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Mal was grundsätzliches zur ETZ-Beiwagen-auf-300-Erweiterung

BeitragVerfasst: 19. Juni 2009 09:50
von Hrolf
Nachdem ich mir nun mehrere Beiträge um dieses Thema herum angesehen habe, wage ich jetzt einfach mal einen eigenen Beitrag... (Schade, dass die Betrefflänge so limitiert ist, dass man's kaum vernünftig ausdrücken kann)

Vor etwa 12 Jahren hatte ich mal bei Kur(t?)z in Stuttgart-Bad Cannstadt eine ETZ 250 auf 300 ccm "aufblasen" lassen. Sagen wir mal, ich dachte mir nichts böses dabei - ein Bekannter hatte es empfohlen.
Meine Erfahrung war vor allem die, dass ich nun auf der Autobahn nicht mehr schon bei leichten Steigungen von den LKWs dort überholt werden musste und so profan das nun klingen mag - das war das, um was es mir dabei ging.

Nun habe ich nach etlichen Jahren Abstinenz wieder ein 250er Gespann und wollte erneut auf einen derartigen Umbau sparen (bzw. mal schauen, ob ich den alten 300er nicht noch irgendwo rumzuliegen habe), als mir bei einem Telefonat mit Fa. Ost2rad.de mit dem Hinweis auf Probleme durch zu dünne Zylinderwandung von solchen Spässen grundsätzlich abgeraten wurde.

Nun kann es ja auch sein, dass der gute Mann die guten Mahle-Kolben hiesiger Gegend nicht kennt und so gar nicht zu schätzen wissen kann.
Daher -denke ich- gehört doch mal als erstes geklärt, ob schon mal jemand hier seine "Zylinderfolie" vollends durchgeschabt hat *g*, bzw. wie nahe je jemand solch einer Katastrophe gekommen ist.

Aber das ist kein Absolutheitsanspruch. Wenn hier jemand meint, dass es einfachere, bzw. weniger riskante Methoden gibt, um ein 250er-Gespann LKW-spurtauglich zu bekommen, ist das für mich und bestimmt auch andere durchaus genauso interessant.

Re: Mal was grundsätzliches zur ETZ-Beiwagen-auf-300-Erweiterung

BeitragVerfasst: 19. Juni 2009 10:20
von Thor555
also ich habe mir und einigen anderen foristi auch den 250er auf 300 aufgebohrt und gehont. es stimmt zwar, dass die laufbuchsenwandung im vergleich zu vorher extrem dünn wird (2-3mm wandstärke), 2mm wandung ist im metallbau aber immernoch einiges, also von durchbrechen durch die buchse oder ähnliches kann da keine rede sein.
natürlich sollte man nach dem ausbohren sehr sorgsam mit dem zylinder umgehen, da der teil der laufbuchse der aus dem alu raussteht, natürlich schnell abbrechen kann, wenn man wo aneckt und auch beim zusammenbau sollte man vorsichtig agieren.
ist der motor jedoch zusammen, befinden sich diese buchsenflächen dann aber passgenau im gehäusefuß für den zylinder, sodass da dann auch nichts mehr passieren kann, zumindest sind mir keine fälle bekannt, wo es durch die geringe wandungsstärke schon mal n problem gegeben hätte.

gruß thorsten

Re: Mal was grundsätzliches zur ETZ-Beiwagen-auf-300-Erweiterung

BeitragVerfasst: 19. Juni 2009 11:43
von trabimotorrad
Ich habe meine ETZ250 im Jahre des Herren 1993 auf 300ccm aufgebohrt, vorher die Kanäle ein wenig optimiert, die Kanaloberfläche verbessert (NICHT POLIERT!!) und den damals noch erschwinglichen Mahlekolben verbaut. Zusätzlich habe ich die Kurbelwelle bei Höckle feinwuchten lassen. Ich habe den Zylinder selber gebohrt und nur 0.03mm Einbauspiel gegeben, dafür aber mit Graphitpulfer die ersten 500km eingefahren.
Sonst habe ich Alles (Vergaser und Pöff) belassen.
Nach etwa 2000 Km war der Motor eingefahren und das Gespann ist mit dem 19er Ritzel knapp 135km/h (nach Tacho!!) marschiert, aber auch ab 3500U/min hat es den 5. Gang gezogen.
Etwa 45 000Km später habe ich den Kolben, OHN auszuschleifen, gegen einen anderen Mahle Kolben einer größeren Toleranzgruppe getauscht. Der hat dann etwas länger zum Einlaufen gebraucht, aber nach ca. 3500Km ist das Gespann wieder so gelaufen, wie ich es gewohnt war.
Jetzt nähert sich der Motor der 90 000km-Marke, die Lebensgeister schwinden, bei 115km/h ist absolut Ende, aber ich kann immer noch bei 4000U/min im 5. Gang fahren. Auch der Benzinverbrauch ist relativ moderat, ich brauche selten mehr als 6,5 Liter, nach Sosa dieses Jahr warens mit 35Kg Maultaschen und meinem übelichen Gepäck im Beiwagen insgesammt 6,2Liter/100Km.
Wenn ich sie einzeln bekomme, werde ich es nochmal mit neuen Kolbenringen probieren, einen neuer Mahle Kolben halte ich für zu teuer!

Re: Mal was grundsätzliches zur ETZ-Beiwagen-auf-300-Erweiterung

BeitragVerfasst: 19. Juni 2009 11:46
von knut
Hrolf hat geschrieben:Wenn hier jemand meint, dass es einfachere, bzw. weniger riskante Methoden gibt, um ein 250er-Gespann LKW-spurtauglich zu bekommen, ist das für mich und bestimmt auch andere durchaus genauso interessant.
500er gespann nehmen und gut :mrgreen:

Re: Mal was grundsätzliches zur ETZ-Beiwagen-auf-300-Erweiterung

BeitragVerfasst: 19. Juni 2009 12:23
von Hrolf
trabimotorrad hat geschrieben:Ich habe meine ETZ250 im Jahre des Herren 1993 auf 300ccm aufgebohrt, vorher die Kanäle ein wenig optimiert, die Kanaloberfläche verbessert (NICHT POLIERT!!) und den damals noch erschwinglichen Mahlekolben verbaut. Zusätzlich habe ich die Kurbelwelle bei Höckle feinwuchten lassen. Ich habe den Zylinder selber gebohrt und nur 0.03mm Einbauspiel gegeben...

Leider kann ich mich nicht genau erinnern, was davon bei Fa. Kurz Mite, Ende der 90er so im Service inbegriffen war, ich hatte es ja machen lassen.

trabimotorrad hat geschrieben:...das Gespann ist mit dem 19er Ritzel knapp 135km/h (nach Tacho!!) marschiert, aber auch ab 3500U/min hat es den 5. Gang gezogen.
...
Jetzt nähert sich der Motor der 90 000km-Marke, die Lebensgeister schwinden, bei 115km/h ist absolut Ende, aber ich kann immer noch bei 4000U/min im 5. Gang fahren. Auch der Benzinverbrauch ist relativ moderat, ich brauche selten mehr als 6,5 Liter, nach Sosa dieses Jahr warens mit 35Kg Maultaschen und meinem übelichen Gepäck im Beiwagen insgesammt 6,2Liter/100Km...

Das klingt doch ganz brauchbar. Allerdings drängt sich mir die Frage auf, was das 19er-Ritzel wohl alleine bringt und ob und wie man sich sowas eintragen lässt.

trabimotorrad hat geschrieben:...einen neuer Mahle Kolben halte ich für zu teuer!

Naja, mit etwas Glück habe ich noch einen mäßig gebrauchten herumliegen, wird Zeit, dass ich jetzt mal in die Puschen komme und nachsehe...

knut hat geschrieben: 500er gespann nehmen und gut :mrgreen:

Heißt das, Du willst Deine 500er gegen meine 250er eintauschen??? ;-)


c u later...

Re: Mal was grundsätzliches zur ETZ-Beiwagen-auf-300-Erweiterung

BeitragVerfasst: 19. Juni 2009 12:40
von Nr.Zwo
Hrolf hat geschrieben:
knut hat geschrieben: 500er gespann nehmen und gut :mrgreen:

Heißt das, Du willst Deine 500er gegen meine 250er eintauschen??? ;-)


der will dich nur aufziehen :wink:
er hat seine 500'er schon entsorgt... :)