuff - das Wunderwerk mit Wunderwirkung.

Hier mal ein Gegenbeispiel. Honda CR500 Bj. 87 bis zum Schluss. Umlaufspalt 1 mm. Extravolumina konnte ich keine erkennen:

61F00533-BCD2-4903-9737-DDFEB4023A8F.jpeg


Mehr noch, man hatte sich sogar die Extramühe gemacht die Wuchtbohrungen feinsäuberlich mit Blech zu verkleiden, was die Überholung nicht sonderlich erleichtert.

https://m.youtube.com/watch?v=hs5Au5rrlUw

Wahrscheinlich hatten / haben es die Japaner einfach wieder verpeilt...

Gruß

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon XHansX » 1. Dezember 2020 23:32

Wenn man Wert auf ein möglichst harmonisches Leistungsband legt, also Drehmoment auch schon weit unter der Resonanzdrehzahl, braucht man einen möglichst kleinen Totraum.

Wird eine möglichst hohe Maximalleistung verlangt, braucht man einen großen Totraum und riesige Überströmer. Dann übernimmt der Auspuff die Pumpfunktion indem er saugt. Außerhalb der Resonanzdrehzahl ist dann aber kaum Drehmoment vorhanden.

-- Hinzugefügt: 2. Dezember 2020 00:36 --

Ich denke bei der Honda CR500 ging es um ein möglichst harmonisches Band. Drehmoment / Leistung hat das Ding auf Grund des Hubraumes sowieso im Überfluss.

Bei 125er Crossmotoren sieht das mit dem Totraum schon ganz anders aus.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon 990sm-r » 2. Dezember 2020 00:01

CR ist ein Membraner. Da habe ich nicht die 100-prozentige Ahnung. Die Kanalgestaltung im Zylinder ist auch heutzutage noch geil. Mit den richtigen Auspuff kann auch ein größerer Kurbelgehäusetotraum für viel Drehmoment im unteren Drehzahlbereich sorgen. Mein Kurbelgehäuse musste 2mm im Radius größer gefrässt werden um den Pleuelfuss genug Platz zu schaffen.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon MichaZ » 2. Dezember 2020 00:17

Hallo Gemeinde,

ein schwedischer Zweitakttuner hat mir mal seine Theorie erklärt: Ideal wäre ein variabler Totraum, um ihn resonanztechnisch an die jeweiligen Betriebsbedingungen (Last und Drehzahl) variabel anpassen zu können. Tatsächlich haben die sich einen Wolf gemessen und immer mal wieder total widersprüchliche Ergebnisse erzielt. Nennenswerte und standfeste Mehrleistung in die Schneemobilmotoren zu zaubern war ein mühsamer Weg, weil jedesmal der Motor auseinander- und mit geändertem Totraumvolumen neu zusammengebaut und neu abgestimmt werden musste. Es gab wohl für die jeweilige Ausbaustufe immer auch ein optimales Totraumvolumen. Die wahrscheinlichste Erklärung ist die: Um einen idealen Ladungswechsel zu erreichen, sollte das Frischgas ohne allzugroßen Druck- bzw. Geschwindigkeitsunterschied über die Überströmkanäle an das Altgas herangeführt werden.
Ist es zu schnell (kleiner Totraum, hoher Druck), schießt es in die Altgasladung, vermischt sich und geht verloren (sog. Spülverluste) oder die Melange behindert die Verbrennung, somit den Spitzendruck somit die Auspuffschwingung somit das Absaugen der Altgasladung somit Qualität und die Quantität der Frischgasmenge und ein bisschen auch noch die Temperatur und somit den Ladegrad. Was bei den Temperaturen in Lappland aber jetzt nicht so das Problem war. Ist der Totraum zu groß kann dass Frischgas dem Altgas nicht folgen und auch da fällt der Ladegrad ab. Wirkt sich deutlicher noch bei Teillast und niedrigen Drehzahlen aus. Je höher die Drehzahl und die Literleistung, um so dominierender ist die Resonanz des Auspuffsystems auf den Ladungswechsel, aber auch umso schmaler das nutzbare Drehzahlband. Bei Vollgas waren die Probleme noch überschaubar, ein Schneemobil wird aber auch im Teillastbereich bewegt. Der Verbrauch spielt auch eine Rolle und in den letzten 15 Jahren auch die Abgasqualität, die gesetzlichen Vorgaben lassen sich mit 4-Taktern besser umsetzen. Aber es macht schon sakrisch Bock wenn man auf einem verschneiten und zugefrorenen See 100 giftige, singende Zweitakt-PS antraben lässt.
Leider ist der Markt zusammengebrochen, auch, weil die betuchten Kunden aus Norwegen im freien Terräng nicht mehr scootern dürfen. Schade, ist viel Know-How verloren gegangen.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon 990sm-r » 2. Dezember 2020 00:54

Toller Beitrag. NIchts sagens. ab in deine Flasche!!!

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon MichaZ » 2. Dezember 2020 11:15

@990sm-r
Zum Thema Ladungswechsel wird viel geglaubt und wenig gewußt. Wenn Du da gesicherte Erkenntnisse hast, kannst Du ja Deine Quellen zugänglich machen.
Mit meinem Beitrag wollte ich anmerken, dass Menschen, die 2008 noch ihre Brötchen mit Zweitaktern verdient haben, im Streben nach mehr Leistung/breiterem Drehzahlband/asketischeren Trinkgewohnheiten/gesünderen thermischen Verhältnissen oder der Adaption von Einspritzsystemen den steinigen Weg über Versuch und Irrtum gegangen sind. Ganz offensichtlich spielen hierbei die Druckverhältnisse im Arbeits- und Vorverdichtungsraum bei Spülbeginn eine nicht unwesentliche Rolle, deshalb hatten die Schweden die Idee, den Totraum variabel zu gestalten.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon 990sm-r » 2. Dezember 2020 12:20

Bitte nicht falsch verstehen, ich meinte nur das dein Beitrag hier nicht weiter hilft. Wenn nur das Kurbelgehäusevolumen vergrößert wird bringt das nicht viel. Sollte aber ein Auspuff der ordentlich "saugt" und eine lange Reflexionswelle hat verbaut werden, dann funktioniert das wunderbar ( beim "Schlitzer"). Ich weiss nicht wie das beim Membraner aussieht.
Zuletzt geändert von 990sm-r am 2. Dezember 2020 12:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon lasernst » 2. Dezember 2020 12:25

Ich bin eher bei denen, die beim Schlitzer für mehr totraum sind, beim Membraner isses anders, der kann nachsaugen, da er 360Grad Einlass hat.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Mechanikus » 2. Dezember 2020 14:28

Fakt ist, daß mit steigendem Kurbelgehäusevolumen die Resonanzdrehzahl des Ansaugtraktes sinkt, sodaß man annehmen müßte, bei großvolumigen Motoren mit Schlitzsteuerung wirkt sich das günstig aus. Indes ist es nicht verwunderlich, daß man, durch sich mit dem Auspuffsystem überschneidende Effekte, auch zu ganz anderen Ergebnissen kommen kann... Wenn ich die vorangegangenen Beiträge richtig interpretiere, fällt hier dem Querschnitt und der Form der Überströmkanäle eine große Bedeutung zu.
OT: Durch die hier vorangegangenen Beiträge geht mir endlich ein Licht auf in Bezug auf den Zylinder meines TS-Umbaus. :licht:

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon lasernst » 3. Dezember 2020 10:11

Wie die midrangetauglichen Strömer zu gestalten sind, ist bekannt, da muss nicht gross geforscht werden, sondern gefräst und geklebt. Im Prinzip Vertikalwinkel 10 Grad, Strömer hintere Wand so, dass es sich nicht an der Buchse breitschlägt, Strömer vordere Wand auf die Stehbolzen. Breite der Strömer, was die Pins und das Fleisch hergeben, zu breit geht fast nicht. Wenn die Einlassresonanz tief liegt, dann gibt das bestimmt ne komische Tittenkurve oder so ein Gummibandplateu, da muss mal jemand mit Prüfstand was sagen. Ich rechne nie Einlassreso sondern nur ZQS und das geht immer.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 3. Dezember 2020 12:01

Der gegenüberliegende Stehbolzen wohl? Was meint denn dann der Meister hinsichtlich Richtungsfindung hierzu (ich war extra nochmal dran gegangen, weil es noch Kritik von Spezialisten gab):

81726A56-6E39-4A8C-8460-0FE5DA5E70FA.jpeg

vorher

F66D87A9-0DA6-466A-BF3B-AE75B8BAFA98.jpeg

nachher

Und was denken die Herren Erfahrungsträger überhaupt zur Richtung und Vor- bzw. Nacheilung Stützspüler? Allgemein wird gern Brennraummitte und ein paar Grad “später” empfohlen. Die englischsprachige Fachpresse sagt dagegen manchmal auch Voreilung zum Druckabbau im Kurbelkasten bei lowest rpm zwecks Verlangsamung Hauptspüler untenrum.

$matches[2]


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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon lasernst » 3. Dezember 2020 12:40

Ich würde es so bauen, also reinfräsen was geht, dabei beachten, das es hinten nicht breit läuft. Stützer richte ich auf die Kerze, üblich ist wohl kurz davor/dahinter bzw auch minimal andere SZ als die Hauptströmer, aber das ist mit bei 150 Layouts zu stressig zum Pflegen.
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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 3. Dezember 2020 15:34

Ja, volle Breite bis unten ist natürlich bester Standard. Gehäuse gibt es aber nicht her und der ABV soll das JB-Weld oder Schweißraupen auch nicht schon von weitem sehen am Oldtimer. Ich denke, dass es auch so geht, denn es hinterscheidet nicht, sodass Ablösung kein Thema sein sollte.

Gruß

SD

PS:

Nach diesem Bild kann man ruhig doch etwas strenger nach hinten schiessen lassen. Das Yamaha 701-Jetski Twin-Triebwerk leistet 73 PS bei 6300 rpm. Also 36,5 pro 350er Topf:

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 17. Dezember 2020 10:30

Hallo Zweitaktfreunde,

die ZQS-e habe ich jetzt ordnungsgemäß nach Herrn Bönsch & auch Meister Jennings nachgerechnet. Es kommt übrigens jeweils fast das gleiche Ergebnis zustande.

Empfohlene Sollbereiche:

Auslaß: 0,00014 - 0,00015 sec-cm2/cm3
Spüler: 0,00008 - 0,00010 sec-cm2/cm3


Zuerst für den 290 ccm / 24 PS 2-Kanal Schlitzer, der einfach nicht über 5500 drehen will:

Auslaß: 0,000146 (mit 5500 rpm) (Fenster eff. 49 x 28 mm)
Spüler: 0,000056 (mit 5500 rpm) und 0,000088 (mit 3500 rpm)


Projekt 350 ccm (Weihnachtswunschzieldrehzahl: 6000 rpm)

Auslaß: 0,000124 (mit 6000 rpm) (Fenster eff. 52 x 27,2 mm)
Spüler: 0,000063 (mit 6000 rpm) (Fenster eff. 34 x 14,9 mm)
S.Spüler: 0,000012 (mit 6000 rpm) (Fenster eff. 18 x 11,3 mm)
Summe Spüler: 0,000084 (mit 6000 rpm).

Grausam dieser Nullensalat.

Keine Ahnung, ob man die Boostports mit den gleichen Formel einmassieren kann. Die Fachliteratur schweigt m. E. Sicher haben die Fachleute hierzu eine dezidierte Meinung. Den Auslaß werde ich noch versuchen auf 70% Sehne auszuquetschen und 1 mm erhöhen so Gott genug Wandstärke bereithält - ich habe eigens ein Ultraschallmessgerät geliehen :-). Mit diesen Maßnahmen sollte ich dort auf fast 0,00014 kommen können.

Mahlzeit

SD
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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon XHansX » 17. Dezember 2020 11:10

Kann es sein, dass bei den ZQS der Spüler eine Null zuviel oder zu wenig ist?

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon lasernst » 17. Dezember 2020 11:15

Scharlachdorn hat geschrieben:Ja, volle Breite bis unten ist natürlich bester Standard. Gehäuse gibt es aber nicht her und der ABV soll das JB-Weld oder Schweißraupen auch nicht schon von weitem sehen am Oldtimer. Ich denke, dass es auch so geht, denn es hinterscheidet nicht, sodass Ablösung kein Thema sein sollte.

Gruß

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PS:

Nach diesem Bild kann man ruhig doch etwas strenger nach hinten schiessen lassen. Das Yamaha 701-Jetski Twin-Triebwerk leistet 73 PS bei 6300 rpm. Also 36,5 pro 350er Topf:

8F681C0F-D611-4B9D-A561-E27D9209C23C.png


nein, dass gilt nur für 4K/5K, für die 2K Kommunistenmopeds gilt das nicht.

-- Hinzugefügt: 17. Dezember 2020 12:18 --

Wer das von Hand kann, Respekt, ich kriegs mit Software kaum hin.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 17. Dezember 2020 14:01

Die Herkunft von Krads bzw. das zugehörige Gesellschaftssystem hat Einfluss auf das Spülverfahren?!?

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 21. Dezember 2020 20:38

Es geht weiter - stets recht besinnlich. Hier mal ein Vergleich zum Hochtechnologievorbild aus Zschop:

$matches[2]

...30% weniger Hauptströmerquerschnitt in der Eintrittsfläche.


Nur noch schnell ein paar Löcher rein... (Danke für den Winkelfräser, Paule).

$matches[2]


$matches[2]



Und natürlich gucken, ob auch zwischen 60% (nach Altmeister Apfelbeck) und originalen 65% KW-Auswuchtung anliegen. (die Vorgänger-Jawa hatte übrigens bemerkenswerte 77%):

$matches[2]


$matches[2]

Tick...


Nochmal ein schöner Vergleich: Schwermaschinenbau vs. modernisierte Version:

$matches[2]


52ABFCFA-4797-46B1-8574-143646BD2852.jpeg



Grüße

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon lasernst » 22. Dezember 2020 15:58

Die Welle ist krass.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 22. Dezember 2020 16:15

Du meinst wahrscheinlich die Größere. Beim Jawa-Twin müssen sich zwei kleine 175 Töpfchen solcher riesigen Massen bemühen. Da kann einfach keine Hektik aufkommen. Obwohl man nach dem Schwungradprinzip auch mit einem solchen Modell Wheelies produzieren kann. Kurz. :-)

Gruß

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Pedant » 22. Dezember 2020 17:07

Die kleine Welle sieht mir so nach EKM aus ?
"Fakten haben bekanntlich gegen Meinungen einen schweren Stand, denn Meinungen resultieren oft aus starken Bedürfnissen, und sei es nur dem, die Komplexität der Wirklichkeit zu umgehen“

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Hempi » 22. Dezember 2020 21:27

Masse = Drehmoment ?
Bei deinen ccm brauchst du das sicher nicht aber mit wenig Gängen und wenig ccm ist das gar kein Fehler.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon XHansX » 22. Dezember 2020 21:46

Die Masse der Kurbelwelle hat keinen Einfluss auf das Drehmoment des Motors.
Lediglich auf die Trägheit bei Drehzahländerungen.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 22. Dezember 2020 21:56

Die KW ist ein Eigenbau und nicht vom etwas sonderbaren Herren aus Eisenach. Durchmesser jetzt auf ETZ / TS250 Level. Aber eben ohne schwere Kupplung mit auf der Welle...

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Hempi » 22. Dezember 2020 22:08

Hans fachlich hast du recht. Ich meine aber den Durchzug beim Schalten oder am Berg. Die Trägheit kann auch ein Vorteil sein.

-- Hinzugefügt: 22. Dezember 2020 23:18 --

Bzw brauch man mehr Kraft um einen Motor mit mehr Masse in der gleichen Zeit wie einen leichten Motor abzubremsen.

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 24. Dezember 2020 17:42

Frohe Weihnachten werte Zweitaktliebhaber,

Der Weihnachtsmann war so freundlich, mir die Beendigung der mühsamen Zylinderarbeit zu bescheren.

So sah der “Schrumpfarbeitsplatz” aus und bei genau 180 Grad hat es auch problemslos ‘kling’ gemacht:
$matches[2]



Mit der Kanalisierung bin ich auch soweit durch. Überströmen jetzt 124 Grad lang, boosten 1 Grad mehr (nach Fertigstellung Bohrung), auspuffen 175. Ein paar Grad mehr Auslaß als gewünscht, aber wohl auch noch ok:
$matches[2]


$matches[2]


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Grüße

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Pedant » 24. Dezember 2020 18:52

Das sieht alles sehr sauber gearbeitet aus ?
Die ASZ erscheint mir aber auch etwas zu klein, aber wenn es zum GK passt...
"Fakten haben bekanntlich gegen Meinungen einen schweren Stand, denn Meinungen resultieren oft aus starken Bedürfnissen, und sei es nur dem, die Komplexität der Wirklichkeit zu umgehen“

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon lasernst » 24. Dezember 2020 19:57

Soviel ungenutzte Fläche ?

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 24. Dezember 2020 21:13

Ach-I-wo.

2,2 x mehr Einströmlochfläche, als mit 16,5 PS bei 250 ccm:

$matches[2]

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Soll doch keine 40 PS leisten. Die dünne Schwinge zieht es ja jetzt schon krumm.

Gruß

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 24. Januar 2021 00:20

Hallo Zweitaktfreunde,

nun ruhig mal wieder erheiternde Einblicke aus dem Bastelkabinett. Da weder Brennraumentlüftungsrohranlange noch Kolben schon existieren wurden sie neuerlich erstmal mit der aktuellen Version von DorniGraphics (9.5.2) umrissen:

$matches[2]


$matches[2]


Der Torso kann nun auch langsam wieder zusammengesteckt werden. Rechts soll ein NJ Rollenlager rein, zusammen mit minimal aufgeriebenen Passhülsenbohrungen kann das Triebwerk jetzt mit zwei Fingern endmontiert und wieder zerlegt werden (wie bei vielen Japanern) und das elende Gedrücke und Gemache fällt weg.

Schön dabei jedenfalls, wenn man sich vertrauensvoll an klingende Lagerhersteller wendet, und jener einem dann - (K)Globalisierung sei dank - die Produkte ihrer Fertigungsstätte in Indien (die kannte ich tatsächlich noch nicht in Asien) für immerhin 60 € unterjubelt. Der dortige Handwerker muss beim Handvernieten des Messingskäfigs wohl auch mal danebengelangt haben, denn hier und da ist am Umfang was abgeplatzt, wenn man genau hinschaut.

$matches[2]


Jedenfalls lohnt es sich VORAB immer mal einen Lagerkatalog zu bedienen. Ich tat es nicht und vertraute drauf, dass C3 auch beim Typus Zylinderrollenlager stimmig ist. Isses aber nicht, wie die erfahrenen Simsontuner natürlich längst wissen. Stattliche 0,035 - 0,060 mm Radialluft liegen hier bei C3 an, statt 0,013 - 0,028 mm wie beim 6305 C3. Ersteres führte dann natürlich prompt zu einem klapperigen Limazapfen mit bis 0,03 mm Ausschlag und geringer Aussicht auf Laufruhe und Minimalverschleiß.

$matches[2]


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Also Lager wieder raus und ein KOYO in Normaluft bestellt. Wahrscheinlich ist das nun folgende japanische Teil Made in Mexico :clowm:

Grüße

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Re: Projekt 300ccm Membranzylinder

Beitragvon Scharlachdorn » 7. Februar 2021 16:53

Mahlzeit,

den einen oder anderen interessiert ggf. was der Markenfremde weiter fummelt:

Der Meister aus Fellbach hat kürzlich geliefert. Hier und da etwas grob diesmal, vielleicht aus Frust, weil er zweimal anfangen musste, da die Zeichnung zunächst nicht beachtet wurde, sondern munter nach Muster gebaut.

Die wesentlichen Features sind i.O., aber ich mochte ihn doch möglichst leichtgewichtig haben.

$matches[2]


$matches[2]


$matches[2]


Angriff von der Flanke:

$matches[2]


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Im Vergleich ein gutes ETZ Stück aus dem Schwermaschinenbaukombinat Zschopau. Und ich dachte immer Material war knapp damals.

$matches[2]


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Gruß

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