Mal auch Senf dazu geben:
Einmal wird die maximale Verzögerung nicht bei blockiertem Rad erreich (außer vielleicht auf losem Untergrund) sondern eben knapp bevor es blockiert. Dies liegt an den unterschiedlichen Reibungskoeeffizienten für Haft- (Rad dreht sich noch) und Gleitreibung (Rad blockiert).
Exkurs:
Der Haftreibungskoeeffizient µ_H eines ordentlichen Reifens auf trockenem Asphalt liegt bei ca. 0,9-1,3, der Gleitreibungskoeeffizient µ_G aber bei etwa 0,8 (Werte von Wiki). Also je nach Reifen/Belag Kombination ca. 10%-50% auseinander.
Dabei muss auf dem Weg zum blockierten Rad aber auch nicht die maximal mögliche Verzögerung bei Haftreibung überschritten werden, da der Reifen einige Zeit benötigt um diese maximale Reibung aufzubauen (die er z.B. bei einer Schreckbremsung nicht bekommt). Dies liegt hauptsächlich an der Massenträgheit des Fahrzeugs (beim Bremsen Schwerpunktverlagerung Richtung Vorderrad, wodurch dieses mehr Bremskräfte übertragen kann), und den allgemeinen Eigenschaften von Reifen (Haftreibungskoeeffizizient sinkt mit steigendem Anpressdruck - degressive Reifenkennlinie). Durch die Schwerpunktverlagerung beim Bremsen wird die Radlast auf dem Vorderrad erhöht wodurch der Reifen zusammengedrückt wird und sich somit die Reifenaufstandsfläche stark vergrößert. Da die Vergrößerung der Reifenaufstandsfläche größer ist als die Erhöhung der Radlast verringert sich so effektiv der Anpressdruck des Reifens an die Straße und er kann somit größere Kräfte übertragen.
Fazit:
Blockierende Räder mit den MZ-Trommel sind möglich, vor allem bei nicht idealen Bedingungen (die 10m/s² die Robert erreichen will halte ich da für illusorisch, hat er wohl auch nicht gemessen), bei denen zu schnell gebremst wurde. Da Scheibenbremsen in aller Regel vor allem besser dosierbar sind als Trommelbremsen (eben weil man auch nicht so viel Handkraft benötigt) sind schon deutlich bessere Bremswerte zu erwarten. Ob diese das Fahrzeug kritisch mehr belasten sei dahingestellt (ich kenne aber ES/2-Scheibenbremsumbauten, die schon 20tkm halten), bei drastisch reduzierte Vorderreifenlebensdauer

Kommentar:
Die Aussage von Robert ist natürlich physikalischer Mumpitz. Überschlagen tut sich auch ein Motorrad nur, wenn die Hebelkraft des abgebremsten Schwerpunkts auf das Fahrzeug groß genug ist um das Heck anzuheben. Statt sich zu überschlagen können die Räder eben auch einfach blockieren, wenn der Schwerpunkt zu tief / zu weit hinten liegt (z.B. bei sämtlichen Choppereisenhaufen). Eine harte Grenze gibt es da ebenfalls nicht, jedenfalls nicht bei 10m/s²...
Beispiel (Überschlagsrechnung) für µ_H = 1,3: F_B_max = a_max *m = µ_H * g * m => a_max = µ_H * g = 1,3 * 9,81 m/s² = 12,75 m/s²
-> 12,75 m/s² bei denen sich der Fahrer durch Verlagerung des Körpergewichts (Schwerpunktlage!) entscheiden kann ob er sich überschlagen möchte oder eben nicht
